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#Mahnende Offenbarung über das, was ist, in sieben Sendschreiben

in Kleinschriften 27.01.2020 08:57
von Blasius • 3.820 Beiträge



Das Sendschreiben nach Smyrna (Offb. Kap. 2 Vers 8-11)


1 Das Sendschreiben nach Smyrna (Offb. Kap. 2 Vers 8-11)
1.1 Das Sendschreiben nach Smyrna
1.2 Besondere Herzlichkeit und Lob
1.3 Trost und Ermutigung für die Christen von Smyrna
1.4 Das Maß der Leiden ist noch nicht voll
1.5 Verheißung des Siegeskranzes für die Christen von Smyrna
1.6 Nur die Untreuen verfallen der Verdammnis

Das Sendschreiben nach Smyrna
(8) Und dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ins Leben zurück kehrte: (9) Ich kenne deine Drangsal und deine Armut – doch du bist reich – und (ich kenne) die Lästerung aus dem Munde derer, die sich Juden nennen, sie sind es aber nicht, vielmehr eine Synagoge des Satans. (10) Fürchte dich nicht vor den Leiden, die dir bevorstehen. Siehe, der Teufel hat vor, etliche aus euch ins Gefängnis zu werfen, damit ihr erprobt werdet, und ihr werdet Drangsal haben, zehn Tage lang. Sei getreu bis in den Tod, und ich werde dir das Leben als Siegeskranz geben. (11) Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Der Sieger soll kein Leid erfahren von dem zweiten Tod.

Besondere Herzlichkeit und Lob

Das nach Smyrna gerichtete Schreiben zeichnet sich durch besondere Herzlichkeit aus. Es enthält nur Lob. Smyrna war damals zwar eine reiche Handelsstadt, berühmt durch ihre Schönheit, das „Kleinod Asiens“ genannt, konnte sich jedoch nicht mit dem nahen Ephesus messen… Bischof von Smyrna war damals vielleicht schon der heilige Polykarp, eine der ehrwürdigsten Gestalten der Urkirche. Auf der Höhe von Smyrna hat er am 22. Februar 156 für Christus freudig sein Leben geopfert, nachdem er ihm als seinem König 86 Jahre lang gedient hatte. (vgl. P. Ketter, Im Lande der Offenbarung, S. 26 bis 30).

Trost und Ermutigung für die Christen von Smyrna

Schon die Titel des sprechenden himmlischen Herrn sind voll Trost und Ermutigung. Über den „Ersten und Letzten, der tot war und ins Leben zurück kehrte“ (1, 17f), vermag keine vergängliche Erdenmacht etwas, nicht einmal der Tod, dem sich sonst alles auf Erden beugen muss. Und dieser Herr der Ewigkeiten, der Todesüberwinder, weiß um die dreifache Not der Seinen in Smyrna: um ihre Drangsal, ihre Armut und ihre Lästerung seitens der Feinde. Vielleicht lebten die Christen Smyrnas vor ihrer Bekehrung sorglos und in Wohlstand. Um Christi willen aber wurden sie dann bedrückt und wirtschaftlich ruiniert. Doch was will das besagen! Den wahren Reichtum, den sie in Christus erlangt haben in jeglicher Hinsicht (1. Kor. 1, 5; 3, 22; 2. Kor. 6, 10), kann ihnen keiner rauben. Mögen die gehässigen Feinde aus der einflußreichen Judenkolonie, der viele von den Christen wohl früher angehört haben, gegen sie hetzen und sie als Volksschädlinge und Unruhestifter (Apg. 17, 6) bei der Behörde verlästern! Mögen sie sogar den religiösen Ehrentitel des altbundlichen Gottesvolkes für sich allein beanspruchen! Die blutmäßige Zugehörigkeit zur Rasse dieses Volkes gibt nichtmehr den Ausschlag. Ein neues Gottesvolk ist an Stelle des alten getreten, seitdem dieses seinem göttlichen Bundesherrn öffentlich die Treue gekündigt hat (Joh. 19, 15). Die Feinde Christi aber, die Juden, sind nicht mehr „die Synagoge des Herrn“, wie sie im Alten Testament wiederholt genannt werden, sondern „die Synagoge Satans“. Dieser ist nun ihr eigentlicher Bundesherr im Kampf gegen die Kirche Gottes, wie er ihr Vater ist (Joh. 8, 44)… Auch beim Martyrium Polykarps hatten die Juden Smyrnas die Hand im Spiel.

