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Ein Schutzengelerlebnis
berichtet von Pater Gereon Goldmann OFM
Zum merkwürdigsten und unglaublichsten Vorfall meiner Militärzeit (Anm. während des 2. Weltkrieges in Italien) gehört folgender Vorfall:
Wir lagen in einem engen Tal, am Fuße hochrangiger Berge. Bis zum Meer waren es wohl noch 2 km, die Front war vielleicht 3 km entfernt, auch war sie von uns durch einen Bergrücken getrennt. Es mag acht oder neun Uhr abends gewesen sein, da hörten wir schweren Geschützlärm aus der Ferne. Natürlich, das waren nur Abschüsse der Amis, denn wir hatten ja keine schweren Waffen mehr. Es dauerte keine Stunde, da kamen die Verwundeten. Ich legte sie in dem engen Tal auf die bloße Erde unter die Olivenbäume und versorgte sie nach besten Kräften. Erst nach Mitternacht war ich damit fertig, müde und erschöpft. Die etwa 30 Verwundeten lagen, wie ich meinte, gut geschützt; die meisten schliefen, einige stöhnten. Sie waren so schwer verwundet, daß eigentlich für sie keine Hoffnung mehr bestand.
Da nun nichts mehr zu tun war, legte ich mich hin, nachdem ich zwei Wachen eingeteilt hatte, eine unten im Tal, die andere oben zum Berghang hin, und schlief ein.
Plötzlich wurde ich hellwach, weil ich hörte, daß mir jemand etwas zurief. Schlaftrunken glaubte ich "schnell" und "graben" vernommen zu haben. Aber das war ja ganz unmöglich. Alle Verwundeten waren ruhig; zwei waren inzwischen verstorben.
Ich schaute auf die Uhr: Nachts, zwei Uhr. Wieder legte ich mich hin und hörte im gleichen Moment laut und deutlich rufen: "Sofort aufstehen, schnell, schnell ein Splitterloch graben." Ich wurde böse, weil ich glaubte, einer der Posten wolle mich necken und fuhr ihn an, das dumme Rufen sein zu lassen. "Aber Herr Unteroffizier, hier hat doch niemand gerufen", behauptete er. Was war los? Ich hatte doch ganz deutlich die Worte verstanden.
Hellwach lehnte ich mich mit dem Rücken an einen Baum und schaute zu den Sternen auf. Aller Schlaf war verflogen. Eine mir bisher unbekannte Unruhe hatte mmich gepackt.
Und dann zum Drittenmal der Ruf, noch dringender, fast drohend: "Höchste Zeit, sofort ein Splitterloch graben!" Ich sprang wütend auf und rief: "Wer stört mich da dauernd?" Die herbeigerannten Wachen schauten sich komisch an. Der eine meinte, ich hätte wohl geträumt, während der andere eine bezeichnende Geste zum Kopf machte...
Ich aber konnte nicht daran zweifeln, diese Stimme gehört zu haben. Angst und Unruhe packten mich aufs neue. In meiner Verwirrung begann ich wie wild mit Pickel und Spaten ein Splitterloch aufzuhacken.
Mit Tagesanbruch wachten meine Krankenträger auf und witzelten über mich.
Mein Fahrer kam mit dem Morgenkaffe. Verwundert schaute er mich an, als ich meinte, er habe doch Frau und Kinder und solle so schnell wie möglich für sich ein Splitterloch graben. Er kannte mich als einen ruhigen Mann, der keine überstürzten Befehle gab und begann nun seinerseits, von meinem Benehmen überrascht, mit Spitzhacke und Spaten zu arbeiten.
Es war neun Uhr, als von einem Schiff im Hafen Sirenensignal kam. Ich hatte mit nacktem Oberkörper, nur mit der Hose bekleidet, gearbeitet, fand nun, daß mein Schutzloch groß genug war, kroch heraus und zog mir das Hemd an, in dessen Brusttasche das hl.Sakrament war. Jetzt durfte ich mich etwas ausruhen von der ungewohnten Anstrengung. So legte ich mich, wohlig ausgestreckt, in das soeben gegrabene Loch .
