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7. April - Hl. Kreszentia
Am 20. Oktober des Jahres 1682 wurde Anna Höß zu Kaufbeuren als Tochter eines armen, aber auf Grund seiner beispielhaften katholischen Frömmigkeit hoch angesehenen Leinewebers geboren. Nachdem Anna mit sechs oder sieben Jahren das Gelübde der Keuschheit abgelegt hatte, erfuhr sie mit vierzehn Jahre von ihrer Berufung: Es erschien der Heiligen ihr Schutzengel, der ihr ein Franziskaner-Habit zeigte.
Es war für Anna Höß überaus schwierig, der Berufung zu folgen. Sie hatte kein Vermögen, um die Mitgift für den Eintritt ins Kaufbeurener Frauenkloster vom Dritten Orden des hl. Franziskus (17.9., 4.10.) aufzubringen und wurde jahrelang abgewiesen. Doch ließ sie sich dadurch nicht entmutigen, denn als sie einmal vor dem Bildnis des Gekreuzigten im Kloster betete, hatte dieser zu ihr gesagt: „Hier wird deine Wohnstatt sein.“ - Wunderbarerweise blieb der zuvor geschlossene Mund des Gekreuzigtenbildes von da an offen.
Endlich ermöglichte Kaufbeurens lutherischer Bürgermeister Matthias Worle von Wörburg um Annas willen dem Kloster den Ankauf eines Haus zu so günstigen Bedingungen, daß die Schwestern unter Hinweis darauf ihre Oberin bewegen konnten, die mittellose Heilige aufzunehmen. Die Oberin kam dem Wunsch der Schwestern offenbar nur unwillig nach, denn sie versuchte nun, die Heilige, die seit ihrer Aufnahme ins Kloster im Jahre 1703 den Namen Maria Kreszentia trug, zum Austritt zu drängen, indem sie ihr, die dafür nicht geeignet war, die schwersten körperlichen Arbeiten übertrug. Zu dem, was ihr die Oberin auferlegte, kamen körperliche Beschwerden und das ihr von den Mitschwestern in vielfältiger Weise zugefügte Leid. Darüberhinaus hatte die Heilige auch dämonische Anfechtungen hinzunehmen, doch wurden ihr ebenso Verzückungen zuteil.
1716 schließlich wurde die Oberin abgesetzt und Kreszentia von Kaufbeuren zur Novizenmeisterin ernannt. Seit dieser Zeit litt die Heilige beständig unter Kopf- und Zahnweh. Das andauernde Leiden entstellte sogar ihr Gesicht. Sie dichtete:
„Ich muß es bekennen, Gott hobelt mich sehr.
Er schneidet und sticht mich, doch fällt’s mir nicht schwer.
Willst wissen, warum denn? Ich halte dafür,
Gott schnitzelte gern einen Engel aus mir.“
Auch der folgende Vierzeiler stammt von der Heiligen:
„Laßt schlagen, laßt plagen, so muß es ja sein,
wer käme denn sonst in den Himmel hinein?
Was nützen die Garben zu Haufen im Haus,
schlüg’ niemals ein Drescher den Weizen heraus.“
Um die Heilige zu prüfen, beauftragte die neue Oberin sie, mit einem Sieb, Wasser zu schöpfen, was der stets gehorsamen Kreszentia wider alle Erwartung auf wunderbare Weise gelang.
Fünfundzwanzig Jahre lang wirkte die hl. Kreszentia von Kaufbeuren als Novizenmeisterin. - 1741 wurde sie zur Oberin gewählt. Der Ruf ihrer Heiligkeit hatte sich inzwischen so weit verbreitet, daß sie mit zahlreichen Fürsten korrespondierte. Selbst Amalia, die Gemahlin Kaiser Karls VII. (1742 - 1745), suchte die Heilige auf, und es soll auch Maria Theresia (1740 - 1780; Kaiserin ab 1745) nach Kaufbeuren zur hl. Kreszentia gereist sein.
Die Heilige starb am 5. April 1744, dem Ostersonntag jenes Jahres, und zwar um Mitternacht, als der Tag zu Ende ging. Sogleich danach setzten Pilgerfahrten zu ihrem Grab in Kaufbeuren ein. - Nachdem man sie etwa einhundert Jahre lang als Selige verehrt hat, ist die hl. Kreszentia von Kaufbeuren 2001 heiliggesprochen worden.
Der frühest mögliche Zeitpunkt des Osterfestes ist der 22. März, sein spätester Termin der 25. April.
Christ ist erstanden von der Marter alle!
Des soll’n wir alle froh sein, Christ soll unser Trost sein.
Kyrieleis!
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen.
Seit daß er erstanden ist, so freut sich alles, was da ist.
Kyrieleis!
Alleluja, Alleluja, Alleluja!
Des soll’n wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis!
(12. Jahrhundert)