Grüss Gott und herzlich Willkommen im KATHOLISCHPUR- Forum....

#1

Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

in Das heilige Sakrament der Ehe 01.06.2013 20:55
von Kristina (gelöscht)
avatar

http://www.glaubenswahrheit.org/predigte...99501/19950326/

Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

Im Namen des Vaters und des Soh­nes und des Hei­li­gen Geis­tes. Amen.

Geliebte im Herrn!

Es ist heute üblich, Worte, Reden und Unter­re­dun­gen auf Ton­band auf­zu­neh­men, damit man bei pas­sen­der Gele­gen­heit das Ton­band wie­der abspie­len kann und sich daran erin­nert, was damals gesagt oder gere­det wurde. Wenn man auch jenen Vor­gang auf Ton­band auf­ge­nom­men hätte, den wir die kirch­li­che Ehe­schlie­ßung nen­nen, dann wür­den wir ein geeig­ne­tes Mit­tel in der Hand haben, das sich die Ehe­leute im Laufe ihrer Ehe immer wie­der ein­mal vor­spie­len könn­ten, um auf das zu lau­schen, was damals vor sich gegan­gen ist. Da sind die Gebete und Seg­nun­gen des Pries­ters, da ist aber auch die Frage zu hören, die der Pries­ter an den Bräu­ti­gam rich­tet: „Bist du gewillt, dei­ner zukünf­ti­gen Gat­tin die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Und ebenso die andere Frage an die Braut gerich­tet: „Bist du gewillt, dei­nem zukünf­ti­gen Gat­ten die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Er hat damals mit einem männ­lich kla­ren Ja geant­wor­tet, und sie hat ebenso ein bräut­lich fes­tes Ja gesagt.

Im Laufe des Ehe­le­bens aber hat häu­fig eine andere Ent­wick­lung ein­ge­setzt, eine Ent­wick­lung, die es gera­ten erschei­nen läßt, auf die­ses Ton­band zurück­zu­grei­fen und die Frage nach der Treue im Her­zen wie­der­auf­le­ben zu las­sen. Denn allzu häu­fig ist jener Vor­gang, den wir den Ehe­bruch nen­nen, der Bruch der ehe­li­chen Treue. Wir wol­len drei Fra­gen stel­len und beant­wor­ten, näm­lich

1. Wie kommt es dazu?

2. Was ist der Ehe­bruch?

3. Wel­ches sind seine Fol­gen?

Die erste Frage lau­tet: Wie kommt es zum Ehe­bruch? Die hohe Stim­mung des Hoch­zeits­ta­ges hält nicht immer an. Sie kann wohl auch nicht immer anhal­ten. Es kommt der All­tag, und mit dem All­tag kom­men Miß­ver­ständ­nisse, Ent­täu­schun­gen, Zer­würf­nisse. Es kann gesche­hen, daß die Gat­ten sich aus­ein­an­der­le­ben, daß sie sich gleich­gül­tig wer­den. Und wenn der Ver­rä­ter aus der eige­nen Brust und die Gele­gen­heit von außen zusam­men­tref­fen, dann kommt es zum Ehe­bruch. Der Ver­rä­ter in der eige­nen Brust! Es sind so man­che Anla­gen im Men­schen, die ihn zum Ehe­bruch geneigt machen. Die Hei­lige Schrift drückt es mit dem klas­si­schen Satz aus: „Wir nei­gen zum Ver­bo­te­nen.“ Das Ver­bo­tene übt auf den Men­schen eine merk­wür­dige Anzie­hungs­kraft aus. Die fremde Frau, der fremde Mann, das ist das Ver­bo­tene, zie­hen die Men­schen leicht an. Leicht­sinn, Flat­ter­haf­tig­keit, der Drang nach Abwechs­lung kön­nen für den Ehe­bruch ent­schei­dend wer­den.

