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26. Februar Der heilige Baldomer Schlosser
in Unsere Fürsprecher 25.02.2020 07:42von Blasius • 3.923 Beiträge
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erde den Menschen, die eines guten Willens sind!“ (Luk. 2) So haben die Engelchöre über der ärmlichen Wiege des Mensch gewordenen Gottessohnes gesungen und der voN Sünde und Elend geknechteten Welt die gnadenreiche Ankunft des erbarmenden Erlösers verkündet. –
Der heilige Baldomer ist ein gar freundlicher Zeuge, welch` himmlischen Friedens sich der einfachste Mensch, welcher mit gutem Willen Gott in der Höhe die Ehre gibt, in seinem herzen stets erfreut. Er war in der französischen Provinz Forez von armen, aber gottesfürchtigen Eltern geboren, welche ihn durch ihre Worte und noch mehr durch ihr Beispiel zu inniger Frömmigkeit und emsiger Arbeitsamkeit erzogen. „Bet` und arbeit`, Gott hilft allzeit“ war der kurze Inhalt der Lebensregel, welche sie ihrem Kinde unvertilgbar einprägten; und sie wurden nicht müde, ihn zu gewöhnen, daß er jede, auch die geringste Arbeit anfing mit dem Spruch: „Im Namen Gottes“ und am Ende derselben mit einem Blick zum Himmel sagte: „Gott sei Lob und Dank!“ Der muntere Knabe befolgte treu diese Lehren seiner frommen Eltern und hatte sich bald die schöne Gewohnheit zu eigen gemacht, alle seine Handarbeiten durch eine gute Meinung zu heiligen. Täglich und stündlich hörte man aus seinem Munde: „Im Namen Gottes“ und „Gott sei Lob und Dank“; und Jedermann liebte ihn wegen seiner bescheidenen Fröhlichkeit und gemütlichen Heiterkeit.
Baldomer lernte das Schlosserhandwerk, unterstützte dankbar seine geliebten Eltern bis zu ihrem Tode und begab sich dann nach Lyon, um sich dort eine Werkstätte zu errichten und im Schweiße des Angesichtes redlich sein Brot zu verdienen. Er beobachtete mit seinen Gesellen folgende Tagesordnung: Mit dem ersten Grauen des Tages verließ er sein hartes Lager, verrichtete kniend sein Gebet und eilte in die nächst gelegene Kirche zur heiligen Messe – fast jedesmal von deem einen oder andern seiner Arbeiter begleitet; hierauf genoß er mit den Gesellen und Lehrlingen das Morgenbrot und dann ging`s munter in die Werkstätte zur Arbeit. Der Meister ermunterte die Gesellen freundlich: „Kommet Kinder, im Namen Gottes angefangen!“ Und Alle sprachen ihm nach: „Im Namen Gottes angefangen.“ Das Stillschweigen bei der Arbeit wurde sorgsam beobachtet und nur hier und dort unterbrochen durch die Worte: „Gott sei Lob und Dank“ oder „im Namen Gottes“ zum Zeichen, daß ein Stück fertig sei, oder ein anderes angefangen werde. Und am Abend legte Keiner den Hammer oder die Feile aus der Hand, ohne mit einem Blick zum Himmel hinauf zu sprechen: „Gott sei Lob und Dank für den guten, gesunden Tag!“
In solcher Weise eilten Jahre um Jahre dahin, sein Geschäft war sichtbar von Gott gesegnet, und dieser Gottessegen strömte durch seine mildtätige Hand in die Hütten der Notleidenden und Kranken. Eine besondere Zuneigung hatte er den verschämten Hausarmen und verstand es mit bewunderungswürdigem Zartsinn, seine Almosen ihnen auf die verschiedenste Weise im Stillen zuzuwenden: an Kleidern, Lebensmitteln Geräten, Geld, Aufmunterungen. Solche Liebeserweise waren ihm die angenehmsten Unterhaltungen in den freien Stunden und an den Sonntagen.
