Der hl Hilarius von Poitiers ( gest. 367)
in seinem Werk "Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (De Trinitate)"
über den Gott-Menschen Jesus Christus:
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Von der Gottheit unseres Herrn Jesu Christi haben wir also folgendermaßen erfahren:
durch seinen Namen, durch seine Geburt, durch sein Wesen,
durch seine Macht, durch sein Bekenntnis.
Ich glaube aber, daß der Name in keiner Weise einen Zweifel läßt.
Lesen wir doch:
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.”
Was überhaupt ist da an Schmähung möglich, warum er nicht sein solle,
als was ihn sein Name nennt?
Oder ist nicht etwa der Name Bezeichnung für das Wesen?
Alles Widersprechen muß begründet sein,
darum frage ich hier nach dem Grund zur Leugnung der Göttlichkeit.
Denn die Bezeichnung ist ganz schlicht und ist frei von einer fremdartigen Zubenennung,
die zu Bedenken Anlaß geben könnte.
Das fleischgewordene Wortist nämlich nichts anderes als Gott.
Hier ist kein Grund, eine abgeleitete oder angenommene Benennung zu argwöhnen,
so daß ihm der Name Gott nicht auf Grund des Wesens zukäme.
Christus stammt aus dem Himmel, ist Menschensohn und ist im Himmel.
Gerade daraufhin hat der Herr selbst jenes übergroße
und ungemein
schöne Geheimnis der Menschannahme aufgewiesen,
mit seinem Wort:
„Niemand ist zum Himmel emporgestiegen, wer nicht vom Himmel herabgestiegen ist,
der Menschensohn, der im Himmel ist.” (Joh.3,13 )
Daß er vom Himmel herabstieg,
ist die Ursache des vom Heiligen Geist empfangenen Ursprungs.
Nicht hat nämlich Maria dem Leibe den Ursprung gegeben,
wenn sie auch zum Wachstum und zur Geburt des Leibes alles das beigetragen hat,
was ihrem Geschlecht wesensgemäß zukommt.
Sofern er aber Menschensohn ist, ist er der
Sproß des in der Jungfrau empfangenen Leibes.
Sofern er endlich im Himmel ist,
macht das die Macht des immerdauernden Wesens aus.
Denn trotz des von sich aus ins Dasein gerufenen und erschaffenen Leibes
hat er sich nicht aus der Kraft seiner Unendlichkeit heraus
in den Bereich seines umgrenzten Körpers eingeengt.
Wenn er auch vermöge der Kraft des Geistes und der Macht des Wortes Gottes
in der Gestalt eines Knechtes (Phil 2,7) Dasein hatte,
so ist dennoch der Herr des Himmels und der Welt
von keinem Kreise innerhalb und außerhalb des Umkreises von Himmel und Erde je fern gewesen.
Deswegen also ist er sowohl vom Himmel herabgestiegen
und auch Menschensohn und endlich im Himmel gegenwärtig,
weil das fleischgewordene Wort sein Fortdauern als Wort
nicht verloren hatte.
Denn sofern es Wort ist, bleibt es im Himmel;
sofern es Fleisch ist, besteht es als Menschensohn;
sofern das Wort Fleisch wurde, stammt es vom Himmel
und ist es Menschensohn und ist es im Himmel.
Denn die Kraft des Wortes besteht nicht in körperlicher Art,
und auch war es da nicht fern, von wo es herabgestiegen war.
Und das Fleisch hatte nicht anderswoher seinen Ursprung genommen als aus dem Wort,
Und das fleischgewordene Wort
war trotz seines Fleisch-seins dennoch sehr wohl das Wort.
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