Man­che ver­su­chen auch ihre Anzie­hungs­kraft zu tes­ten, wie man das heute nennt. Aus Eitel­keit emp­fin­den sie es als schön, wenn sie begehrt wer­den von einem frem­den Manne oder von einer frem­den Frau. Trieb­haf­tig­keit, Sinn­lich­keit spie­len selbst­ver­ständ­lich auch eine große Rolle. Die Ver­rä­ter an der ehe­li­chen Treue kom­men aus der eige­nen Brust. Sie haben es frei­lich leicht, weil sich die Gele­gen­heit so viel­fäl­tig bie­tet, um die­sen ver­rä­te­ri­schen Stim­men nach­zu­ge­ben. Am häu­figs­ten ist der Ehe­bruch zwi­schen Arbeits­kol­le­gen und Arbeits­kol­le­gin­nen. Da ist man bei­sam­men und sucht sich, anders als zu Hause, von der bes­ten Seite zu geben. Da ist man chic geklei­det; da ver­sucht man den ande­ren zu gewin­nen, auf ihn einen guten Ein­druck zu machen. Und so ist die Gele­gen­heit leicht vor­han­den. Auch Vor­ge­setzte sind nicht ganz sel­ten geneigt, sich an Unter­ge­bene her­an­zu­ma­chen, um sie zu die­sem schreck­li­chen Gesche­hen, das wir Ehe­bruch nen­nen, zu bewe­gen.

Ich habe ein­mal erlebt, wie eine Frau, eine ver­hei­ra­tete Frau, nach vie­len Jah­ren ihren Jugend­freund wie­der­fand, der eben­falls ver­hei­ra­tet war. Sie schrieb ihm in einem Brief: „Ich bin sofort bereit, mei­nen Mann zu ver­las­sen und zu Dir zu kom­men.“ Hier war die Gele­gen­heit das Wie­der­auf­tau­chen des Jugend­freun­des. Die Gele­gen­heit ist des­we­gen so gefähr­lich, weil die Hem­mun­gen gegen den Ehe­bruch heute viel gerin­ger sind als vor fünf­zig oder sech­zig Jah­ren. Erst im Jahre 1969 ist die Straf­bar­keit des Ehe­bruchs gefal­len. In der dama­li­gen Gro­ßen Koali­tion saß ein bekann­ter Ehe­bre­cher. Er hieß Willy Brandt.

In alter Zeit war der Ehe­bruch mit stren­gen Stra­fen bedroht. Im ger­ma­ni­schen Recht durfte der Mann seine unge­treue Frau töten oder schimpf­lich aus dem Hause jagen. Auch das römi­sche Recht sah Ver­mö­gens- und Lei­bes­stra­fen vor für Ehe­bre­cher, seit dem 3. Jahr­hun­dert sogar die Todes­strafe. Diese Stra­fen sind ent­fal­len, und damit ist selbst­ver­ständ­lich die Gele­gen­heit in ihrem Ver­füh­rungs­wert erheb­lich ange­wach­sen.

Die zweite Frage lau­tet: Was ist der Ehe­bruch? Ich muß zunächst sagen, was er nicht ist. Das deut­sche Wort Ehe­bruch ist miß­ver­ständ­lich. Der Ehe­bruch ist nicht eine Zer­stö­rung der Ehe, wie das Wort nahe­le­gen könnte. Der Ehe­bruch ist nicht eine Auf­lö­sung des Ehe­ban­des. Die Ehe steht gar nicht in der Ver­fü­gung des Men­schen, und das Ehe­band ist sei­ner Ver­fü­gungs­ge­walt ent­zo­gen wor­den. Das deut­sche Wort Ehe­bruch ist miß­ver­ständ­lich. Was wir mit Ehe­bruch bezeich­nen, ist ein Bruch der ehe­li­chen Treue. Es ist ein Bruch der Treue, die am Trau­al­tar geschwo­ren wurde. Die ande­ren Spra­chen haben nicht die­ses miver­ständ­li­che Wort. Das grie­chi­sche Wort heißt moicheia, und mit moicheia gibt man wie­der die Unzucht von Ver­hei­ra­te­ten oder mit Ver­hei­ra­te­ten. Das ist rich­tig. Und die roma­ni­schen Spra­chen haben das Wort adul­te­rium, das besagt eben­falls Buhl­schaft, also Aus­bre­chen aus der Ehe oder Ein­bre­chen in die Ehe. Der Ehe­bruch ist ein Ver­rat an der ehe­li­chen Treue. Die Treue aber ist das Mark der Liebe. Was die Liebe so ergrei­fend, was sie so bestän­dig und was sie so erha­ben macht, das ist die Treue. Am Trau­al­tar haben sich die Gat­ten Liebe ver­spro­chen und mit der Liebe die Treue. Wer jetzt Ehe­bruch betreibt, der ver­rät die Liebe, die im ande­ren viel­leicht noch groß und hei­lig leben­dig ist, die es in jedem Falle nicht ver­dient, so behan­delt zu wer­den. Er ver­rät die Treue, die er geschwo­ren hat, und die den Kern der Liebe aus­macht. Er ver­rät das Ehes­a­kra­ment, das Chris­tus zu einem Nach­bild sei­ner Ver­bin­dung mit der Kir­che gemacht hat, der er in Treue, in ewi­ger Treue, anhängt. Am Trau­al­tar haben die Gat­ten sich gegen­sei­tig über­ant­wor­tet, hat der eine sich dem ande­ren über­ge­ben, hat er sich ihm geschenkt – auch sei­nen Leib und nicht zuletzt sei­nen Leib. Jetzt ver­rät er diese Über­gabe des Lei­bes und sei­ner gan­zen Per­son in der Treu­lo­sig­keit des Ehe­bruchs.

