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#6

RE: Der sichere Weg in den Himmel Träume Don Boscos

in Schriften 25.01.2014 22:16
von blasius (gelöscht)
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DER TEUFEL VERLEITET ZU ZERSTREUUNGEN



(Lem. VIII, 115-116)



Von Don Bosco am 1. Mai 1865 erzählt:

“Im Traum sah ich mich in einer Kirche, die von Jungen ganz gefüllt war. Nur wenige gingen zur hl. Kommunion. An der Kommunionbank stand ein großer Mann in schwarzer Kleidung. Er hatte Hörner und hielt einen Apparat in der Hand. Einigen Jungen zeigte er verschiedene Sachen, die in dem Apparat zu sehen waren. Den einen ließ er die ganze vom Spiel belebte Erholungspause sehen. Er interessierte sich vor allem für sein Lieblingsspiel. Einem anderen zeigte er frühere Spiele, an denen er Vergnügen fand in der Hoffnung auf zukünftige Siege beim Spiel. Dann zeigte er einem seine Heimat, seine Spaziergänge daselbst, Felder und Vaterhaus; einem andern den Studiersaal, die Bücher, Arbeiten und seine Helfer. Dem nächsten zeigte er Obst, Süßigkeiten und den Wein, den er im Koffer hatte, und wieder einem andern seine Eltern und Freunde.

Aber auch Schlimmeres ließ er sie schauen, nämlich ihre Sünden und nicht abgegebenes Geld. Daher gingen nur wenige zu den hl. Sakramenten. Einige sahen ihre Ferienausflüge. Sie übersahen alles andere und betrachteten nur die früheren Gefährten ihrer Vergnügungen.

Wißt ihr, was dieser Traum bedeuten soll? Er will besagen, daß der Teufel sich anstrengt, die Jungen in der Kirche zu zerstreuen, um sie vom Empfang der hl. Sakramente fernzuhalten. Und die Jungen sind so unklug und gehen darauf ein.

Meine lieben Jungen! Dieses elende Teufelswerk muß man zerschlagen. Wißt ihr auch wie? Werft einen Blick auf das Kreuz und dann denkt daran, daß man sich dem Teufel in die Arme wirft, wenn man den Empfang der hl. Kommunion vernachlässigt.”

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#7

RE: Der sichere Weg in den Himmel Träume Don Boscos

in Schriften 25.01.2014 22:18
von blasius (gelöscht)
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DIE PROZESSION ZUM MARIENALTAR



(Lem. VIII, 129-132)



Den folgenden Traum erzählte Don Bosco am 30. Mai 1865: “Ich erblickte einen großen Altar, der Maria geweiht und prächtig geschmückt war. Alle Jungen des Oratoriums sah ich in einer Prozession zum Altare schreiten. Sie sangen das Lob der reinsten Jungfrau, aber nicht alle in derselben Weise, obwohl alle das gleiche Lied sangen. Viele sangen wirklich genau und gut nach den Noten. Einige sangen lauter, andere leiser. Manche hatten eine heisere Stimme. Andere sangen falsch, wieder andere gingen schweigend weiter und lösten sich dann aus den Reihen. Einige gähnten und langweilten sich. Manche stießen sich auch an und lachten miteinander. Aber alle trugen Geschenke, um sie Maria darzubringen. Die meisten brachten einen Blumenstrauß. Diese Blumensträuße waren von verschiedener Größe und mannigfaltiger Art. Einer hatte einen Strauß Rosen, ein anderer Nelken, wieder ein anderer Veilchen usw. Einige brachten der allerseligsten Jungfrau wirklich seltsame Gaben. Die einen trugen einen Schweinekopf, die anderen eine Katze. Es war auch einer dabei, der eine Platte voll Kröten hatte, während andere ein Kaninchen, ein Lamm oder andere Dinge trugen.

