Liebe Kristina
Die "ökumenische" Verbannung des Tabernakels....
Auszug aus einer Schrift von Hw Robert Mäder.
In "Es lebe Jesus der König!" aus dem Jahre 1927
benennt er gleichsam eindrücklich das Herz des wahren Glaubens
der einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche:
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"Die katholische Kirche ist das Haus des Königs.
Die katholische Kirche wird des Chores wegen gebaut,
das Chor des Altares und des Tabernakels wegen,
der Tabernakel des Ziboriums wegen,
das Ziborium des allerheiligsten Sakramentes wegen.
Dem König in der Hostie dienen alle Künste:
Architektur, Bildhauerei, Malerei, Musik.
Sobald die heilige Hostie verschwindet,
wird die Kirche
ein architektonischer Unsinn.
Wenn der König nicht mehr da ist, muß man nicht mehr Gotteshäuser,
sondern nur noch möglichst praktische Versammlungslokale errichten.
Darum ist die
protestantische Kirchenbaukunst seit 400 Jahren auf falschen Wegen gewandelt.
Sie hat gebaut, als ob der König noch da wäre.
Sie hat für einen Tabernakel gebaut (der in Wirklichkeit nicht mehr vorhanden war)
anstatt nur noch für die Kanzel zu bauen.
Die katholische Religion ist die Religion des gegenwärtigen Christus.
Nicht alle Katholiken sind von dieser Wahrheit durchdrungen.
Viele sehen nur das Riesengebäude eines himmelragenden Gedankenbaues,
vor dem alle Systeme der Philosophen als Lehmfiguren,
Hütten und Baraken eines Tages erscheinen.
Viele sehen im Katholizismus nur die schöne Moral.
Sie betrachten den Katholizismus nur von der Straße
oder höchstens mit einem Blick vom Hauptportal.
Wer den Katholizismus wirklich in seinem tiefsten innersten Wesen kennen lernen will,
der muß weiter nach vorne gehen,
bis zum Allerheiligsten, dort, wo Jesus ist.
Sein Katholizismus muß eucharistisch werden, denken, handeln.
Katholizismus
ohne den lebendigen Mittelpunkt der heiligen Hostie
ist toter, seelenloser Katholizismus.
Die katholische Kirche ist die Wohnung der heiligen Hostie!
Was heißt das?
Christus hat nie deutlicher gesprochen,
als wo es sich um das allerheiligste Sakrament handelte.
Er hat ein Jahr vor seinem Tode, nach der wunderbaren Brotvermehrung,
bei der bekannten Kommunionpredigt in der Synagoge von Kapharnaum,
dem Widerspruch des Volkes und eines großen Teiles der Jünger zum Trotz erklärt:
Mein Leib ist wahrhaft eine Speise.
Er hat ein Jahr später, am Tag vor seinem Sterben,
mit einer über alle Bedenken erhabenen Klarheit,
nachdem er das Brot in seine Hand genommen und es gesegnet, gesagt:
Das IST mein Leib.
Er hat seinen Aposteln und ihren Rechtsnachfolgern
mit den Worten:
Tuet dies zu meinem Andenken, Gewalt und Auftrag gegeben,
das Gleiche zu tun,
was er getan,
nämlich Brot und Wein zu segnen,
in seinen Leib und sein Blut zu verwandeln
und seinen Leib und sein Blut als Seelenspeise zu genießen.
Wo Christi lebendiger Leib ist, da ist auch sein Blut und seine Seele,
denn es gibt keinen lebendigen Leib ohne das eine und das andere.
Und wo Christi
Menschheit,
da ist auch Christi
Gottheit,
denn die eine ist mit der anderen
untrennbar in einer Persönlichkeit
verbunden.
Also gilt der Satz:
Wo immer die Hostie, da ist Jesus.
Und somit
die katholische Kirche als die Wohnung der heiligen Hostie
die Wohnung Christi.
Hier wohnt Jesus wahrhaft, wirklich, wesentlich.
Das Adreßbuch weiß nichts davon,
aber nach dem Evangelium ist es unzweifelhafte Wahrheit.
Die katholische Kirche, das Haus der heiligen Hostie!
Denken wir diesen Gedanken noch weiter durch.
Dringen wir durch den Schleier der Brotsgestalt zu dem dort Verborgenen.
Christus im Sakramente ist kein Toter, sondern ein lebendiger.
Der Tabernakel ist kein Sarg,
kein Ruheplätzchen eines Schlafenden,
das Chor kein Friedhof!
Nirgends in der Welt ist mehr Leben als dort.
Nirgends wird mehr gearbeitet.
Was Christus einst nach der Heilung des 38-jährigen Kranken gesagt,
gilt auch vom eucharistischen Heiland:
Mein Vater wirkt bis jetzt und ich wirke auch. (Joh. 5, 17.)
Im Tabernakel wohnt die Allmacht.
Im Tabernakel wohnt die unendliche Liebe.
Im Tabernakel wohnt die ewige Weisheit.
Im Tabernakel wohnt die göttliche Vorsehung.
Von hier aus werden die Seelen geleitet.
Von hier aus gehen die Ströme des Lebens.
Hier wirkt der König.
Hier ist das eigentliche Pfarramt der Pfarreien.
Von da erhalten die Engel der Pfarrei ihre Befehle und Aufträge.
Hieher berichten sie.
Hier ist, man erlaube mir den militärischen Ausdruck, das Generalstabsbüreau,
wo der große Schweiger
die Mobilisations- und Angriffs- und Verteidigungspläne ausarbeitet
für die Geisteskämpfe seiner Kirche.
Hier ist die Residenz des Königs.
Wir sind Blinde.
Unsere geistige Sehkraft sieht nur auf die Oberfläche der Dinge.
Wenn uns Gott die Augen öffnen würde,
würden wir
in der heiligen Hostie eine ganze Welt schauen,
eine Wunderwelt, einen Himmel von Leben, Licht und Kraft und Schönheit und Trost,
hineinströmen in alle Gassen, in alle Geister, alle Herzen.
Das ist die Wahrheit über denTabernakel.
Der Tabernakel ist das auf die Erde gepflanzte Paradies --
nicht das sichtbare,
aber das wertvollere, höhere des übernatürlichen Lebens.
Die katholische Kirche der Ort, wo Jesus wohnt!
Was folgt daraus?
Heimweh nach dem Unsichtbaren in unseren Tabernakeln,
dem eucharistischen Paradies der katholischen Kirchen!
Jesus ist das Zentrum, der Mittelpunkt der Schöpfung.
Alles muß nach Jesus hinstreben.
Alles muß von der heiligen Hostie angezogen werden,
Verstand, Phantasie, Wille, Gedächtnis, Herz,
auch der Leib, das Auge, das Ohr, der Fuß, die Hand, die Zunge.
Alles muß eucharistisch orientiert sein,
Jesus denken,
Jesus betrachten,
Jesus schauen,
Jesus wollen,
zu Jesus gehen,
mit Jesus reden,
Jesus leben.
Es ist die Erfüllung jenes Wortes in der Nikodemusnacht:
Ich werde alles an mich ziehen. Ich werde herrschen!
Daran erkennt man echtes Christentum in den Christen.
Je mehr man die Anziehungskraft des Magneten unserer Tabernakel,
des göttlichen Herzens Jesu, spürt,
je mehr man ihr folgt, desto mehr Christentum haben wir.
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Siehe bitte auch:
Gegenwart Christi
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Weitere Ausführungen von Hw Mäder:
Religion und Wahrheit (4)
Freundliche Grüsse und Gottes Segen