Es ist in unse­ren Lan­den üblich, beim Tode eines Glie­des der Gemeinde die Toten­glo­cke zu läu­ten. Wenn man die Glo­cken läu­ten würde bei jeder ver­ra­te­nen ehe­li­chen Treue, es wäre des Kla­gens und Wim­merns von den Kirch­tür­men kein Ende mehr, so häu­fig ist die Treu­lo­sig­keit in der Ehe.

Und sie hat schlimme Fol­gen, wie wir jetzt in der drit­ten Frage: „Was sind die Fol­gen?“ uns vor Augen füh­ren wol­len. An ers­ter Stelle bringt der Ehe­bruch Trä­nen, Leid und Schmerz über den ver­ra­te­nen Gat­ten. Wie viele Trä­nen sind schon wegen Ehe­bruchs geweint wor­den! Wie viele Trä­nen am Tage und in schlaf­lo­sen Näch­ten! Wie­viel Her­ze­leid, wie­viel Schmerz in den ver­ra­te­nen Gat­ten ist durch sol­che Taten, durch sol­che Unta­ten, erzeugt wor­den! Wie­viel Unrecht über die Fami­lie ist durch den Ehe­bruch her­vor­ge­bracht wor­den! Die Frau und die Kin­der haben ein Recht auf die Treue des Gat­ten und Vaters, und der Mann und die Kin­der haben ein Recht auf die Treue der Gat­tin und Mut­ter. Und wenn jetzt ein Ehe­bruch geschieht, dann wird in den Frie­den der Fami­lie ein­ge­bro­chen, dann geschieht dem Gat­ten und den Kin­dern bit­te­res Unrecht. Was müs­sen Kin­der von einem Vater, was müs­sen sie von einer Mut­ter den­ken, von denen sie wis­sen, daß sie Ehe­bre­cher sind?

Ehe­brü­che haben häu­fig Gewalt- und Blut­ta­ten zur Folge. In der Erbit­te­rung über das Gesche­hene, im Zorn, in der Wut las­sen sich viele Men­schen hin­rei­ßen zu Gewalt­ta­ten, ja zu Blut­ta­ten gegen den ehe­bre­che­ri­schen Gat­ten. Die Poli­zei­be­richte und die Gerichts­be­richte wis­sen von zahl­lo­sen Gewalt- und Blut­ta­ten, die an Ehe­bre­chern ver­übt wor­den sind.

