Nach dem Urteil der Kirche ist die Herz-Jesu-Verehrung unter dem Einfluss
des Heiligen Geistes entstanden, und sie hat sich schnell den Erdkreis erobert.
Sie führt zur tiefen Erkenntnis der Liebe Gottes und zu einer vollkommeneren Gegenliebe.
Segnungen der Herz-Jesu-Andacht
Vortrag des im Ruf der Heiligkeit verstorbenen P. Wilhelm Eberschweiler SJ, gehalten vor seinen Ordensmitbrüdern
Ich will sprechen von den Segnungen, die das Herz Jesu über seine Verehrer ergießt.
Darüber wollen wir uns freuen, Gott danken und uns anregen zu neuem Eifer.
P. W. Eberschweiler SJ
"Der Apostel der frohen Gottesliebe"
Schon der Prophet Isaias verkündete: „Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Erlösers!“
Auch die Herz-Jesu-Andacht ist eine Quelle der Gnaden, die uns der Heiland eröffnet hat.
Aus ihr schöpfen wir mit Freuden, weil sie so reichlich fließt,
weil ihre Segnungen und Früchte so groß sind.
Gar reichlich sind die Segnungen
Das bringt die Natur der Andacht schon mit sich; denn sie hat zum Gegenstand das Herz Jesu. Dies ist aber die Schatzkammer aller Gnaden, die unerschöpfliche Quelle aller nur denkbaren Segnungen, die Sonne, die nur Licht und Liebe ausstrahlt.
„Eines Tages“, so erzählt die heilige Mechthild, „erschien mir der Sohn Gottes. Sein Herz war glänzender als die Sonne und verbreitete nach allen Seiten Lichtstrahlen. Oder: er trug in der Hand sein eigenes Herz, das glänzender als die Sonne war und nach allen Seiten seine Lichtstrahlen verbreitete. Da ließ mich mein liebenswürdiger Erlöser erkennen, dass gerade aus diesem seinem göttlichen Herzen alle Gnaden kommen, die Gott ohne Unterlass über die Menschen ausgießt.“
Und was tut unsere Andacht? Sie schlägt den kürzesten Weg ein zu dieser unerschöpflichen Gnadenquelle. Sie führt in die unmittelbare Nähe dieser Sonne und wird so in reichlicher
Fülle Licht und Wärme spenden.
Und was bezweckt diese Andacht? Sie will besonders dem Heiland Genugtuung leisten für den Undank der Menschen und für alle Unbilden, die ihm diese besonders im Geheimnis seiner Liebe, im allerheiligsten Altarssakrament, zufügen.
"Siehe da, dieses Herz, welches die Menschen so sehr geliebt hat, das sich ganz erschöpft und verzehrt hat, um ihnen seine Liebe zu beweisen. Und doch empfange ich von den meisten nur Undank und Unehrerbietigkeit, Verachtung, Kälte und Sakrilegien in dem Sakrament meiner Liebe."
So klagt Jesus. Und wir hören voll Mitleid diese Klage. Wir bringen seinem Herzen Trost, den es sucht. Wir leisten ihm Ehrenersatz, den es innigst wünscht. Werden wir nicht dadurch in besonderer Weise seine Herzensliebe gewinnen und seine Zuneigung uns erwerben? Ohne Zweifel. Und was wird die weitere Folge sein? Dass uns Gnaden um Gnaden aus diesem Herzen zufließen, denn, wenn man einmal jemandes Zuneigung besitzt, erhält man auch alles von ihm.
Fortsetzung folgt-
aus: Segen der Herz-Jesu-Verehrung, Ein Vortrag von P. Wilhelm Eberschweiler SJ und Novene
Liebe Grüße, Blasius