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Wie sehr man den hl. Joseph verehren soll und in der Todesstunde auf seine Fürbitte vertrauen soll.

in Schon gewusst ? 19.03.2020 12:23
von Blasius • 3.820 Beiträge



Die heilige Kirche nennt in einem ihrer Lobgesänge den heiligen Joseph „den Diener oder Beförderer des Heiles (ministrum salutis)“. In der Tat, da der heilige Joseph durch die Arbeiten und Leiden, die er für unsern göttlichen Erlöser ertrug, der Mithelfer zu unserer Erlösung war, so ist er auch für unser Heil so sehr bekümmert, wie selbst die besten Väter für ihre Kinder nicht bekümmerter sind. Denn dadurch, daß er das Geschäft der Auferziehung Jesu übernahm, trug er viel zum Heil des menschlichen Geschlechtes bei, weil er seine Arbeiten und seine Sorgfalt für unser Heil verwendete; er entsagte allen Vergnügungen und Vorteilen; er opferte alle seine Lebenstage, um den Sündern die Pforte zum ewigen Heil zu öffnen. Im Ganzen hat er weit mehr Anteil an dem Heil aller Menschen, als jener Joseph in Ägypten, welcher, weil er da Land von Hungersnot rettete, der Erretter der Welt genannt wurde. –

Die Kirche selbst ermuntert uns, zu diesem großen Heiligen unsere Zuflucht zu nehmen, indem sie sagt, daß wir das, was wir von Gott durch unser Vermögen nichterhalten können, durch seine Fürbitte erlangen werden. Soll aber seine Vermittlung nicht von Erfolg sein, wenn er Jesum für uns bittet? Joseph zeigt sich ihm auch im Himmel wie ein Vater seinem Sohn, denn diese Eigenschaft eines Vaters ist ihm nicht benommen, da er jetzt glorreich im Himmel ist, und soll er nun als solcher Etwas verlangen können, was ihm der göttliche Sohn nicht gewähren wollte oder könnte?

Was wird aber geschehen, wenn er sich mit seinen Bitten an seine göttliche Braut allein wendet? Wenn sich diese mächtige Königin den Bitten ihrer Diener und Verehrer gnädig erweist, was wird sie wohl für jenen tun, dem sie sich selbst ganz ergeben, und den sie nach Gott über alle Geschöpfe geleibt hat? Gewiß wird ihm diese unvergleichliche Jungfrau, die Schatzmeisterin aller göttlichen Schätze, alle jene Gnaden gewähren, um die er für uns bittet. –

„Ja, wahrhaftig, sagt Bernardin von Busto, eine große Macht hat Joseph bei Jesus der sich seinen Sohn nannte, und bei seiner Braut Maria, um Gnade für diejenigen zu erlangen, die ihn andächtig verehren.“

Warum sollte es aber nicht so sein, da Jesus und Maria gewiß wünschen, zu sehen, daß der heilige Joseph als des Ersteren Nährvater und der Letzteren Gemahl allgemein verehrt werde? Es ist der Wille des Herrn, daß man die Heiligen hier auf Erden verehre, wie es die Kirche lehrt und tut, um ihre Verdienste zu belohnen. Da nun der heilige Joseph eine höhere Heiligkeit besaß, als jene der Engel und aller heiligen, so will auch sein göttlicher Sohn, daß man ihn mehr als alle andern heiligen verehre und mit dieser Verehrung eine zärtliche Liebe verbinde.

Ferners kann auch die heiligste Jungfrau, da sie die wahre Braut Joseph`s ist, nichts mehr wünschen, als daß die Verehrung der ganzen Welt für ihren teuren Gemahl gewonnen werde; denn die Frauen haben immer Anteil an der Ehre ihrer Männer. Da nun Maria auf Erden Schutz und schirm bei Joseph fand, so wird sie, ihrer Ehre eingedenk, gewiß seine Verherrlichung auf Erden wünschen. Wenn nun Jesus und Maria nichts mehr wünschen, als daß alle rechtgläubigen Christen zu Joseph ihre Zuflucht nehmen, sollte man wohl glauben, daß Jemand in der Welt sein könne, der sich seiner besonderen Verehrung entziehen, und ihn nicht zu seinem Beschützer erwählen möchte? Besonders wenn wir mit einem frommen Gottesgelehrten (Johannes Gerson) erwägen, daß wie das Lob und die Verehrung, die wir der allerseligsten Jungfrau erweisen, auf Jesum übergehe, ebenso die Verehrung und das Lob Josephs auf die Glorie Jesu und Mariä überströme. Hierzu muntern uns selbst die lieben Heiligen auf!