Aufsehend packte mich der Schrecken: Ganz oben kreisten zehn, zwölf Doppelrumpfflugzeuge, Bomber, die uns so oft Verderben gebracht hatten. Ich rief: "Alarm!" Alle standen unbeweglich, hoffend, daß wir noch nicht entdeckt seien. Aber es war zu spät. Wie die Geier stürzten sich die Flugzeuge auf das enge Tal und warfen ihre Bomben ab. Alles suchte hastig irgendeine Deckung. Ich dachte urplötzlich: Schnell auf den Bauch! Ich lag ja immer noch mit dem Rücken nach unten. Im Moment, als ich mich umdrehte, um das Allerheiligste zu schützen, regnete es Stahl, Steine, Erde und Staub. Ich stützte mich mit den Armen etwas hoch, damit mir Luft zum Atmen bliebe.
Nach 20 Minuten wurde ich von Soldaten aus dem Loch gezogen. Sie waren nach dem Angriff vom Hafen her zu Hilfe geeilt.
Nach langer künstlicher Beatmung kam ich zu mir und sah, daß nur mein Fahrer und ich unverletzt waren, abgesehen von einigen kleinen Splittern in meinem Rücken. Alle anderen waren tot oder schwer verletzt.
Wer hatte mich da mitten in der Nacht gerufen? Wer hatte mich gewarnt und gerettet?
Drei Wochen später kam ein Brief aus Fulda von der Schwester Sakristanin mit dem Inhalt: "Ich konnte nachts ´plötzlich nicht mehr schlafen und hatte schreckliche Angst um Dich. Ich ging in die Kapelle und habe stundenlang für Dich gebetet. Das war um 2.00 Uhr nachts. Schreibe doch bitte, ob etwas passiert ist." Der Brief war am Morgen nach der Nacht geschrieben, in der ich das laute Rufen gehört hatte.
Von diesem Tag an, begann ich mehr als zuvor zum hl.Schutzengel zu beten, den die gute Schwester, wie ich wußte, so innig verehrte.
Aus: "Tödliche Schatten -
tröstendes Licht"
http://gloria.tv/media/HtWTJxtiU4H
http://www.gloria.tv/?media=31373
http://gloria.tv/?media=31660
Eine Heilige, die in außerordentlicher Weise vertrauten Umgang mit den heiligen Engeln hatte, ist die hl. Francisca Romana (geb.1384 in Rom als Kind des Adelsgeschlechtes der Busci, + am 9.März 1440).
https://www.heiligenlexikon.de/Biographi...ska_von_Rom.htm
Drei verschiedene himmlische Gefährten wurden ihr in ihrem Leben zur Seite gestellt in drei verschiedenen Lebensabschnitten, wobei der erste aus dem Chor der Engel, der zweite aus dem Chor der Erzengel und der dritte aus dem Chor der Mächte war, wie es der Heiligen geoffenbart wurde.
Sie hatten nicht bloß die Aufgabe, Francisca zu schützen und zu verteidigen, sondern auch ihr inneres Leben stufenweise seiner Vollendung entgegen zu führen. Man kann diese drei Engel Franciscas mit den drei Stufen des geistlichen Lebens, dem Weg der Reinigung, der Erleuchtung und der Einigung in Verbindung bringen.
Franciscas erster Schutzengel gehörte dem untersten Chor der Engel an. Sie sah diesen nicht, wie die späteren, ständig neben sich, aber sie nahm seine Gegenwart an unzweideutigen Zeichen wahr und stand in innigem Verkehr mit ihm. Er war nicht nur ein liebevoller Freund und Berater, sondern auch ein strenger Zuchtmeister, der ihre Fehler sogar mit körperlichen Strafen ahndete…Sogar während der Beichte Franciscas war er spürbar mit seiner reinigenden Aufgabe anwesend.
