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Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel v. Pater Leo Kuchar SSS
in Weitere Gebete 30.12.2013 01:34von Hemma • 589 Beiträge
WEIHNACHTEN
Bethlehem – „Haus des Brotes“
Schriftlesung: Lukas 2, 15 – 20
Herr Jesus Christus! In der Weihnachtspräfation der hl. Messe hören wir die Worte: „In der sichtbaren Gestalt lässt Du uns den unsichtbaren Gott erkennen!"
In Dir ist Gott für uns sichtbar geworden: in Bethlehem in der Gestalt des Kindes, im Altarsakrament in der Gestalt des Brotes.
Wir wollen also in Dir den unsichtbaren Gott erkennen, ihm huldigen und ihn anbeten.
Anhand von Schriftstellen wollen wir vergleichen, wie sich Deine Geburt von Bethlehem ereignet hat und wie sich Deine Menschwerdung im Geheimnis der Eucharistie fortsetzt. (Vgl. Luk. 2, 6 – 14).
"Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe“ (V. 6 – 7a)
Du bist der eingeborene Sohn Gottes. Niemals ist Gott vor Dir oder nach Dir sichtbar erschienen, nur die Aufgabe Mariens wird jetzt auf den Priester übertragen. In der hl. Messe wirst Du bei den Wandlungsworten gleichsam wiedergeboren, in die Windeln des Brotes gehüllt und in die Krippe des Altares gelegt. So sehen und haben wir Dich jetzt vor uns…
"Weil in der Herberge kein Platz für sie war“ (V. 7b).
Nicht nur das freudige Ereignis Deiner Ankunft wird auf dem Altar zur täglichen Gegenwart, sondern auch das traurige Geschick Deiner Verstoßung. Wir Menschen haben keinen Platz, oder besser gesagt, keine Zeit für Dich. Es fehlt uns an vollem Verständnis für das Messopfer, an unwiderstehlicher Sehnsucht nach der heiligen Kommunion, an feurigem Eifer für die eucharistische Anbetung. Und doch bist Du das Licht der Welt.
"In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde“ (V. 8).
Wir sind Deine Herde, Herr. Du hast uns Hirten gegeben. Das sind die Priester. Sie führen uns auf die Weide. Sie reichen uns das Brot des Wortes Gottes und das Brot Deines Leibes.
"Da trat der Engel zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr“ (V. 9).
Wie kann man sich fürchten, wenn man von der Herrlichkeit Gottes umstrahlt wird? Diesen Fehler machten die Hirten von Bethlehem, diesen Fehler begehen mitunter die Hirten unserer Seelen, aber auch wir selber.
Wir erkennen Deine Herrlichkeit zu wenig, Herr, aber nicht, weil Du sie vor uns verbirgst, sondern weil wir zu wenig an sie glauben. Wir fürchten uns, weil wir uns über Dich in der Eucharistie zu wenig freuen.
"Der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll“ (V. 10).
Du bist Mensch geworden, Herr. Dürfen wir vor unserem menschlichen, irdischen Leben Angst haben, wenn Du es mit uns geteilt hast? Ist es nicht vielmehr für uns eine große Freude, dass Du nicht nur unter uns warst, sondern unter uns bist und bleibst? Gib, dass die Freude über Deine eucharistische Gegenwart nicht nur uns, sondern auch allem Volke zuteil wird…
"Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr“ (V. 11).
Jede Kirche in der das Messopfer gefeiert wird, macht unsere Gemeinde, unsere Wohnsiedlung zur Stadt Davids, des Neuen Bundes. „Heute“ bedeutet jeden Tag, das ganze Jahr hindurch.
Jede hl. Messe ist eine Übertragung Deiner Menschwerdung in unseren Ort und unsere Zeit. Auf dem Altar wirst Du geboren, wenn wir uns zur Eucharistiefeier versammeln. In unseren Herzen wirst Du geboren, wenn wir die hl. Kommunion empfangen…
„Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt“ (V. 12).
Herr, wir fragen uns jetzt, warum nicht die wunderbare Erscheinung des Engels als Zeichen hingestellt worden ist, sondern ein Kind in Windeln. Warum wird das Gewöhnliche zum Zeichen und nicht das Außergewöhnliche?
Die Antwort lautet: „Weil Du Mensch werden wolltest und weil dafür ein neugeborenes Kind ein deutlicheres Zeichen ist als die Gestalt eines himmlischen Wesens.
Wir wollen auch im gewöhnlichen Zeichen das Ungewöhnliche erblicken: Ein Gottessohn, der in der Krippe liegt, ist ein Wunder der Liebe Gottes. Ebenso ein Gottes- und Menschensohn, der sich in der Gestalt des Brotes und Weines verbirgt…
„Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Herr, dass Gott lobte“ (V. 13).
Herr, zum Gotteslob müssen sich alle vereinigen. Nicht einmal ein Engel allein genügt, um Deine Herrlichkeit zu besingen. Nur wenn alle Dir zujubeln, Engel und Menschen, wirst Du von der ganzen Schöpfung verehrt. „Vor dir stehen die Scharen der Engel und schauen Dein Angesicht. Sie dienen dir bei Tag und Nacht, und nie endet ihr Lobgesang. Mit ihnen preisen auch wir deinen Namen, durch unseren Mund rühmen dich alle Geschöpfe und rufen voll Freude: Heilig, heilig…“ (Präfation des IV. Hochgebetes).
" Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“ (V. 14).
Herr, es sind drei Dinge, die gegenseitig voneinander abhängen. Wenn wir Dir Ehre erweisen wollen, müssen wir auf Erden untereinander Frieden haben. Wenn wir Deinen Frieden erwarten, müssen wir einen guten Willen mitbringen. Die Ehre Gottes erwächst aus dem Frieden und aus unserem guten Willen. Der Friede des Herzens entspringt aus dem Willen zur Ehre Gottes, zur Anbetung. Der gute Wille wird genährt durch die friedensspendende Gnade Gottes und durch Werke der Verherrlichung Deines Namens…
„Darum preisen wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig, Gott, Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe“ (Präfation des II. Hochgebetes).
