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Johannes der Täufer 24.6. Hochfest d.Geburt
in Neues Testament 24.06.2021 16:53von Blasius • 3.929 Beiträge
1.Lesung
Jes 49,1-6
Hört auf mich, ihr Inseln, merkt auf, ihr Völker in der Ferne! Der Herr hat mich schon im Mutterleib berufen; als ich noch im Schoß meiner Mutter war, hat er meinen Namen genannt. Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand. Er machte mich zum spitzen Pfeil und steckte mich in seinen Köcher. Er sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. Ich aber sagte: Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft umsonst und nutzlos vertan. Aber mein Recht liegt beim Herrn und mein Lohn bei meinem Gott. Jetzt aber hat der Herr gesprochen, der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht gemacht hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe und Israel bei ihm versammle. So wurde ich in den Augen des Herrn geehrt, und mein Gott war meine Stärke. Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.
2.Lesung
Apg 13,16.22-26
In der Synagoge von Antiochia in Pisidien stand Paulus auf, gab mit der Hand ein Zeichen und sagte: Ihr Israeliten und ihr Gottesfürchtigen, hört! Gott erhob David zum König, von dem er bezeugte: Ich habe David, den Sohn des Isai, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der alles, was ich will, vollbringen wird. Aus seinem Geschlecht hat Gott dem Volk Israel, der Verheißung gemäß, Jesus als Retter geschickt. Vor dessen Auftreten hat Johannes dem ganzen Volk Israel Umkehr und Taufe verkündigt. Als Johannes aber seinen Lauf vollendet hatte, sagte er: Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet; aber seht, nach mir kommt einer, dem die Sandalen von den Füßen zu lösen ich nicht wert bin. Brüder, ihr Söhne aus Abrahams Geschlecht und ihr Gottesfürchtigen! Uns wurde das Wort dieses Heils gesandt.
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Evangelium 1
Lk 1,5-25
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter.
Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete.
Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es befiel ihn Furcht.
Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen, und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken, und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen.
Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.
Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft.
Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm.
Als die Tage seines Dienstes (im Tempel) zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.
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Evangelium 2
Lk 1,57-66.80
Für Elisabet kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben.
Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes.
Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.
Das Kind wuchs heran, und sein Geist wurde stark. Und Johannes lebte in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er den Auftrag erhielt, in Israel aufzutreten.
https://www.praedica.de/Heilige-Feste/06...nnes_Geburt.htm
RE: Johannes der Täufer 24.6. Hochfest d.Geburt
in Neues Testament 24.06.2023 07:59von Blasius • 3.929 Beiträge
Johannes, Christi Täufer,
Sein Vorbote, sein Vorläufer,
Sein Bruder, sein Freund auserkoren,
War von edlem Stamme geboren.
Unsrer Frauen Mutter Anna
Hatte eine Schwester Ismeria,
Ephraim war der Name
Ihres Gatten. Die Lobsame
Eine Tochter Elisabeth gewann;
Die ward vergeben einem Mann
In ihrem Geschlechte, edel und klar,
Der Zacharias geheißen war,
Ein guter Mann, ein reiner,
Der obersten Priester einer.
Aus Gabriels eignem Munde
Ward ihm die wunderbare Kunde,
Dass ihm trotz seines Alters Bürde
Ein edler Sohn geboren würde.
Weil er der Botschaft nicht geglaubt,
Ward er der Rede gleich beraubt
Und blieb so stumm bis zu der Frist,
Da Johannes erschienen ist.
Drum wird Johannes, der allhie
Die Stimme wieder ihm verlieh,
Von frommen Sängern angefleht,
Dass er durch fürbittend Gebet
Auch ihre Kehle stärke und
Die Zunge löse ihrem Mund,
Dass Gottes Ehre laut erschalle:
Ich selber bin in gleichem Falle.
Erfüllt vom Geist wuchs auf Johann,
Von Sünden frei, wie kaum ein Mann.
Er zog sich in die Wüste gar,
Sein Kleid war von Kameles Haar,
Die Speise Honig und Heuschrecken.
Und er begann alsbald zu wecken
Der Menschen Sinn zu Buß und Reuen.
Er taufte auch die Guten, Treuen.
Als Jesus so zur Taufe kam,
Erscholl vom Himmel wundersam
Des Vaters Wort vom Weltenthron:
"Dies ist mein eingeborner Sohn!"
Und gleich der Taube schwebte wieder
Der heilige Geist vom Himmel nieder.
Nun will ich euch, vor andern Dingen,
Von Herodes Antipas singen,
Der Vierfürst war von Galiläa.
Als dieser einstens von Judäa
Nach Rom hinreisete, da fand
Er in des Bruders Philipp Land
Die schöne Herodias, dessen Weib.
