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18. Februar 2020 - Heiliger Simeon Bischof von Jerusalem Märtyrer

in Unsere Fürsprecher 18.02.2020 07:38
von Blasius • 3.824 Beiträge



Der heilige Greis Simeon steht, mit einem Fuß auf dem Kreuz, das für ihn bestimmt ist; über ihm sieht man einen Engel, der dem Heiligen die Märtyrerkrone auf das Haupt setzen will; einer der Schergen schaut in die Richtung des Engels, der andere ergreift den heiligen Simeon; im Hintergrund sieht man Weinende.

Der heilige Simeon Bischof von Jerusalem Märtyrer
Der heilige Simeon war ein Sohn des Kleophas (Bruder des heiligen Joseph). Seine Mutter hieß Maria (Kleophä), die, wie das Evangelium bezeugt, bei dem Tode Jesu zugegen war. Es ist nicht zu bezweifeln, daß der heilige Simeon einer aus den Jüngern Christi gewesen, daß er dessen Predigten angehört und die vielen Wunder, welche er gewirkt hat, mit Augen gesehen. Als die Apostel sich in die ganze Welt zerstreuten, blieb Simeon zu Jerusalem und bemühte sich mit dem heiligen Apostel Jakobus dem Jüngeren, dem ersten Bischof dieser Stadt, um die Bekehrung seiner Landsleute. Als Jakobus nach der Voraussage Jesu den Kelch des Martertodes getrunken hatte, ward er zu dessen Nachfolger erwählt, wurde also der zweite Bischof von Jerusalem. Während seines oberhirtlichen Amtes wurde die Weissagung Jesu von der Zerstörung Jerusalems erfüllt. Auf göttliche Offenbarung hin flüchtete sich Simeon vor der Ankunft der Römer (unter Vespasian) mit den Gläubigen nach Pella jenseits des Jordans. Als das römische Kriegsheer nach Eroberung und Zerstörung der Stadt durch Titus im Jahre 70 n. Chr. wieder abgezogen war, kehrte Simeon mit seinen Schäflein in die Ruinen der Stadt zurück. Bei diesen Umständen hatte der heilige Bischof Arbeit genug, um für das leibliche und geistliche Wohl der ihm anvertrauten Gemeinde zu sorgen. Er zeigte sich hierin unermüdlich und hatte den Trost, daß sich die Zahl der Gläubigen täglich vermehrte. Mit der Zahl steigerte sich auch die Tugend und Andacht. Um diese zu stören, schickte der Satan verschiedene Irrlehrer, welche wie die reißenden Wölfe in den Schafstall Christi einzudringen und die Gläubigen durch ihre falschen Lehren zu verführen suchten. Allein der heilige Simeon war Tag und Nacht wachsam über seine Herde und machte durch Widerlegung derselben die Irrlehrer so zu Schanden, daß sie die Flucht ergreifen mussten.

Zur Zeit des Kaisers Trajan entstand eine Verfolgung der Christen. Man suchte zu Jerusalem und in der ganzen Umgegend vorzüglich jene auf, welche von dem König David herstammten. Die Römer befürchteten eben, es könnte jemand aus diesen sich zum Messias aufwerfen und eine neue Empörung anfangen. Daher wurden sowohl Juden als Christen, die aus dem Geschlecht Juda waren und den König David für ihren Stammvater hielten, gefangen genommen und hingerichtet. Unter den ersten war der heilige Simeon. Von diesem wußte man, daß er ein Christ, ja sogar ein Bischof der Christen und zugleich auch aus dem erwähnten Geschlecht und Stamm wäre. Deswegen wurde er von den Juden bei dem Landpfleger Atticus angeklagt. Er hatte damals schon das 120. Jahr erreicht. Atticus befragte ihn, ob es wahr sei, daß er von dem Geschlecht Juda entsprossen wäre und Christus dem Nazaräer anhange? Der Heilige bejahte beides unerschrocken. Der Landpfleger beteuerte, daß er ihm in Anbetracht seines ehrwürdigen Alters kein Leid zufügen, sondern ansehnliche Geschenke erteilen wolle, wenn er nur Christo absagen und den Göttern des Reiches opfern würde. Der ehrwürdige Greis zeigte Abscheu vor solcher Zumutung und sprach: „Nein, in Ewigkeit werde ich Christo nicht absagen, in Ewigkeit den Götzen nicht opfern. Deine Götter sind die gottlosesten Menschen gewesen. Jesus Christus ist wahrer Gott.“ Dies sprach er mit solcher Kraft der Stimme, mit solcher Rührung und Überzeugung, daß er auf die Anwesenden tiefen Eindruck machte. Um diese Rührung zu ersticken, gab Atticus Befehl, den heiligen Bischof in seiner Gegenwart zu geißeln. Der Befehl wurde auf der Stelle vollzogen. Das Blut floß reichlich auf die Erde. An den folgenden Tagen peinigte man abermals denselben auf verschiedene grausame Art; allein man sah an dem Heiligen die nämliche Freude und Starkmütigkeit.

Der Landpfleger wollte ein Ende machen, und verurteilte den heiligen Simeon zum Tode des Kreuzes mit den Worten: „Weil du nicht aufhörst, Christus zu predigen, so sollst du auch wie Christus des schmählichsten Todes sterben.“ Da betete Simeon, zog selbst seine Kleider aus, legte sich auf das ihm zubereitete Kreuz und reichte Hände und Füße zum Annageln dar. Man nagelte den Heiligen an und richtete das Kreuz in die Höhe. Die Schmerzen waren unsäglich groß, aber die Geduld des Heiligen war noch größer, indem ihm Gott die Kraft und Stärke verlieh, um selbe auszuhalten. Er bekannte nochmals am Kreuz mit later Stimme, daß Christus der Herr der wahre Gott und Heiland der Welt sei. Nach dessen Beispiel betete er für seine Kreuziger, befahl seinen Geist in die Hände Gottes und beendigte sein Leben im Jahre 107. –

aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 122-123


Liebe Grüße, Blasius

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