Der Ehe­bruch führt aber häu­fig auch zum Haß gegen Kir­che und Pries­ter. Die Hero­des- und die Hero­di­as­see­len ertra­gen es nicht, daß da eine Insti­tu­tion ist und daß da ein Beauf­trag­ter ist, die ihnen sagen: Du darfst nicht in die Ehe eines ande­ren ein­bre­chen! Du darfst nicht deine eigene Ehe durch Treu­lo­sig­keit gefähr­den! Sie ertra­gen es nicht, und so flie­hen sie vor der Insti­tu­tion, die diese hei­lige Lehre ver­kün­det; so mei­den sie die Sakra­mente, mei­den den Beicht­stuhl. Vor­her hat der Satan geflüs­tert: Wie schön ist das, wie pri­ckelnd, wie berau­schend, wenn du diese Frau gewin­nen kannst, wenn du die­sen Mann haben kannst! Wenn aber die Tat gesche­hen ist, dann sagt er: Das kannst du nie­man­dem sagen; das wirst du doch nicht dem Beicht­va­ter sagen! So täuscht er die Men­schen und ent­frem­det sie von Gott, Reli­gion und Kir­che.

Die Fol­gen des Ehe­bru­ches sind aber nicht auf Erden abge­gol­ten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jen­seits zei­gen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Gott ist kein Papier­ti­ger; Gott ist kein Ham­pel­mann, son­dern Gott ist der Herr, der hin­ter sei­nen Gebo­ten, vor allem hin­ter den Gebo­ten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Über­tre­tung eines Tages ahn­den wird. „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Der Ehe­bruch ist eben kein harm­lo­ser Sei­ten­sprung, er ist nicht eine ver­zeih­li­che Schwä­che. Der Ehe­bruch ist ein furcht­ba­res Ver­bre­chen am Men­schen und an Gott.

Wie wird Gott die Ehe­bre­cher rich­ten? Der hei­lige Pau­lus zählt den Ehe­bruch zu den Sün­den, die vom Rei­che Got­tes aus­schlie­ßen. Das heißt, auf der Sünde des Ehe­bru­ches, auf der unbe­reu­ten Sünde des Ehe­bru­ches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums, und daran kann keine Abschlei­fung der Wahr­heit durch uner­leuch­tete Theo­lo­gen und ver­rä­te­ri­sche Pre­di­ger etwas ändern. Der Herr hat auf den Ernst die­ses Gebo­tes hin­ge­wie­sen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehr­li­chen, ehe­bre­che­ri­schen Bli­cke han­delt, sagt: „Es ist dir bes­ser, du gehst ein­äu­gig in das Reich Got­tes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle gewor­fen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste auf­ge­ben und sich vom Liebs­ten tren­nen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Selig­keit zu ver­pas­sen.

Gewiß, der reuige Sün­der emp­fängt Ver­zei­hung. Wir haben die ergrei­fende Bege­ben­heit, wie eine Ehe­bre­che­rin, ver­mut­lich noch ein jun­ges Wesen, vor den Hei­land geführt wurde, und er an sie die Mah­nung mit einem durch­drin­gen­den Blick rich­tete: „Gehe hin und sün­dige nicht mehr!“ Wer sich bekehrt, wer sich von sei­ner Untat löst, wer sich in Reue zu Gott erhebt, dem ver­gibt Gott selbst die­ses große Unrecht des Ehe­bruchs.

Wir soll­ten, meine lie­ben Freunde, wach­sam sein! In uns allen sind Kräfte, die nach unten zie­hen. Mir sagte ein­mal, als ich noch im Theo­lo­gie­stu­dium war, ein Pries­ter: „Man ist zu allem fähig!“ Wahr­haf­tig, so ist es. Man ist zu allem fähig. Und weil man zu allem fähig ist und weil man schwach ist, des­we­gen muß man mit sei­ner Schwach­heit rech­nen, muß die Gele­gen­heit zum Bösen mei­den, muß die Mit­tel anwen­den, um dem Bösen wider­ste­hen zu kön­nen. Man darf nicht leicht­sin­nig sein, man darf sich nicht in die Gefahr bege­ben, in der man so leicht umkommt. Man darf sich keine uner­laub­ten, gefähr­li­chen Frei­hei­ten gestat­ten. Man muß vor allen Din­gen das Innere rein bewah­ren und nicht Aus­schau hal­ten nach der frem­den Frau oder nach dem frem­den Manne. Jede Sünde berei­tet sich im Inne­ren vor. Fes­tun­gen fal­len nicht auf ein­mal, son­dern wer­den durch wie­der­holte Angriffe zur Über­gabe gezwun­gen. Und so muß man auf die fei­nen Risse im eige­nen Her­zen ach­ten, diese Haar­risse, die die Treue bedro­hen kön­nen und, wenn die Gele­gen­heit sich bie­tet, zum Fall füh­ren.