Seine Gesellen und Lehrlinge ehrten und schätzten ihn wie einen liebenden Vater und treuen Freund; und ein solcher war er ihnen.Denn eingedenk der Worte des heiligen Paulus: „Wenn Jemand für die Seinigen und besonders für die Hausgenossen keine Sorge trägt, der hat seinen Glauben verleugnet und ist ärger als ein Ungläubiger“ (1. Tim. 5) – betrachtete er sie nicht etwa nur als Maschinen, die man ausnützt und dann wegwirft, sondern wie seine eigenen, ihm zur Obsorge für Leib und Seele anvertrauten Kinder. Mit derselben Wachsamkeit, mit welcher er die Störungen der Eintracht, die Gefahren der Unschuld und die Ausbrüche der Leidenschaften vor ihnen abwehrte, war er bekümmert um ihre leiblichen und religiösen Bedürfnisse, um ihre sittliche Wohlgezogenheit und tüchtige Berufsbildung. Die herrlichen Erfolge seines edlen Strebens erzielte er weit mehr durch sein anziehendes Beispiel, als durch viele Worte, weshalb die Untergebenen mit solcher Liebe an ihm hingen, daß sie nur ungerne sich von ihm trennten und ihm lebenslänglich dankbar blieben für die väterlichen Lehren, die er ihnen gegeben. In der Regel nahm er nur Knaben armer Eltern in seine Werkstätte auf und zwar angelegentlichst dafür besorgt, daß sie nach vollendeten Lehrjahren in andern Städten bei rechtschaffenen und tüchtigen Meistern Aufnahme fanden zu weiterer Ausbildung. In Folge dessen wurde sein Name weit herum in Frankreich bekannt, und die Arbeiter, welche aus seiner Werkstätte kamen, brachten gerade in diesem Umstand die beste Empfehlung mit sich, weil sie in dieser bewährten Schule tüchtiger Berufskenntnis und zarter Gottesfurcht gebildet waren.
Als Handwerker war Baldomer ein wahrer Nathanael ohne Lug und Trug; ein Mann – ein Wort. Erhaben über gemeine Eigennützigkeit lieferte er seinen Kunden nur solide, fleißig ausgearbeitete Ware und begnügte sich mit einem billigen Arbeitslohn, weshalb er auch ein ausgedehntes Zutrauen genoß.
Als an einem Sonntag Abends der Abt Viventius den Baldomer in der Kirche vor dem Altare der Mutter Gottes beten sah, wurde er tief gerührt von der glühenden Andacht dieses schlichten Handwerkers, knüpfte mit ihm ein geistliches Gespräch an und staunte nicht wenig über die tiefe Kenntnis und gotterleuchtete Einsicht desselben in das religiöse Geistesleben. Mit zuvorkommender Güte bot er ihm eine Zelle in seinem Kloster an. Hoch erfreut über dieses freundliche Anerbieten, verkaufte der schon bejahrte Schlossermeister seine Werkstätte, verteilte den ganzen Erlös unter die Armen und erbat sich die geringste Zelle zur Wohnung, um in völliger Abgeschiedenheit von der Welt dem Gebet und der Betrachtung der ewigen Wahrheiten abzuliegen. Mit der erbaulichsten Pünktlichkeit beobachtete er alle Vorschriften der heiligen Ordensregel und die Strengheiten der klösterlichen Selbstverleugnung. Wegen seines frommen Eifers und seiner ausgedehnten Religionskenntnis weihte ihn der Bischof Gaudrik ungeachtet seines demütigen Widerstrebens zum Subdiakon. Von der Schönheit seiner reinen Seele und der Güte seines Herzens legten sogar die schüchternen Vögelein ein beredtes Zeugnis ab. Jedes Mal, wenn er sein Mittagsbrot aß, kamen sie herbei geflogen und pickten munter die Speise aus seiner Hand, die er so gerne mit ihnen teilte; dann sprach er freundlich zu seinen Gästen: „So, jetzt habt ihr gegessen; nun singet auch wieder fröhlich dem Herrn des Himmels eure Loblieder.“ Folgsam seinem Worte setzten sic die Vögelein auf das Fenstergesims oder auf einen Baum des Klostergartens und sangen um die Wette.
Reich an Tugenden und Verdiensten starb Baldomer u 660 mit den Worten: „Gott sei Lob und Dank für Alles.“ Sein Grab, durch viele Wunder berühmt, blieb fast tausend Jahre ein viel besuchter Wallfahrtsort, bis die Calviner dasselbe gänzlich verwüsteten.
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 145-147
Liebe Grüße, Blasius
RE: 26. Februar Der heilige Baldomer Schlosser
in Unsere Fürsprecher 26.02.2020 08:50von Blasius • 3.923 Beiträge
26. Februar
Der heilige Porphyrius, Bischof von Gaza
Der heilige Porphyrius wurde als Kind vornehmer und reicher Eltern zu Thessalonich in Mzedonien im Jahr 353 geboren und zeigte sich schon als Knabe voll Eifer im Gebet und voll Liebe zu dem göttlichen Heiland. In späteren Jahren widmete er sich den Wissenschaften; aber sein Herz fand weder an ihnen noch an der Welt Gefallen; er wollte ganz dem Heiland angehören. Deshalb verließ er, kaum 25 Jahre alt, die Eltern und den Überfluß des Vaterhauses und wanderte nach Ägypten in die Wüste Scete, wo er 5 Jahre frommen Übungen und Bußwerken oblag. Nun besuchte er mit Erlaubnis seines Oberen die heiligen Orte zu Jerusalem und begab sich in eine Berghöhle in der Nähe des Flusses Jordan, und lebte hier wieder fünf Jahre. Die ungesunde Luft zog ihm ein Fieber zu; schwach und abgezehrt kam er nach Jerusalem zurück und vernahm, daß seine Eltern gestorben und ihm ein reiches Erbe hinterlassen hätten. Da sandte er seinen Diener dahin mit dem Auftrag, alles zu verkaufen und das erlöste Geld nach Jerusalem zu bringen. Hier verteilte Porphyrius dasselbe unter die Armen; er lebte von seiner Handarbeit und vom Almosen.
