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24. Februar - Der heilige Apostel Matthias Märtyrer
in Unsere Fürsprecher 24.02.2020 08:58von Blasius • 3.923 Beiträge
Der heilige Apostel und Märtyrer Matthias liegt am Boden, er wird von einem jungen Mann gesteinigt, während im Hintergrund ein älterer Mann Anweisungen gibt; neben dem Heiligen steht ein römischer Henker mit einem Beil in der Hand
Der heilige Apostel Matthias Märtyrer
Matthias ward zu Bethlehem, einer Stadt in Palästina, geboren. Seine Eltern trugen große Sorgen für dessen Unterweisung in dem Gesetz Gottes. Als Jesus Christus sein Evangelium zu verkündigen angefangen, fand er sich unter den Zuhörern ein und folgte dem göttlichen Lehrer beständig nach, so zwar, daß er unter dessen Jünger aufgenommen wurde. Matthias war auch Zeuge fast aller Wunder, welche Jesus Christus in der Zeit seines Predigtamtes gewirkt hat. Nach der Himmelfahrt Christi begab er sich mit den Aposteln und anderen Jüngern in den Speisesaal, wo man sich nach dem Befehl Christi zur Ankunft und zum Empfang des heiligen Geistes vorbereitete. Der heilige Petrus, als das Haupt der Apostel, stand mitten in der Versammlung auf und stellte derselben vor, daß einer aus jenen Männern, welche die Lehre Christi beständig angehört haben, anstatt des unglückseligen Judas erwählt werden müsse. Zwei Männer wurden vorgeschlagen, nämlich Joseph, der wegen seiner Frömmigkeit Barsabas (der Gerechte) genannt wurde, und Matthias, welcher Name so viel heißt, als eine Gabe Gottes. Um zu erkennen, welchen aus beiden Gott der Herr in die Zahl der Apostel gesetzt haben wolle, rief man gemeinsam zu Gott durch ein eifriges Gebet, welches lautet: „Du, o Herr! Der du die Herzen aller Menschen kennst: zeige, welchen aus diesen Zweien du erwählt hast, daß er an die Stelle des apostolischen Amtes trete, von welchem Judas abtrünnig geworden.“ Nach vollendetem Gebet warf man das Los, und dieses fiel auf Matthias, und so wurde er den elf übrigen Aposteln bei gezählt.
Am Pfingsttage wurde er wie die anderen Apostel und Jünger mit dem heiligen Geist erfüllt, und fing alsbald an, Jesus Christus als den wahren Messias zu predigen, von dessen Auferstehung und Himmelfahrt Zeugnis zu geben und dessen Lehre öffentlich zu verkündigen. Als die Apostel später die ganze Welt unter sich verteilten, um das Evangelium Jesu Christi zu predigen, wurde dem heiligen Matthias das Judenland zu teil. Er durchwanderte alle Städte und Flecken des jüdischen Landes, predigte und verkündigte an allen Orten das Evangelium Jesu Christi, bestätigte auch mit unleugbaren Wundern die Wahrheit dessen, was er lehrte, und bekehrte viele Tausende zu dem wahren Glauben. Doch der Unterricht allein genügte ihm nicht, sondern er befliß sich auch, selbe zu einem wahrhaft christlichen Lebenswandel anzuleiten. Der heilige Clemens von Alexandria meldet ausdrücklich, daß dieser heilige Apostel den Neubekehrten sehr vieles von der Abtötung seiner selbst gepredigt habe; wie man nämlich nach der Lehre Christi sich selbst verleugnen, seinen Leib züchtigen, sein Kreuz tragen und den bösen Neigungen widerstehen solle. „Wider das Fleisch“, sprach er, „muss man streiten, und seine Gelüste und bösen Begierden befriedigen.“
So setzte der heilige Matthias 33 Jahre lang seine apostolischen Bemühungen im jüdischen und galiläischen Land mit unermüdlichem Eifer fort. Aber das sichtbare Wachstum der Kirche Jesu erbitterte die Feinde des Gekreuzigten mehr und mehr. Sie konnten es nicht ertragen, daß Jesus Christus als der wahre Messias und Erlöser der Welt gewürdigt und verehrt wurde; daher suchten sie den heiligen Apostel aus dem Weg zu räumen. Der Hohepriester Ananias berief ihn zu sich in die Versammlung der Ältesten und bedrohte ihn mit dem Tod, wenn er noch ferner die Lehre Jesu predige, der ja als Verbrecher gekreuzigt wurde. Matthias, voll des heiligen Geistes, fing an, der ganzen Versammlung gründlich zu beweisen, daß eben dieser, den sie als einen Gotteslästerer in den Tod gebracht hätten, der eingeborene Sohn Gottes und der so lang vorher verheißene Messias sei, der wahrhaft von den Toten auferstanden und einst kommen würde, um die Lebendigen und die Toten zu richten. Er beteuerte, daß er für den Glauben an Jesus Christus leben und sterben wolle.
In der ganzen Versammlung konnte ihm niemand widerstehen. Gerade deswegen ergrimmten sie heftig wider ihn. Ananias tat den Ausspruch: Matthias, als Gotteslästerer, müsse lebendig gesteinigt werden. Die übrigen stimmten dem Hohenpriester bei. Man ergriff den heiligen Apostel und führte ihn zur Stadt hinaus, an den bestimmten Ort. Der heilige Apostel ging mit Freuden, dankte Gott für die Gnade, seinem Erlöser zuliebe sterben zu können; verrichtete auf den Knien sein Gebet für das Heil aller Anwesenden und des ganzen Landes. Die Juden ergriffen voll Wut und Raserei Steine und warfen sie so lange auf ihn, bis er halb tot zur Erde sank, worauf ein römischer Soldat ihm mit einem Beil das Haupt abschlug. Sein heiliger Leib ward von den Christen mit allen Ehren begraben und durch die heilige Kaiserin Helena nach Rom gebracht. Als aber diese heilige Kaiserin von dem heiligen Papst Sylvester den heiligen Agritius für die Stadt Trier zum Bischof erhalten hatte, vertraute sie ihm nebst anderen Reliquien auch den ungenähten Rock Jesu Christi und den Leib des heiligen Matthias an, um denselben nach Trier, ihrer Geburtsstadt, zu überbringen. Daselbst werden dessen heilige Reliquien hoch in Ehren gehalten. (Sein heiliges Haupt aber ist in Rom in der Basilika St. Maria Maggiore.) Der heilige Matthias ist Schutzpatron der Stadt Trier.
Nach anderen Berichten hätte der heilige Apostel Matthias zuerst seinen Landsleuten, den Juden, dann aber den Bewohnern von Äthiopien, Kappadozien und zuletzt in Mazedonien das heilige Evangelium verkündet und zahlreiche Seelen gewonnen, und wäre im letzteren Land an ein Kreuz gebunden, hierauf gesteinigt und endlich mit einem Beil enthauptet worden am 24. Februar im Jahr 63. –
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 136 – S. 139
Liebe Grüße, Blasius
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