In der Apo­ka­lypse steht die ernste Mah­nung: „Ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe auf­ge­ge­ben hast. Bekehre dich, damit ich nicht komme und dei­nen Leuch­ter von sei­ner Stelle rücke. Denn dann wird ewige Nacht sein.“

Amen.

nach oben springen

#2

RE: Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

in Das heilige Sakrament der Ehe 01.06.2013 22:15
von blasius (gelöscht)
avatar

Johannes 8,7

7 Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

Liebe Kristina,

wie treu / untreu sind manche Kirchenmänner in den vergangenen 2000Jahren gewesen
und woher kommen die "Kinder von Priestern"?
http://www.abendblatt.de/vermischtes/jou...che-Kinder.html


Papst Benedikt XVI.:
Kirche leidet unter den Verfehlungen ihrer Priester

Vatikanstadt. Papst Benedikt XVI. hat zum Auftakt des Priesterjahrs die Verfehlungen katholischer Geistlicher beklagt. Nichts lasse die Kirche so sehr leiden "wie die Sünden ihrer Hirten", sagte er bei der Eröffnung des von ihm ausgerufenen Themenjahrs am Freitagabend (19.06.2009) im Petersdom.

Dabei verwies er auch auf Priester, die ihre Gläubigen mit "Privatlehren" in die Irre führten oder ihnen durch Nachlässigkeit oder Schuld Schaden zufügten. Konkrete strafrechtliche Vergehen wie sexuellen Missbrauch nannte Benedikt XVI. nicht beim Namen.

Das Priesterjahr soll die weltweit über 400.000 katholischen Geistlichen an die Ideale ihres Berufsstands erinnern und für Priesternachwuchs werben. Anlass der Initiative ist das 150. Todesjahr des heiligen Pfarrers Jean-Marie Vianney von Ars (1786-1859). Er soll am Ende des Gedenkjahrs zum Schutzpatron aller Priester erhoben werden.
Hohe Verantwortung

Benedikt XVI. mahnte die Priester zum Gebet zu Jesus, "dass er uns vor dem schrecklichen Risiko bewahre, denen Schaden zuzufügen, die wir retten sollen". Auch für die Geistlichen gelte der Ruf zur Bekehrung. Zugleich erinnerte der Papst die geweihten Amtsträger an ihre hohe Verantwortung. "Nach Gott ist der Priester alles", zitierte er eine Aussage Vianneys.

Den Dienst des Priesters nannte der Papst "unverzichtbar für die Kirche und für die Welt". Unter den Menschen von heute müssten die Geistlichen als Boten der Hoffnung, der Versöhnung und des Friedens wirken. "Die Kirche braucht heilige Priester", sagte Benedikt XVI. Sie sollten sich in der "vollständigsten Selbsthingabe" üben, um den Gläubigen die Barmherzigkeit Gottes zu vermitteln.
Gedenken an Pfarrer von Ars

Zu Beginn des Abendgottesdienstes wurde in einer Prozession das konservierte Herz des heiligen Pfarrers von Ars in einem kostbaren Reliquienbehältnis in die Petersbasilika getragen. Der einfache französische Landgeistliche war durch seine seelsorgliche Begabung schon zu Lebzeiten in den Ruf der Heiligkeit gekommen. Berühmt wurde er als Beichtvater, der bis zu 16 Stunden täglich in seiner Kirche saß, um Gläubigen Rat zu erteilen und das Sakrament der Versöhnung zu spenden.