Die Hirten von Bethlehem
Schriftlesung: Lukas 2, 15 -20
Herr Jesus Christus, wir haben über die Hirten von Bethlehem und auch über Maria, Deine Mutter, wichtige Dinge erfahren. Wir wollen nicht nur Hörer des Wortes Gottes sein, sondern auch seine Befolger.
Was wir in dieser Anbetungsstunde nachahmen können, das wollen wir auch versuchen, um selbst im Zusammenhang mit dem Weihnachtsgeheimnis eine aktive Rolle zu spielen.
" Als die Engel sie verlassen hatten und in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir gehen nach Bethlehem, um das Ereignis zusehen, das uns der Herr verkünden ließ“ (V. 15).
Herr Jesus Christus, auch wenn es der Engel war, der zu den Hirten gesprochen hatte, warst Du es, der es ihnen angezeigt hat. Die Hirten glaubten Dir und eilten zu Dir. Du bist es, der in der hl .Hostie zugegen ist. Du bist es, der es uns anzeigt. Wir glauben Dir und eilen zu Dir. Diese Anbetungsstunde ist unser Gang nach Bethlehem. Wir glauben an Dein Wort! Wir glauben an Dein Sakrament!
„So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag“ (V. 16).
Auch wir wollen nicht vergessen, dass, wo Du bist, auch Maria in der Nähe ist, und wo Maria ist, finden wir Dich bei ihr.
Du magst arm in der Krippe liegen, aber Deine Krone ist die Schar Deiner Heiligen. Damit Du in Deiner Unauffälligkeit nicht übersehen werden kannst, bilden sie Dein Geleit, besonders Deine Mutter, der hl. Josef, der Schutzherr der Kirche, und alle übrigen Blutzeugen, Bekenner und Jungfrauen. Nicht nur Engel des Himmels, sondern auch Deine Heiligen mögen uns helfen Dich zu loben!
„Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war“ (V. 17).
Die Hirten kamen, weil sie glaubten, und weil sie kamen, glaubten sie noch fester. Sie glaubten bereits, bevor sie sahen, aber weil sie sahen, glaubten sie noch tiefer.
Herr Jesus, ist das nicht auch ein Hinweis für uns? Wir glauben an Dein Altarsakrament, aber soll unser Glaube noch wachsen, dann müssen wir kommen und sehen…Wir müssen zur hl. Messe kommen, zur hl. Kommunion gehen, das Brot des Lebens verehren und anbeten. So bewirkt unser Glaube das Kommen und das Kommen den Glauben.
„Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten!" (V. 18).
Die Hirten haben weiter gesagt, was sie erlebt und erfahren hatten. Eine große Freude kann man nicht für sich behalten. Es geht ja schließlich nicht nur um die Freude, sondern um das Heil, das Du Herr, durch Deine Geburt allen Menschen gebracht hast. Auch die Eucharistie ist eine Freude und zugleich eine Heilsnotwendigkeit. Wir wollen wie die Hirten zu Aposteln werden, zu Aposteln der Eucharistie. Wir wollen den anderen sagen: „Kommet und seht, wie süß der Herr ist!“
„Maria aber bewahrte das alles was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“ (V. 19).
Auch Maria hat betrachtet, wie wir es jetzt tun. Sie dachte nach und suchte die ganze Wahrheit zu erfassen.
Herr Jesus, möge Deine Mutter uns zeigen, wie man es anstellt, um nicht bei einer halben Erkenntnis stehen zu bleiben; um die Wahrheit nicht nur mit der Vernunft, sondern auch im Herzen auszudeuten und auszuwerten, um die Wahrheit im Herzen zu behalten und sie nicht gleich aus dem Gedächtnis zu verlieren.
Maria hat ihr Leben danach ausgerichtet, was sie erkannt hat. Gib, dass auch wir das erlernen und tun!
„Die Hirten kehrten zurück und rühmten Gott“ (V. 20a).
Wohin und wozu kehrten die Hirten zurück? Zu ihren Herden, zu ihrem alltäglichen Leben, zu ihren regelmäßigen Pflichten, zu ihrer Armut und zu ihren Sorgen.
Man kann nicht ständig in Bethlehem verweilen, man kann auch nicht ständig vor dem Tabernakel knien, aber man muss die Freude von Bethlehem und die Freude über die Eucharistie in das eigene Leben mitbringen und auch in das Leben der anderen Menschen hineintragen. Dann werden wir Gott loben, nicht nur bei der Anbetungsstunde, sondern auch bei unserer Berufsarbeit; nicht nur im Gotteshaus, sondern auch in unserem Heim.
Herr Jesus Christus, Du bist unser Gott und die Hirten sind unser Vorbild. „Sie priesen Gott für das, was sie gehört und gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden war“ (V. 20 b).
Im praktischen Leben wollen wir eine tatkräftige Antwort auf alles geben, was wir bei unserer Anbetungsstunde erfahren haben. Hilf uns, dass es uns gelingt, der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Der Stern von Bethlehem
Schriftlesung: Matthäus 2, 1-12
Herr Jesus Christus, nicht nur einfache Hirten aus der Umgebung von Bethlehem haben Dich erkannt und angebetet, sondern auch drei weise und reiche König aus dem Morgenland.
Wir sind weder einfältiger als die Hirten, noch klüger als die hl. Drei Könige. Unser Platz ist also irgendwo zwischen ihnen.
