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Unterricht für den Sonntag nach dem Fest der Beschneidung des Herrn (Vigil des Festes der Erscheinung des Herrn)

in Schon gewusst ? 05.01.2020 21:58
von Blasius • 3.822 Beiträge



Sonntag nach dem Fest der Beschneidung
5. Januar 2020

Der Eingang zur heiligen Messe, das Kirchengebet und die Lesung
sind dieselben wie am Sonntag nach dem heiligen Weihnachtsfest.

Evangelium nach dem hl. Matthäus. Kap. 2, Vers 19 – 23.

In der selben Zeit, als Herodes gestorben war, siehe, da erschien ein Engel des Herrn dem Joseph im Schlaf in Ägypten und sprach: Steh` auf, nimm das Kind und seine Mutter, und zieh` in das Land Israel; denn die dem Kind nach dem Leben strebten, sind gestorben. Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter und kam in das Land Israel. Als er aber hörte, daß Archelaus anstatt des Herodes, seines Vaters, Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin zu ziehen; und nachdem er im Schlaf erinnert worden, zog er in das Land von Galiläa. Und er kam und wohnte in der Stadt, welche Nazareth genannt wird, damit erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt worden ist, daß Er ein Nazaräer wird genannt werden.

Was lernen wir aus diesem heiligen Evangelium?

Wir lernen daraus,

1) wie wunderbar, wie unbegreiflich, aber zugleich wie weise Gott mit den Seinigen verfährt. Jesus musste nach Ägypten fliehen, weil Ihn Gott nicht durch ein augenscheinliches Wunder, sondern auf dem natürlichen Wege, durch die Flucht, vor Herodes retten wollte. Jesus, Maria und Joseph mussten in Ägypten wie in der Verbannung leben; aber diese dauerte nicht länger, als Gott wollte, und nachdem Er alle Feinde seines Sohnes zu Schanden gemacht und aus dem Weg geräumt hatte, rief Er Ihn zurück und ließ Ihn seine Jugend in Ruhe und Frieden hinbringen. –

Wie trostvoll ist dieses Verfahren Gottes gegen seinen Sohn und diese Sorge, die Er für Ihn trug, auch für die Gerechten in ihren Leiden und Bedrängnissen! Wie glücklich dürfen sie sich schätzen, daß Gott mit ihnen wie mit seinem Sohn verfährt! Denn sie werden, wie Christus nicht mehr zu leiden haben, als Gott zuläßt; das Leiden wird, mit Geduld getragen, von Tröstungen begleitet sein und nur so lange dauern, als Gott will. Bei aller äußeren Unsicherheit wird Gott sie sicher führen, und wenn Menschen sie verfolgen, so werden Engel sie retten, sofern es zu ihrem Heil ist.

2) Wir lernen ferner aus diesem Evangelium, wie wir vorsichtig sein, die natürlichen Mittel anwenden, den Feinden aus dem Wege gehen und, wo dies nicht sein kann, auf Gott unser Vertrauen setzen sollen. Aus Ägypten zurück kehrend, zog der heilige Joseph mit dem Kind und dessen Mutter nicht nach Judäa, sondern nach Galiläa, weil er fürchtete, daß der König Archelaus, der seinem Vater in der Regierung gefolgt war, auch in Grausamkeit ihm ähnlich sein möchte.

Warum wurde Jesus „Nazaräer“ genannt?


a) Weil Er in Nazareth erzogen worden. Dies war ein unbedeutender und von den Juden mit solcher Verachtung (Joh. 1, 46) angesehener Ort, daß es bei ihnen Sprichwort gewesen zu sein scheint, von Nazareth könne nichts Gutes kommen. Dadurch ward die Weissagung der Propheten erfüllt, daß der Heiland in Niedrigkeit und Verachtung leben werde. b) Der Ausdruck Nazaräer bedeutet auch einen Gott Geheiligten und eine Blume und kann in diesen beiden Beziehungen auf Jesus Christus angewendet werden, welcher der Heiligste und die Blume war, die aus der Wurzel Jesse hervor gegangen ist.

Übung.
„Die dem Kinde nach dem Leben strebten, sind gestorben.“ – An dieses Wort denke, wenn du von mächtigen Verfolgern der heiligen Kirche hörst. Wie oft hat sich dies Wort seit 1800 Jahren erfüllt! Die die Kirche verfolgten, sind gestorben, die Kirche aber schreitet lebend über ihre Gräber. Werde also nie mutlos in den schweren Kämpfen der Kirche.

Gebet.

Allmächtiger Herr, der Du das Böse zulässest, um daraus Gutes zu ziehen, erhöre unsere demütigen Bitten, womit wir zu Dir flehen, daß wir Dir doch treu bleiben mögen mitten unter so vielen angriffen, und daß wir getreu ausharren bis zum Tode. Im übrigen gib uns auf die Vermittlung der allerseligsten Jungfrau Maria die Kraft, daß wir uns stets mit deinem allerheiligsten Willen gleichförmig zu machen vermögen. (Einmal täglich 100 Tage Ablass. – Leo XIII., 19. Juli 1879)

Mehreres über die Geschichte im heutigen Evangelium siehe am Tage der unschuldigen Kinder. –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 69 – S. 71

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 05.01.2020 22:00 | nach oben springen


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