Die heilige Theresia sagt, daß sie in einer Krankheit, in welcher ihr kein irdischer Arzt helfen konnte, beschlossen habe, zu himmlischen Ärzten ihre Zuflucht zu nehmen, damit diese sie heilen möchten. „Ich erwähle, – das sind ihre eigenen Worte, – den glorreichen Joseph zu meinem Beschützer und Helfer, dem ich mich aus ganzem Herzen empfahl, und ich habe es erfahren, ja gesehen, daß er mein Vater und Herr mich sowohl von dieser meiner Not als auch von andern viel größeren Gefahren, die meine Ehre bedrohten und die den Untergang meiner Seele mich befürchten ließen, besser befreite, als ich es verlangen konnte; ja ich erinnerte mich an keine Sache, die ich bisher von ihm zu erbitten gesucht, und die er mir nicht erhalten hätte. Die großen Gnaden, welche mir Gott durch den Beistand des heiligen erwiesen, sind staunenswert, so wie auch die vielen Gefahren des Leibes und der Seele, aus denen er mich rettete. Bei andern Heiligen scheint es, daß Gott der Herr ihnen Gnade verliehen habe, in einer bestimmten Not Hilfe zu leisten; allein diesem heiligen hat er, wie ich erfahren habe, die Gnade verliehen, daß er in allen Anliegen helfen kann. Der Herr will uns zu erkennen geben, daß so wie er ihm auf Erden untertänig gewesen, indem Joseph als Vater, Leiter und Führer ihm befehlen konnte, er ihm auch im Himmel Alles gewähre, was er von ihm verlange. Dieses haben auch andere Menschen erfahren, denen ich gesagt habe, daß sie sich ihm empfehlen sollen.

Ich möchte daher alle überreden, Verehrer dieses glorreichen Heiligen zu sein, wegen der großen Erfahrung, welche ich von den Gnaden habe, die er uns bei Gott erwirkt. Ich habe Niemanden gekannt, der sich verpflichtet hatte, sein Verehrer zu sein, welcher nicht immer mehr und mehr an Tugend zugenommen hätte; denn er unterstützt die Seelen kräftig, die sich seinem Schutz empfehlen. Ich glaube, daß es schon mehrere Jahre her ist, da ich ihn eines Jahres an seinem Festtag um eine Sache bat, die mir seitdem immer während durch ihn gewährt wird, und wenn mein verlangen nicht das rechte ist, so leitet er dasselbe zu meinem besten. Wenn ich eine Person wäre, die Geschick und Ansehen zum Schreiben hätte, ich würde meine Erzählung sehr gerne auf alle, auch auf die kleinsten Gnaden ausdehnen, die dieser glorreiche Heilige nicht etwa bloß mir, sondern auch anderen Personen erwiesen hat. Wer mir nicht glaubt, den bitte ich bei der Liebe Gottes, daß er es versuche, und er wird aus Erfahrung sehen, was für ein großes Glück es ist, sich diesem glorreichen Heiligen zu empfehlen und sein Verehrer zu sein.“

„Ich weiß nicht, wie man an die Königin der Engel denken kann, als sie mit dem Kindlein Jesu beschäftigt war, ohne auch dem heiligen Joseph für jene Hilfe den schuldigen Dank abzustatten, welche er der Mutter und dem Kind zugleich gewährte. Wer keinen Meister hat, der ihn beten lehre, der nehme diesen großen Heiligen zum Meister, und er wird den rechten Weg sicher nicht verfehlen.“ Dies ist das Geständnis der heiligen Theresia.