Solche Züchtigungen, die in der ersten Lebensperiode der hl. Francisca etwas Gewöhnliches waren, mögen auf den ersten Blick überraschen; sie verlieren aber alles Auffallende, wenn man bedenkt, welche Reinheit Gott von solchen Seelen verlangt, die Er zu besonderer Heiligkeit bestimmt hat. Franciscas Engel war der von Gott bestellte Künstler, der mit scharfem Meissel aus ihrer Seele allmählich jenes Bild hervorbrachte, das sie Christus, dem einzig Heiligen ähnlich machte.
Der Ehe Franciscas mit Lorenzo de Ponziani entstammten sechs Kinder, von denen drei bald nach der Geburt starben. Die drei namentlich bekannten Kinder sind 1. Battista, der 1400 geboren wurde und als einziges Kind die Eltern überlebte; 2. Evangelista, der nur neun Jahre alt wurde, und 3. Agnes, die schon mit fünf Jahren starb.
Francisca ernährte ihre Kinder – wie ihr Biograph Johannes Mattiotti berichtet – nicht nur mit Muttermilch, sondern erzog sie vor allem zur Frömmigkeit und Gottesliebe. Dies traf ganz besonders auf ihren zweiten Sohn Evangelista zu, „den ich mit Recht einen irdischen Engel nennen könnte, so sehr war er dem Gebet und der Gottesliebe hingegeben“. Er starb 1441, nachdem er seinen Tod vorausgesagt hatte, an der Pest, die damals in Rom ausgebrochen war. In seinen letzten Worten gewährte er seiner Mutter folgenden Einblick in sein Innenleben: „Erinnerst du dich, Mutter dass ich dir immer gesagt habe: „Nichts in dieser Welt gefällt mir, einzig und allein das ewige Leben in der Gemeinschaft mit den Engeln ersehne ich?“ Gott erfüllt nun meine Sehnsucht, denn siehe, jetzt werden wir getrennt…“.
Es dauerte nur etwa ein Jahr, bis Francisca auch ihre kleine Tochter Agnes hergeben musste.
Um ihr dieses neue Opfer erträglich zu machen, erschien ihr vorher der verstorbenen Lieblingssohn Evangelista in Begleitung eines ihm ähnlichen, aber noch viel strahlenderen Jünglings, und bereitete die Mutter auf den Tod der erst fünfjährigen Agnes vor. Wie Franciscas Mutterliebe, so war auch ihr Schmerz über den Verlust der beiden Kinder überaus groß, aber dieses Opfer bewirkte tieferes Eindringen in Gottes unerforschliche Pläne, nach denen die unsichtbare Welt noch tiefer und anschaulicher in Franciscas Leben eintreten sollte. Die bisherige Vertrautheit mit ihren Kindern ging in eine besondere Vertrautheit mit den heiligen Engeln über.
In jener Vision vor dem Tod ihrer Tochter Agnes hatte Franciscas vestorbener Lieblingssohn Evangelista ihr mitgeteilt: „Mutter, du sollst wissen, dass ich im zweiten Chor der ersten Hierarchie, unter den Erzengeln, weile. Ich bin diesem Jüngling, den du neben mir siehst, beigesellt. Dieser wird dich von jetzt an Tag und Nacht sichtbar beschützen und begleiten…“
Dieser zweite Schutzengel Franciscas aus dem Chor der Erzengel war ihr so zugetan, dass er ihr in menschlicher Gestalt zur Seite stand…Sein Antlitz strahlte wie die Sonne, so dass Francisca nicht in sein Gesicht sehen konnte, ohne geblendet zu werden… Ein lichter Schimmer umkleidete seine Gestalt, und wenn Francisca auch zuweilen ihn selbst nicht sah, so war ihr doch dessen himmlischer Glanz ununterbrochen sichtbar.
Der Dienst dieses zweiten Schutzengels Franciscas bestand vor allem darin, sie auf dem Weg der Erleuchtung zu führen und sie erleuchtend zu begleiten. „Sein Blick und seine Augen waren ständig zum Himmel gerichtet; diese Haltung entflammte und erhob Francisca zu Gott hin“, so berichtet die Mitschwester der Heiligen.
