Fort, ihr Sorgen aus dem Herzen,
Die ihr meine Ruhe stört!
Fort mit allem, was die Schmerzen
Nur noch nähret und vermehrt!
Höre, was der Weise spricht:
Denke nach und sorge nicht!
Laß den Unglückssturm nur toben;
Alles hat sein Maß und Ziel.
Bald wirst du die Vorsicht loben;
Fasse dich indessen still!
Denk`, dies hat der Herr getan:
Füge dich und bet` ihn an!
Laß den lieben Gott nur walten:
Oh, wer sorgt so väterlich? –
Der mich schuf, kann mich erhalten;
Denke so und tröste dich!
Denke was uns Gott verspricht:
Freue dich und sorge nicht!
Höre auf, dein Herz zu plagen;
Gott sieht deinen Leiden zu.
Trage gern, was du musst tragen,
Gott hilft dir, was fürchtest du?
Höre, was dir Gott verspricht:
Ich will helfen; sorge nicht!
Leide gern und denk` im Leiden,
Daß dein Gott die Liebe sei;
Auch im Kreuz dien` ich mit Freuden;
Leid`- und lebe sorgenfrei.
Sage Gott, was dir gebricht,
Er ist Vater, sorge nicht!
Sorge nicht, wie Heiden sorgen,
als wenn keine Vorsicht wär`;
Denke, Gott ist nichts verborgen,
Alles kommt von oben her,
Gott schickt Finsternis und Licht,
Gott regieret; sorge nicht!
Nie soll dich ein Zufall kränken;
Gott ist es, der alles tut;
Gott kann alles anders lenken,
Er ist mächtig, weise, gut.
Gott ist Herr; hör`, was er spricht;
Gott kann alles; sorge nicht!
Laß die Tugend unterliegen,
Endlich siegt die Wahrheit doch:
Laß sogar das Laster siegen;
Denk`, der alte Gott lebt noch.
Gott geht selbst in das Gericht;
Warte nur und sorge nicht!
Laß` die Welt zugrunde gehen;
Halt` dich an der Wahrheit fest:
Ewig muss der Mensch bestehen,
Der vom Herrn sich führen läßt.
Gott sei deine Zuversicht;
Glaub` an ihn, und sorge nicht!
Fürcht` dich nicht vor Welt und Hölle,
Gott steht den Gerechten bei;
Weiche nicht von deiner Stelle,
Bleibe stets der Wahrheit treu!
Tu` vor Gottes Angesicht
Deine Pflicht, und sorge nicht!
Sollte dich der Herr auch töten,
Hoffe doch, hoff` immerfort,
Sieh` auf ihn in allen Nöten,
Glaub` und traue seinem Wort!
Auch wenn alles sinkt und bricht,
Hoffe fest, und sorge nicht!
Sei nur ruhig; laß geschehen,
Was dein Gott so haben will;
Bald wirst du das Ende sehen;
Leid` indessen sanft und still!
Blicke nur im Glaubenslicht
Weiter hin, und sorge nicht!
Herr, dir laß` ich alles über;
Mache nur, was dir gefällt;
Was du willst, das ist mir lieber,
Dir sei alles heimgestellt.
Mir ist nur um meine Pflicht;
Anders sorgt der Weise nicht.
Nihil obstat.
J. Desfossez, libr. Censor.
Imprimatur:
Friburgi Helv., die 18 aprilis 1940.
L. Waeber, vic. Gen.
Liebe Grüße, Blasius