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4. März Der heilige Kasimir, Prinz und Bekenner von Polen,

in Unsere Fürsprecher 04.03.2020 08:33
von Blasius • 3.810 Beiträge



+ 4.3.1484 - Fest: 4. März

Schön ist es und auch recht erbaulich, dass fast jedes christliche Land durch einzelne Frauen oder Männer aus fürstlichem Geblüt im Heiligenkalender vertreten sind, Deutschland beispielsweise durch den heiligen Kaiser Heinrich und die heilige Kaiserin Kunigunde. Frankreichs Zierde ist der heilige König Ludwig. Norwegen stellt den heiligen König Olaf, Böhmen den heiligen König Wenzel, Ungarn den heiligen König Stephan und so weiter.



Zu den Heiligen aus fürstlichem Haus gehört auch der heutige Tagesheilige Sankt Kasimir, Prinz von Polen, Herzog von Litauen und erwählter König von Ungarn. Von ihm sagt lobend die Epistel: „Selig der Mann, der ohne Makel erfunden wurde, der dem Golde nicht nachging und nicht auf Geld und Reichtum seine Hoffnung setzte.“



Man muss sich wundern, dass dem heiligen Kasimir solche Weisheit nachgerühmt wird, denn als er am 4. März 1484 an der Auszehrung starb, war er gerade vierundzwanzig Jahre alt. Gewöhnliche Menschen kommen sonst erst viel später und manche überhaupt nie dahinter, dass Geld und Reichtum nur eitel Schein und Blendwerk sind und dass allein ein Gott wohlgefälliges Leben den Menschen für Zeit und Ewigkeit glücklich machen kann. Kasimir gehörte zu denen, die schon mit jungen Jahren klug werden. Zwei Dinge waren es besonders, die ihn auszeichneten, nämlich die Liebe zum gekreuzigten Heiland und die Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria.



Als der kleine Kasimir zum ersten Mal von dem bitteren Leiden und Sterben Jesu Christi erfuhr, erging es ihm, wie es bei diesem Anlass jedem Kind ergeht, in dessen Brust ein warmfühlendes Herz schlägt. Die Tränen liefen dem Prinzen die Wangen hinunter, und fest nahm er sich vor, jede Sünde zu meiden, weil die Sünden die bittere Ursache der Schmerzen des Heilandes sind. Darüber hinaus verzichtete Kasimir, sooft es unauffällig geschehen konnte, gern auf den vollbesetzten Tisch im königlichen Elternhaus. Süßigkeiten schlug er fast immer aus. Zuweilen geschah es auch, dass er anstatt im warmen Bett auf dem kalten Fußboden schlief. All diese Opfer nahm der jugendliche Prinz auf sich, um dadurch das bittere Leiden und Sterben des lieben Heilandes zu ehren und ihm so sein schweres Kreuz tragen zu helfen.



Empfindungen und Vorsätze dieser Art drängen sich uns gern auf, wenn wir die Leidensgeschichte des Herrn lesen oder hören. In solchen Augenblicken ist die Gnade ganz in der Nähe, und wenn wir da dem Ruf der Gnade folgen und wie der Polenprinz dem Heiland durch kleine Opfer unsererseits das schwere Kreuz auf dem bitteren Kreuzweg tragen helfen, so kann es geschehen, dass wir ebenfalls Heilige werden.



Neben der Nachfolge des gekreuzigten Heilandes zeichnete den heiligen Polenprinzen Kasimir eine innige Verehrung der lieben Mutter Gottes aus. Als man hundertzwanzig Jahre nach dem Tod das Grab des Heiligen öffnete, fand man unter dem Kopf des unverwesten Leichnams ein Schriftstück, auf das Kasimir eigenhändig ein Marienlied niedergeschrieben hatte, das er im Leben immer wieder mit Vorliebe zum Lob und Preis der lieben Mutter Gottes gesungen und gebetet hatte. Es ist eins der schönsten Marienlieder überhaupt und beginnt mit den Worten: „Alle Tage sing und sage Lob der Himmelskönigin...“ Schön und sinnreich wäre es, wenn man das liebe Lied gleich im Anschluss an die heutige Legende im Gesangbuch suchen und es durch alle Strophen bis zum Ende singen würde; denn ein Marienlied ist ein Labsal für die Seele und tut dem katholischen Herzen wohl. Eigentlich sollte man doch jeden Tag ein Marienlied singen!



Lobgesang auf die jungfräuliche Gottesmutter des hl. Kasimir



Alle Tage / sing und sage / Lob Marien, du mein Mund!

Gib, o Leier! / ihre Feier, / fromm gib ihre Hoheit kund.



Liebend spende, / ohne Ende, / Lobgesang der Königin!

Ewig preise / frommer Weise / ihren milden Muttersinn.



Alle bringet / Preis ihr, singet / ihr, der Mutter Gottes, Lob;

stets verkündet / Lieb entzündet / sie, die Gott so hoch erhob.



Würdig alles / Hymnenschalles / bist, beglückte Jungfrau, du!

Durch dich fanden / die Verbannten / Freiheit und des Himmels Ruh!



