Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#1

Umgang mit Priestern

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 24.06.2013 13:28
von Franziska • 5 Beiträge

Grüß Gott zusammen!

Am Samstag feiert unser Priester seinen Weihetag. Da er mir sehr am Herzen liegt würde ich ihm gerne einige nette Worte und eine Karte oder einen Brief zukommen lassen, aber ich weiß noch nicht genau wie ich meinen Dank für seinen selbstlosen Dienst den er für uns verrichtet in Worte fassen kann. Vielleicht kann mir ja jemand einen kleinen Impuls dazu geben... Desweiteren, wie gratuliert man den Priester eigentlich zu seinem Weihetag?? Mit "herzlichen Glückwunsch"? Ich bin mir da nicht so sicher.

Danke schonmal für´s Weiterhelfen

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#2

RE: Umgang mit Priestern

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 24.06.2013 16:29
von Aquila • 7.062 Beiträge

Grüss Gott, Liebe Franziska

Zu den Segenswünschen zum Weihetag würde etwa dieses sehr schöne Gebet der
heiligen Theresia von Lisieux
passen:


"Jesus Christus, ewiger Hoherpriester,
bewahre deine Priester im Schutze Deines heiligen Herzens, wo ihnen niemand schaden kann.
Bewahre unbefleckt ihre gesalbten Hände, die täglich Deinen heiligen Leib berühren.
Bewahre rein die Lippen, die gerötet sind von Deinem kostbaren Blute.
Bewahre rein und unirdisch ihr Herz, das gesiegelt ist mit dem erhabenden Zeichen Deines glorreichen Priestertums.
Lass sie wachsen in der Liebe und Treue zu Dir und schütze sie vor der Ansteckung der Welt.
Gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein auch die Wandlungskraft über die Herzen.
Segne ihre Arbeit mit reichlicher Frucht und schenke ihnen dereinst die Krone des ewigen Lebens.
Amen."


-

Und als Dank und Anerkennung für das segens- und gnadenreiche priesterliche Wirken etwa die kurzen und doch im Grunde alles sagenden Worte des hl. Pfarrer v. Ars:

-

"Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu.

Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes,
ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann,
und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit."

-

Gefunden habe ich auch noch dieses schöne Gedicht:

-

Der Priester

Ewiges leben der Zeit
zu bringen, muss dem rechten Priester gelingen;

nicht durch seine Predigt allein,
mehr noch durch sein alleigen Sein:

Dass er über die Erde
geht als einer, der über der Erde steht;

dass er heisseste Liebe fühlt,
die sich im Quell des Ewigen kühlt;

keins der Menschenkinder vergessen,
doch bei Keinem festgesessen;

einsam dienen, einsam sterben,
sich das himmlische Heim ererben.

Also lebe der Priester auf Erden,
ob Etliche durch ihn selig werden.


(Karl Ernst Knodt
Aus der Sammlung "Stunden")


-


Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 24.06.2013 17:37 | nach oben springen

#3

RE: Umgang mit Priestern

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 24.06.2013 17:41
von Franziska • 5 Beiträge

Oh wie schön!!!
Vielen Dank Aquila!
Und ein ewiges vergelt´s Gott für deine Mühen :-)

Wenn dir noch mehr einfällt,nur her damit.

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#4

RE: Umgang mit Priestern

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 26.06.2013 00:52
von Aquila • 7.062 Beiträge

Liebe Franziska

Ich bin auf ein weiteres Gedicht gestossen....
gleichsam einen "Hymnus" auf die
unermessliche Würde ( aber auch Bürde )
des gnadenvollen und segensüberreichen hw Priesteramtes.....

es ist ein längeres - sogar ein sehr langes - Gedicht...
inwiefern es so in Deinen zu schreiben beabsichtigten Brief passt,
müsstest Du noch überlegen....

hier das Gedicht:

-


Der Priester

Einsam in dem Lorbeerwäldchen
Saß ich jüngst und sann hinaus,
Wo am fernen Meeresstrande
steht ein weißes, liebes Haus.

Wacht' ich oder war's im Traume?
Plötzlich hab' ich dort gesehn
Fünf lichtklare Blumenengel
Im Kapellenchore stehn.

Feierlich in hehren Weisen
Langen sie ein Jubellied,
Daß noch heut' es mit Entzücken
Mir die tiefste Brust durchzieht:

"Wunder über Gnadenwunder,
Gotterhobne Menschenmacht!
Opfernd geht das Elend unter,
Himmelslicht füllt Erdennacht.

