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Das Fest des heiligen Joseph 19. März

in Unsere Fürsprecher 19.03.2020 12:17
von Blasius • 3.923 Beiträge



Der heilige Joseph sowie Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm befinden sich draußen vor dem Häuschen; der heilige Joseph in Zimmermanns-Kleidung hält in der rechten Hand ein Beil, um das Holz zu bearbeiten, in der linken Hand eine Lilie, die Jesus ihm gibt

Der heilige Joseph Nährvater Jesu Christi

1 Der heilige Joseph Nährvater Jesu Christi
1.1 Hl. Joseph aus dem Hause David
1.2 Hl. Joseph der Dulder
1.3 Ergebung in den Willen Gottes
1.4 Heiliges Leben in Nazareth

Unter allen Menschen, die je auf Erden nach dem Willen Gottes, also heilig gelebt haben, zeichnet sich gewiß der heilige Joseph nach der allerseligsten Jungfrau Maria am meisten aus; denn er ist jener heilige Mann Gottes, den der himmlische Vater schon vor der Gründung der Welt zum einstigen Nähr- und Pflegevater seines göttlichen Sohnes im Fleische auserwählt, er ist jener heilige Mann Gottes, welchen Gott der Herr selbst mit Maria der Jungfrau verbunden und ihr als Beschützer gegeben, dem er also sein Liebstes anvertraut hat, Maria mit dem süßen Jesuskinde.

Die Ursache aber, warum Gott diesem heiligen Mann solche hohe Gnaden erwiesen hat, gibt die heilige Schrift mit einem einzigen, aber bedeutungsvollen Wort an; sie sagt nämlich, daß er ein gerechter Mann gewesen sei. In diesem Wort aber „er war gerecht“ ist das höchste Lob enthalten, welches der heilige Geist selbst ihm spendet und es bezeugt dies Wort nichts anderes, als daß Joseph ein ganz reiner, tugendhafter, besonders liebevoller Mann gewesen. --

Hl. Joseph aus dem Hause David

Der heilige Joseph stammte von David ab, sein Vater hieß Jakob. Er lebte im jungfräulichen Stande zu Nazareth, einem kleinen Städtchen in Galiläa, und trieb dort das Zimmerhandwerk.

In demselben Städtchen lebte ganz zurückgezogen eine gar fromme, gottesfürchtige Jungfrau, die ebenfalls vom königlichen Geschlecht Davids abstammte, Maria mit Namen. Da bei den Juden aller Segen und alle Verheißung auf der Abstammung ruhte, und eben deswegen die Juden auf eine leibliche Fortpflanzung alles hielten, so durften Joseph und Maria nach dem Gesetz nicht unvermählt bleiben, und so fügte es Gott, daß Joseph sich mit Maria verlobte. Bei den Juden wurde keine Ehe ohne voraus gegangene Verlobung geschlossen, und erst nach einiger Zeit erfolgte die Ehe. Inzwischen bekam der Bräutigam die Braut nicht zu sehen, noch zu sprechen, noch galt die Verlobte vor dem Gesetz für seine Braut. Ehe nun aber Joseph seine Verlobte zu sich in sein Haus nahm, fand es sich, daß sie vom heiligen Geist empfangen hatte. Joseph hatte gehört, daß seine Braut Mutter sei, wußte aber nicht, daß sie auf wunderbare Weise durch die Kraft des heiligen Geistes den Sohn des Allerhöchsten, den Heiland der Welt empfangen habe und unter ihrem Herzen trage. Er befand sich daher in der größten Unruhe. Da er gerecht war und von Maria, seiner Braut, die immer so unschuldig gelebt hatte, nichts Arges denken, viel weniger sie ins Geschrei bringen und unglücklich machen wollte, so gedachte er, sie heimlich zu entlassen, das heißt, ihr ohne Aufsehen einen Scheidebrief zu senden. Der heilige Joseph hatte also die vollkommene Liebe Gottes und des Nächsten im Herzen, von welcher der hl. Paulus schreibt: „sie denkt nichts Arges, sie trägt Alles, sie duldet Alles“.