Das Maß der Leiden ist noch nicht voll
Das Maß der Leiden ist noch nicht voll. Der Teufel, der alte Verleumder und Neidhart, der schon bisher sich der Juden als Werkzeug gegen die Christen zu bedienen verstand, wird alles aufbieten, um sogar Gefängnisstrafen gegen einige Christen durch die staatliche Behörde zu erreichen. Dadurch will er die Sache Christi in Verruf bringen. Christ und Verbrecher, Christ und Staatsfeind soll in der öffentlichen Meinung ein Begriff werden. Aber Gott ist stärker als der Teufel. Er läßt zwar Leiden und Schmach über seine Getreuen kommen und duldet den Scheinerfolg ihrer Feinde. Aber es soll alles nur eine Versuchung zur Erprobung sein (vgl. Tob. 12, 13; 1. Kor. 10, 13). Die Dauer ist im voraus festgelegt, also nicht in erster Linie von dem Willen der Verfolger abhängig. „Zehn Tage lang“ nur läßt der Herr sie gewähren. Der Ausdruck ist bildhaft und bezeichnet eine verhältnismäßig kurze Frist (Dan. 1, 14; 1. Mos. 24, 55). Aber sie ist lang genug, um die Mahnung zur Treue bis in den Tod daran zu knüpfen. Nicht der Tod im allgemeinen ist zunächst gemeint, sondern der Tod des Martyriums. Nur der ist ein echter Christ, der jederzeit lieber das Leben opfert als die Treue bricht. Das herrliche Wort von der Treue darf nicht zur billigen Phrase werden. „Bis in den Tod die Treue“ schwären in Stunden der Begeisterung, zur Zeit des Friedens, ist auch für Schwächlinge nicht schwer. In Zeiten der Verfolgung und Bedrückung die Fahne nicht verlassen, beweist erst den Heldengeist. Ein herrlicher Preis winkt diesen Getreuen: ein unverwelklicher Siegeskranz, das ewige Leben selbst. Was wollen da „zehn Tage“ Verfolgung, sogar mit Einsatz des Erdenlebens bedeuten! (Vgl. Röm. 8, 18)

Verheißung des Siegeskranzes für die Christen von Smyrna
Diese Verheißung des Kranzes musste die Christen Smyrnas besonders ermutigen; denn ihre Stadt war berühmt wegen ihrer sportlichen Kampfspiele, bei denen dem Siegen ein Ehrenkranz überreicht wurde. Den für Sport und Wettkampf begeisterten Menschen des hellenistisch-römischen Kulturraumes haben die neu-testamentlichen Schriftsteller, vor allem Paulus, das Streben nach christlicher Vollendung mit Vorliebe unter Bildern aus der Arena nahe gelegt (1. Kor. 9, 24-27; Phil. 3, 14; 2. Tim. 2, 4f; 4, 7f; 1. Petr. 5, 4; Jak. 1,1 2). Den „Kranz von Smyrnas“ zu erringen, galt als besonders ehrenvoll. Die Christen dieser Gemeinde werden sich also von den Wettkämpfern in der Arena nicht beschämen lassen. Daß aber gerade an sie und ihren Bischof die Mahnung zur Treue bis in den Tod ergeht, hat wohl noch einen andern Grund. Das heidnische Smyrna zeichnete sich durch besondere Ergebenheit gegen Rom aus und war lange ein Stützpunkt für dessen Herrschaft im Osten. Als die allzeit „treue Stadt“ zu gelten, war der Stolz ihrer Bürger. Schon 195 v. Chr. hatten sie der „Göttin Roma“ einen Tempel errichtet und wetteiferten später in der Pflege des Kaiserkultes. Beie einem solchen Kaiserfest erlitt Polykarp den Martertod, weil er sich weigerte, dem Kaiser den Rang eines göttlichen Kyrios zuzuerkennen (Allo, L`Apocalypse, 26f) Wenn also Smyrnas Christen zur Treue gegen Christus, ihren himmlischen Kyrios, aufgerufen wurden, so wußten sie, was das für sie bedeutete. Das christliche Smyrna sollte sich den Ehrennamen der „treuen Stadt“ gegenüber Christus in weit höherem Sinne verdienen als das heidnische gegenüber den Cäsaren. Johannes selbst zählt zu denen, die treu waren bis zum Tod und darum das Leben bei Gott als Siegeskranz empfingen. Das bringt die Liturgie zum Ausdruck, indem sie den zehnten Vers im siebten Responsorium des Festoffiziums am 27. Dezember beten läßt.

Nur die Untreuen verfallen der Verdammnis
Dem Sieger oder Überwinder verheißt der Herr dasselbe, was er einst seinen Jüngern in Aussicht stellte: „Wer sein Leben erhalten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um der Heilsbotschaft willen, der wird es erhalten.“ (Mark. 8, 35; vgl. Matth. 10, 28). Den leiblichen Tod müssen einmal alle erleiden, die Helden wie die Feiglinge, mögen diese Feiglinge ihm auch noch so scheu und vorsichtig aus dem Wege gehen, um ihr kleines Erdenleben zu schützen. Wenn aber der Richter zum allgemeinen Gericht erscheint, wird er die Getreuen in das ewige Leben einführen. Für sie bedeutet der leibliche Tod nur ein Entschlafen. Die andern aber fallen der ewigen Verdammnis anheim. Das ist der „zweite Tod“ (20, 14), der eigentliche und wahre Tod. Die Verdammten in der Hölle leben zwar weiter; aber dieses Dasein ist schlimmer als die Vernichtung. Darum läßt die Liturgie den Verstorbenen flehen: „Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod an jenem Tage des Schreckens, wann Himmel und Erde wanken, da du kommst, die Welt zu richten durch Feuer.“ –

Herders Bibelkommentar Die Heilige Schrift für das Leben erklärt, Bd. XVI/2 Die Apokalypse, 1942, S. 58 – S. 61
weitere Herders Bibelkommentare zur Geheimen Offenbarung siehe: Herders Bibelkommentare zur Apokalypse

https://katholischglauben.info/das-sends...en-nach-smyrna/


Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 27.01.2020 08:57 | nach oben springen


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