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Die heilige Jungfrau Mechtildis, Äbtissin in Helfta, + 19.11.1299 - Fest: 20. November

in Unsere Fürsprecher 20.11.2021 15:00
von Blasius • 3.920 Beiträge



Die heilige Mechtildis war gebürtig aus Eisleben in Obersachsen und stammte mit ihrer heiligen Schwester Gertrudis aus dem Haus der Grafen von Hackeborn, die nahe verwandt waren mit Kaiser Friedrich II. Mechtildis wurde bei den Benediktinerinnen von Rodalsdorf in der Diöcese Halberstadt erzogen. Von Jugend an bewies sie eine große Sittenreinheit und Abneigung gegen alle Welteitelkeiten. Ihr Gehorsam entzückte ihre Vorsteherinnen; sie verrichtete jederzeit mit derselben Freude und Pünktlichkeit alles, was ihr aufgetragen wurde. Ihre Liebe zur Abtötung erstaunte alle, die sie kannten. Nie schmeichelte sie ihrem Körper und obwohl sie von schwächlicher Leibesbeschaffenheit war, enthielt sie sich dennoch des Weines und des Fleisches. Ihre Demut vermied alles, was Aufsehen erregen konnte; sie verbarg mit gleicher Sorgfalt ihre Tugenden, wie andere ihre Laster den Augen der Menschen zu entziehen streben.



Niemals wollte sie ihre Einsamkeit verlassen und als sie das Alter erreicht hatte, wo sie sich Gott durch Gelübde weihen konnte, legte sie diese im Kloster Rodalsdorf ab. Einige Zeit danach schickte man sie nach Dießen in Bayern, wo sie Vorsteherin des dortigen Klosters wurde. Bald führte sie da die Übung der erhabensten Tugenden ein. Völlig überzeugt, dass man ohne gewissenhafte Beobachtung aller Ordensregeln umsonst die klösterliche Vollkommenheit zu erreichen streben würde, ermahnte sie ihre Schwestern, denselben sich unbedingt zu fügen und lieber der zu jeder Verrichtung bestimmten Zeit zuvorzukommen, als sich aus Nachlässigkeit die geringste Verspätung zu erlauben.



In dem Kloster Edelstetten in Schwaben war damals große Lauigkeit eingerissen. Der Bischof des Sprengels befahl deshalb der heiligen Mechtildis, dahin zu gehen und sich dem guten Werk der Verbesserung zu unterziehen. Sie aber gab verschiedene Gründe vor, um diesen Auftrag wieder los zu werden, und nahm sogar zu Bitten und Tränen ihre Zuflucht. Es war aber alles umsonst. Sie musste gehorchen. Kaum war sie in der neuen Klostergemeinde angekommen, so führte sie dort in kurzer Zeit wieder die vollkommenste Ordnung ein. Niemand konnte der vereinten Kraft ihrer Sanftmut und ihres Beispiels widerstehen. Sie war streng gegen sich und voll der Güte gegen andere. Sie wusste ihren Untergebenen durch Beobachtung der Regeln Liebe für dieselben einzuflößen, und schlug jenen Mittelweg ein, der darin besteht, dass man die menschliche Schwachheit schont, ohne die Bande der Pflicht zu lockern. Ihre Ermahnungen begleitete immer jener Geist der Liebe, der die Tugend angenehm macht. Sie verpflichtete ihre Schwestern zur strengsten Klausur und hielt sie von aller Gemeinschaft mit Weltleuten abgesondert; dadurch bewahrte sie die Nonnen vor dem Geist der Zerstreuung, deren gewöhnliche Folgen sind, dass die Liebe erkaltet und der Eifer erlischt.



Mechtildis hatte kein anderes Bett, als ein wenig Stroh. Ihre Nahrung war sehr einfach und sie aß nur, was zur Erhaltung des Körpers unumgänglich notwendig war. Sie teilte ihre ganze Zeit zwischen Gebet, Lesen und Handarbeit ein und beobachtete das strengste Stillschweigen. Der Geist der Zerknirschung, von dem sie beseelt war, erpresste ihren Augen einen nie versiegenden Tränenstrom. Zu keiner Zeit sagte sie sich von der Regel los, nicht einmal am Hof des Kaisers, wohin sie sich in Angelegenheiten ihres Klosters hatte begeben müssen. Wenn sie einer Krankheit wegen das Bett hüten musste, war ihr größter Schmerz, dass sie nicht mit den anderen Schwestern dem Gebet und Nachtgottesdienst beiwohnen konnte. Sie starb zu Dießen am 19. November 1299, andere Quellen sagen am 29. März, nicht lange nach dem Jahr 1300 und noch vor ihrer Schwester, der heiligen Gertrudis. Ihr Name wurde niemals in das römische Martyrologium aufgenommen; man findet ihn aber in den Kalendern, jedoch an sehr verschiedenen Tagen.


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 20.11.2021 15:05 | nach oben springen


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