Er war nach Franciscas Angaben als Subdiakon gekleidet und strahlte für sie nicht bloß sinnlich wahrnehmbar, sondern drang mit seinem Leuchten bis in ihre Seele.
Weiter heißt es in der von Maria Magdalene Anguillaria verfassten Lebensbeschreibung Franciscas:
„Sie durfte sich der Gegenwart dieses Engels und seines Anblick nicht nur dann erfreuen, wenn sie in ihrer Hauskapelle betete, sondern auch wenn sie auf der Straße oder in der Kirche oder unter Leuten war. Sogar dann war es ihr gewährt, die Gestalt dieses Engels zu schauen, und sie konnte beobachten, wie dieser Engel sein Gesicht mit den Händen beschämt verhüllte sobald jemand von den Leuten (unter denen sich Francisca befand) irgendeinen Fehltritt tat; außerdem pflegte Francisca von ihrem Engel zu berichten, dass sie in seinem Blick wie in einem klaren Spiegel sowohl die Erhabenheit der Engelnatur, als auch ihre eigenen Nichtigkeit ganz deutlich erkannte. Diese Selbsterkenntnis übertraf in ganz unvergleichlicher Weise jene Kenntnis, die sie vorher von sich selbst gehabt hatte…"
Der langjährige Beichtvater Franciscas, Johannes Mattiotti, berichtet in seiner Biographie der Heiligen: „Der zweite Schutzengel Franciscas, der Erzengel…strahlte in so hellem Licht, dass sie in den Nachtstunden allein mit dessen Helligkeit mühelos noch anfallende Arbeiten wie am hellen Tag verrichten konnte…War sie allerdings einmal wegen der vielen häuslichen Sorgen und Mühen oder wegen der Beschwerden anstrengender Besuche etwas verdrossen oder in einen Fehler gefallen, so verschwand alsbald der Engel, bis sie durch die ihr dadurch zuteil gewordene Ermahnung demütig ihre Schuld erkannte und bekannte; nachdem sie Vergebung erbeten hatte, strahlte der Engel von neuem mit lieblichem Antlitz…“
Forts.folgt
Der zweite Schutzengel Franciscas setzte das Amt des ersten als Zuchtmeister fort, damit die Heilige sich gehorsam in ihre Verpflichtungen als Gattin, Mutter und Hausfrau fügte. Dabei erzog er sie nicht etwa zu einer falschen Weltfeindlichkeit, sondern – wie ihr Beichtvater berichtet – zur Erfüllung des Willens Gottes mitten in ihrer weltlichen Umgebung. Dadurch wies er ihr den Weg einer gesunden Askese, die vor allem eine Sache des Gehorsams gegen den Willen Gottes ist.
Dieser zweite Schutzengel erwies sich für Francisca außerdem als Führer und Lehrmeister im Tugendleben, gab aber auch acht, dass sie nicht in übertriebenem Eifer zu sinnloser Kasteiung ihres Leibes überging oder zu maßloser Aktivität im Verrichten guter Werke.
Auflösung und Missachtung der Ordnung Gottes im politischen und kirchlichen Bereich, wie dies damals in Rom, bedingt durch das Weilen der Päpste in Avignon der Fall war, und die damit zusammenhängende Auflösung der sittlichen Ordnung, brachten viele Menschen jener Zeit in die Knechtschaft der Sünde und des Teufels.
Wie viel dabei von der dämonischen Macht spürbar wurde, erfuhr die Heilige vielfach in ihrem Leben: Versuchungen, Täuschungen, Quälereien durch böse Geister sowie Intrigen und Feindschaft von seiten vieler Menschen waren für Francisca schmerzhafte Prüfungen. Sie alleine hätte ihnen nicht standhalten können…
Deshalb gewährte ihr der gütige Gott in seiner Barmherzigkeit einen Engel, der ihr sichtbar beistand.
Der Engel war bei ihr und half ihr, aber immer so, dass sie völlig frei fähig war, der Unordnung und Auflehnung stand zu halten durch Übung der richtigen Askese. Diese nahm ihr der Engel nicht ab. Wohl aber half er ihr durch seine Gegenwart, ihren Blick immer auf Gott gerichtet zu halten.
