Hl. Katharina von Siena (1347-1380),
Dominikanertertiarin, Kirchenlehrerin, Mitpatronin Europas
Dialog der göttlichen Vorsehung, Kap. 41
„Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen" (Credo)
Gott sprach zur hl. Katharina:
Die gerechte Seele, die ihr Leben in Liebe beschloss, bleibt von nun an in dieser Liebe festgelegt; sie kann auch nicht mehr in der Tugend wachsen, da die Zeit vorbei ist.
Aber sie kann ewig in jener Liebe lieben, mit der sie zu mir kam und die das Maß ihrer Liebe ist (vgl. Lk, 6,38). ersehnt sie mich, immer liebt sie mich, und ihre Sehnsucht ist niemals leer:
Wenn sie hungrig ist, wird sie gesättigt, und gesättigt hungert sie dennoch; doch alle Beschwerde des Sattseins und Qual des Hungers bleibt ihr fern.
In Liebe freuen sich die Seligen meiner ewigen Schau und haben am Guten teil, das in mir ist, jeder nach seinem Maß, jenem Grad der Liebe, den sie hatten, als sie zu mir kamen.
Denn sie sind in der Liebe zu mir und zum Nächsten verblieben und sind nun in der Liebe geeint und über das allgemeine Glück hinaus, nimmt jeder am Glück des andern in herzlicher Liebe Anteil.
Die Heiligen teilen die Freude und Fröhlichkeit der Engel, in deren Mitte sie versetzt wurden [...]
Ein tieferes gegenseitiges Mitteilen besteht zwischen denen, die sich auf Erden inniger liebten und einander Anlass waren, den Ruhm und Lobpreis meines Namens in sich selber und im Nächsten zu mehren [...]
Diese Liebe geht ihnen im unvergänglichen Leben nicht verloren, sie bewahren sie für immer.
Sie ist es, die ihr Glück überfließen lässt durch die Freude, die jeder am Glück des anderen empfindet.