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Barmherzigkeitsonntag und Weißer Sonntag Evang. Johannes 20,19-31.

in Neues Testament 27.04.2014 21:05
von blasius (gelöscht)
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2. Sonntag der Osterzeit - Barmherzigkeitsonntag und Weißer Sonntag

Evangelium nach Johannes 20,19-31.

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, daß sie den Herrn sahen.

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.

Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen.

Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte:

Friede sei mit euch!

Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände!

Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
Thomas antwortete ihm:

Mein Herr und mein Gott!


Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan.

Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.


Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Petrus Chrysologus (um 406 - 450), Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer

Predigt 84

„Mein Herr und mein Gott“


Nachdem Thomas von seinen Gefährten erfahren hatte, dass sie den Herrn gesehen haben, antwortete er ihnen: „Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite legen, glaube ich nicht.“ Warum verlangt Thomas derlei Glaubensbeweise?... Der Teufel ist entmachtet, der Kerker der Hölle geöffnet; die Ketten des Todes sich zerrissen, die Gräber der Auferstandenen verlassen (Mt 27,52)… der Stein vom Grab des Herrn weggewälzt, das Leichentuch beiseitegelegt, und der Tod hat vor der Herrlichkeit des Auferstandenen bereits die Flucht ergriffen… Warum nur verlangst du, Thomas, als einziger, so unerbittlich, dass dir allein die Wunden als Glaubenszeugnis gezeigt werden?

Brüder, seine glühende Liebe hat das verlangt… Denn Thomas hat damit nicht nur die Zweifel in seinem Herzen, sondern auch die Zweifel aller Menschen geheilt. Da er dazu bestimmt war, diese Botschaft zu den Völkern zu tragen, wollte er als gewissenhafter Überbringer wissen, auf welche Grundlage er die Verkündigung einer so bedeutenden Wahrheit stellen könne… Dieser Jünger hat also zugunsten Anderer das Zeichen verlangt, das er nun einfordert, weil er acht Tage vorher zu spät gekommen war.

„Jesus kam, trat in ihre Mitte… und zeigte ihnen seine Hände und seine Seite.“ Denn da er bei verschlossenen Türen eingetreten war und von seinen Jüngern für einen Geist gehalten wurde, konnte er den Zweifelnden nur durch die Leiden seines Leibes und die Zeichen seiner Wunden deutlich machen, dass er es ist. Er kam und sagte zu Thomas: „Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, damit diese Wunden, die sich dadurch erneut geöffnet haben, den Glauben auf der ganzen Erde verbreiten – so wie sie schon Wasser vergossen haben zur Reinigung der Menschen und Blut zur ihrer Erlösung“ (Joh 19,34). Thomas antwortete:

„Mein Herr und mein Gott!“ Die Häretiker sollen kommen, sie sollen verstehen und sie sollen, wie der Herr sagt, nicht ungläubig sein sondern gläubig. Denn das ist die Verkündigung des Thomas: Nicht nur dieser menschliche Leib, sondern auch die von ihm ertragenen Schmerzen tun kund, dass Christus Gott und Herr ist. Und er ist wahrhaft Gott. Er ist gestorben und er lebt. Er hat sich aus seinen Wunden erhoben. Er hat gelitten und lebt nun und herrscht. Er ist Gott für alle Ewigkeit. Amen.


Aus:
http://evangeliumtagfuertag.org/main.php...aldate=20140427

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