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Predigt – Von der Bosheit und Strafe derer, welche die Kirchen verunehren.

in Predigten 29.03.2020 08:58
von Blasius • 3.821 Beiträge



Die Verunehrung der Kirchen ist die größte Verachtung Gottes,
welche von dem erzürnten Gott sehr streng bestraft wird.

1 Die Verunehrung der Kirchen ist die größte Verachtung Gottes,
welche von dem erzürnten Gott sehr streng bestraft wird.
1.1 Die Kirchen hat Gott sich vorbehalten, um gebührende Ehre und Anbetung zu empfangen
1.2 Wenn Jemand den Tempel Gottes entheiligt, wird ihn Gott zu Grunde richten
1.3 Beispiel Jerusalem
1.4 Die Zerstörung der katholischen Kirchen
1.5 Die Kirchen werden den Katholiken nicht zum Heil gereichen

Jede Sünde hat zwar jene schreckliche Eigenschaft an sich, daß sie eine Verunehrung und Verachtung Gottes ist, indem sich der armselige Mensch erkühnt, sich wider seinen höchsten, allmächtigen Gott und Herrn aufzulehnen und sein vorgeschriebenes Gesetz mit Füßen zu treten: daher auch jede Sünde dem gerechten Zorn und die Rache Gottes verdient, so daß sie, wenn es eine Todsünde ist, und nicht hier im gegenwärtigen Leben bereut und abgebüßt wird, keine geringere Strafe zu gewärtigen hat, als da ewige Feuer unter den Teufeln der Hölle…

Die Kirchen hat Gott sich vorbehalten, um gebührende Ehre und Anbetung zu empfangen
Die ganze Welt, spricht der heilige Ambrosius, gehört Gott, dem Herrn, zum Eigentum an, und dennoch hat dieser die ganze weite Welt den Menschen zum beliebigen Gebrauch gleichsam frei und preisgegeben: die Häuser und Gebäude zu ihrer Wohnung, die Rats- und Gerichtsstuben, um ihre Streitigkeiten und Rechtshändel abzumachen, die Märkte und Kramläden, um zu kaufen und zu verkaufen, die Gassen und Straßen, um darauf zu wandern, … Bloß die Kirchen hat sich Gott selbst vorbehalten, um darin von seinen untergebenen Menschen die gebührende Ehre und Anbetung zu empfangen. So spricht nämlich Ambrosius: Obgleich die ganze Welt Gott, dem Herrn, zugehört, so ist er doch mit der alleinigen Kirche zufrieden, die er seine eigentümliche Behausung und Wohnung genannt wissen will. Denn, sprach er einst zu dem König Salomon vom damaligen Tempel, welcher doch nur ein Vorbild von unserer christlichen Kirche war: Ich habe diesen Ort erwählt und geheiligt, daß mein Name da ewiglich sei, und meine Augen und mein Herz sollen da bleiben alle Tage. (2. Paralip. 7, 46) Dieser Ort soll von keinem einzigen Menschen in einer andern Absicht betreten werden, als um Gott die gebührende Ehre zu erweisen.