Der heilige Joseph liegt auf einem Art Sessel, Jesus steht hinter ihm und hält ihn; Maria kniet rechts an der Seite; auf der linken Seite knien drei Engel; über ihnen sind zwei Engel

Der heilige Alphons Liguori, welcher, um alle Gläubigen zur Verehrung des heiligen Joseph aufzumuntern, diese Worte der heiligen Theresia anführt, sagt unter anderem:
„Das heilige Beispiel Jesu Christi, der, als er auf Erden lebte, den heiligen Joseph so hoch verehrt hat, und der ihm sein ganzes Leben hindurch gehorsam gewesen ist, sollte hinreichen, um alle Herzen mit Andacht zu diesem großen Heiligen zu entflammen…“ Hierauf fährt der nämliche Heilige fort:
„Da wir alle sterben müssen, so sollten wir eine ganz besondere Andacht zum heiligen Joseph haben, damit er uns einen glückseligen Tod erlange, denn alle Christen betrachten ihn als einen Fürsprecher der Sterbenden, der seinen Verehrern in der Todesstunde beisteht, und das um drei Ursachen willen:
Erstens: weil Jesus ihn nicht nur wie einen Freund, sondern weil er ihn wie seinen Vater liebt; weshalb denn auch seine Vermittlung weit mächtiger ist, als die eines andern Heiligen.
Zweitens: weil der heilige Joseph besondere Macht gegen die bösen Geister erlangt hat, die uns in der Todesstunde anfechten. Da Joseph unsern Heiland von den Nachstellungen des Herodes befreite, so hat ihm Gott die Macht erteilt, die Sterbenden vor den Angriffen des Teufels zu schützen.
Drittens: hat der Beistand, den Jesus und Maria dem heiligen Joseph in seiner Sterbestunde leisteten, ihm das Recht erlangt, auch seinen treuen Dienern einen heiligen und sanften Tod zu verschaffen. Wenn sie ihn also in ihrer Todesstunde anrufen, so wird er ihnen nicht nur beistehen, sondern er wird ihnen auch noch die Hilfe Jesu und Maria verschaffen.“

Die heilige Gertrudis sah am Tage der Verkündigung Mariä in einem Gesicht die allerseligste Jungfrau, welche ihr die Glorie ihres Bräutigams offenbarte, um sie zu einer größeren Liebe und zum Vertrauen auf seine Fürbitte zu ermuntern. „Ich sah, sagt die Heilige, den Himmel geöffnet, und den heiligen Joseph auf einem herrlichen Thron sitzend, und ich fühlte mich ganz wundersam ergriffen, als, so oft der Name des heiligen Joseph gerufen wurde, die Heiligen ehrfurchtsvollst nieder knieten und zum Zeichen der Verehrung ihr Haupt neigte.“ (In vita cap. 6.)

Die heilige Magdalena von Pazzis rief einst, da sie von der Glorie des heiligen Joseph sprach, aus: „O wie sehr macht der heilige, glorreiche Joseph diejenigen, die ihn verehren, der Leiden teilhaft, die er selbst während seines Lebens erlitt. Die Reinheit des heiligen Joseph erscheint noch im Paradies mit jener Mariä im Verein; daher erscheint sie in einem Übermaß von Glanz doch freilich so, daß die Keuschheit Josephs jene der heiligsten Jungfrau Maria noch glänzender und glorreicher darstellt. Joseph steht zwischen Jesus und Maria wie ein glänzender Stern, und hält eine Schutzrede für Jeden, der unter der Fahne Mariä kämpft.“ –