Deinem Cherub war gegeben,
Was den sünd'gen Menschen ziert,
Daß sein Wort aus Brot und Reben
Ihn, den ew'gen Gott, gebiert.

Zwischen Himmel kühn und Erde
Steht der Mensch als Mittler ein -
Seinem Mund entschwebt das Werde,
Und was sündig war, ist rein.

Gnadenkrone, Gotterbarmen,
Ewig hehre Priesterschaft,
Die auf segenschweren Armen
Trägt der Welt die Huld und Kraft!"

Während so das Lied erschallte,
Sah entzückt ich zum Altar
Wallen ernst in Feierkleidern
Neugeweihter Priester Schar.

Stille ward es; sie zu grüßen
Trat der erste Engel vor,
Trug in seiner Hand bei Lilien
Eines weißen Schleiers Flor:

"Taufe heiß ich, Unschuld bring' ich,
Schleierzart und lilienweiß,
Meinen Hochzeitssegen sing' ich
Zu der neuen Priester preis.

Gottesgeist in Liebe schaffend
Auf der Urnacht Wassern schwebt', -
Aus den Wassern und dem Geiste
Fürstlich ein Geschlecht sich hebt.

Als am Kreuz der Herr gestorben,
Ließ nicht einsam er die Braut,
Kinder ihr und sich zu wecken,
Hat sein Blut er ihr vertraut.

Und so bring' ich mit dem Legen
Dies mein Hochzeitsangebind',
Unschuldsblumen, Königsmäntel
Für so manches Gotteskind."

Goldumhüllt, im Rosenkränze,
Trat ein zweiter Engel vor -
Hielt mit Ähren goldne Trauben
Über einem Kelch empor:

"Strahlend zwischen Erd' und Himmel
Steht als Mittler der AItar,
Mild versöhnend, ewig krönend,
Bringt sich selbst das Opfer dar.

Weinend um die heil'gen Stufen
Kniet die sündenkranke Zeit,
Was sie hat, ihr ganzes Elend,
Liegt zum Opfer dort bereit.

Seine Augen hebt der Priester
Bittend zu der Allmacht Thron,
Sucht im Schoß des ew'gen Vaters
Gottes eingebornen Sohn;

Spricht ein Wort, und Kreuz und Himmel
Einen sich in Wein und Brot,
Und im Brot das fleischgewordne
Wort erneut den Kreuzestod.

Was kein Erdenauge schauet,
Selig frommer Glaube sieht,
Und aus zagender Gewißheit
Demutsvoll die Liebe blüht.

O welch inniges Frohlocken,
Wenn die hehre Stunde schlägt,
Daß der Mensch das Brot der Engel
Zitternd in den Händen trägt.

Ewig möcht' er liebverloren
Selig solcher Nähe stehn,
Immer wieder endlos preisen
All das Heil, das ihm geschehn.

Danken für die Wundergaben,
Danken für die große Pracht,
Die nach Würden heut' zu ehren
steht in seiner Liebe Macht.

"Vater unser!" o wie klingt es
Doppelt voller Zuversicht,
Da mit seinen Erdenbrüdern
Gott, der Sohn, es selber spricht.

Und daß enger noch die Bande,
Liebe lädt zum Mahle ein,
Gibt sich selbst als Brot des Lebens,
Gibt ihr Blut als Minnewein.

Herr! o Herr! ich bin nicht würdig,
AlI mein Herz ist voller schuld,
Sündentragend Lamm des Opfers,
Ach, nur einen Blick der Huld!

Und der Herr geht ein zum Unechte —
Alles Weh versinkt in Lust,
Liebe darf nun Leben trinken
Aus des Heilands offner Brust.

Wundersames, süßes schweigen!
Sprechen mag kein Erdenmund,
Wenn so Gott und Mensch sich einen
In geheimnisvollem Bund;

Wie dem Meer sich eint das Bächlein,
Seel' in Seele sich ergießt,
Und ein Strom voll Licht und Liebe
In die Nacht des Elends fließt.

Glücklich, daß nicht ohne Schleier
Darf der Liebe Abgrund schaun
Hier der Staubgeborne, sterben
Müßt' er vor entzücktem Graun!

Sel'ger du! nimm hin die Gaben,
Die ich bring' zum Angebind', -
Alles Heil und alle Ehre
Ewig drin beschlossen sind." —

Ernst in dunkelm Trauerkleide
Schwebt heran der dritte Geist
Und mit lieben Blicken einen
Dornumflochtnen Ölkranz weist.

"Buße ist mein harter Name,
Lieb' und Fluch hat mich gezeugt,
An dem Kreuz ward ich geboren,
Als der Herr das Haupt geneigt.