Täglich besuchte er die heiligen Orte mit Andacht, obwohl er vor Schwachheit kaum einen Fuß bewegen konnte. Einst, da er sich fast todesschwach bis nach dem Kalvarienberg mühselig hingeschleppt hatte, in der Meinung, daselbst zu sterben, fiel er in eine Ohnmacht und ward verzückt; er sah Christus am Kreuz hängend und neben ihm den heiligen Schächer (Dismas). Porphyrius erinnerte sich der Worte des rechten Schächers und sprach zu Christus: „Gedenke mein in deinem Reich.“ Christus gab diesem Schächer Befehl, den Porphyrius von der Erde aufzurichten. Der Schächer reichte demselben seine Hand und richtete ihn auf, indem er sagte: „Denke deinem Heiland, der dich gesund gemacht hat.“ Als sich Pophyrius zu Christus dem Herrn wendete und ihm danken wollte, stieg Jesus von dem Kreuz herab und gab ihm dieses in die Arme, mit dem Befehl, dasselbe getreu zu bewahren. Als er wieder zu sich kam, fand er sich ganz genesen, ja gesünder als je. Die Bedeutung des ihm von Jesus übergebenen Kreuz erkannte er später, als er von dem Bischof der Stadt zum Priester geweiht, und von ihm imJahr 393 zum Bewahrer des heiligen Kreuzes Christi bestellt wurde. Auch als Priester und später als Bischof setzte er seine strenge Lebensweise fort.
Als 396 der heilige Bischof Irenion (16. Dezember) von Gaza starb, ward er zu seinem Nachfolger erwählt. Nur aus Gehorsam ließ er sich dazu weihen. Als Bischof nahm seine Sanftmut die Herzen der dort noch vorhandenen Götzendiener durch Gottes Gnade so ein, daß sich die meisten zu Christus bekehrten. Dazu trug vieles bei, als auf Anordnung des heiligen Bischofes die Christen nach langer Dürre und Hungersnot zu Gott um Hilfe riefen und erhört wurden. Diese wundervolle Gebetserhörung brachte viele Heiden zum Glauben. Andere lobten Gott und dankten dem heiligen Porphyrius, der ihnen durch seine andächtige Bittprozession erhalten hatte, was sie so lange gewünscht hatten. Einige aber konnten die Ehre nicht ertragen, welche daraus dem heiligen Bischof und der ganzen katholischen Kirche erwachsen war, und bedrohten sowohl den heiligen Bischof als andere Christen mit dem Tod. Indessen kam der Befehl des Kaisers Arkadius, alle Götzentempel nieder zu reißen. Ein eifriger katholischer Offizier erhielt den Auftrag, diesen Befehl in Gaza zu vollziehen. Der kostbare Tempel des Marnas (Jupiter) wurde mit allen übrigen zu Boden gerissen, und eine neue, prächtige Kirche, dem wahren Gott zu Ehren auf Veranlassung der Kaiserin Eudoxia daselbst erbaut. Das Frohlocken des heiligen Bischofs, die Götzen gestürzt, Christus aber erhöht zu sehen, ist mit Worten kaum zu schildern. Er gab sich alle mögliche Mühe, die Überreste der Abgötterei auch aus den Herzen der ungläubigen Heiden zu tilgen, und dafür die Erkenntnis des wahren Gottes ihnen einzudrücken. Es geschah wenigstens bei vielen Tausenden mit gewünschtem Erfolg.
Ebenso wachsam bewahrte er sein Herde vor der arianischen Irrlehre. Ein ketzerisches Weib hatte sich erfrecht, den heiligen Bischof zu einer öffentlichen Disputation herauszufordern. Er machte sie aber einzig mit dem heiligen Kreuzzeichen ganz stumm, so daß sie kein Wort vorbringen, sondern mit größter Beschämung unter allgemeinem Gelächter abziehen mußte. Der heilige Porphyrius ging den 26. Februar 421 zu Gott in den Himmel ein, nachdem er die Freude genossen, daß fast alle Heiden seiner Stadt sich zu Christus bekehrt hatten.
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 142-143
Liebe Grüße, Blasius
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