O lieber Leser, wenn du doch hierin den heiligen Joseph nachahmen und allen falschen Argwohn und Verdacht, alles freventliche Urteil vermeiden und dich hüten würdest, deinen Nebenmenschen wehe zu tun, wie wohlgefällig würdest du vor Gott werden!!

Hl. Joseph der Dulder
Joseph duldete also und schwieg; aber nicht lange ließ ihn Gott in seiner Unruhe. Er ließ ihm durch einen Engel bedeuten, daß Maria Mutter des Sohnes Gottes und daher noch reine, unbefleckte Jungfrau sei, und daß er sie ohne Bedenken zu sich nehmen sollte. Wie freute sich da der hl. Joseph; er hatte ja schon lange auf den Erlöser mit Sehnsucht gewartet und nun vernahm er, daß seine Braut Mutter dieses Erlösers sei! Mit größter Ehrfurcht und der zärtlichsten reinsten Liebe nahm er alsbald Maria als seine Ehefrau zu sich und führte sie in sein Haus über. Dadurch stellte er nun Maria vor aller Verleumdung sicher und blieb bei ihr als treuer, von Gott erwählter Gefährte, Pflegevater und Ernährer in unbefleckter Reinigkeit und vollkommener Enthaltsamkeit. Denn Maria hatte ihre Reinigkeit Gott verlobt und das Gleiche tat auch der heilige Joseph. Maria und Joseph lebten nun im tiefsten Frieden in ihrem armen Haus; Joseph behandelte Maria mit der größten Ehrfurcht; mit der zartesten Liebe sorgte er für alle ihre Bedürfnisse; seine größte Wonne war der Gedanke, daß er bald das holdeste Kind, den göttlichen Heiland sehen dürfe. Sein Verlangen sollte bald erfüllt werden.

Einige Monate nach der Vermählung musste er mit Maria nach Bethlehem reisen, um sich dort aufschreiben zu lassen. In einer Felsenhöhle, welche Hirten zum Aufenthalt ihrer Herden diente und nahe bei Bethlehem lag, gebar Maria das göttliche Kind Jesus, und Joseph war der Erste unter allen Menschen, dem die hohe Gnade zu Teil wurde, dieses Schönste aller Menschenkinder zu schauen, in seine Arme zu nehmen und mit aller Glut der Andacht zu verehren. Der himmlische Vater legte ihm gleichsam dieses hochheilige Kind selbst in die Arme, als den kostbarsten Schatz und machte ihn zum Wächter, Beschützer und Ernährer desselben. Welch hohes Amt übertrug ihm da Gott! Mit aller Treue verrichtete Joseph aber auch die Pflichten dieses Amtes.

Auf Befehl Gottes zog er mit Maria und dem Kind nach Ägypten, um der Verfolgung des grausamen Königs Herodes zu entgehen. Auf der weiten, beschwerlichen Reise verwandte er die zärtlichste Sorge für Mutter und Kind und im fernen, fremden Land Ägypten suchte er durch seine Handarbeit sich und die heilige Familie zu ernähren. --

Ergebung in den Willen Gottes
Er murrte nicht gegen Gottes heilige Vorsehung, als er bei der Nacht mit dem himmlischen Kind und seiner Mutter in das unbekannte Land sich flüchten musste; er fragte nicht, warum der Allmächtige dies so zulasse, er gehorchte in aller Demut und unterwarf sich vertrauensvoll dem göttlichen Willen. Ägypten war damals von heidnischen Götzendienern bewohnt; mitten unter diesen blinden Heiden lebte die heilige Familie, aber der Erlöser ließ sich nicht unbezeugt. Die heiligen Väter erzählen, daß beim Eintritt Jesu in Ägypten die Orakel verstummten, das heißt, die bösen Geister konnten durch die Götzen nicht mehr wahrsagen und das Volk betrügen, daß an mehreren Orten die Götzenbilder zusammen stürzten und besonders, daß durch den Aufenthalt der heiligen Familie dieses Land geheiligt wurde, so daß gerade in der Gegend, wo Jesus mit Maria und Joseph lebte, später Tausende von heiligen, bußfertigen Einsiedlern und Mönchen ihre Wohnung aufschlugen und Gott durch ihr frommes Leben verherrlichten.

