Weshalb haben wir heute eigentlich vielfach einen so lauen, schwammigen Glauben ?
Diese Frage möchte ich Euch, wie auch mir stellen.
Ist es weil die Mehrheit der Katholiken, überwiegend in Europa, eher lau im Glauben sind ? Oder weil kaum noch jemand wirklich seinen röm.-kath. Glauben kennt ? Ist es der Zeitgeist, den immer mehr auf dem Leim gehen ?
Oder vielleicht, dass unser eigener Unglaube, uns so geschwächt hat, dass wir die Gefahren, die damit verbunden sind erst erkennen, wenn man uns möglicherweise vollständig verbietet unseren Glauben auch nur im Ansatz zu leben ?
Nein, es geht hier nicht um Schuldzuweisung, wer wo versagt hat; sondern darum für sich selbst mögliche Gründe zu erkennen, weshalb wir im Grunde so halbherzig glauben. Denn wie sonst könnte man es erklären, dass wir gleich reihenweise jeglicher kirchenfeindlicher Medienpropaganda hinterherlaufen und sie als wahr annehmen und dementsprechend Forderungen stellen.
Oder Werte, die in Wahrheit auf der Grundlage unseres Glaubens beruhen und ohne ihn niemals Wirklichkeit geworden wären, heute mit dem Prädikat Sozial oder humanistisch betiteln ?
Deshalb frage ich einfach mal : „Weshalb und vor wem haben wir eigentlich solche Angst?“
„Vielleicht, weil wir, wenn wir aus unseren Glauben leben, nicht Ernst genommen werden und ausgelacht werden?“
Verzeiht, aber gerade, weil viel solche Angst davor haben aus dem Glauben zu leben und uns freimütig zu ihm bekennen, sind wir doch schon seit langem für andere nichts weiter als eine Witzfigur !
Hierzu ein kleines Beispiel, welches mir selbst passiert ist. Vor Jahren hatte mich eine Bekannte, Muslima , eingeladen am Familientag ( für Frauen und Kinder) in ihrer Moschee teilzunehmen.
Doch meinte sie „ ich solle meine Kette mit dem Kreuz abnehmen, um den Imam damit nicht zu beleidigen“, dieser Bitte folge zu leisten kam für mich überhaupt nicht in Frage und ich dachte mir, „ wenn er es so auch sehe, würde ich halt nicht mit hineingehen, denn so zu tun als ob ich keine Christin bin , stand und steht für mich völlig außer frage. Und dann kam der Tag, der für mich eine Überraschung parat hielt, mit der ich am wenigsten gerechnet hatte. Denn Frauen schauten mich zwar unverhohlen misstrauisch an und tuschelten, doch der Imam kam beinahe freudestrahlend auf mich zu, was, dies muß ich ehrlich zu geben, etwas irritierte. Wir kamen ins Gespräch und der Satz, der mir am meisten zu denken gab, war folgender : „ Endlich lerne ich mal eine Christin kennen, die nicht aus falsch verstandenen Gründen der Toleranz, so tut als ob sie keine Christin wäre, sondern ganz offen und selbstverständlich zeigt, dass sie ist was sie ist!“
Dieser Satz begleitet mich nun schon seit guten 10 Jahren und hat mich gelehrt, dass das Problem, was sich überall zeigt bei uns und nicht bei den Moslems in Europa liegt.
Denn im Laufe des Gespräches kamen wir auch auf die Fastenzeit zu sprechen, auf die Unterschiede usw., und laß ich ihn dann sagte, dass Christen eigentlich eine große – und kleine Fastenzeit ( der Advent) hätten, war er erst sprachlos, aber fragte dann „ ob sich daran eigentlich überhaupt noch ein Christ halten würde ? Leider mußte ich einräumen, dass vieles, was für andere Generationen von Christen ganz „normal“ war, heute keine Bestand mehr hat. Er meinte daraufhin mit einen Bedauern „ deshalb werdet ihr heute auch nicht mehr ernst genommen von andern Religion und eurer eigenen Politik.“ Auch dieser Satz gab und gibt mir bis heute zu denken, weil, so unschön der auch ist, der leider der Wahrheit entspricht ! Denn keine andere Religion hat sich, so wie das Christentum, dem Zeitgeist angepaßt oder Teile anderer Religionen, die unseren Glauben völlig entgegenstehen, adaptiert !
Oder habt Ihr euch noch nie gefragt, wie man gleichzeitig Mönch und Reiki-Meister sein kann ? Wobei zu bedenken wäre, dass im Reiki das Kreuz unseres Herrn, also das Zeichen einer Liebe, die so weit über das Verständnis eines Menschen hinausgeht, als Unglückszeichen verstanden wird und somit eigentlich entfernt werden müßte ! Wie kann so etwas zusammen passen ?
Oder das allseits beliebte Yoga , welches im Grunde eher eine Religion und Weltsicht aus dem
Hinduismus ist, wo es darum geht sich deren Götterwelt / Geisterwelt zu öffnen .
Auch hier die Frage : „ Wie kann man behaupten, dies ließe sich mit unseren Glauben an die heiligste Dreifaltigkeit vereinbaren ?
Und dies alles zeigt leider, dass wir zu Götzendiener verkommen sind, anstatt unseren Herrn zu folgen . Also, wer sollte uns unter diesen Gesichtspunkten überhaupt noch ernst nehmen ?
Verzeiht, diese lange Ausführung meiner Gedanken. Doch will mir einfach nicht in den Kopf gehen, dass Katholiken, die solche unermeßliche Reichtüme ,durch die unverdiente Gnade Gottes, ihr eigen nennen dürfen, dies so verachten und jeden Mist , mag es jetzt etwas weltliches oder sonstiges sein,
hinterherlaufen .
Pax et bonum