An der Eröffnungsvesper im Petersdom nahmen zahlreiche Kurienkardinäle und hohe Kleriker teil, darunter auch der neue syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssef Younan. Während des Priesterjahrs sind unterschiedliche Initiativen in den einzelnen Bistümern weltweit geplant. Seinen Abschluss findet das Themenjahr mit einem internationalen Priestertreffen vom 9. bis 11. Juni 2010 in Rom.

http://kirchensite.de/aktuelles/news-akt...ihrer-priester/

So ist die Predigt nicht mehr so "einseitig".

Liebe Grüße, blasius

nach oben springen

#3

RE: Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 10:48
von Aquila • 7.243 Beiträge

Liebe Kristina

Eine sehr lehr- und segensreiche Predigt.
Vielen Dank für das Posten.


Lieber blasius

Auch wenn sich immer wieder einzelne hw Priester verfehlen sollten....
ist und das hw Priestertum per se die Fortführung des Erlösungswerkes Christi auf Erden.

Das hw Priestertum bedarf daher aufgrund jahrzehntelanger liberaler Herunterdeklinierung wieder einer "Wiederbelebung".

Aus einem Vortrag von Prof. Dr. Georg May Mainz am 15. Februar 2009 zur Frage des Priestermangelns im Zusammenhang mit der Frage des Zölibats: 

-

"Meist wird im Zusammenhang mit dem Priestermangel auf die ehelose, enthaltsame Lebensform des Priesters verwiesen. 

Der Rückgang der Zahl der Priester, so sagt man, hat seinen Grund in der Verpflichtung der Priester zur Ehelosigkeit. Ich bestreite diesen Zusammenhang, weil ich ihn für kurzschlüssig halte, und frage:
Weshalb wollen junge Männer nicht zölibatäre Priester werden? Warum wollen sie den Zölibat nicht übernehmen?*
Ich gebe die Antwort:
Weil ihnen das Priestertum, wie man es sie gelehrt und ihnen vorgelebt hat, das Opfer nicht wert ist. Ein Priester, der vom protestantischen Religionsdiener nicht zu unterscheiden ist, braucht nicht auf Ehe und Familie zu verzichten. Er kann genauso bürgerlich leben wie dieser.
Ich frage noch einmal: Weshalb wollen junge Männer nicht zölibatäre Priester werden? Weshalb wollen sie den Zölibat nicht übernehmen? 

Ich gebe die Antwort:
Weil ihnen das Priestertum, wie man es sie gelehrt und ihnen vorgelebt hat, das Opfer nicht wert ist. Ein Priester, der vom protestantischen Religionsdiener nicht zu unterscheiden ist, braucht nicht auf Ehe und Familie zu verzichten. Er kann genauso bürgerlich leben wie dieser.
Ich frage noch einmal: Weshalb wollen junge Männer nicht zölibatäre Priester werden? Weshalb wollen sie den Zölibat nicht übernehmen? 
Ich antworte: Weil es ihnen an lebendigem Glauben, opferbereiter Liebe und entschiedenem Wollen im gleichen Maße gebricht. Wer ehelos lebt, setzt sein ganzes Leben für Gott aufs Spiel. Das vermag nur zu vollbringen, wer einen tiefen Glauben besitzt. 

Der Zölibat steht und fällt mit der Überzeugung, daß der Priester der Repräsentant des ehelosen Herrn Jesus Christus um des Reiches Gottes willen ist. Die Ehelosigkeit des Priesters ist die Konsequenz seiner völligen Hingabe an den Herrn, dem er gehört und den er repräsentiert. 


Es ist offensichtlich, daß die Mehrzahl der Bischöfe das Gesetz priesterlicher Enthaltsamkeit innerlich längst aufgegeben hat, und eine beträchtliche Zahl hat diese Kapitulation auch äußerlich bekundet. Eines sei den verehrten Herren Bischöfen gesagt: Wenn sie den Zölibat preisgeben, erhalten sie zwar mehr Kultfunktionäre und Besoldungsempfänger, aber nicht mehr tiefgläubige, opferwillige und hochherzige Priester nach dem Herzen Jesu. 
Die Alternative zu dem Mangel an zölibatären Priestern ist nicht die Einführung verheirateter Priester, sondern die Vermehrung der zölibatären Priester.
Richtig sagte einst Erzbischof Dyba: „Die Lösung liegt nicht in der Aufweichung des katholischen Priestertums, sondern in seiner Wiederbelebung.“