Der Engel war es auch, der durch bloßes Nicken des Kopfes die Dämonen zur festgesetzten Zeit von Francisca wieder vertrieb.
Francisca wurde aber nicht nur von Dämonen gequält, getäuscht und geprüft, sie wurde auch in Visionen in Gottes unsichtbare Welt hineingetaucht in Begleitung des sie erleuchtenden Engels.
Franciscas Seelenführer Johannes Mattiotti hat in seiner Biographie der Heiligen ihren Visionen das ganze 3. Buch gewidmet und dabei geschrieben, dass auch hier der Engel immer wieder an sie herantritt, sie tröstet und stärkt, damit sie sich nicht allzusehr fürchtet…
In einer Vision wurde Franciscas Geist in den Himmel, in den Chor der Seraphim entführt. In ihm erstrahlte eine ungeheure Liebesglut, die alle Engel entflammt, aller Geister dieses Chores und die der niedrigeren Chöre. Auch Franciscas Seele erglühte dabei in dieser Liebesglut. Und ein Seraph sprach zu ihr:
„Die höchste Gottheit ist es, deren Licht und Liebe uns alle erglühen lässt…Gesegnete Seele verharre im Guten! Die Liebe erwartet dich und will, dass du dich immer mehr von dir selbst los sagst. Bewahre rein dein Herz und deine Hände, strebe mit reinem Gewissen nach dem Guten und nach Gott…Verharre in der Betrachtung der göttlichen Liebe, die auch dich in ihr Glühen hineinziehen will.“
Im Lichte des Erzengels schaute Francisca auch die Seelen anderer und erkannte verborgene Herzensgeheimnisse. Eine weitere Folge war die ihr eigene überirdische Weisheit und die Fähigkeit zur Unterscheidung der Geister, eine Gabe, die ihr in der Leitung der Seelen wunderbare Dienste leistete.
So geschah es, dass sie durch die Mitwirkung mit der göttlichen Gnade viele Seelen durch ihr beispielhaftes Leben und ihre Worte aus den Banden des teuflischen Verführers befreite; ihre engelhafte Ausstrahlung erquickte alle auf wundersame Weise, ihre Sanften Worte entzündeten die Anwesenden in der Liebe zu Gott.
Von ihrem Erzengel angetrieben und geführt, sorgte Francisca für die Kranken in den Spitälern und half den Hilfesuchenden in leiblicher und geistiger Not, die sie in ihrem Haus in wachsender Anzahl aufsuchten.
Zeitweise wurde Francisca von ihrem Gatten getrennt, weil dieser von König Ladislaus von Neapel, der in Rom einmarschiert war, als Geisel gefangen genommen worden war, zur Strafe dafür, dass er die Autorität des Papstes verteidigt hatte.
In den letzten zwölf Jahren ihrer Ehe lebte Francisca mit ihrem Gatten in völlig enthaltsamer Ehe und widmete sich noch mehr als bisher dem Streben nach Heiligkeit und den Werken der Nächstenliebe.
In dieser Zeit gründete sie an der Kirche Santa Maria Nuova in Rom eine Vereinigung von Oblatinnen, eine Art dritten Ordens im Anschluss an die Olivetanermönche.
Francisca selbst trat nicht gleich in diese Gemeinschaft ein sondern tat nach Weisung ihres Schutzengels solange noch alle ihrem Mann nötigen Liebesdienste. Dieser starb 1436. Nun konnte Francisca sagen, dass alles was sie in der Welt noch hätte zurückhalten können, ins Grab gesunken war. Jetzt konnte sie noch einige Jahre (von 1436 – 1440) bei ihren geistlichen Töchtern weilen, mit ihnen für die Armen und für die Kirche arbeiten und beten.
Das war nun die Zeit, in der Christus seine treue Dienerin auf die Vereinigung mit sich vorbereitete; zuerst einmal durch den Ordenseintritt: Mit bloßen Füßen, in einem armseligen Kleid, die Haare unbedeckt und aufgelöst, ausgestreckt am Boden liegend und Tränen vergießend, bat Francisca – Sünderin und Bettlerin, wie sie sich selber nannte - , ihre Tage der Witwenschaft bei den Schwestern verbringen zu dürfen.
