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2. März 2020 Jesus wird durch den Teufel versucht (Mt. 4, 1-11; Mk. 1, 12f; Lk. 4, 1-13) (1)
2. März 2020 Jesus wird durch den Teufel versucht (Mt. 4, 1-11; Mk. 1, 12f; Lk. 4, 1-13) (1)
in Schon gewusst ? 02.03.2020 20:33von Blasius • 3.922 Beiträge
Auf Antrieb des Heiligen Geistes ging Jesus sogleich in die Wüste, damit er vom Teufel (2) versucht würde. (3) Nachdem er dort 40 Tage und 40 Nächte gefastet hatte (4), da hungerte ihn. Da trat der Versucher zu ihm (5) und sprach: „Wenn du Gottes Sohn bist (6), so sprich, daß diese Steine Brot werden.“ (7) Jesus erwiderte: „Es steht geschrieben: Nicht vom Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.“
Nun führte ihn der Teufel in die heilige Stadt (8) und stellte ihn auf die Zinne des Tempels (9) und sprach: „Wenn du Gotte Sohn bist, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: Er hat deinen Engeln deinetwegen befohlen, daß sie dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.“ (10) Jesus erwiderte: „Es steht auch geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“
Wiederum nahm ihn der Satan mit sich auf einen sehr hohen Berg, zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit (11) und sprach zu ihm: „Dies alles will ich dir geben (12), wenn du nieder fällst und mich anbetest.“ Da sprach Jesus zu ihm: „Weiche, Satan! (13) Denn es steht geschrieben: Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.“ Da verließ ihn der Teufel (14), und siehe, die Engel kamen und dienten ihm. (15)
Über die dreimalige Versuchung Jesu in der Wüste
Über diese dreimalige Versuchung sagt der heilige Papst Gregor d. Gr. (16): „Wenn es heißt, der Gottmensch sei vom Teufel in die heilige Stadt oder auf einen hohen Berg genommen worden, so sträubt sich der Verstand, und menschliche Ohren entsetzen sich, dies zu hören. Dennoch können wir solches nicht für unglaublich halten, wenn wir damit noch andere Tatsachen vergleichen. Sicher ist der Teufel das Haupt aller Gottlosen, und diese sind seine Glieder. War nicht Pilatus eines von diesen Gliedern des Teufels? Waren nicht die Pharisäer, als sie Christus verfolgten, und die Soldaten, als sie ihn kreuzigten, solche Glieder des Teufels? Kann man sic daher wundern, wenn Jesus sich vom Satan auf einen Berg führen ließ, da er sich von dessen Werkzeugen sogar kreuzigen ließ? Es ist sonach für unsern Erlöser keineswegs unwürdig, daß er sich versuchen ließ, er, der gekommen war, sich sogar töten zu lassen. Er musste in gleicher Weise unsere Versuchungen durch die seinigen überwinden, wie er unsern Tod durch den seinigen zu überwinden gekommen war.“
Die drei Versuchungen entsprechen den drei Wurzeln aller Sünden aller Sünden, der dreifachen bösen Lust. (17) Die erste knüpft an die sinnliche Begierlichkeit an, die zweite an die Hoffart und Ehrsucht, die dritte an die Augenlust, das Verlangen nach irdischen Gütern, in denen auch die Fleischeslust und Hoffart des Lebens die Mittel ihrer Befriedigung suchen, so daß sich hier vielfach alle bösen Leidenschaften vereinigen. Darum nennt der Apostel die Habsucht geradezu Götzendienst und sagt, sie verstricke den Menschen in viele böse Begierden und in die Fallstricke des Satans. (18) Der Versuchung im Paradies war unser erster Stammvater schmachvoll unterlegen; die dreifache Versuchung in der Wüste hat unser zweiter, geistiger Stammvater glorreich überwunden, für den Ungehorsam des ersten Adam genug getan und uns gezeigt, wie wir dem Teufel widerstehen und ihn überwinden müssen.