Allenthalben ist der große Himmelskönig gegenwärtig, das ist wahr; aber allenthalben gebührt ihm Achtung und Ehrfurcht, das ist auch wahr; aber in der Kirche ist er, als in seiner Residenzstadt, in seinem Palast, auf seinem Thron, wo er sich öffentlich sehen und bedienen läßt. Bin ich in der Kirche, so bin ich an einem heiligen Ort, wo derselbe Gott seinem Volk noch sein Gesetz vorträgt, der einst auf dem Berge Sinai dem Propheten Moses die Gesetzestafeln übergaben hat; an einem Ort, wo ich demselben Herrn und Heiland dienen soll, welcher zu Bethlehem in der Krippe von den Königen aus Morgenland kniefällig angebetet worden ist; an einem Ort, wo derselbe barmherzige Gott so oft die Sünden erläßt, der ehedem überall umher gegangen ist, um die Sünder aufzusuchen; an einem Ort, wo derselbe liebreiche Herr sein Fleisch und Blut zur Speise und zum Trank darreicht, der einst im großen Speisesaal zu Jerusalem seinen Jüngern das letzte Abendmahl zubereitet hat; an einem Ort, wo dasselbe hochheilige Opfer erneuert und tagtäglich wiederholt wird, das auf dem Kalvarienberg dem himmlischen Vater von seinem am Kreuz sterbenden Sohn geschlachtet worden ist, wo dasselbe Blut noch zu unserm Heil fließt, welches damals vom Kreuzgalgen zur Erlösung der Welt herab geronnen ist. Ach, möchten wir nicht, wenn wir das bedenken, mit besserem Recht, als einst der Patriarch Jakob tat, da er im Schlaf jene Leiter sah, auf welcher die Engel auf und nieder stiegen, zitternd ausrufen: „Wie furchtbar ist dieser Ort! Hier ist nichts anderes, denn Gottes Haus, und die Pforte des Himmels. Wahrhaftig, der Herr ist an diesem Ort. (1. Mos. 28, 16 u. 17) Der große Gott hat hier seine Wohnung aufgeschlagen.

Wenn Jemand den Tempel Gottes entheiligt, wird ihn Gott zu Grunde richten
Nun denn, andächtige Zuhörer, an einem so heiligen Ort, in der Kirche Gott, den Herrn, auf welche Art es immer sei, verunehren, heißt das nicht eben so viel, als die unendliche Würde und die liebenswürdigste Majestät Gottes in ihrem eigenen Palast, auf ihrem Thron öffentlich angreifen und verletzen? Ist es folglich nicht eine ungemein große Unbild und Verachtung, die man dem großen Gott zufügen kann? Und ein katholischer Christ sollte so vermessen sein, so etwas zu tun? Oder, wenn je es einer wagte, der allsehende, der allmächtige Gott sollte derlei Unbild ungerächt und ungestraft können hingehen lassen?

Ja, solches muss noch vor der Zeit der allgemeinen Rache abgestraft werden. Es ist schon ausgemacht, was ich durch meinen Apostel Paulus habe verkündigen lassen: Wenn aber Jemand den Tempel Gottes entheiligt, so wird ihn Gott zu Grunde richten (1. Kor. 3, 17). Die Israeliten im alten Gesetz haben hiervon einen Vorgeschmack bekommen; gehe hin, sprach der erzürnte Herr zu seinem Propheten Ezechiel: Du aber, Menschensohn, zeige dem Hause Israel diesen Tempel, damit sie sich schämen ihrer Missetaten; sie sollen abmessen das ganze Gebäude. Sie sollen erröten über Alles, was sie getan. (Ez. 43, 10 u. 11) Nachdem der Herr demselben Propheten der Reihe nach gezeigt hatte, welche Schandtaten im Tempel zu Jerusalem geschehen wären, setzt er hinzu: Ist`s dem Hause Juda zu gering, diese Gräuel zu tun, daß sie das Land auch noch mit Ungerechtigkeit erfüllen, und wiederholt in meinemHause mich zum Zorne reizen? … Darum will auch ich im Grimme handeln: mein Auge soll nicht schonen, und ich will mich nicht erbarmen (Ebd. 8, 17 u. 18) Und wiederum: Ja, so wahr ich lebe, spricht Gott, der Herr: Weil du mein Heiligtum verunreinigt hast durch alle deine Sünden und alle deine Gräuel, so will auch ich zerbrechen; mein Auge wird nicht schonen, und ich will mich nicht erbarmen. Der dritte Teil von dir soll an der Pest sterben, und durch Hunger aufgerieben werden in deiner Mitte; der dritte Teil von dir soll durch`s Schwert fallen rings um dich her, und den dritten Teil von dir will ich in alle Winde zerstreuen, und das Schwert hinter ihnen her ziehen etc. Also will ich meinen Grimm auslassen etc. (Ebd. 5, 11-15)