Beide Gruppen wurden aber in Deiner Gegenwart zu Anbetern. Sie konnten und wollten auch nichts Besseres tun.
Wir schließen uns ihnen an, denn Du, den sie angebetet haben, bist auch hier vor uns.
„Huldigen müssen Dir, Herr, alle Völker der Erde!“ Der Du lebst und herrschst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
"Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?“ (V. 1-2a).
Herr Jesus, einen weiten Weg mussten die Weisen zurücklegen und viele Wochen für ihre Reise aufwenden um Dich zu finden und anzubeten.
Unser Weg zu Dir im Altarsakrament beträgt nur wenige Schritte. Die nächste Kirche dürfte in der Stadt kaum mehr als einen Kilometer von unserer Wohnung entfernt sein.
Wie steht es mit unserer Bereitschaft, Dich aufzusuchen und anzubeten?
" Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen“ (V. 2b).
Sie haben nicht irgendeinen Stern gesehen, sondern Deinen. Wie haben sie ihn erkannt?
Was ihr Auge gesehen hatte, das hatte ihnen Deine Gnade im Herzen erläutert. Du bist nicht nur da, sondern führst auch die Menschen zu dir.
Möge es in unserem Leben viele solche Sterne geben, die uns den Weg zu Dir zeigen. Es sind immer Deine Sterne, möge es manchmal auch ein Leid oder eine Not sein, die uns zu Dir hindrängt.
Das Wunder Deiner Vorsehung besteht nicht darin, dass sie Wunder wirkt, sondern dass sie sich im normalen Lauf der Dinge auswirkt…
"Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem“ (V. 3).
Hier bahnt sich eine Tragödie an. Ganz Jerusalem hat Dich, den Messias ersehnt und erwartet. Als Du kamst, erschraken alle. Sie erschraken nicht, weil Du kamst, sondern weil Du anders kamst, als sie es erwartet hatten. Sie erwarteten kein armes Kind in einer Stallkrippe.
Erwarten nicht auch wir, dass Du uns schon jetzt Deine ganze Macht und Herrlichkeit zeigst? Erschrecken wir nicht, weil wir nur ein bescheidenes Brot auf dem Altar vorfinden?
Du bist der große Gott! Nur Du kannst es Dir erlauben, die Herrlichkeit Deiner Gottheit zu offenbaren, indem Du sie verbirgst…
"Herodes ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle“ (V. 4).
Herodes hat sich für Dich interessiert, aber nicht, um Dich anzuerkennen, sondern um Dich ermorden zu lassen.
Wir bitten Dich, Herr, gibt, dass das Interesse, das die Welt der christlichen Religion entgegenbringt, nicht durch unser schlechtes Beispiel in Feindschaft und Verachtung umschlägt.
„Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten“ (V. 5).
Die jüdischen Priester und Schriftgelehrten haben genau gewusst, wo der Messias zu finden ist. Sie haben die Hl. Schrift richtig ausgelegt, aber sie haben nur andere zum rechten Ort geschickt. Selber sind sie nicht hingegangen.
Gibt es nicht auch im Neuen Bund Priester und Schriftgelehrte, die gut wissen, wo Du zu finden bist; die die Hl. Schrift erklären; die sogar mit Eifer bestrebt sind, Dein Reich unter den Menschen auszubreiten, aber weniger bereit sind, Dich selbst aufzusuchen, Dich anzubeten und das Ideal einer christlichen Vollkommenheit im eigenen Leben zu verwirklichen?...
"Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutendste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel“ (V. 6).
Herr Jesus, was von Bethlehem galt, gilt heute von jedem kleinen Dorf, das eine Kirche hat. Aus dem Messopfer, das in ihr gefeiert wird, geht der Fürst hervor, der die Welt regiert, und dieser Fürst bist Du!
Im Tabernakel der Kirche hast Du eine irdische Wohnstätte aufgeschlagen. So wird jede Kirche und jede Kapelle mit einem Tabernakel zum Zentrum der Welt, von wo aus sie regiert wird…
„Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige“ (V. 7-8).
Das war eine niederträchtige Lüge!
Herr Jesus, werden nicht auch wir zu Lügnern, wenn wir Dich im Sakrament anbeten, aber nicht im praktischen Leben verherrlichen?
Unsere eucharistische Anbetung muss ihren Ausklang und ihre Fortsetzung finden in guten Werken, im Kampf gegen unsere Fehler, in Taten der Nächstenliebe, in der Bereitschaft, andern zu verzeihen und über deren Verfehlungen zu schweigen…
„Als die Sterndeuter den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt“ (V. 10).
Es kommt auch bei uns vor, dass wir diesen Stern oft aus den Augen verlieren und in später wiederfinden. Die Ursache ist manchmal unsere Unachtsamkeit, die Unrast des Lebens, allzu irdische Interessen, manchmal leider eine schwere Schuld oder eine Menge von kleinen Sünden, die wir verniedlichen.
Wir danken Dir, Herr, dass Du immer wieder den rettenden und wegweisenden Stern Deiner Gnade für uns aufgehen lässt, sei es in einer Stunde der Besinnung, im Beichtstuhl oder vielleicht eben jetzt bei dieser Anbetungsstunde.
„Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar“ (V. 11 b).
Herr Jesus, diese Weisen sind zuerst vor Dir niedergefallen und haben Dich angebetet, aber sie haben auch Schätze mitgebracht. Sie brachten Dir Geschenke, die sie zu Hause gekauft oder erworben hatten.
Es ist gewiss viel, wenn wir eine Kirche betreten und vor Dir niederfallen, aber es ist nicht alles! Wir sollten nicht mit leeren Händen kommen.
Wir sollen mitbringen, was wir in unserem alltäglichen Leben erworben haben:
die Verdienste eines geduldig ertragenen Kreuzes, einer siegreich überstandenen Versuchung, einer geglückten Selbstüberwindung, einer selbstgewählten Bußübung, einer opferwilligen Hilfeleistung, eines beharrlichen Apostolates…
"Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land“ (V. 12).