Die Zahl 40 erscheint in einer Reihe von stellen des AT und NT offenbar bedeutungsvoll, als symbolische Zahl, und zwar stets mit einer Beziehung auf Sündenstrafe, Buße und damit irgendwie zusammen hängender göttlicher Gnaden-Erweisung. So bei dem 40tätigen Regen der Sündflut, der 40tätgigen Wanderung der israelitischen Kundschafter, der 40jährigen Bußzeit Israels in der Wüste, der 40tägigen Buße Ninives, der 40tägigen Genugtuung des Propheten Ezechiel; auch, obwohl in etwas anderer Weise, in dem 40tägigen Umgang des auferstandenen Heilandes mit seinen Jüngern. (19)
Ganz besonders aber tritt uns die tiefere symbolische Beziehung dieser Zahl entgegen in dem 40tägigen Fasten des Moses und Elias (20) und Christi, in dem das Gesetz und die Propheten ihre Erfüllung fanden.
Die Zahl 40 scheint danach die symbolische Zahl für das irdische Menschenleben zu sein, sofern es durch Buße auf das bessere, ewige Leben vorbereitet. Die 40tägige Buße und das Fasten sinnbilden danach die Weihe und Hingabe des ganzen irdischen Lebens an Gott im Geist der Buße. Darum hält auch die Kirche die 40tägige Fastenzeit so hoch in Ehren; sie erblickt darin eine durch Gesetz und Propheten und den Heiland selbst geheiligte, Gott gefällige Übung, einen heiligen Zehnten von den 365 Tagen des Jahres an Gott, und eine Anerkennung wie ein Unterpfand, daß das ganze Jahr und alle Jahre unseres Lebens im Geist der Buße und Entsagung Gott geweiht sein müssen zur sicheren Erlangung des wahren und ewigen Lebens.
Anmerkungen:
(1) Der historische Charakter der Berichte über die Versuchung Christi ist entschieden festzuhalten. Die Versuchung Christi wird dargestellt als eine äußere Begebenheit, die in Raum und Zeit verläuft. Freilich, da die handelnden Personen übermenschliche waren, entzieht sich manches in der inneren und äußeren Zuständlichkeit unserem menschlichen Erfahren und Vorstellen. „Man gerät nicht bloß mit der synoptischen Darstellung in Widerspruch, sondern läuft Gefahr, an der Sümdlosigkeit Jesu, welche alle Apostel betonen, den ärgsten Frevel zu begehen, wenn man in der Versuchungsgeschichte ein in ein Erlebnis umgedeutetes Gleichnis (Schleiermacher, Hase u.a.) sieht, wenn Jesus den Jüngern innere Vorgänge vorgeführt haben soll“, um herkömmliche messianische Hoffnungen zu bekämpfen, die bei den Aposteln durch Satans Trug eine verführerische Macht bekamen (Weiß). „Es findet sich kein Beispiel, daß Jesus sich selbst als Unterlage einer Patabel genommen hätte“, und er „konnte überdies sich nicht einmal im Gleichnis Gedanken beilegen, die er nimmer gehegt hatte“. (Bludau, Versuchung Christi, im KL XII 826ff) Daß alle konkrete Einzelheiten, die eine Abhängigkeit der Versuchungs-Geschichte von buddhistischen Quellen bekunden sollen, durchaus der Beweiskraft entbehren, zeigt Lippl in (Passauer) ThpMS 1907, 715ff.
(2) Der Name kommt vom griechischen diábolos, Verleumder, im Hebräischen heißt er Satan, d. i. der Widersacher – er ist der Feind des Menschengeshclechtes, der umher geht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. (1. Petr. 5, 8)
(3) Jesus, der Starke, sucht den Feind auf, um mit ihm zu kämpfen, um uns zu zeigen, wie wir demselben widerstehen müssen, wenn er uns angreift. Seinen Kampf beginnt er in der Wüste, den Sinnbild der nach Adams Sündenfall von Gott verfluchten Erde und Gegenbild des Paradieses. (Vgl. Lk. 11, 21f; Joh. 12, 31)
(4) „Er aß nichts“, sagt der hl. Lukas, und „Er war bei den Tieren der Einöde“, fügt der hl. Markus bei. Dort in der schauerlichen Einöde bei Jericho tat der Sohn Gottes Buße für uns und uns zum Beispiel. Eine Felsenhöhle war seine Wohnung, der harte Fels seine Ruhestatt, die wilden Tiere seine Gesellschaft.