Bin die treue Himmelstaube,
Ausgesandt ins Sündflutmeer;
Wenn die Wasser sind zerflossen,
Kehr' ich ölzweigtragend her.

Was mein scharfer Dorn zerrissen,
Heilet meines Öles Kraft,
Aus dem Blute sprießt die Hoffnung,
Reue, die Vertrauen schafft.

Üb Erbarmen, Priester Gottes!
Jedem Reuigen vergib,
Alle Bosheit ist erschöpfbar,
Unerschöpfbar bleibt die Lieb'.

Zum Vergeben wardst du Richter,
Zum Erbarmen rief dich Gott,
Und der Herr wird Rechnung fordern,
Machst sein Neben du zum Spott.

Nimm den Ölzweig, nimm die Dornen,
Durch die Dornen sollst du gehn,
Hirt bist du, auch den verlornen
Schäflein lieblich beizustehn.

Nimm die Dornen wie dein Meister,
Sühne gern auch fremde Schuld!
Jedes Heil, das du gespendet,
Mehrt auch deine Gnad' und Huld."

Stahlgepanzert, doch das Auge
Wie von Tränenflor umwallt,
Trat heran des vierten Engels
Mutig freundliche Gestalt.

Einen Palmzweig, Öl und Balsam
Trug er duftig in der Hand:
"Fürchte nicht, so sprach er milde,
Ölung bin ich zubenannt.

Wenn sich einst zum letzten Kampfe
Rüsten muß das bange Herz,
Bring ihm stärke, sprich ihm Mut zu,
Brich des Abschieds herben schmerz.

Wenn der Feind ihn schlug mit Wunden,
Lindre dies mein Öl die Pein,
Zur Unsterblichkeit mein Balsam
Salbe seinen Körper ein.

Siegreich über seinem streite
Laß des Sieges Palme wehn,
Seis' ihm in des Leibes sterben
Ewig seliges Erstehn.

Freund der Seelen, Priester Gottes,
Nimm mein ernstes Angebind' —
Stets bedenk: des Lebens letzte
Auch die schwersten stunden sind!

Laß nicht einsam, die da ringen,
Stärke sie, du hast die Kraft,
Tröste, bete - bis die Seele
Sich entschwang der Leibeshaft!" —

Weiß verschleiert naht' der fünfte
Engel nun im Myrtenkranz,
Bracht' mit Rosmarin und Keuschlamm
Zweier goldnen Ringlein Glanz:

"Eines großen Sakramentes
Sorge ist mir anvertraut,
Heilig ist es, hoch erhaben
In dem Herrn und seiner Braut.

Segne sie mit reichem Legen,
Wenn sie kommen, Mann und Weib,
Einend nach dem Spruch des Schöpfers
Sich, zwei Seelen und ein Leib.

Daß wie Rosmarin so ständig
Grüne die geschworne Treu',
Und ihr Herz so rein und lauter
Wie des Keuschlamms Blüte sei.

Lehre sie der Lieb' Geheimnis,
Die, sich opfernd, für uns starb,
Stiftend so die neue Ehe,
Und ihr Frucht im Blut erwarb." —

Und noch einmal dann sich einten
Jene fünf zum Jubelchor,
Daß es feierlich noch hallte,
Als ihr Bild sich längst verlor:

"Wunder über Gnadenwunder,
Gotterhobne Menschenmacht,
Opfernd geht das Elend unter,
Himmelslicht füllt Erdennacht.

Gnadenkrone! Gotterbarmen!
Ewig hehre Priesterschaft,
Die auf segenschweren Armen
Trägt der Welt die Huld und Kraft!"


(Wilhelm Kreiten
Aus der Sammlung "Buch der Andacht")

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 26.06.2013 00:55 | nach oben springen

#5

RE: Umgang mit Priestern

in Wenn etwas der Klärung bedarf (2) 26.06.2013 14:42
von Franziska • 5 Beiträge

Lieber Aqulia!
Herzlichen Dank für dieses wunderbare Gedicht.... Es beschreibt in der Tat sehr gut, welch eine überaus große Aufgabe der Priester mit seinem "Adsum" auf sich läd...
Nur es ist in der Tat sehr lang. Da ich beabsichtigt habe ihm von Hand zu schreiben, glaube ich, werde ich dieses Gedicht aufgrund seiner Länge wohl eher nicht verwenden. Aber ich werde es aufbewahren, weil es einfach so schön ist.
Auch dir Gottes Segen
freundliche Grüße
Franziska

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