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Christus hat uns den Himmel geöffnet- Christi Himmelfahrt

in Predigten 28.05.2014 22:11
von blasius (gelöscht)
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Predigt von 2011



Christus hat uns den Himmel geöffnet

"Offener Himmel"

"Der Himmel ist wieder offen!" - so die Schlagzeile einer Tageszeitung vor wenigen Tagen. Gemeint war die Öffnung des Luftraums nach dem Wegzug der Aschewolke aus Island. Viele Flugzeuge konnten wieder den norddeutschen Luftraum passieren bzw. starten und landen. Tausende Passagiere mussten warten, oder aber den Landweg nehmen.

"Offener Himmel" - so lautete auch das Leitwort der Kirche von Salzburg vor wenigen Jahren. Die Kirche, die Gruppen, Gemeinschaften und Initiativen beteiligten sich an dieser offenen Schau von "Kirche heute" und luden zum Besuch oder zur Teilnahme ein.
Oftmals ist der Himmel aber auch tief verhangen, nicht nur durch schlechtes Wetter, sondern auch durch Zeiten von Krieg, Not, Leid und Tod.

Das heutige Fest von Christi Himmelfahrt hat mit dem "Himmel" zu tun, wie schon der Name hinweist. Christus "fährt in den Himmel auf". Er nimmt Abschied von seinen Jüngerinnen und Jüngern. Er entzieht sich der Erde, nimmt Platz bei Gott und im "Himmel"

Unterwelt - Erde - Himmel

Das Weltbild der Antike konnte drei Ebenen: Die Unterwelt, die Erde und den Himmel. Die Zugehörigkeit zu den einzelnen Bereichen wurde klar beschrieben.

Zur Unterwelt gehörte auch die Welt der Toten, die Welt der Dämonen, oder aber auch die Vorstellung von Hölle. Jeder Mensch, der auf Erden lebte, musste auch den Weg in die Unterwelt nehmen. Jeder Mensch, ob reich oder arm, ob bekannt oder unbekannt, musste Berührung mit der Unterwelt machen.

Die Erde: der Ort des Lebens, des tagtäglichen Kampfes, der Bewährung, der Suche, der Hoffnung und Liebe, aber auch des Leidens.

Der Himmel:

Jeder von uns blickt zuweilen nach oben: wir blicken oft in den Himmel. Besonders der Blick in den Sternenhimmel - in einer klaren Nacht - gehört zu den faszinierendsten Erlebnissen der Menschen, wohl seit alters her. Die Konstellationen der Sterne, das Universum, die Milchstraße: eine Wirklichkeit, die sich dem Menschen immer wieder entzieht, die kaum zu erfassen ist, die immer noch unzählige große Wunder enthält. Dieser Himmel, die Sternenwelt, war und ist in vielen Kulturen und Religionen geprägt vom Sitz der Götter, Gottes oder des Göttlichen.

Noch eine Unterscheidung: Im Englischen wird für "Himmel" - anders als bei uns im Deutschen - ein zweifacher Begriff verwendet: "sky" und "heaven". "Sky" steht für die Atmosphäre, für das Universum, den Luftraum. "Heaven" steht für die tiefere Bedeutung von Himmel; dort wo sich Mensch und Gott begegnen; wo auch der "Himmel" unter Menschen spürbar wird,...

Bei Gott wohnen

Christi Himmelfahrt: Jesus entzieht sich den Jüngern und Jüngerinnen. Er entschwindet bildlich zwischen den Wolken. Er wird nicht mehr "fassbar" und "leibhaft" sichtbar. Er nimmt Platz und Wohnung im Himmel, bei Gott, in Gott, mit Gott.

Was heißt das aber für uns?
Lassen Sie mich drei Aspekte zum heutigen Fest auftun:

Ein erstes:

Als Glaubende dürfen wir symbolisch immer auch Ausschau halten, nach dem was für uns Himmel bedeutet, was vielleicht auf uns zukommt,...

Die Jünger Christi erfahren bei diesem Ereignis nochmals, dass es auch noch eine ganz andere Wirklichkeit, eine ganz andere Dimension, oder sogar Dimensionen gibt, die unserem bloßen Auge, unserem Verstand, unserer Vorstellungskraft, entzogen sind. Die Botschaft bis heute lautet: "Ja, ich bin bei euch alle Tage, mag kommen, was will", oder: "wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind - so wie heute und hier - bin ich mitten unter euch". Wir erkennen in der Ferne diese Zusage, die letztlich nicht durch Taten, oder durch noch so wichtige Bücher, festhalten und auch erklärt werden kann.

Ein zweiter Aspekt:

Wir hörten heute: "eine Wolke entzog ihn". Der Begriff "Wolke" in der Bibel hat letztlich nichts mit den Wolken am Himmel zu tun. Wie "Wolke" ist in der Heiligen Schrift ein Zeichen und eine Beschreibung für die "verhüllte Gegenwart Gottes".
Die Heilige Schrift möchte uns sagen: "Wenn Jesus wieder kommt, werden alle Wolken zwischen uns verschwinden", d.h.: wir sehen und erfahren ihn dann: mitten unter uns. Dieser Blick richtet sich also nicht nach oben, sondern mitten in diese Welt, wohl auch in unser Innerstes.

Ein dritter Aspekt:

Mit der Himmelfahrt beginnt die "Sendung". Die Jünger werden hinaus gesandt, in die ganze Welt, zu allen Völkern und Nationalitäten. Jesus spricht: "Macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe." Und er gibt eine Zusage, die bis heute gilt. Diese Zusage gilt Ihnen und mir, den Menschen aller Zeiten, die auf sein Wort vertrauen, die den Glauben immer wieder versuchen. Und Jesus schließt im Matthäus-Evangelium: "Seid gewiss: ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Diese Zusage gilt auch heute unserer Kirche und unseren Kirchen. In ihrer Buntheit und in ihrem Zeugnis für die frohe und heilende Botschaft von Jesus. Sie gilt auch als Besiegelung, dass der "Himmel offen" ist, wenn wir es zulassen, wenn wir es "fassen" können und wollen.

Schauen wir immer wieder nach oben! Dort wo wir symbolisch Christus wissen. Schauen wir auf den "Offenen Himmel", der uns verheißen ist; einen Platz, den wir auch Ewigkeit, "Wohnung bei Gott", oder aber eben "Himmel" nennen dürfen.

So mancher "Himmel" ist schon mitten unter uns,... trotz manchmal auch verdunkelten und auch "gesperrten" Himmelszonen...

Möge uns selbst die Frohe Botschaft von Himmelfahrt erfüllen und "sehnsüchtig" werden lassen.

Dank an: Lorenz Walter Voith

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