Vor dem Altar stand ein schöner Jüngling. Wenn man genau hinschaute, sah man Flügel. Vielleicht war es der Schutzengel des Oratoriums. So wie die Jungen nach und nach herankamen und ihre Gaben darbrachten, nahm er diese in Empfang und legte sie auf den Altar.

Die ersten brachten herrliche Blumensträuße und der Engel legte sie, ohne etwas zu sagen, auf den Altar. Andere — in großer Zahl — reichten ihm ihre Blumensträuße. Er betrachtete sie und nahm sie auseinander. Verdorbene Blumen nahm er heraus und warf sie weg. Dann fügte er die Blumen wieder zu einem Strauß zusammen und legte sie auf den Altar. Einige hatten schöne Blumensträuße, aber Blumen dazwischen, die nicht dufteten, wie Dohlen, Kamelien u. a. Der Engel ließ sie herausnehmen, weil Maria nur Wirklichkeit und nicht den Schein liebt. Wenn dann der Strauß neu geordnet war, brachte der Engel ihn der heiligsten Jungfrau dar. Viele hatten zwischen ihren Blumen sogar Dornen und Nägel, die der Engel wegnahm.

Schließlich kam der Junge heran, der einen Schweinekopf trug. Der Engel sagte zu ihm: “Hast du wirklich den Mut, diese Gabe Maria anzubieten? Weißt du auch, was das Schwein bedeutet? Das häßliche Laster der Unkeuschheit. Die reinste Jungfrau Maria kann diese Sünde nicht ertragen. Ziehe dich also zurück; du bist nicht würdig vor ihr zu stehen.”

Dann kamen Jungen, die eine Katze trugen und der Engel sagte ihnen: “Ihr wagt es, der Gottesmutter solche Sachen anzubieten? Wißt ihr nicht was eine Katze bedeutet? Sie versinnbildet den Diebstahl und ihr bringt sie noch der heiligsten Jungfrau! Diebe seid ihr, Diebe, die den Kameraden Geld, Sachen, Bücher und sogar Eßwaren wegnehmen. Ihr seid solche, die aus Ärger und Bosheit Kleider zerreißen und das Geld der Eltern vergeuden, weil sie die Zeit zum Lernen der Schulaufgaben nicht ausnutzen.”

Dann ließ er auch diese beiseite treten.

Nun kamen diejenigen Jungen, welche Platten mit Kröten trugen. Der Engel schaute sie zornig an. “Die Kröten versinnbilden die schändlichen Sünden des Ärgernisgebens und ihr wollt sie der reinsten Jungfrau bringen? Zurück! Fort mit euch zu den übrigen Unwürdigen!” Da zogen sie sich verwirrt zurück.

Es kamen auch einige heran, die einen Dolch im Herzen trugen. Der Dolch bedeutet Sakrilegien. Der Engel sagte ihnen: “Merkt ihr nicht, daß ihr den Tod in der Seele habt? Daß ihr Überhaupt noch lebt, ist ein besonderes Geschenk der Barmherzigkeit Gottes. Ihr wäret sonst verloren. Um Gottes Willen, laßt euch diesen Dolch herausnehmen!” Auch diese wurden zurückgewiesen.

Nach und nach kamen alle Jungen heran. Es wurden Lämmer, Kaninchen, Fische, Nüsse, Trauben und andere Sachen geopfert. Der Engel nahm alles und legte es auf den Altar.

Nachdem er die guten Jungen von den schlechten geschieden hatte, ließ er alle, deren Gaben von Maria angenommen worden waren, sich vor dem Altar aufstellen. Leider waren diejenigen, die er fortgeschickt hatte, und die an der Seite standen, zu meinem Schmerz viel zahlreicher als ich geglaubt hatte.

Nun erschienen zu beiden Seiten des Altares noch zwei andere Engel. Diese brachten zwei Körbe voll herrlicher Kränze, die aus prächtigen Rosen geflochten waren. Es waren eigentlich keine natürlichen Rosen, sondern künstliche, ein Sinnbild der Unsterblichkeit.