Heiliges Leben in Nazareth
Nach zwei Jahren kehrte der hl. Joseph auf Befehl Gottes mit der heiligen Familie wieder nach Nazareth in seinen Heimatort zurück, denn der grausame Herodes war gestorben und das Kind Jesus hatte daher nichts mehr von ihm zu fürchten. -- Unter den Augen der liebenden heiligen Mutter und des frommen Pflegevaters Joseph wuchs das heilige Kind wie eine reine, wohl riechende Lilie empor.

O wer wird wohl die Wonne beschreiben können, von der das keusche Herz Josephs erfüllt war, wenn er aus dem holde Munde Jesu das süße Wort „Vater“ hörte; wenn er sah, wie dieses himmlisch-schöne Kind so sanftmütig und friedsam wie ein Lämmlein, so gehorsam und demütig, so willig und liebevoll wie ein Engel vor ihm wandelte und ihn wie einen Vater liebte und ehrte.

Joseph ging alle Jahre als treuer Beobachter des Gesetzes zur Feier des Osterfestes nach Jerusalem; als nun Jesus sein zwölftes Jahr erreicht hatte, ging er auch mit Maria und Joseph dahin. Die heilige Schrift erzählt uns, daß Jesus drei Tage im Tempel zurück blieb und daß Maria und Joseph ihn mit Schmerzen gesucht haben. Wie Maria hatte also auch Joseph das tiefste Herzeleid über den Verlust des Kindes; er machte sich gewiß die bittersten Vorwürfe, daß er das Kind aus den Augen gelassen habe, denn der himmlische Vater hatte ihn ja zum Wächter über diesen kostbarsten Schatz gesetzt. Wie groß wird daher auch seine Freude gewesen sein, als er den Heiland wieder fand und mit sich wieder nach Hause führte. Was aber Jesus von seinem zwölften Jahr an im Hause seiner Eltern getan, davon hat uns die heilige Schrift nichts aufgezeichnet. Jesus lebte mit Maria und Joseph ein ganz in Gott verborgenes Leben. Gewiß hat er mit Joseph das Zimmerhandwerk getrieben und dadurch den Handwerkerstand geheiligt. Der heilige Justin, ein alter Kirchenvater, sagt, Joseph und Jesus hätten Pflüge und Joche für Ochsen gemacht. Die heiligen Gespräche, die Joseph mit Jesus während der Arbeit führte, die himmlische Ergebung und Geduld, mit der Beide ihre harte Arbeit vollbrachten, der heilige Friede und die innigste Eintracht, welche in dieser heiligen Familie herrschten, welche Feder kann sie beschreiben! Und wer kann wohl sagen, welche Gnaden, welche Tröstungen, welche innere Freuden dem heiligen Joseph von dem Umgang mit Jesus und Maria zu Teil wurden! Wie heilig wird Joseph gelebt haben! O wenn doch alle Arbeitsleute dem heiligen Joseph nachfolgten; wenn sie doch auch bei ihrer Arbeit fromme Gespräche führten und mit Ergebung in Gottes Willen arbeiteten, wie sehr würde dies das Herz Gottes erfreuen und wie reichlich würde sie Gott segnen!

Der heilige Joseph liegt im Sterben; Jesus hält ihn gestützt und Maria auf der anderen Seite hält seine Hand; über ihm schweben zwei Engel

Der heilige Joseph erlebte die Zeit nicht mehr, wo Jesus öffentlich als Lehrer und Heiland der Welt auftrat; er starb heilig wie er gelebt in den Armen Jesu und Mariä des süßesten Todes. --
aus: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes Heiligen, Erster Teil 1904, S. 418 -- S. 422

siehe auch: Heilige Messe zu Ehren des heiligen Joseph

RESPONSORIO SEGUNDO DE S.S. JOSÉ -- Ignacio de Jerusalem y Stella (c. 1707 -- 1769)

https://youtu.be/hsV85iUGbrI

https://katholischglauben.info/heiliger-...r-jesu-christi/

SIEHE AUCH:
Der hl. Josef


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 21.03.2020 14:17 | nach oben springen


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