Herr Jesus, auch wir werden nach dieser Anbetungsstunde wieder in unser Land zurückziehen, in unsere Wohnung, in unseren Beruf, in unseren Alltag, aber wir wollen es auf einem anderen Wege tun – auf dem Wege einer gewandelten Gesinnung und einer erneuerten Hingabe.
Keineswegs wollen wir zum Herodes unserer Stammfehler und Gewohnheitssünden zurückkehren…
Herrn Jesus Christus, Maria, Deine Mutter, hat Dich unter ihrem Herzen getragen und in Bethlehem geboren, wir bitten Dich, nimm auch in uns Gestalt an, damit wir Dich in unseren Herzen tragen und der Welt zeigen, der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
RE: Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel v. Pater Leo Kuchar SSS
in Weitere Gebete 25.03.2016 09:59von Hemma • 589 Beiträge
Gründonnerstag
I.
Das Letzte Abendmahl war eine Stunde des Abschieds, ein Zeitpunkt der letzten Verfügung. Unser Herr Jesus Christus wollte nicht ohne Testament aus der Welt scheiden, denn „er liebte die, die ihm der Vater gegeben hatte, bis zum Ende“. Aber was sollte Er hinterlassen, was vermachen?
Als Mensch war unvorstellbar arm, als Gott unbeschreiblich reich. Materielle Güter konnte er nicht verschenken. Er besaß keine. Er hatte nur sich selbst, seine Liebe. Bei jedem anderen Menschen hört die Liebe im Augenblick des Todes auf. Kein Mensch kann sich selbst, seine Person, als lebendiges Vermächtnis zurücklassen. Jesus hat es geschafft! Er war doch Gott, seine Macht war unbeschränkt. Sie hat sich allerdings bei diesem Vermächtnis auch erschöpft.
Jesus hat sich selbst, als ganze und lebende Person, den Aposteln und der Kirche überantwortet. Er wird auf Golgota schreiten, gekreuzigt und begraben werden, auferstehen und in den Himmel auffahren, aber dennoch wird er weiterhin auf Erden verbleiben – in jeder konsekrierten Hostie, in jedem Tabernakel, in jeder Stadt, fast in jedem Dorf weiterleben.
Er wird uns überall auf der Welt nahe sein, wo wir auch sind und wohin wir auch kommen.
Seine Weisheit, Liebe und Freigebigkeit erfordern unseren Lobgesang. Er ist jetzt vor uns da.
Wir wollen zu Ihm rufen:
Herr Jesus Christus, obwohl Du die Weisheit Gottes selber bist, wusstest Du nicht, was noch besser sein könnte als das Geschenk der Eucharistie…
Obwohl Du der allmächtige Gott bist, konntest Du nichts größeres bewirken, als Deine Gegenwart unter der Gestalt des Brotes und Weines…
Obwohl Du das freigebigste Wesen bist, konntest Du uns mit keiner reicheren Gabe beschenken, als mit dem allerheiligsten Altarsakrament…
Obwohl Du der gerechteste Richter bist, hast Du nicht gezögert, uns unwürdigen Menschen Deinen Leib und Dein Blut anzuvertrauen…
Obwohl Du der Urquell der Barmherzigkeit bist, konntest Du uns Deine Wohltaten nicht besser erweisen, als durch die Einsetzung des allerheiligsten Sakramentes…
Obwohl zwischen Dir und uns ein unendlicher Abstand klafft, hast Du Dich durch die Gestalt von leblosen Dingen, wie Brot und Wein es sind, tief unter uns erniedrigt…
Wir wollen beten: Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast Du uns das Gedächtnis Deines Leidens und Deiner Auferstehung hinterlassen. Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird. Der Du lebst und herrschest in Ewigkeit. – Amen.
II.
Das Wort „Eucharistia“ bedeutet griechisch Danksagung.
Die alten Christen waren bei der hl. Messe und für die hl. Messe mit so großer Dankbarkeit erfüllt, dass sie die Bezeichnung Eucharistie auf die hl. Messe übertrugen.
Das zweite Vatikanische Konzil sieht in der Liturgie die Seele des gesamten christlichen Lebens, aber auch die Liturgie hat eine Seele und eine Herzmitte. Es ist die Eucharistie. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass Eucharistie und Jesus Christus, der Gottmensch, ein und dasselbe ist. Wenn nicht Christus der Mittelpunkt, der Ausgangspunkt und der Zielpunkt wäre, was oder wer könnte noch seine Stelle einnehmen? Die Eucharistie wurde im Abendmahlsaal am Sionshügel in Jerusalem geboren und wir feiern am Gründonnerstag deren Geburtsstunde.
Sollten wir uns nicht bemühen, die tiefe Dankbarkeit der ersten Christen in uns aufleben zu lassen?
Wir erlebten oftmals im Leben ein feierliches Hochamt mit Assistenz, Chor und Orchester, aber die erste hl. Messe, die der Heiland selbst zelebrierte, bei der er seinen eigenen Leib und sein Blut in Händen hielt, war ein einfacher Vorgang. „Esset – das ist mein Leib! Trinket – das ist mein Blut!“ Dann folgte ein Nachsatz: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“
Hätte Christus diese Aufforderung nicht ausgesprochen, hätten wir keine hl. Messe, keine hl. Kommunion, keinen Tabernakel, ja wir hätten nicht einmal die blasseste Ahnung, dass es ein Altarsakrament geben könnte.
Wir haben also genügend Gründe, um ohne Unterlass zu danken.
