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Was versteht man unter Besessenheit?
in Wort- und Begrifferklärungen 18.03.2020 11:39von Blasius • 3.922 Beiträge
Goffine: Unterricht über die Besessenheit
Nicht etwa eine leibliche Krankheit mit außerordentlichen, besonders schrecklichen Krankheits-Erscheinungen, wie etwa Melancholie.Mondsucht, Epilepsie (Fallsucht), Tobsucht und dgl., obwohl dergleichen körperliche Erscheinungen die Einwirkung des bösen Geistes erleichtern können. Die Besessenheit besteht auch nicht in der Einwirkung des Satans auf den menschlichen Willen, wie dies in so vielen Versuchungen geschieht, durch Trugbilder, Erregung der PhantasieEinflüsterung böser Gedanken, Bereitung böser Gelegenheiten. Die Besessenheit besteht vielmehr in einer Einwirkung des Satans auf den niederen Menschen, in einer Art Besitzergreifung seiner leiblichen Organe und niederen Seelenkräfte derart, daß der Satan hierin dem Menschen förmlich Gewalt antut, diese Organe und Kräfte mißbraucht, so daß im Besessenen zwei Persönlichkeiten sind, die menschliche und die teuflische, welche der menschlichen Gewalt antut und sie mißhandelt.
Kommen solche Zustände wirklich vor?
Ja, die heilige Schrift läßt uns hierüber nicht den mindesten Zweifel. An den verschiedensten Stellen derselben ist von Besessenen die Rede (1). Die ältesten Väter, zahlreiche Vorkommnisse in der Kirchengeschichte, selbst das Zeugnis heidnischer Schriftsteller beweisen, daß der böse Feind solche Macht öfters über die Leiber der Menschen ausgeübt hat.
Warum läßt Gott dem Satan solche Gewalt über den Menschen?
Es geschieht 1, zur Bestrafung oder Prüfung des Betreffenden, 2) zur Offenbarung des Bosheit des Satans und zur Warnung vor ihm, 3) zur Bestärkung des Glaubens und zur Verherrlichung der Kirche, welche durch Anwendung von Beschwörungen den bösen Feind aus dem Besessenen vertreiben kann.
Anmerkung: Man glaube ja nicht, daß ein Besessener etwa notwendiger ein schlechter Mensch sei; nein, die Besessenheit ist unabhängig von der sittlichen Beschaffenheit des Menschen; hat dieselbe ja schon bei ganz frommen und heiligen Personen stattgefunden.
Woran läßt sich die Besessenheit erkennen?
Man glaube nicht leicht an Besessenheit, sondern prüfe und erkenne wohl die Zeichen derselben (2). Diese sind: In einer fremden Sprache, die der Kranke nie gelernt hat, reden oder einen in solcher Sprache Redenden verstehen: Entferntes und Verborgenes offenbaren:
Kräfte zeigen, die dem Alter und der natürlichen Beschaffenheit nicht entsprechen. Wenn diese und ähnliche Zeichen zugleich vorhanden sind, so sind sie von um so größerem Gewicht. (Rituale romanum) –
in: Leonhard Goffine, Ord. Praem.; Unterrichts- und Erbauungsbuch oder Katholische Handpostille, 1885, S. 178 – S. 179
https://katholischglauben.info/unterrich...e-besessenheit/
Liebe Grüße, Blasius
RE: Was versteht man unter Besessenheit?
in Wort- und Begrifferklärungen 18.03.2020 18:57von Bernhard • 93 Beiträge
Obwohl hier schon viel über Besessenheit gepostet wurde, möchte ich nur noch einmal darauf hinweisen, was heutzutage die Ursachen von Besessenheit sein können. An erster Stelle steht die Verfluchung. Dabei ist der Verfluchende Täter und die besessene Person Opfer. Bei einer Verfluchung muss es nicht zu einer Besessenheit kommen, aber es kann dazu kommen, je nachdem mit welcher Intention eine Verfluchung vorgenommen wird. Besonders schwerwiegend sind z.B. Verfluchungen (Verwünschungen) durch Eltern oder Priester. Dabei muss man bedenken, dass Gott dies auch zulässt (s. Anneliese Michel, Klingenberg, welche bereits im Mutterleib verflucht wurde). Satan werden hier Rechte eingeräumt, von einem Menschen Besitz zu ergreifen. Dem stehen aber die Gebete (Sakramentalien) der Kirche gegenüber, welche bei sachgerechter Anwendung nach einer gewissen Zeit zu einer Austreibung der Dämonen (Exorzismus) führen.
Ein weiterer Punkt ist die Selbstverschreibung an Satan, d.h. ein Pakt mit dem Teufel, der mit Blut besiegelt sein muss. Daraus herauszukommen ist sehr schwer.
Des weiteren kann die Praktizierung schwerer Sünden zu einer Besessenheit führen. Vorstufen einer Besessenheit sind diabolische Bedrängnisse und die Umsessenheit.
Heutzutage liegt die große Gefahr, in die Hände von Satan und seinen Dämonen zu geraten, in der Praktizierung von okkultistischen und esoterischen Praktiken ("Die Geister, die ich reif, ich werd' sie nicht mehr los." - FAUST I). Okkultismus ist ein großes Einfallstor für diabolische Bedrängnisse. Ob derjenige, der solchen praktiziert, gleich merkt, dass hier teuflischer Einfluss vorhanden ist, ist die andere Frage. Nicht zuletzt im Umkreis von Satanismus und dessen Praktiken ist die Nachfrage nach Exorzisten sehr hoch (s. Italien: Bermuda-Dreieck: Turin, Mailand, Bergamo).
Da in Deutschland seit Klingenberg (Anneliese Michel) kaum noch Exorzismen durchgeführt werden, bleibt für viele Betroffene nur noch die Psychiatrie oder der Suizid. Hier wäre dringend ein Umdenken nötig, da sich die Symptome einer Besessenheit sehr leicht feststellen lassen (s. a.a.O.). Hier als Verantwortlicher nicht zu handeln, ist eine schwere Unterlassungssünde. Aber da es bei vielen Theologen den Teufel nicht gibt, gibt es auch keine Besessenheit. Auch hier hat der Teufel ganze Arbeit geleistet.
In hoc signo vinces.
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