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#1

Pflichten der Kinder gegen die Eltern 12. Januar 2020

in Schon gewusst ? 12.01.2020 10:41
von Blasius • 3.682 Beiträge



Die Pflichten der Kinder gegen ihre Eltern

“Er war ihnen untertan.” (Luk. 2, 51)

Welches sind die Hauptpflichten der Kinder gegen ihre Eltern?

Kinder sind ihren Eltern schuldig:


1) Kindliche Ehrfurcht, weil sie an ihnen Gottes Stelle vertreten. Kinder sollen also ihren Eltern nie mit groben, trotzigen, sondern immer mit anständigen Worten begegnen, auch wenn sie glauben, von ihnen unrecht behandelt zu werden; sie sollen sie nie verachten oder sich ihrer schämen, da auch Jesus, Gottes Sohn, sich seiner armen Eltern nicht geschämt hat. „Ehre deinen Vater und deine Mutter, welches ist das erste Gebot, mit der Verheißung, daß es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden.“ (Eph. 6, 2-3)

2) Pünktlichen gehorsam, und zwar in allen Dingen, die nicht Sünde sind, und vorzüglich in jenen, welche das Seelenheil betreffen. „Kinder, gehorchet euren Eltern im Herrn; denn das ist recht2, schreibt der hl. Paulus (Eph. 6, 1) Die Kinder sollen auch die Ratschläge der Eltern beachten.

3) Zärtliche und tätige Liebe; denn nach Gott sind gewiß die Eltern die größten Wohltäter der Kinder. Welche Liebe, Sorgfalt, Aufopferung, schlaflose Nächte, Entbehrungen haben diese ihren Eltern nicht von Jugend auf gekostet? -Darum mögen die Kinder wohl bedenken, was sie ihren Eltern schuldig sind, und wie sehr sie sich des Fluches Gottes schuldig machen, wenn sie Vater oder Mutter lieblos behandeln, schlagen, verstoßen oder sie darben lassen; aber sie sollen auch im Hinblick auf so viele Beispiele der heiligen Schrift (Tobias, Joseph und andere) bedenken, welchen Segen sie für ihre kindliche Liebe zu gewärtigen haben.

Ihr Kinder, höret doch die Worte Gottes über eure Pflichten gegen eure Eltern: „Halte deine Mutter in Ehren alle tage deines Lebens; denn du sollst gedenken, was und wie große Gefahren sie ausgestanden um deinetwillen in ihrem Leibe.“ (Tob. 4, 3-4) „Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei keine Sünde, der ist der Genosse eines Mörders.“ (Sprichw. 28, 24) „Gott will, daß die Kinder ihren Vater ehren, und will und bestätigt das Ansehen der Mutter über die Kinder.“ (Sir. 3, 3) „Erfreue dich nicht in der Schmach deines Vaters; denn seine Schande bringt dir keine Ehre, und eines Menschen Ehre besteht in der Ehre seines Vaters, und ein ehrloser Vater ist Schande dem Sohn. Mein Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an und betrübe ihn nicht, solange er lebt; und wenn seine Sinne abnehmen, so halte es zu Gute und verachte ihn nicht in deiner Kraft; denn die Wohltat, die du deinem Vater erzeigst, wird nimmermehr vergessen. Das Böse, das du von der Mutter leidest, wird dir mit Gutem vergolten werden; Gerechtigkeit wird der Grund deines Gebäudes sein, am Tage der Trübsal wird dein gedacht werden, und wie das Eis bei schönem Wetter, werden schmelzen deine Sünden. Wie böse ist dessen Ruf, der seinen Vater verläßt, und verflucht ist von Gott, wer seine Mutter erbittert.“ (Sir. 3, 12-18) „Gedenke deines Vaters und deiner Mutter, wenn du unter den Großen bist, daß nicht etwa Gott deiner vor ihnen vergesse.“ (Sir. 23, 18-19) –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 88 – S. 89

1. Warum sollen die Kinder die Eltern ehren?

Das Gebot der Dankbarkeit ist ein Naturgesetz, das bei allen Völkern gilt. Wenn nun schon die heidnischen Kinder ihre Eltern ehren, um wieviel mehr sollen dann die Kinder christlicher Eltern dieses Gebot erfüllen! Unzählig und groß sind die Wohltaten, die Kinder von den Eltern empfangen; sie erhalten das leibliche Leben, die Pflege und Aufwartung in den Kindertagen, die oft viele schlaflose Nächte und viele Entbehrungen von den Eltern verlangen. Durch Schweiß und Arbeit müssen sie oft den notwendigen Unterhalt verdienen. Es ist den Kindern meist unmöglich, alle diese Wohltaten zu vergelten. Dazu kommt, daß die Eltern Gottes Stelle bei ihren Kindern vertreten. Von Gott stammt die Kindesseele, für Gott und zum ewigen Leben sollen die Eltern sie bilden und erziehen. Diese hehre Aufgabe gibt den Eltern eine Würde und solche Rechte über die Kinder, daß diese nur mit höchster Achtung und Verehrung zu ihren Eltern empor blicken sollen. Auf solchen Gesinnungen beruht das Familienglück.