Herr Jesus Christus, Du hast die erste hl. Messe gefeiert und die Macht und den Auftrag dazu auch den Aposteln und ihren Nachfolgern, den Bischöfen und Priestern, übertragen. Wir danken Dir und preisen Dich!
Du hast in der Eucharistie das einzige Opfer des neuen Bundes hinterlassen und in ihr die Vergegenwärtigung Deines Leidens, Deines Todes und Deiner Auferstehung. Wir danken Dir und preisen Dich!
Du hast uns in der Eucharistie Deinen heiligen Leib und Dein kostbares Blut als Speise und Trank für unsere Seele und für das „Leben der Welt“ übergeben. Wir danken Dir und preisen Dich!
Du hast uns in der Eucharistie Deine geheimnisvolle und liebevolle Gegenwart und Nähe geschenkt und gesichert. Wir danken Dir und preisen Dich!
Du hast uns in der Eucharistie das wirksamste Mittel und zugleich das verlässlichste Unterpfand der eigenen Glückseligkeit nach dem Tode ausgehändigt. Wir danken Dir und preisen Dich!
Du hast uns in der Eucharistie den überzeugendsten Beweis Deiner Liebe und zugleich eine unversiegbare Quelle Deiner Barmherzigkeit angeboten. Wir danken Dir und preisen Dich!
Herr und Gott, Du gibst uns Anteil an Deinen heiligen Geheimnissen. Erhöre die Bitten Deines Volkes, damit jeder, der Dich in Deinen Kirchen anfleht, von Dir auch mit der Erfüllung seiner Wünsche beglückt werde. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. – Amen.
III.
Jesus Christus hat das Altarsakrament nicht nur in der bedrückenden Atmosphäre des bevorstehenden Leidens, sondern auch in der beängstigenden Stimmung des schwärzesten Verrates gestiftet.
Einer der ersten Zeugen der ersten hl. Messe, einer der ersten Kommunikanten, einer der ersten Freunde Christi, einer der zwölf Apostel hat unterdessen an Verrat gedacht und ihn ausgeführt.
Zur gleichen Zeit als Jesus sich ganz hingab, wurde er für 30 Silberstücke verkauft.
Unter den ersten ausgeteilten Kommunionen war schon eine unwürdige, bei der ersten Konzelebration war schon der erste abgefallen Priester zugegen.
Die Geschichte der Verunehrung und Veruntreuung der Eucharistie ist also gerade so alt, wie die Eucharistie selber. Wie grell musste sich die Liebe Christi, die beim letzten Abendmahl ihren Höhepunkt erreichte, von der Niederträchtigkeit des verräterischen Judas abheben, der in diesem Augenblick nicht das Wort Christi hörte, sondern an klingende Münzen in seinem Geldbeutel dachte!
Die unwürdige Kommunion des Judas war der erste sakramentale Gottesraub. Leider war er nicht der letzte. Jesus wird auch heute noch mit dem Dolch des Verrates gerade in dem Augenblick überfallen, in dem Er die Arme ausbreitet zur innigen Umarmung und Vereinigung – im Augenblick der hl. Kommunion.
Ob wir nun selbst zu den Verrätern gehört haben oder nicht, wir schulden dem Heiland Sühne und Abbitte für unsere Sünden und für die Sünden unserer Mitmenschen.
Im Geiste der Busse wollen wir zu Ihm rufen:
Herr Jesus Christus, wie oft bist Du in Deinen und unseren Kirchen in Dein Eigentum gekommen, aber die Deinen nahmen Dich nicht auf…
Beim heiligen Messopfer standen wir gleichsam unter Deinem Kreuz, aber wir ähnelten manchmal mehr den gefühllosen Soldaten als den frommen Frauen…
Du bist in der hl. Kommunion in unsere Herzen eingetreten, aber die Kühle, die Du dort vor gefunden hast, hatte nichts gemeinsam mit der Glut, die du mitbrachtest…
Unsere Gotteshäuser sind so oft und so lange menschenleer, weil wir übersehen oder vergessen, dass Du in ihnen „Dein Zelt unter den Menschen“ aufgeschlagen hast…
Auch unter den Besuchern der Kirchen gibt es manchmal zahlreiche Christen, die sich mehr für die Kunstschätze als für Dich interessieren…
Wie oft musst Du unzufrieden sein, wenn es an uns liegt, für die Kirchen Sorge zu tragen und für ihre Erhaltung, Reinigung und Ausschmückung Opfer zu bringen…
Wir wollen beten: Erzeige Herr uns Deine unendliche Barmherzigkeit und wende von uns die Strafen ab, die wir durch unsere Sünden verdient haben. Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. – Amen.
IV.
Unser Herr Jesus Christus hat gerade beim Letzten Abendmahl seine sehnsüchtigen Wünsche geoffenbart: Damit alle eins seien, Wie Er und der Vater!
Die Eucharistie ist das festeste Band der Einheit unter den Christen. Alle essen wir von demselben Brot des Lebens und trinken aus demselben Kelch des Heiles. Jesus selber verbindet uns. Auch die Symbolik des Brotes und Weines weist in dieselbe Richtung. Das Brot wird aus Mehl gebacken und das wiederum aus vielen Körnern gewonnen. Der Wein wird aus vielen Trauben gepresst.
Was vorher zerstreut war auf hunderten Feldern und hunderten Weinbergen, vielleicht sogar in verschiedenen Ländern, wird nun zu einem Gegenstand, zu einem Stück Brot, zu einem Becher Wein.
Jesus nimmt das Ergebnis unserer Arbeit an und verwandelt es in sich selbst. Er heiligt dadurch unsere Person, unsere Arbeit, unser Leiden, Aber Er verkettet uns auch gegenseitig durch das konsekrierte Brot und den verwandelten Wein.