Zierlich glänzen, / Blumenkränzen / gleich, zum Trost der Kirche hier

deine Sitten, / Reden, Bitten, / deines Wandels fromme Zier.



Evens Fallen / schloss uns Allen / Eden zu, das sie verlor;

sie, die Treue, / schließt auf's neue / glaubend auf des Himmels Tor.



Evens wegen / ward der Segen / von den Menschen abgewandt;

durch Marien / kann er ziehen / auf dem Weg zum Vaterland.



Dessen sollen / Lob dir zollen / die Erlösten aller Zeit,

dich verehren / und vermehren / ewig deine Herrlichkeit.



Zwar aus meinen / nimmer reinen / Lippen strömt kein süßer Sang,

doch ich zage / nicht, und wage / laut der Harfe Feierklang.



Du, o Zierde! / Glanz und Würde, / Krone in der Frauenkranz,

Auserwählte, / Gottvermählte! / Über alle strahlt dein Glanz.



Tugendsiegel, / Sittenspiegel, / Gnadenfülle doch geweiht,

Gottes Tempel / und Exempel / jeglicher Gerechtigkeit!



Nie gelingen / wird's zu singen / würdig dich der Rede Flor;

keine Leier / trägt die Feier / deiner Hoheit würdig vor.



Vor dir bleichet, / vor dir weichet, / hochgeliebter Meeresstern!

In den blauen / Himmelsauen / der Gestirne Schimmer fern!



Großmut leitet, / Schöne kleidet, / Königstochter Davids ! Dich

Er, der Götter / Gott, der Retter, / dich erkor er ewiglich.



Er gewährte, / Hochverklärte, / neuen Flor durch dich der Welt,

denn entsiegelt / und entriegelt / ward durch dich das Himmelszelt.



Sieh! Gerochen / und zerbrochen / ist der Stolz der Mächtigen;

hoch erhoben / sind dort oben, / wie du sangst, die Dürftigen.



Heil dir, Reine ! / Da durch deine / Hand der Himmel offen ist!

Kühn bekriegtest / und besiegtest / du der alten Schlange List.



Durch dich, Hohe! / glänzt die frohe / Welt von neuem Licht erfreut;

deinem Blicke / weicht die Tücke / jener alten Dunkelheit.



Überwunden / und gebunden, / Heil`ge! Ward durch dich der Tod;

du bringst Allen, / die gefallen, / der Erlösung Morgenrot.



Keusch trug deine / engelreine / Hülle Gott, der Welten Glück;

unsre Ehre / führtest, Hehre! / Du, und unser Heil zurück.



Unversehrte! / Dir bescherte / Himmelsadel Gott schon hier;

deine Bürde / nahm die Würde / hoher Keuschheit nie von dir.



Du gebarest, / doch du warest / selbst als Mutter engelrein;

traulich stilltest / du, und hülltest, / die dich schuf, die Allmacht, ein.



Hoch entzücket / und erquicket / deiner Blüte Wohlgeruch,

die geweihte / Frucht befreite / unsre Welt von Gottes Fluch.



Makellose / Himmelsrose, / Keuschheitslilie, Edelstein!

Über Sonnen / in die Wonnen / führtest du der Keuschen Reih`n.



O gewähre / stets, du Hehre! mir der Tat und Rede Kraft;

dass an keinem / Tag in deinem / Lobgesang mein Geist erschlafft.



O empfehle / meine Seele, / dass sie nimmer wankt noch fällt –

deinem Sohne; / er verschone / sie im Schiffbruch dieser Welt.



Ach! erflehe, / dass ich sehe / einst dich in des Himmels Ruh;

dass zur Flamme / nicht verdamme / mich der Richter, wirke du!



Keusch zu wandeln, / fromm zu handeln, / spende Kraft mir, dass ich klug,

sanft und mäßig / unablässig / sei und redlich ohne Trug;



auf der Reise / lehre weise / hier mich wallen deine Huld,

einfach wandeln, / männlich handeln, / rein in Demut und Geduld;



Milde hegen, / Wahrheit pflegen / wie im Herzen so im Mund,

Böses wehren, / Gott verehren, / mit dem Himmel stets im Bund;



zu den Höhen / heimwärts sehen / in der Andacht Feierglut,

edel ringen / und bezwingen, / ob dem Himmel, Fleisch und Blut;



so verleihe, / dass ich weihe / ganz mein Leben deinem Sohn,

dass ich erbe, / wenn ich sterbe, / ihn, des Himmels höchsten Lohn.



Deine süße / Bitte gieße / Kraft und Wärme ein;

die dir dienen, / lass von ihnen / Schuld und Trübsal ferne sein.



Sei uns Stütze / und beschütze, / Heilige! Die Christenheit;

gib hienieden / mild uns Frieden, / dass uns Satan nie bedräut.



Zweig von Jesse! / Deckt einst Blässe / ob dem Tod uns das Gesicht;

dann beschütze / uns, o Stütze! / Zier der Welt, der Tiefe Licht!



Dann erscheine, / ewig Reine! / führe, Mutter! Hoch erfreut,

uns nach oben, / dass wir loben / Gott und dich in Ewigkeit!



Liebe Grüße, Blasius

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