(5) Wie aus dem Folgenden zu entnehmen, in äußerer leiblicher Erscheinung, aber in sorgfältiger Verhüllung seiner wahren Natur. Nur unter Zulassung Christi konnte der Satan „den rein äußerlichen Einfluss der Suggestion (Einflüsterung) ausüben, ohne daß diese Einflüsterung die geringste Einwirkung auf das Innere Jesu auszuüben vermocht hätte, und ohne daß ein Widerstreit zwischen seinem niederen und höheren Willen durch sie hervor gerufen werden konnte“, und zwar vermöge der hypostatischen Union, d. h. der Vereinigung der menschlichen Natur mit der göttlichen in der einen göttlichen Person. (Rappenhöner, Die Körperleiden und Gemütsbewegungen Christi, Düsseldorf 1878, 127f) Aber war auch ein Schwanken des Willens und die Möglichkeit der Einwilligung ausgeschlossen, so war doch „das Verdienst des Kampfes nicht geschmälert, wenn in der Kraft des Kämpfers auch die sichere Gewähr des Sieges gegeben ist. Die wahre Freiheit besteht darin, daß man nur das Gute will und vollbringt.“ Schanz, KL VI 1440.
(6) Damit knüpft der Satan an die stimme vom Himmel an: „Dieser ist mein geliebter Sohn“ etc. In welchem Sinne aber Jesus so genannt sei, wußte er nicht; denn das Geheimnis der Menschwerdung war ihm verborgen (S. Thom., S. th. 1, q. 64, a. 1 ad 4; 3, q. 29, a. 1 ad 3), und von Jesu Natur und Bestimmung konnte er nicht mehr wissen, als Gott ihn erkennen ließ. Aus allem aber, was ihm bis jetzt von Jesus bekannt geworden, ahnte er wohl, daß derselbe eine sehr hohe und außerordentliche Bestimmung habe und selbst der Messias sein könne. Durch die Versuchung Jesu wollte er sich hierüber nähere Kenntnis verschaffen und wo möglich die Bestimmung Jesu vereiteln.
(7) Unter der Voraussetzung, Jesus sei nur ein Mensch, suchte der Satan das natürliche Bedürfnis nach Speise zu einem unordentlichen Verlangen zu steigern, Jesus vergessen zu machen, daß Gott ihn die 40 Tage wunderbar erhalten, und sogar zu der Anmaßung zu bringen, eigenmächtig und ohne Not ein Wunder wirken zu wollen. Darum verweist ihn Jesus auf die wunderbare Speisung Israels in der Wüste durch 40 Jahre und auf die Worte, womit einst Moses sein Volk an dieses Wunder der göttlichen Allmacht und Fürsorge für die Seinen erinnerte. (Dt. 8, 3) Der Heiland zeigt also, daß unbedingtes Vertrauen in die göttliche Macht und Ergebung in den göttlichen Willen nötig sei, nicht die von Satan gewollte Wunderbetätigung, die ein Misstrauen in die göttliche Fürsorge beweise.
(8) Nach Jerusalem, das noch heute el-Kuds, die Heilige (Stadt), genannt wird. Wahrscheinlich führte er Jesus dahin nicht auf eine außerordentliche Weise, weil er fürchtete, sich dadurch zu verraten. Von Jesus wurde er freilich sogleich erkannt.
(9) Wohl auf das östliche Ende des Daches der südlichen (der königlichen) Tempelhalle, von wo das Auge aus der schwindelnden Höhe von mindestens 100 m in das Cedrontal hinab blickte.