Beispiel Jerusalem
Hat nicht die Stadt Jerusalem diese angedrohte Strafe oft genug empfunden? Eine wunderbare Sache, andächtige Zuhörer: Jerusalem, eine von Gott so geliebte, auserwählte Stadt, wie sie genannt wurde die heilige Stadt; in Jerusalem wird mein Name sein; Jerusalem, das ich erwählt habe; Gott, der in Jerusalem ist; auf dem heiligen Berg in Jerusalem etc. Also spricht der Herr selbst von dieser Stadt. Nichts desto weniger ist sie dennoch so oft zerstört und verheert worden. Lest im dritten Buch der Könige das vierzehnte Kapitel, da werdet ihr finden, wie sie von Sesak, dem König von Ägypten, eingenommen und geplündert wurde; … im ersten Buch der Makkabäer das erste Kapitel, wie sie von Antiochus dem Edlen, dann von Jason, ferner im zweiten Buch der Makkabäer von einem andern Antiochus überrumpelt und geplündert, bis sie endlich von Römern gänzlich zerstört und verheert wurde. (siehe: Zerstörung Jerusalems durch Titus)

Wie? frage ich, warum haben sie sich denn nicht in den damaligen Nöten und Drangsalen an jenen Ort verfügt und nach den göttlichen Verheißungen die bevor stehenden Strafen durch Gebet abgewendet? Ohne Zweifel sind sie insgesamt in ihren Tempel gelaufen und haben unter Heulen und Schreien den Himmel angefleht; aber eben dies war eine neue Strafe für ihre vorhin begangenen Sünden, mit welchen sie den Tempel verunehrt hatten, daß Gott seine Ohren verstopfte und all ihr Beten und Schreien verwarf. Und das war es, was er ihnen durch den Propheten Ezechiel ansagen ließ,, nachdem er ihnen den verübten Gräuel im Tempel vorgehalten hatte: Also will ich meinen Grimm auslassen; mein Auge wird nicht schonen, und ich will mich nicht erbarmen; und wenn sie mit lauter Stimme in meine Ohren schreien, will ich sie nicht erhören.

Die Zerstörung der katholischen Kirchen
Christen! Empfinden wir nicht noch heut zu Tage, da wir doch unter dem Gesetz der Gnade leben, ähnliche und fast gleiche Strafen? Wie oft haben unsere Vorfahren, ja wie oft wir selbst teils gesehen, teils gehört und gelesen, daß die heiligen katholischen Kirchen in so vielen Landschaften Europas, besonders in Deutschland – den traurigen Beweis haben wir hier noch vor Augen – nicht allein von herum schwärmenden Ketzern, sondern in Kriegszeiten auch von katholischen Soldaten jämmerlich geplündert, in gemeine Wohnhäuser und Pferdeställe verkehrt, ganz verheert und zu Asche verbrannt wurden?

Wie oft sind die heiligen Kelche, Monstranzen und andere Gefäße zu Trinkgeschirren missbraucht, wie oft die konsekrierten Hostien herum gestreut, mit Füßen getreten und durch dergleichen Gräuel mehr geschändet worden? Die Schuld hiervon werfen wir gewöhnlich auf den bloßen Mutwillen der Kriegsleute, auf die gottesräuberische Bosheit der Ketzer und Feinde unserer Religion; aber laßt uns nur Acht geben auf die vielfältigen Missbräuche, welche in unsern Kirchen geschehen, so werden wir vielleicht einen andern Grund finden, und wird Gott uns eben das zum Vorwurf machen können, was er durch den Propheten Jeremias (7, 12) seinem damaligen Volk gesagt hat: … Geht hin, sprach nun der erzürnte Gott, und sucht an jenem Ort die Arche, das Tabernakel, den Altar, das Heiligtum! Das alles ist weg geraubt um der Bosheit meines Volkes willen, welche sie an diesem Ort verübt haben.