Der Schutzengel nahm darauf die Kränze, einen nach dem andern, und schmückte damit alle Jungen, die um den Altar standen. Die Kränze waren verschieden groß, aber alle von einer wunderbaren Schönheit. Denkt euch nur, da waren nicht nur die Jungen anwesend, die sich zur Zeit im Oratorium befinden, sondern auch noch viele andere, die ich noch niemals gesehen hatte.

Nun geschah etwas ganz Auffallendes. Da waren so häßliche Jungen, daß sie fast Ekel und Abscheu einflößten. Diese erhielten die schönsten Kränze, um anzudeuten, daß ein so häßliches Äußere durch das Geschenk der Tugend der Keuschheit in hervorragendem Maße ersetzt wird. Viele andere hatten dieselbe Tugend, aber in weniger hohem Grad erworben. Wieder andere zeichneten sich durch die Übung anderer Tugenden aus, wie Gehorsam, Demut und Gottesliebe. Alle erhielten Kränze, die dem Grad ihrer Tugenden entsprachen. Darauf sagte ihnen der Engel: “Es war der Wunsch Mariens, euch heute mit so schönen Kränzen zu zieren. Bedenkt aber auch, daß ihr weiter fortfahren müßt, die Tugenden zu üben, damit sie euch nicht genommen werden. Behaltet auch im Gedächtnis, daß es Mittel gibt, im Tugendleben beharrlich zu sein. Es sind: 1. Demut, 2. Gehorsam, 3. Keuschheit. Übt diese drei Tugenden, dann werdet ihr von Maria geliebt und ihr werdet dadurch würdig werden, eines Tages eine Krone zu empfangen, die unendlich schöner ist als dieser Kranz. Dann stimmten die Jungen vor dem Altar das ‚Ave maris stella' — Meerstern ich dich grüße — an.

Nach dem Gesang der ersten Strophe zog die Prozession, so wie sie gekommen war, wieder ab. Dabei sangen die Jungen das Lied: Lobet Maria, ihr gläubigen Zungen. Ihre Stimmen waren so laut, daß ich ganz verblüfft und verwundert war. Ich folgte noch eine Weile und entfernte mich dann, um die Jungen zu sehen, die der Engel beiseite stehen gelassen hatte. Ich sah sie aber nicht mehr.

Meine Lieben! Ich weiß, welche Jungen vom Engel bekränzt und welche fortgejagt wurden. Den einzelnen werde ich es sagen, damit sie sich in Zukunft bemühen, der reinsten Jungfrau solche Gaben zu bringen, die sie auch gerne annimmt. —

Nun noch einige Bemerkungen:

1. Alle brachten der lieben Jungfrau Maria Blumen, und zwar von allen Sorten. Ich beobachtete aber auch, daß alle zwischen den Blumen mehr oder weniger Dornen hatten. Ich dachte lange nach, was diese Dornen wohl bedeuten könnten und kam zu der Überzeugung, daß sie Ungehorsam darstellten: Geld behalten ohne Erlaubnis des Präfekten und ohne die Absicht es ihm abgeben zu wollen; fragen, ob man an einen bestimmten Ort gehen darf und dann doch an einen anderen gehen; zu spät in die Schule kommen, wenn die anderen schon da sind; sich heimlich Salat und andere Speisen bereiten; in die Schlafsäle der anderen gehen, obwohl es streng verboten ist, gleich unter welchem Vorwand; beim Wecken nicht gleich aufstehen; die vorgeschriebenen Andachtsübungen auslassen; schwätzen in der Zeit des Stillschweigens; Bücher kaufen ohne sie vorzuzeigen; Briefe durch Mittelspersonen fortschicken, damit sie nicht gesehen werden und auf dieselbe Art Briefe empfangen; untereinander Abmachungen treffen, Käufe und Verkäufe tätigen.