(10) Da Jesus einen Ausspruch der Heiligen Schrift berührt hat, so führt nun der Versucher auch das Wort Gottes (Ps. 90, 11 u12) an, aber mit vollständiger Verdrehung und Verfälschung des Sinnes. Der Psalm redet vom Gerechten, der in schwerer Bedrängnis und Not seine ganze Hoffnung und sein unbedingtes Vertrauen auf Gott setzt und darin nicht zu Schanden wird. Der Satan führt die Stelle an, um zu ehrsüchtigem Tun und hoffärtiger Vermessenheit zu verführen. – Von jener Höhe konnte man auf Stufen nieder steigen; es war daher Vermessenheit, durch ein (ganz unnützes) Wunder unversehrt zur Tiefe gelangen zu wollen. – Der Heiland antwortet mit einem andern entsprechenden Ausspruch der heiligen Schrift (Dt. 6, 16) und zeigt uns, wie wir den Lügengeist selbst da zurückweisen müssen, wo er es wagt, sich auf Gottes Wort zu berufen.
(11) „In einem Augenblick“, fügt der hl. Lukas bei, um anzudeuten, daß der Satan Jesu nicht bloß zeigte, was man natürlicher Weise von dem Berg herab sehen konnte, sondern daß er den Anblick und dessen Eindruck, sei es durch Worte, sei es durch ein Trugbild, sei es durch Einwirkung auf die Einbildungskraft, zu vergrößern suchte. Hier trat also der Satan offen auf. Er sucht Jesus von seinem messianischen Beruf abzubringen und aus dem Christus den Antichristus zu machen, der, statt das Himmelreich zu begründen, das Reich des Teufels hätte befestigen helfen sollen. Als Mittel zu diesem zweck wollte der Satan die von ihm in Jesus voraus gesetzte Herrschbegierde gebrauchen.
(12) Der Teufel hat nichts zu vergeben und reicht mit seiner ganzen Macht nicht weiter, als Gott es zuläßt. Wenn er vom Heiland selbst „der Fürst dieser Welt“ genannt wird (Joh. 12, 31; 14, 30; 16, 11), so heißt das nicht, daß er der Herr der von Gott erschaffenen Welt sei, sondern daß er der Urheber und gewissermaßen Herr und Eigentümer alles Bösen und aller Gottlosen in der Welt ist (Vgl. Joh. 8, 34 u. 44; Eph. 6, 12; Kol. 1, 13)
(13) Das ist die rechte Antwort, die wir dem Versucher selbst, wie jedem seiner Werkzeuge, jedem Verführer, geben müssen. „Widersteht dem Teufel, und er wird von euch fliehen.“ (Jak. 4, 7. Vgl. Eph. 4, 27; 1. Petr. 5, 9)
(14) „Auf eine Zeitlang“, sagt der hl. Lukas. Er kam wieder, vielleicht am Ölberg, oder indem er die Glieder Jesu versuchte, den Judas, Petrus, die übrigen Apostel. So sind auch wir, selbst nach siegreichen Kämpfen, nie vor seinen Nachstellungen sicher. Daher die Mahnung zu steter Wachsamkeit. (Mt. 26, 41; Mk. 13, 37; Joh. 14, 30; 1. Petr. 4, 7; 5, 8)
(15) Sie dienten ihm mit Speise, wie einst dem Elias in der Wüste, und beteten ihn an. Ähnlich folgt bei uns auf jede siegreich bestandene Versuchung eine große Freudigkeit und Ruhe der Seele, Erquickung und Stärkung durch Gottes Gnade, und das um so mehr, je schwerer der Kampf war.
(16) Hom. 16 in Ev.
(17) 1. Joh. 2, 16
(18) Eph. 5, 5
(19) Gn. 7, 12; Nm. 13, 26; 14, 33; Ps. 94, 10; Jon. 3, 4; Ez. 4, 6; Apg. 1, 3. Vgl. auch Gn. 8, 6; 50, 3; Lv. 12, 2ff; 1. Kg. 17, 16; Ez. 29, 10ff.
(20) Ex. 24, 18; 34, 28; 3. Kg. 19, 8. –
aus: Schuster u. Holzammer, Handbuch zur Biblischen Geschichte, Zweiter Band, Das Neue Testament, 1910, S. 158 – S. 161
Liebe Grüße, Blasius
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