2. Wie sollen die Kinder ihre Eltern ehren?

Sie sollen ihnen Liebe, Aufmerksamkeit, gehorsam und Verehrung erweisen. Mit Absicht steht im Gebot das Wort: Du sollst „ehren“ und nicht lieben oder fürchten, denn, so sagt das Konzil von Trient, „wer liebt, ist nicht immer dienstwillig und ehrerbietig, wer fürchtet, liebt nicht immer; wen aber einer von Herzen ehrt, den liebt und fürchtet er auch“. Die Ehre, die Kinder den Eltern erweisen sollen, besteht nun darin, daß sie ihnen mit Aufmerksamkeit begegnen, sie achten und hochschätzen, stets mit Ehrerbietung zu und von ihnen sprechen. Die Liebe zeigt sich vor allem in der Dankbarkeit und in eifrigem Gebet für die Eltern, in aufrichtigen Wünschen und liebevoller und rücksichtsvoller Behandlung, in Unterstützung und geduldiger Ertragung der etwaigen Befolgung der Befehle und Anordnungen, im demütigen Hinnehmen von Ermahnungen und Bestrafungen. Ein vollkommenes Vorbild des Gehorsams finden die Kinder im göttlichen Heiland, von dessen Leben in Nazareth die Heilige Schrift nur berichtet. „Er war ihnen untertan.“ So befolgen wir das vierte Gebot Gottes.

3. Verheißung und Fluch des vierten Gebotes.

Das Gebot der Liebe der Kinder für die Eltern ist das einzige, dem Gott eine Verheißung hinzu gefügt hat. Die Verheißung verspricht vor allem Segen für das irdische Leben: „auf daß es dir wohl ergehe und du lange lebest auf Erden.“ Dieser Lohn, den Gott selbst geben will, ist nicht hoch genug anzuschlagen, da in dem langen Leben eingeschlossen ist Ruhe, Frieden und allseitiges Wohlsein, lauter Bedingungen zu einem glücklichen Leben. Zu diesem Lohn, den Gott gibt, kommt die Achtung und Verehrung der Menschen; denn wer möchte einem wahrhaft liebevollen Sohne oder einer treu gehorsamen Tochter nicht vertrauen und Hochachtung zollen?

Dagegen ist häufig in der Heiligen Schrift hingewiesen auf die Strafen, die den Übertretern dieses Gebotes angedroht werden. „Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll sterben“ (Exod. 21, 17). „Wer seinen Vater betrübt oder seiner Mutter entflieht, ist ein schändlicher und unseliger Mensch“ (Sprichw. 19, 26). „Das Auge, welches seinen Vater verspottet und schief auf seine Mutter blickt, das sollen die Bachraben aushacken und die jungen Adler fressen“ (Sprichw. 30, 17). Als abschreckendes Beispiel kindlichen Ungehorsams ist Absalon anzusehen, der die verdiente Strafe für seinen am Vater begangenen Frevel erleiden musste, in einem unglückseligen Tod und in der Verachtung des ganzen israelitischen Volkes.

Papstworte über das christliche Familienleben: „In der Tat haben die Familienväter in dem heiligen Joseph ein herrliches Vorbild väterlicher Wachsamkeit und Fürsorge. Die Mütter haben in der heiligsten Jungfrau und Gottesgebärerin ein ausgezeichnetes Beispiel der Liebe, frommer Züchtigkeit, demütiger Unterwerfung und vollkommener Treue. Die Kinder haben in Jesus, der jenen untertan war, ein himmlisches Muster des Gehorsams, das sie verehren, bewundern und nachahmen sollen.

Die Adeligen können von dieser Familie aus königlichem Geblüte lernen, wie sie im Glück sich mäßigen, im Unglück aber ihre Würde bewahren sollen. Die Reichen sollen erkennen, daß die Tugend weit höher zu schätzen ist als der Reichtum. Die Handwerker und alle jene, die zumal jetzt durch ihre häusliche Not und ähnliche Lage in so großer Aufregung sich befinden, sollen gleichfalls auf jene heiligen Ehegatten in Nazareth hinblicken; dadurch werden sie erkennen, daß sie sich über ihre Verhältnisse eher freuen als betrüben sollen. Haben sie ja doch Arbeit und Mühe gemeinsam mit der heiligen Familie, gemeinsam die Sorge um das tägliche Brot. Auch der heilige Joseph muss mit seinem Tagelohn alle Lebensbedürfnisse bestreiten, ja, die Hände des Sohnes Gottes selbst übten sich in ungewöhnlicher Arbeit“ (Papst Leo III.)

Nutzanwendung.

Ehre deine Eltern als Gottes Stellvertreter und deine größten Wohltäter. Befolge ihre Ratschläge und Anordnungen um Gottes willen, dann wird der Segen des Herrn dein irdisches Leben begleiten und sein Lohn dich glücklich machen für Zeit und Ewigkeit. –

aus: Katholische Handpostille, Religiöses Hausbauch für die katholische Familie, 1938, S. 70 – S. 71

https://katholischglauben.info/pflichten...gen-die-eltern/


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 12.01.2020 10:42 | nach oben springen


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