Da habt ihr alles, was die Dornen bedeuten. Viele von euch werden fragen: “Ist es also Sünde, wenn man die Hausregel übertritt?” Ich habe schon ernstlich darüber nachgedacht und antworte euch nun mit einem bestimmten “Ja”. Ich sage nicht es sei eine schwere oder eine leichte Sünde. Das hängt von den Umständen ab; aber Sünde ist es.

Man wird einwenden: “In den Geboten Gottes steht doch nicht, wir müßten die Hausregel befolgen. ” Hört zu! Es ist aber in den Geboten enthalten: “Du sollst Vater und Mutter ehren', heißt es. Wißt ihr auch, was die Worte Vater und Mutter bedeuten? Sie schließen auch diejenigen mit ein, welche die Stelle von Vater und Mutter vertreten. Es steht aber in der Heiligen Schrift: ‚Gehorchet euren Vorgesetzten!' Es ist doch klar, daß sie zu befehlen haben und ihr gehorchen müßt. Das ist der Ursprung der Hausregel des Oratoriums und darum ist sie verpflichtend.

2. Einige hatten zwischen ihren Blumen auch Nägel. Nägel haben dazu gedient, den lieben Heiland ans Kreuz zu schlagen. Wie kamen nun die Nägel unter die Blumen? Man fängt mit Kleinigkeiten an und aus Kleinem wird Großes. Da wollte einer Geld haben unter einem gewissen Vorwand. Nachher wollte er es nicht abgeben, um es auf seine Art ausgeben zu können. Hernach fing er an, seine Schulbücher zu verkaufen und schließlich stahl er dem Kameraden Geld und andere Dinge. Ein anderer wollte seiner Gaumenlust fröhnen und stahl daher Flaschenwein. Er erlaubte sich allerhand und fiel — kurz gesagt — in schwere Sünden. Ihr seht also, wie die Nägel zwischen die Blumen kamen und wie der Heiland aufs neue ans Kreuz geschlagen wurde. Der Apostel sagt: “Rursus crucifigentes filium Dei — sie schlugen ihn aufs neue ans Kreuz.”

3. Viele Jungen hatten zwischen frischen und duftenden Blumen auch verwelkte und faule in ihrem Strauß; aber auch recht schöne waren dabei, die jedoch nicht dufteten. Die verwelkten und faulenden Blumen bedeuten gute Werke, aber im Stande der Todsünde verrichtet, die also nicht verdienstvoll sind. Blumen, die nicht duften, sind guten Werken vergleichbar, die der Menschen wegen, aus Ehrgeiz, oder um Lehrern und Vorgesetzten zu gefallen, verrichtet wurden. Daher machte der Engel den Jungen Vorwürfe, weil sie es wagten, der Gottesmutter solche Gaben darzubringen. Er schickte sie zurück, damit sie ihren Blumenstrauß in Ordnung brächten. Daraufhin ordneten sie ihn aufs neue, banden ihn zusammen wie vorher und übergaben ihn dem Engel, der ihn dann entgegennahm und auf den Altar legte. Diese Jungen hielten sich aber nicht an eine gewisse Ordnung, sondern brachten ihren Strauß später in Ordnung, übergaben ihn und stellten sich dann zu jenen Jungen, die einen Kranz erhalten hatten.

In diesem Traum sah ich alles, was bei meinen Jungen vorgeht, wie sie waren und wie sie sein werden. Vielen von ihnen habe ich es schon gesagt, den andern werde ich es noch mitteilen. Tragt aber Sorge, daß die reinste Jungfrau von euch nur Gaben bekommt, die nicht zurückgewiesen werden müssen.”

Aus diesem Traum könnte man entnehmen, daß Maria nicht nur Mittlerin aller Gnaden ist, sondern daß sie auch alle unsere guten Werke für Gott annimmt und daß die Engel zwischen Maria und uns stehen.

Don Bosco hat die Nutzanwendung aus diesem Traum gezogen. Er hat den Lohn der Tugend hervorgehoben und ebenso die Strafe für böse Taten, die bei Jungen in einem Internat vorkommen können.

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