Da reizte ihn ihr stolzer Leib,
Die eigne Gattin zu verachten
Und nach des Bruders Leib zu trachten.
Und er entführte sie auch so.
Doch seine rechte Gattin floh
Zu ihrem Vater Aretas:
Daraus entstand noch großer Hass.
Johannes rief: "Die du geraubt,
Die Frau, sie ist dir nicht erlaubt,
O Herr!" - Da ließ der Schlimme
Den kühnen Prediger im Grimme
Ergreifen und in Ketten schlagen.
Darauf in kurzen Tagen
Ward er enthauptet, um den Willen
Der frechen Salome zu stillen,
Herodias` Tochter, die zu viel
Im Tanz dem Wüterich gefiel.
Da Johannes begraben war,
Ward manches Zeichen offenbar.
Julianus, den bösen Mann,
Der später zum Schaden der Welt gewann
Die Ehre, dass er Kaiser ward,
Denselben ärgerte es hart,
Dass die Christen so viel hinab
Kamen zu Johannis Grab;
Er ließ da sein Gebein
Ausgraben allgemein
Und verbrennen. Nun höret da
Das Wunder, das dabei geschah!
Des Heiligen Finger, mit dem er
Auf Jesum weiste und ihm zur Ehr`
So sprach: "Seht, das ist Gottes Lamm!"
Der einzige Finger wundersam
War`s, der unverbrannt blieb,
Was da die falsche Rotte trieb
Mit dem anderen Gebein.
So ward der Finger ganz allein
Erhalten in der Christenheit
Bis heut in großer Würdigkeit.
Ich will euch später einmal bescheiden,
Wie durch den Tod Julians des Heiden,
Des grimmigen Mannes,
Gerochen ward der Täufer Johannes.
Vom Haupt des Täufers will ich noch sagen,
Das ihm ward herabgeschlagen
Und erst in späten Stunden
Ward wiederum gefunden.
Es kamen einst zwei Mönche hin
Nach Jerusalem, denen erschien
Johannes und sagte ihnen die Märe,
Wo sein Haupt nun wäre
Erhalten in all den Jahren.
Wie froh die Beiden waren!
Sie gingen hin; da ward gefunden
Das Haupt mit härenen Tüchern umwunden.
Die Mönche taten den großen Hort
In einen Sack und hätten ihn fort
Gerne in ihr Land genommen.
Nun war ein Mann zu ihnen gekommen,
Der mit ihnen den Weg betrat
Gen Emissena, die gute Stadt.
Es ging der Mann mit leerer Hand
Mit diesen Mönchen unverwandt.
Da baten sie, des Tragens müde,
Dass er auf seine Schultern lüde
Den Sack. Nun habt der Strafe acht,
Die ihre Faulheit ihnen gebracht!
Den Mönchen zürnte Sankt Johann;
Er gab dem Manne heimlich an,
Was in dem Sacke wäre,
Und gab ihm rechte Lehre,
Er sollte mit dem Haupt allein
Zur Stadt Emissena hinein
Sich wenden; doch der Mönche Sinn
Verwirrte er also, dass sie ihn
Nicht mehr fanden, ihren Knecht.
Fürwahr, ihnen geschah wohl recht!
Mit diesem Haupte kam der Mann
In die Stadt also hindann.
Er hielt das Gut in Ehren,
Doch um es den Feinden zu wehren,
Verbarg er es in einer Höhle.
Ein heiliger Mönch gar ohne Fehle,
Marcellus, fand in späteren Tagen
Die Stätte wieder, denn ihm sagen
Gar wunderbare Träume dort
Den heil`gen, längst vergessenen Ort.
In einem Eimer fand er so
Das Haupt; er ward des Fundes froh,
Daran sich manches Wunder zeigte,
Dem sich der ärgste Zweifler neigte.
Ein Kaiser dann nach vielen Tagen
Wollte das Haupt von hinnen tragen
Nach Konstantinopel; doch es blieb
Zu Chalcedon. Nicht war ihm`s lieb,
Weiter zu wandern. Erst der gute
Theodosius mit frommem Mute
Brachte es endlich nach Byzanz
In einen Dom voll Pracht und Glanz.
Dann zu König Pippins Zeit
Kam es wieder fort gar weit
Hin in die Stadt Pictavia
Im schönen Lande Gallia.
Mit tugendlichen Sitten
Wollen wir nun den Heiligen bitten,
Dass er vor Jesus Christus trete
Und uns die Gnade erbete,
Dass auch wir zu ihm hin kommen
Zu ewiglichem Frommen.
(Aus: "Goldene Legende der Heiligen"
von Joachim und Anna bis auf Constantin den Großen
neu erzählt, geordnet und gedichtet von
Richard von Kralik, 1902)
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