Die Schwestern gewährten ihr nicht nur diese Bitte, sondern ernannten sie kurz darauf zu ihrer Oberin. Francisca aber lehnte zuerst dieses Amt aus Demut ab, ihr Erzengel aber gab ihr zu erkennen, dass sie die Wahl zur Oberin als den Willen Gottes annehmen solle. Der Erzengel versicherte ihr, dass sie auch als Oberin demütig und selbstlos dienen könne. Also gehorchte sie und wuchs noch zur Erbauung aller in eine geistliche Mutterschaft hinein, die sie mit großer Liebe und Fürsorge ausübte.
Weiter führte Christus die Heilige in diesem letzten Lebensabschnitt auf dem Weg der Einigung durch Visionen, in denen er sich ihr als leidenden Erlöser und Schmerzensmann offenbarte und ihr sogar die Wundmale seines zermarterten Leibes mitteilte.
Auf diesem letzten Lebensabschnitt wurde Francisca zuletzt von einem dritten Schutzengel begleitet, der ihr aus dem Engelchor der Mächte zugeteilt worden war und der in seinem Dienst, in seiner Herkunft und in seiner Ausstrahlung anzeigte, dass Francisca nun in einen noch tieferen Lichtkreis der Liebe Gottes eingetaucht werden sollte.
Dieser Schutzengel Franciscas aus dem Chor der Mächte hatte den bösen Geistern gegenüber, die die Heilige noch immer quälten, noch größere Macht als der zweite Schutzengel aus dem Chor der Erzengel. Sein Lichtglanz war so groß, dass Francisca ihn gar nicht scharf ansehen konnte. Dieser Engel sammelte Franciscas Liebes- und Busswerke wie „goldene fruchtbelandene Zweige“ und er wob aus den Tugendakten ihres Lebens und aus ihren Verdiensten ein kostbares Gewebe, ein himmlisches Hochzeitsgeewand.
Auffallend war, wie dieser Engel seine Arbeit an diesem kostbaren Gewebe schließlich immer mehr beschleunigte. Daran erkannte die Dienerin Gottes ihren bald bevorstehenden Tod.
Am 2. März 1440 befiel Francisca eine schwere Krankheit. Christus erschien ihr am selben Tag in großer Herrlichkeit und sagte ihr den nahen Tod voraus. Trotz großer körperlicher Schmerzen blieb Francisca ruhig und lobte fröhlich Gott, wie sie es ihr Leben lang getan hatte; ihre Krankheit schien sie innerlich nicht zu berühren. In jahrelang geübter Askese hatte sie ja das „Absterben“ bereits hinter sich. Darum konnte sie in letzten Worten beten:
„Ich gebe meinen Leib, meinen Geist, mein Leben in Deine Hand, Herr Jesus!“
So blieb sie auch in der Todeskrankheit und beim Sterben gelassen und heiter und starb am 9. März 1440 mit den letzten Worten: „Die Himmel sind offen. Die Engel steigen hernieder, der Erzengel hat sein Werk vollbracht, er steht vor mir und winkt mir freundlich zu, ihm zu folgen.“
Papst Paul V. hat Francisca Romana, die der heilige Bischof und Kirchenlehrer Franz von Sales eine der größten Heiligen genannt hat, 1608 heilig gesprochen. Weil sie sichtbar an ihrer Seite den Schutzengel wusste und oft auch so dargestellt wird, wie sie ihren Schutzengel als Diakon oder im weißen Chorrock neben sich hat, wird sie neben dem Märtyrer Christophorus seit 1925 als Patronin der Autofahrer verehrt.
Aus "Vereint mit den Engeln und Heiligen"
v. Ferdinand Holböck
Predigt von Hw. Pfarrer Pietrek zum Schutzengelfest:
https://www.gloria.tv/video/JuRGZNniJqvB4Z7ovGmcBoN4M
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