Die Bischöfe mögen sich auch darüber klar sein, daß dem Fall des Zölibates bald andere Abstürze folgen werden. Wer den Priester nicht mehr zur geschlechtlichen Enthaltsamkeit verpflichten mag, der wird bald Konzessionen machen wollen bezüglich der vorehelichen und ehelichen Keuschheit. 
Heute wird ja nicht nur der Zölibat als unerträglich empfunden, sondern auch das, was die Bischöfe listig an seine Stelle setzen wollen, nämlich die Ehe nach dem Plane Gottes und der Ordnung der Kirche. Jetzt sagen viele: Laßt sie doch heiraten! Ich warne vor dieser Parole.
Mit dem Heiraten ist es nicht getan.
Bald wird es heißen: Laßt sie doch in der Ehe treiben, was sie wollen! Und wenig später wird sich der Ruf erheben: Laßt sie sich doch scheiden und sich wieder verheiraten!
Es ist ein ehernes Gesetz, daß alle hohen Werte angefochten sind und daß die Anfechtung um so heftiger ist, je höher der Wert steht.
Es war stets der Ruhm der Kirche, daß sie Güter verteidigt, die den Leidenschaften und Lüsten des Menschen im Wege stehen.

-

Freundliche Grüsse und Gottes Segen

nach oben springen

#4

RE: Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 11:41
von blasius (gelöscht)
avatar

Lieber Aquila,

das Studium zum Priester, der "Ehe mit Gott" ist auch der Weltlichen Ehe ähnlich, etwa so:

Wie kommt es zum Ehe­bruch? Die hohe Stim­mung des Hoch­zeits­ta­ges hält nicht immer an. Sie kann wohl auch nicht immer anhal­ten. Es kommt der All­tag, und mit dem All­tag kom­men Miß­ver­ständ­nisse, Ent­täu­schun­gen, Zer­würf­nisse.

Fehlt es an Hilfe und Unterstützung unserer Priester?

Das Alleine sein, ist nicht immer gut, in diesem Sinne, liebe Grüße, blasius

1.Mose 2,18-25

18 Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.

19 Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu sehen, wie er sie benennen würde. Und wie der Mensch jedes lebendige Wesen benannte, so sollte es heißen.

20 Der Mensch gab Namen allem Vieh, den Vögeln des Himmels und allen Tieren des Feldes. Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht.

21 Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch.6

22 Gott, der Herr, baute aus der Rippe, die er vom Menschen genommen hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu.

23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen, denn vom Mann ist sie genommen.7

24 Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch.

25 Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift

nach oben springen

#5

RE: Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue

in Das heilige Sakrament der Ehe 02.06.2013 14:48
von Kristina (gelöscht)
avatar

Lieber blasius,
"Wie kommt es zum Ehe­bruch? Die hohe Stim­mung des Hoch­zeits­ta­ges hält nicht immer an. Sie kann wohl auch nicht immer anhal­ten. Es kommt der All­tag, und mit dem All­tag kom­men Miß­ver­ständ­nisse, Ent­täu­schun­gen, Zer­würf­nisse."

Im Alltag kommt es darauf an, ob sich der Glaube bewährt oder nicht. Es gibt sicher immer wieder Höhen und Tiefen, das kann phasenweise ein freiwillig getragenes Kreuz werden - aus Liebe zu Jesus Christus - in guten wie in schlechten Zeiten.
Ich denke aber je tiefer der Glaube wird, desto sicherer das Fundament und dann können auch schon mal die Wände wackeln ohne das der Zölibat ernsthaft hinterfragt wird.

1Mo 28,15 Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.

Jes 43,2 Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen.

Mt 19,12 Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es.

LG
Kristina


zuletzt bearbeitet 02.06.2013 14:48 | nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 156 Gäste sind Online

Wir begrüßen unser neuestes Mitglied: Emilia
Forum Statistiken
Das Forum hat 4069 Themen und 26668 Beiträge.

Heute waren 2 Mitglieder Online:
Aquila, Hemma



Xobor Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen