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#1

Fest der heiligen Familie Sonntag zwischen 26. und 31.12.

in Wort- und Begrifferklärungen 30.12.2015 23:18
von Blasius • 3.822 Beiträge

Aus: Kirchliches Festjahr:




Fest der heiligen Familie


Sonntag zwischen 26. und 31.12. (Weihnachtsoktav), sonst der 30.12. – Fest (F)

Unter der "Heiligen Familie" versteht man Josef, Maria und das Jesuskind. Angaben hierzu enthält das Neue Testament nur wenige: Mt 2, 13 - 23 und Lk 2, 41 - 52. Um so ausgiebiger speist sich dieses Motiv der Literatur und Kunst aus den apokryphen Texten. Mt 2, 13 - 23 berichtet kurz von der Flucht der Heiligen Familie aus Betlehem nach Ägypten. Auf Weisung eines Engels fliehen Maria, Jesus und Joseph. Sie kehren auf eine weitere Weisung des Engels im Frühjahr 4 vor Christus zurück, allerdings aus Furcht vor Archelaos (4 v. Chr. - 6 n. Chr.), dem Nachfolger des Herodes, nicht nach Betlehem, sondern nach Nazareth in Galiläa, das im Einflußgebiet des Herodes Antipas (4 v. Chr. - 39 n. Chr.) lag (Mt 2, 19 - 23). Lk 2, 39 enthält einen kurzen Hinweis auf die Rückkehr.

Eine genauere Beschreibung der näheren Umstände der Flucht liefern die neutestamentlichen Apokryphen (z.B. Pseudo-Matthäus-Evangelium). Ausgelöst wird die Flucht durch den drohenden Betlehemitischen Kindermord (Mt 2, 16 - 18) durch König Herodes (37 - 4 v. Chr.), dessen die Kirche am Fest der Unschuldigen Kinder gedenkt. In der Forschung sind sowohl der Betlehemitische Kindermord als auch die Flucht nach Ägypten umstritten: Den einen gilt sie als Legende, weil es keine historischen Belege gibt; andere gestehen der Erzählung Symbolwert zu, weil sie im Hinweis des Mt 2, 15 auf Os 11, 1 einen vom Evangelisten gewollten Vergleich zwischen dem Aufenthalt des israelischen Volkes in Ägypten und Jesu Aufenthalt sehen. Demgegenüber verweisen andere Forscher darauf, dass die Erzählung von der Flucht nach Ägypten keine legendarischen Züge aufweist und durchaus in die seinerzeitige politische Lage passt. Die Flucht nach Ägypten scheint wohl auch den zeitgenössischen Rabbinen bekannt gewesen zu sein, wie Quellen vermuten lassen.

Die Flucht selbst, aber auch die einzelnen Episoden, haben literarische und künstlerische Phantasien geweckt: Ab dem 5./6. Jahrhundert bis zum 19. Jahrhundert ist sie Gegenstand zahlreicher Gemälde.

In mittelalterlicher Zeit galt der 14. Januar als Gedenktag der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten. Seit der nachkonziliaren Kalenderreform 1969 wird das Fest der Heiligen Familie am Sonntag in der Weihnachtsoktav gefeiert. Falls kein Sonntag in die Oktav fällt, gilt der 30. Dezember.

© Dr.theol. Manfred Becker-Huberti, Köln

http://www.festjahr.de/festtage/hl_familie.html


zuletzt bearbeitet 30.12.2015 23:18 | nach oben springen

#2

RE: Fest der heiligen Familie Sonntag zwischen 26. und 31.12.

in Wort- und Begrifferklärungen 31.12.2015 11:11
von Aquila • 7.063 Beiträge

Lieber Blasius, liebe Mitleser

Als Nachtrag zum
Fest der heiligen Familie -
- gem. dem neuen Liturgiekalender zwischen dem 26. und dem 31.12. (Weihnachtsoktav), sonst am 30.12 ;
im Liturgiekalender der Tradition wird das Fest am Sonntag nach Erscheinung,
also im Jahr 2016 am 10. Januar, gefeiert -
ein Auszug aus einem Brief von
Papst Leo XIII. an die Familien
"Breve Neminem fugit" vom 14. Juni 1892:

-

„Als der barmherzige Gott beschloß,
das Werk der Erlösung, das die Jahrhunderte solange erwartetet hatten,
zu vollbringen,
da wollte er es
auf so weisheitsvolle Art zur Ausführung bringen,
daß die ersten Anfänge der Erlösung der Welt das erhabene Bild
einer von Gott gegründeten Familie boten
,

in der alle Menschen das vollkommenste Vorbild des häuslichen Gemeinschaftslebens
und aller Tugend und Heiligkeit schauen können.

Das war die Familie von Nazareth, die
die Sonne der Gerechtigkeit,
nämlich Christus, unsern Gott und Heiland,
barg,
bevor sie allen Völkern in ihrem vollen Glanz aufleuchtete,
dazu seine jungfräuliche Mutter
und Joseph, den heiligen Mann, der Jesus gegenüber die Stelle des Vaters einnahm
.
Ohne Zweifel
erstrahlten in jener heiligen Familie all die schönen Züge,
die in der häuslichen Gemeinschaft und im Zusammenleben der Familienglieder
aus den gegenseitigen Liebeserweisen, aus der Heiligkeit des Lebens,
aus der Übung der Frömmigkeit sich ergeben,
in höchstem Maße. Sie wurde darum den andern zum Vorbild
.
Sie war auch nach dem Plan der göttlichen Vorsehung so beschaffen,
daß die Christen aller Berufe und Stände, wenn sie darauf schauen,
für die Übung aller Tugend einen Beweggrund und einen Anreiz haben."

[....]
-

Freundlicne Grüsse und Gottes Segen


zuletzt bearbeitet 31.12.2015 11:13 | nach oben springen


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