Christen, mag er ebenfalls sprechen, geht hin in so viele mir geheiligte Kirchen, welche von frommen Fürsten und Königen so herrlich aufgebaut und geschmückt worden sind, und seht zu: da werdet ihr nichts finden, als zerfallene Mauern, verstümmelte Altäre, zerbrochene Stücke von Bildern, zerstreute Totengebeine. Wundert euch nicht, daß solches geschehen ist; seht, wie ich dieselben habe zurichten lassen wegen der Sünden, die mein Volk darin begangen hat. So hat Gott aufgehört, seine Kirchen zu schützen, weil die Gläubigen aufgehört haben, sie in gebührenden Ehren zu halten. Er hält die Kirchen nicht mehr für seine Wohnungen, wenn sie Mördergruben der Sünden werden; es kann ihm ein Haus nicht gefallen, wenn darin seine Feinde zusammen kommen, um ihn zu beleidigen.

Die Kirchen werden den Katholiken nicht zum Heil gereichen
Josephus, der Hebräer, schreibt, daß vor der letzten Zerstörung der Stadt Jerusalem in dem damaligen Tempel vielerlei Stimmen gehört worden seien, welche laut ausgerufen hatten; Laßt uns weichen von diesem Ort! Das waren Stimmen der Engel, welche mitten unter den Gräueln, die in dem Tempel begangen wurden, nicht länger verharren wollten. Dasselbe, meine ich, werden die allerreinsten, himmlischen Geister zu diesen unsern Zeiten in vielen Kirchen noch öfters wiederholen: was sollen wir noch länger hier mitten unter den unflätigen Liebesbegierden verharren? Laßt uns weichen von diesem Ort! Wir sind wahre Anbeter unseres großen Gottes, die vor seinem Angesicht aus Furcht zittern: was sollen wir uns lange hier aufhalten, mitten unter so vielen Unehrerbietigkeiten und Unbilden, welche unserm Gott beständig zugefügt werden? Fort, laßt uns hinweg gehen aus diesem Haus…

Verfährt nun Gott mit solchem Zorn und Unwillen wider seine eigene Kirche, weil sie von den Menschen verunehrt worden: welchen Schutz in den Kirchen, oder besser zu sagen, welche gräulichen Strafen werden dann nicht diejenigen zu erwarten haben, welche durch ihre Unerbietigkeit und allerlei Sünden die Kirche schänden? Ja wohl, Schutz hoffen: die Kirchen werden ihnen eben so wenig zum Heil gereichen, als einst das Tabernakel dem gottlosen Core und seinen Genossen (4. Mos. 16) zum Schirm gedient hat, sondern welche vor dem Tabernakel von der unter ihren Füßen sich öffnenden Erde lebendig verschlungen worden sind; so wenig, als einst der Tempel dem Joab zum Schutz gedient hat, welcher, obgleich er mit beiden Armen den Altar umschlungen hielt, getötet worden ist; so wenig, als die Lade des Bundes den Israeliten genützt hat, deren dreißigtausend um die Lade her erschlagen worden sind. Eine solche Verachtung Gottes kann ja nichts anders, als erschreckliche Strafen nach sich ziehen…

Wie, o Herr, nach so vielfachen Gebeten, Opfern und Versprechungen? Ja, laß sie anfangen, was sie wollen, ich werde all ihr Gebet und Geschrei verachten, und zwar darum, weil sie mich sooft in denselben Kirchen verächtlich behandelt haben. –

aus: P. Franz Hunolt, der Gesellschaft Jesu Priester und Domprediger zu Trier, Christliche Sittenlehre der evangelischen Wahrheiten Bd. 3, Sechster Teil, 1844, S. 315 – S. 329

Zusatz: Beispiel Würzburg

Wir möchten als Beispiel Würzburg nennen mit der Frage:
Reicht es nicht aus, was am 16. März 1945 geschah?

https://katholischglauben.info/was-die-v...rchen-bedeutet/


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 29.03.2020 09:00 | nach oben springen


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