Uns Christen trifft schmerzlich der Widerspruch, der darin besteht, dass viele christlichen Religionsgemeinschaften dieselbe Eucharistie besitzen und empfangen, das Band der Einheit in den Händen halten, aber dennoch durch eigene Schuld die Einheit vereiteln. Die Bemühung um die Wiederherstellung der Einheit aller Christen nennen wir Ökumene. Sie kann nur in der Eucharistie und durch die Eucharistie verwirklicht werden.
Wir wollen um die Einheit beten und auch erlernen, sie herbei zu sehnen.
Herr Jesus Christus, vereinige vor allem uns Katholiken, die wir gemeinsam zum Eucharistischen Tisch hinzutreten, damit es unter uns keine Lieblosigkeit und Entzweiung gebe. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Führe in den gemeinsamen Schafstall Deiner heiligen Kirche alle christlichen Glaubensgemeinschaften, die an die Eucharistie glauben und sie feiern. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Gedenke unserer getrennten Brüder, welche Dein Evangelium bekennen, aber das Altarsakrament ablehnen. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Gib, dass wir in der Kraft der Eucharistie unser eigenes christliches Leben so erneuern und beleben, dass es eine Anziehungskraft auf diejenigen ausübt, die Deinen Namen noch nicht erkannt haben. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Verbreite Dein eucharistisches Reich auch in den Regionen, die noch kein Fuß eines Missionars betreten hat. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Mache aus uns glühende Verehrer der Eucharistie und eifrige Förderer der Anbetung des Heiligsten Altarsakramentes. Wir bitten Dich und huldigen Dir!
Wir bitten Dich, Herr, komm mit Deiner Gnade unseren Werken zuvor, damit jedes Gebet und jede Tat in Deinem Namen beginne und von Dir gesegnet, nach Deinem heiligen Willen vollendet und mit Erfolg gekrönt werde. Darum bitten wir Dich durch Christus unseren Herrn. – Amen.
RE: Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel v. Pater Leo Kuchar SSS
in Weitere Gebete 25.03.2016 21:23von Hemma • 589 Beiträge
Karfreitag
Das lebenslängliche Kreuz Jesu
Herr Jesus Christus, wenn wir von Deinem Kreuze reden, erinnern wir uns an den Karfreitag, den Kreuzweg und den Kalvarienberg. Wir wollen heute bedenken, dass Du 33 Jahre lang ein schweres Kreuz getragen hast, auch wenn es nicht aus Holz war. In Deinem Kreuz können wir unser eigenes Kreuz wieder erkennen. Du hast unser Leben gelebt und unser Schicksal geteilt.
Du hast alle Menschen durch den Edelmut Deiner Seele himmelhoch überragt, deshalb bliebst Du eine „einsame Größe“ unverstanden und verkannt. „Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. Er war in der Welt, aber die Welt erkannte ihn nicht“ (Joh. 1,5. 10).
Du hast den Glanz Deiner göttlichen Herrlichkeit verborgen, um die Menschen in ihrer Willensfreiheit nicht zu beeinträchtigen. Das hat zu Missverständnissen, auch seitens Deiner Eltern geführt: „Als seine Eltern ihn sahen waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest Du uns das antun? Dein Vater und ich haben Dich voll Angst gesucht“ (Lk 2, 48).
Nicht einmal der einzige Mensch, der „voll der Gnade“ war, Deine Mutter, hat das Geheimnis Deiner Menschwerdung durchschauen können: „Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte“ (Lk 2, 50).
Die anfängliche Unbegreiflichkeit Deiner Worte und die Ungewöhnlichkeit Deiner Taten haben Deine Zuhörer und die Zeugen Deines Lebens verwirrt. Du hast Kopfschütteln, skeptisches Lächeln, höhnische Bemerkungen Tag für Tag einstecken müssen. Aufschlussreich ist Dein Stoßseufzer: „Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt“ (Lk 7, 23).
Die Ankündigung des größten Geschenkes Deiner Liebe, der Eucharistie, hat zu heftigen Reaktionen in der Synagoge von Kapharnaum geführt: „Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher“ (Joh 6, 66).
Es gehört zu den größten Enttäuschungen des Lebens, dass es oft gerade die nächsten Familienangehörigen sind, die das erwartete Verständnis nicht aufbringen können. Diese Erfahrung, die wir alle bestätigen können, hast auch Du gemacht. „Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurück zu holen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen“ (Mk 3, 21).
Deine Liebe hat offenen Hass geerntet: „Um die gleiche Zeit versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß, und beschlossen, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen und ihn zu töten“ (Mt 26, 3-4).
Die Schwerfälligkeit Deiner Jünger und die Rückfälligkeit Deiner Apostel in unrichtige und überholte Vorstellungen machten Dir zu schaffen. Du hast geklagt: "Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören?“ (Mk 8, 17b – 18a).
Du hast oft den Eindruck haben müssen, dass alle Deine Mühe umsonst war: „Aber sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht, scheuten sich jedoch, ihn zu fragen“ (Mk 9, 32).
Auch ideal gesinnte Menschen haben Dich enttäuscht: „Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen“ (Mk 10, 22).
Die Volksmassen verhärteten sich immer mehr: „Wie oft wollte ich Deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt“ (Lk 13, 34b).
Du hast eine „frohe Botschaft“ verkündet, aber sie wurde von der Mehrheit mit Ablehnung und Widerstand beantwortet: „Da sah Jesus sie an und sagte: "Was bedeutet das Schriftwort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden? Jeder, der auf diesen Stein fällt wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen“ (Lk 20, 17-18).
Mit den übelsten Nachreden und Verleumdungen wurdest Du konfrontiert: „Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus!“ (Lk 11, 15).
Dein furchtbarer Tod am Kreuz war nicht nur eine ungerechte Hinrichtung, sondern ein regelrechter Mord“ „Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den anderen links… Die Leute standen dabei und schauten zu“ (Lk 23, 33, 35).
