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Hl. Kirchenlehrer Vinzenz v. Lerin aus: "Commonitorium"; Maria ist wirklich Gottesgebärerin

in Kirchenväter / Kirchenlehrer 31.12.2013 00:22
von Aquila • 7.190 Beiträge

Der hl. Vinzenz v. Lerin ( fest. vor 450) aus seinem Werk " Commonitorium"
über die Gottes-Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria:
-

[....]
"Diese Einheit der Person in Christus ist also
keineswegs
erst nach der jungfräulichen Geburt,
sondern schon im Schöße der Jungfrau hergestellt und vollendet worden. Denn gar sehr müssen wir darauf sehen,
daß wir Christus nicht bloß als einen,
sondern als immerdar einen bekennen,
weil es eine unerträgliche Lästerung wäre, wenn man zwar zugesteht,
er sei gegenwärtig einer, aber doch behauptet,
er sei einmal nicht einer, sondern zwei gewesen,
einer nämlich nach der Zeit seiner Taufe , zwei aber zur Zeit seiner Geburt.
Dieser Ungeheuern Gotteslästerung
werden wir fürwahr nicht anders entgehen können,
als wenn wir bekennen,
daß der Mensch mit Gott in
Einheit der Person vereinigt worden sei,
nicht von seiner Himmelfahrt oder Auferstehung oder Taufe an,
sondern schon in der Mutter, im Mutterschoße, ja sogar schon bei der jungfräulichen Empfängnis.
Wegen dieser Einheit der Person wird ohne Unterschied und Trennung
sowohl was Gott eigentümlich ist dem Menschen,
als auch was dem Fleische eigentümlich ist Gott zugeschrieben.
Daher stammt auch, was in der Heiligen Schrift steht:
sowohl der Sohn des Menschen sei vom Himmel herabgestiegen ,
als auch, der Herr der Herrlichkeit ist gekreuzigt auf Erden;
daß ferner, obschon nur das Fleisch des Herrn geworden,
nur das Fleisch des Herrn geschaffen war,
gesagt wird, das Wort Gottes selbst sei geworden ,
die Weisheit Gottes selbst sei erfüllt ,
die Allwissenheit erschaffen worden ,
wie in der Weissagung von einer Durchbohrung seiner Hände und Füße berichtet wird.
Eine Folge dieser Einheit der Person ist auch,
sage ich, ein ähnliches Mysterium, daß es nämlich,
weil das Fleisch des Wortes aus der unversehrten Jungfrau geboren wurde,
echt katholisch ist zu glauben,
das Wort Gottes selbst sei aus der Jungfrau geboren worden,

und daß es ganz gottlos ist, dies zu leugnen.


Und darum sei es ferne,
daß jemand die heilige Jungfrau der Vorrechte der göttlichen Gnade
und ihres einzigartigen Ruhmes zu berauben suche;
denn sie ist durch die Gnade unseres Herrn und Gottes,
ihres Sohnes, im wahrsten und seligsten Sinne als
Gottesmutter zu bekennen,

jedoch nicht in der Weise als Gottesgebärerin,
wie es eine gottlose Häresie vermeint ,
daß ihr Name Gottesmutter ein bloßer Ehrentitel sei,
weil sie nämlich den Menschen geboren habe,
der nachher Gott geworden ist;
in diesem Sinne nennen wir eine Frau Mutter eines Priesters oder Mutter eines Bischofs,
die nicht einen solchen geboren hat, der schon Priester oder Bischof war,
sondern einen solchen Menschen geboren hat, der nachher Priester oder Bischof geworden ist.
Nicht so, sage ich, ist die hl. Maria Gottesgebärerin,
sondern vielmehr darum, weil,
wie oben bemerkt wurde,
schon in ihrem geheiligten Schöße jenes hochheilige Geheimnis sich vollzogen hat,
daß infolge einer besonderen und einzigartigen Einheit der Person,

wie das Wort im Fleische Fleisch,
so der Mensch
in Gott Gott ist.



-


zuletzt bearbeitet 31.12.2013 00:25 | nach oben springen


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