19. Dezember - Hl. Gregentius
Der hl. Gregentius soll - wohl gegen Ende des 5. Jahrhunderts - in Emona bzw. Lyplianes aufgewachsen sein.
Ob der Kampf um Italien nach dem Untergang des weströmischen Reiches (s. 8.1.) den jungen Gregentius aus seiner Heimat vertrieb, ist nicht bekannt. Man weiß nur, daß er nach Ägypten reiste. Der Patriarch von Alexandria aber weihte ihn zum Bischof und sandte ihn dann als Missionär zu den arabischen Himjariten bzw. Omeriten, die zu jener Zeit auch das benachbarte Reich der Sabäer beherrscht haben werden. Der hl. Gregentius begab sich also als Glaubensbote in dasjenige Gebiet, das etwa dem heutigen Staat Yemen entspricht. Als Erzbischof residierte er dann in Taphar.
Nun waren zu jener Zeit bereits viele Araber von Himjar und Saba zum Judentum übergetreten, unter ihnen auch Jusuf Asar, der König des Landes. Er versuchte zu Beginn des 6. Jahrhunderts, das Judentum zur Staatsreligion zu erheben. Dabei kam es zu zahlreichen Martyrien; so litt der greise St. Aretas zusammen mit dreihundertvierzig Gefährten . - Bei dem von der Heiligenlegende genannten König Dunaan oder Unnaan mag es sich um einen lokalen Machthaber gehandelt haben. Dieser nun vertrieb St. Gregentius um 520 aus Taphar und verbannte ihn.
Die bedrängten, arabischen Christen riefen den oströmischen Kaiser Justin I. (518 - 527) zu Hilfe. Dieser wiederum beauftragte damit den König des befreundeten Äthiopien. - Dieses Reich war aus im 5. Jahrhundert v. Chr. gegründeten, sabäischen Kolonien hervorgegangen. Sie lösten sich später vom arabischen Mutterland und beherrschten im 4. Jahrhundert n. Chr. sogar eine Zeit lang Saba und Himjar. Zu derselben Zeit drang das Christentum nach Äthiopien vor. Nach der Bekehrung des Königshauses verbreitete sich der Glaube auch im Volk. Zu Beginn des 6. Jahrhunderts war die Christianisierung des Landes schon weit fortgeschritten. Zu dieser Zeit wandte sich Justin an den heiligen König Elesbaan von Äthiopien . Der setzte mit seinem Heer von Afrika nach Arabien über und gewann militärisch die Oberhand. König Jusuf Asar fiel. Ab 525 beherrschten die christlichen Äthiopier Himjar und Saba, so daß der hl. Gregentius nach Taphar zurückkehren konnte. Er führte zahlreiche Araber vom Judentum zum Glauben der hl. Kirche.
Am 19. Dezember 552 starb der hl. Gregentius. - 568 setzten die Araber von Himjar und Saba, wohl unterstützt durch das heidnische Persien, der äthiopischen Oberhoheit über ihr Land ein Ende. Doch bereits vier Jahre darauf mußten sie sich den Persern unterwerfen (vgl. 3.5.). Deren Herrschaft über das „glückliche Arabien“ wurde 632 von den Mohammedanern aus dem weiter nördlich gelegenen Mekka und Medina abgelöst (vgl. 9.1.). Die dem Glauben treu bleibenden Christen wurden bis 640 von der gesamten arabischen Halbinsel vertrieben.
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