Herr Jesus Christus, wir haben einen Blick auf Dein lebenslängliches Kreuz geworfen.
Wir bitten Dich: Nimm unsere Anbetungsstunde an als einen Versuch zur Wiedergutmachung.
Wir wollen Dir schenken, was Dir damals am meisten gefehlt hat: Liebe, Dankbarkeit und Treue. Der Nachholbedarf ist gewaltig. Wir wollen durch unsere Anwesenheit, unsere Gebete und Gefühle einen Teil der Schulden abtragen. Nimm an, was wir anbieten und ergänze, was auch uns fehlt.
Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
RE: Gespräche mit Jesus Christus vor dem Tabernakel v. Pater Leo Kuchar SSS
in Weitere Gebete 26.03.2016 15:00von Hemma • 589 Beiträge
Die letzten Worte Jesu am Kreuz
Herr Jesus Christus, in der Fastenzeit werden in unseren Kirchen Kreuzwegandachten abgehalten. Im Vordergrund steht ein trauriges, ja schauriges Thema: Dein Leiden und Dein Tod am Kreuz.
Wir wollen es zum Gegenstand unserer Betrachtung und zum Inhalt unserer Anbetung machen.
Wir haben nicht so sehr die vierzehn Stationen des Kreuzweges vor Augen, als vielmehr denjenigen, der diese Situation erlebet und durchschritten hat und jetzt in der Gestalt der Eucharistie vor uns im Tabernakel gegenwärtig ist. Da bist Du, unser Herr und Gott. Wir wollen nicht nur Deine Qualen betrauern, sondern auch Deine Liebe besingen, denn Du hast am Kreuz wahr gemacht, was Du schon vorher gesagt hast: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15, 13).
Am Gründonnerstag, beim Letzten Abendmahl, hast Du Dein Testament geschrieben und uns Dein Vermächtnis überreicht – Dich selbst im Sakrament des Altares. Seitdem sind schon fast zwei Jahrtausende verflossen, aber Dein Vermächtnis ist nicht verloren gegangen. Im Gegenteil: die Anzahl Deiner Tabernakel hat sich vermehrt, der Weg zu ihnen ist kürzer geworden, Deine sakramentale Nähe ist größer geworden. Wir sind zu Dir gekommen und haben Dein Gründonnerstagsgeschenk fast in Griffnähe. Wir glauben, dass Du es bist, der Du uns im Gewand des weißen Brotes Deine liebevollen Hände entgegenstreckst, wie Du vor dem letzten Abendmahle mit einer weißen Schürze umgürtet aus Liebe Deinen Jüngern die Füße gewaschen hast.
Herr Jesus Christus, nicht nur das Sakrament Deines Leibes und Blutes ist für uns ein lebendiges Vermächtnis, das wir anbeten, sondern auch Deine Worte am Kreuz sind für uns ein kostbarer Nachlass, dem wir mit größter Ehrfurcht bewahren und hochschätzen. Hilf uns, dass wir in Deinen Worten einen Auftrag erblicken, den auch wir erfüllen können und ab sofort zu erfüllen haben.
Der Du lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23, 34).
Du stirbst nicht nur für Deine Freunde, zu denen Du uns zählen willst, sondern Du betest auch für Deine Feinde und Henker, die Du entschuldigst. Wahrhaftig, Du hast niemanden aus Deiner Liebe und Barmherzigkeit ausgeschlossen!
Herr Jesus, wir sind Deine Freunde und wollen es immer bleiben, aber auch wir haben gesündigt und uns zumindest im Augenblick der bösen Tat irgendwie Deinen Feinden zugesellt.
Vielleicht haben wir wirklich nicht gewusst, was wir tun, aber auch wenn wir böswillig gehandelt haben, Du bist immer bereit zu sprechen: „Vater, vergib ihnen!“ Du hinterlässt uns ein Beispiel und einen Auftrag. Wenn uns jemand beleidigt, kränkt oder uns ein Unrecht zufügt, so sollen wir nicht gleich von seiner Bosheit überzeugt sein, sondern Entschuldigungsgründe suchen, die wir vor uns und vor anderen geltend machen. Immer müssen wir zur Bitte bereit sein: „Vater, vergib ihm (ihr)!“
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23, 43).
Es war ein Verbrecher, der diese trostvollen Worte zu hören bekam. Was hat der rechte Schächer geleistet, dass er sich das Paradies verdient hat? Er hat wenig und viel zugleich getan: er hat sich bekehrt.
Herr Jesus, wie schnell bist Du bereit, auch die Bluttaten eines Schwerverbrechers zu vergessen!
Dein Wort „heute noch“ gilt auch für uns. Am Karfreitag hast Du das Paradies auch für uns geöffnet. Ohne Deinen Tod bliebe der Zugang verschlossen. Deine Freundschaft, Dein geheimnisvolles Leben in uns, das wir die „heiligmachende Gnade“ nennen, garantieren uns, dass wir das Paradies Deiner göttlichen Seligkeit schon heute in uns tragen.
„Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes kam das Leben.“ So besingt die Kirche in der Liturgie das Geheimnis unserer Erlösung. Die ersten Menschen aßen vom verbotenen Baum und mussten sterben, Du starbst am Baum des Kreuzes, damit wir ewig leben!
"Frau, siehe dein Sohn!“ (Joh 19, 26).
Mit diesen Worten hast Du nicht nur den hl. Johannes zum Sohne Deiner Mutter gemacht, sondern uns alle zu Kindern Mariens erklärt. Am Kreuz verlor Maria, die Jungfrau, ihren einzigen Sohn. Wir alle sollen Dich ihr ersetzen. Das wird uns nur dann gelingen, wenn Du in uns lebst.