Die Worte dieser heiligen Seelen drücken hinlänglich das Vertrauen aus, welches wir auf den heiligen Joseph setzen sollen. Allein dieses bestätigt sich vorzüglich im Augenblick des Todes. Denn dadurch, daß Jesus den heiligen Joseph als seinen Nährvater anerkannte, kam dieser, indem er Jesum an Kindesstatt annahm, in die Notwendigkeit, alle Menschen an Kindesstatt annehmen zu müssen, denn der göttliche Erlöser hielt ja Alle in sein Herz eingeschlossen, und betrachtete, so wie jetzt noch, Alle als einen Teil seiner selbst. Daher ist der heilige Joseph der Vater aller Christen, und betrachtet sie alle als seine Kinder, und ohne Zweifel hat ihm Gott selbst ein Vaterherz voll Vaterliebe für uns alle gegeben. Wenn Gott einen Hirten zum Regieren einer Seele bestimmt, so flößt er ihm auch die Wachsamkeit, Liebe und Uneigennützigkeit eines Hirten ein, und wenn er einen Menschen sendet, daß er ein Lehrer und Meister Anderer sein soll, so rüstet er ihn mit der nötigen Weisheit und Kenntnis aus, um sie weise leiten zu können; dies tat er auch, da er uns Joseph zum Vater gab, indem er ihm die Gefühle und Sorgfalt eines Vaters, das heißt, die besondere Gnade gab, für alle Menschen, wie der liebreichste Vater für eigene Kinder, zu sorgen.

Wenn je ein Augenblick von größer Wichtigkeit ist, wo er den Menschen, besonders aber seinen Verehrern, zu Hilfe kommen soll, so ist es gewiß der Augenblick des Todes, wo unser gemeinschaftlicher Feind, der böse Geist die Seele schwach macht, um sie zu Grunde zu richten, weil er wohl weiß, daß dann wenig Kraft und Zeit mehr ist, zu kämpfen. Der bloße Name Joseph ist für die ganze Hölle furchtbar, weshalb ihn auch die heilige Kirche den Besieger der Hölle nennt. Die Verehrer des heiligen Joseph werden von ihm im Augenblick des Todes nicht nur in Schutz genommen, sondern auch in ihren Ängsten getröstet und gestärkt. Denn wer wird wohl nebst Jesu und Maria unsere Schwachheit mehr stärken können als Joseph, der in seinem Tod selbst von Jesu und Maria mit himmlischen Trost und Freude erfüllt wurde? Darum eifert die heilige Kirche uns mit Recht an, daß wir in unserm Tod bei Joseph Zuflucht suchen sollen, damit er uns beistehe, die Verzeihung unserer Sünden uns bitte, und das höchste Gut des ewigen Friedens erwirke. – So wollen wir denn den heiligen Joseph nebst Gott und der heiligsten Jungfrau als den Urheber unseres Heils anerkennen. Es genügt ein einziger Blick des Erbarmens, damit wir im Frieden sterben und dahin gehen, wo man dem großen König der Glorie ewig, freudig dient. –

Nach dem bisher Gesagten wird es für alle wahren Diener der allerseligsten Jungfrau genügen, den glorreichen Bräutigam unserer liebwertesten Mutter recht herzlich zu lieben, kindlich zu verehren und auf seine Fürbitte im Leben und Sterben zu vertrauen. – Alle Verehrer der Gottesmutter hatten jene Heiligen lieb und wert, welche ihrem liebvollsten Herzen besonders teuer waren: besonders ihre glücklichen Eltern, Joachim und Anna, den heiligen Joseph ihren keuschesten Bräutigam, den heiligen Johannes den Täufer, der zuerst durch ihre Vermittlung geheiligt wurde, den heiligen Johannes den Evangelisten, den Erstgeborenen unter ihren angenommenen Kindern, die heilige Magdalena, die ihren Schmerz unter dem kreuz teilte etc. etc.

„Wer wird wohl zweifeln, daß der heilige Joseph ein Gegenstand der reinsten und keuschesten Zuneigung und Liebe der allerseligsten Jungfrau gewesen, und daß es ihr absonderlicher Wunsch ist, auch von ihren Dienern geehrt und geleibt zu werden? Der Wunsch der Himmelskönigin ist aber für ihre Diener ein Befehl, und nie wird sie den unbelohnt lassen, der ihre Wünsche und Befehle erfüllt! – (Nach Augustin Saccardi „Leben des heiligen Patriarchen Joseph.“) –

aus: Georg Ott, Marianum Legende von den lieben Heiligen, Erster Teil, 1869, Sp. 751 – Sp. 755

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Liebe Grüße, Blasius

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