„Siehe, deine Mutter!“ (Joh. 19, 27). Der hl. Apostel und Evangelist Johannes sollte Maria zu sich nehmen, für sie sorgen und sie beschützen. Heute braucht Maria unsere Hilfe und unseren Schutz nicht mehr. Sie selber ist unsere mächtige Schutzherrin. Wir dürfen sie als unsere Mutter ansprechen, verehren und lieben, weil Du unser Bruder geworden bist.
Du bildest mit uns einen mystischen Leib. Du bist das Haupt, wir die Glieder. Wir können heute sagen: Christus, das bist Du, das sind wir und das sind die anderen. Maria ist Mutter des Hauptes und der Glieder. Wir danken Dir, dass Du uns in der Eucharistie nicht nur Deinen Leib und Dein Blut geschenkt hast, sondern am Kreuz auch Deine Mutter.
"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15, 34).
Herr Jesus, nichts blieb Dir erspart. In Deiner Pein hat Dir niemand geholfen. Die es konnten, taten es nicht. Die es wollten, konnten es nicht. Dein Vater hätte Dich befreien können, aber er wollte es nicht, weil Du es nicht wolltest. Du wolltest für uns sterben. Deine Mutter und Deine Jünger hätten Dir gerne geholfen, aber sie waren machtlos.
Auch Deine Richter und Henker hätten Dich befreien können, aber sie wollten es nicht, weil sie Dich hassten.
Wer einsam ist, fühlt sich verlassen. Noch einsamer fühlt sich, wer gehasst wird. Du musstest inmitten einer Volksmenge sterben, die sich über Deine Tod gefreut hat. Das ist die schlimmste Art der Verlassenheit!
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ So beginnt der 22. Psalm, eine Weissagung über Dich. Hast Du am Kreuz diesen Psalm gebetet, weil Du seine Weissagung erfüllt hast? Als Mensch warst Du wehrlos preisgegeben der Wut Deiner Feinde.
„Mich dürstet!“ (Joh 19, 28).
Deine Lippen und Deine Kehle waren ausgetrocknet, aber man gab Dir Essig statt Wasser. Nicht einmal der letzte Wunsch eines Sterbenden war Deinen Feinden heilig. Du hast auf die letzte Labung verzichten müssen. Aber Dein physischer Durst war nur ein Zeichen des Durstes nach unserer Liebe…
Du dürstest danach, erkannt und geliebt zu werden. Was bedeutest Du für die Menschheit? Für viele bist Du nur ein bloßer Mensch, für viele eine Erfindung, für andere ein Schwärmer oder gar ein Betrüger. Wie sauer ist dieser Essig, mit dem diese Menschen Deinen Durst zu stillen versuchen!
Herr Jesus, wir haben Dir damals kein Wasser reichen können. Wir waren bei Deiner Kreuzigung nicht anwesend. Wir können aber Deinen geistigen Durst stillen. Wir bekennen, was Du in Wirklichkeit bist: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ Du bist das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist!“
„Es ist vollbracht!“ (Joh 19, 30).
Herr Jesus, Dein Leidensweg auf Golgotha, Deine Pein und Deine körperlichen Qualen am Kreuz gingen dem Ende zu. Du hast den schmerzlichsten Teil des Auftrages, den Dir der Vater übertragen hat, zum Abschluss gebracht. Du wurdest gegeißelt, geschmäht, gekreuzigt und wie ein Schwerverbrecher hingerichtet. Die Sühne für unsere Sünden ist erbracht…
„Es ist vollbracht!“ Dein sterbliches Leben ist der Auflösung nahe, aber das Werk Deiner Erlösung geht weiter. Du wirst weiter leiden in den Seelen, die Du erkauft hast. Du wirst weiter verfolgt werden in den Personen derer, die Dir die Treue halten. Du wirst Anteil nehmen am Kreuz, das wir tragen müssen. Dazu bist Du bereit, weil Du uns liebst…
„Es ist vollbracht!“ Du konntest diese Worte mit ruhigem Gewissen aussprechen. Du hast den Willen Deines Vaters erfüllt. Nichts hast Du versäumt, nichts hast Du ausgelassen, nichts hast Du Dir leichter gemacht.
Gestalte unser Leben so, dass wir am Ende unserer Tage zu Deiner Zufriedenheit dieselben Worte aussprechen können: „Es ist vollbracht!“…
„Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist!“ (Lk 23, 46)
Herr Jesus Christus, in die Hände Deines himmlischen Vaters willst Du Deine menschliche Seele aushauchen. Der Tod ist eine Rückkehr zum Ursprung. Deine Seele hat der Vater erschaffen. Du gibst sie ihm zurück. Dein Leib wurde im Schoße der Jungfrau Maria gebildet und wird alsbald als Leichnam auf dem Schoße der schmerzensreichen Mutter ruhen. Du bist gestorben, damit wir uns nicht verlieren. Wir sollen auch einmal zurückkehren zum Vater…
„Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“
Der Tod wird auch der wichtigste Augenblick unseres irdischen Lebens sein. Solange wir unsere Seele nicht zurückgeben, ist unser Leben unsicher und gefährdet. Nach unserer Seele greift nicht nur die Hand Deines und unseres Vaters, sondern auch die Hand Deines und unseres ewigen Feindes. Beschütze uns und rette uns! …
„Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“
Herr Jesus Christus, in der Eucharistie, die wir anbeten, sind nicht nur Deine hl. Wundmale verborgen sie sind Zeichen Deines Sieges -, sondern auch Deine ewige und göttliche Herrlichkeit und Dein Triumph über Leiden und Tod. Wir absolvieren immer noch die Stationen unseres Kreuzweges, aber in Dir schimmert bereits das Morgenrot unserer eigenen Auferstehung durch. Dir sei Lob und Dank auf ewig! …
Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst!
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