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16.10.2019 - Heilige Hedwig von Andechs Herzogin
in Unsere Fürsprecher 16.10.2019 08:33von Blasius • 3.922 Beiträge
Hedwig, ein bewunderungswertes Vorbild des christlichen Weibes, eine erhabene Zierde der deutschen Frauen, stammverwandt mit dem bayrischen und österreichischen Herrscherhaus, war die Tochter Berchtold`s IV., des Grafen von Andechs und Herzogs voN Dalmatien, und der Gräfin Agnes von Rochlitz. Sie wurde in dem Benediktiner-Nonnenkloster Kitzingen am Main mit ebenso weiser Sorgfalt als herrlichem Erfolg ausgebildet. Die heilige Schrift war ihr liebstes Buch, aus dem sie das Licht ihrer Gotteserkenntnis und die Glut ihrer Andacht nährte. Im zwölften Jahr ihres Lebens wurde sie mit Heinrich I., Herzog von Schlesien und Polen, vermählt. Sie beglückte ihn mit drei Söhnen und drei Töchtern und bewog ihn dann zu dem Entschluss, daß er mit ihr vor dem Bischof von Breslau das Gelübde ihrer gegenseitigen Keuschheit ablegte. Sie heiligten die noch folgenden dreißig Jahre der Ehe durch vollkommene Enthaltsamkeit.
Die junge Fürstin war das anmutigste Vorbild einer christlichen Hausfrau. Sie kleidete sich stets ihrem Stand gemäß, aber Ziererei und Weichlichkeit war ihr fremd. Sie verbannte allen Prunk und Schmuck von Gold und Edelgestein, Streng war sie in der Wahl ihrer Dienerschaft und duldete an ihrem Hof keine Persönlichkeit, an deren Charakter sich irgend welche Lieblosigkeit oder Heuchelei zeigte. Mit sinniger Klugheit bestärkte sie ihren Gemahl in der Friedensliebe und in der Ausübung des schönsten Rechtes eines Fürsten – das der Begnadigung. Im Verein mit ihm erbaute sie in den Jahren 1203-1219 das große Frauenkloster zu Trebnitz für tausend Nonnen, schenkte ihm sehr große Güter, damit die Fremden und Pilger eine gastliche Herberge, die Armen und Kranken eine genügende Pflege darin fänden. Neben demselben errichtete sie für sich eine eigene Wohnung, in welche sie während der Kriegszüge des Gemahls sich zurückzog.
Die Liebe und vorzüglich die gottgeweihte Liebe ist erfinderisch. Hedwig verbündete sich mit einigen in der Frömmigkeit erprobten Witwen und stiftete mit ihnen ein Erziehungs-Anstalt für arme, elternlose Mädchen sowohl von adeliger Geburt, als von geringerer Herkunft. Diese, den Gefahren der Welt entrissenen Jungfrauen, wurden sorgfältig ausgebildet in nützlichen Kenntnissen, in religiösen Tugenden bis zur Standeswahl. Nur der ewige und gerechte Vergelter weiß es, wie viel Böses auf diese Weise verhindert, wie viel Gutes gepflanzt wurde.
Wohltun war in Hedwig`s liebendem Herzen die einzige Leidenschaft. Für die große Menge der Armen hatte sie eine besondere Dienerschaft, und niemals setzte sie sich zu Tisch, ohne daß sie – zur Erinnerung an Jesus und die zwölf Apostel – dreizehn Arme eigenhändig gespeist hatte. Gewöhnlich aß sie nur etwas von den Resten, welche von der Mahlzeit der Armen übrig geblieben waren. In den späteren Jahren kleidete sie sich sehr einfach, sogar ärmlich; sie ging im Winter wie im Sommer barfuß und achtete nicht auf die schmerzhaften Beulen und blutenden Frostrisse, welche in Folge dessen an ihren Füßen ausbrachen. Als ihr der Beichtvater Schuhe zu tragen befahl, trug sie selbe unter dem Arm und zog sie eiligst an, wenn eine Person von Ansehen ihr begegnete. Der echte Goldglanz ihrer Herzens-Demut leuchtete hervor aus ihrem Benehmen gegen diejenigen, welche sie für fromm hielt. Diesen erwies sie die aufrichtigste Hochachtung, empfahl sich in ihr Gebet und küßte heimlich den Ort, wo sie gestanden, oder die Gegenstände, welche sie berührt hatten. Sie selbst, um ja kein besonderes Aufsehen zu erregen, betete gern an einsamen Orten. Als sie einst zu Trebnitz vor dem Altar der göttlichen Mutter Maria sich auf das Angesicht nieder warf, beobachtete heimlich eine Schwester, wie Jesus am Kreuz die rechte Hand vom Nagel ablöste, Hedwig segnete und mit lauter Stimme anredete: „Hedwig, dein Gebet ist erhört; du wirst erhalten, was du begehrt hast.“ Vierzig Jahre lang unterbrach sie ihr Fasten keinen Tag, und verkostete nie eine Fleischspeise. In ihrem Schlafzimmer stand ein schönes Bett, wie es einer fürstlichen Person gebührt; aber niemals schlief sie in demselben. Sie legte sich daneben auf den harten Boden und deckte sich mit einer Lederdecke zu.
Ungeachtet ihrer körperlichen Schwäche und fast beständiger Kränklichkeit war Hedwig stets freundlich, sanft und gelassen. Ihre Reden waren der wohltuende Ausdruck ihrer heiligen Freude in Gott. Diejenigen, welche sie im Gebet beobachten konnten, sahen sie oft in der Verzückung, oder von einem wunderbaren Lichtglanz umflossen, oder in der Luft schwebend, oder sehr häufige Tränen vergießend bei der Betrachtung der Leiden unseres Herrn und namentlich bei dem heiligen Messopfer. Am schönsten jedoch leuchtete das Feuer ihrer Gottes liebe in dem Dunkel ihrer schmerzhaften Prüfungen. Als im Jahre 1238 die Leiche ihres Gemahls, den sie mit dem treuesten Herzen ehrte und liebte, nach Trebnitz gebracht wurde, und die Ordensschwestern dieselbe mit lautemWeinen empfingen, beherrschte Hedwig vollkommen ihre Gefühle und tröstete die Jammernden: „Alles, was Gott mit uns und an uns tut, muss uns genehm und zu besonderem Trost sein.“ Als ihr Sohn Heinrich „der Fromme“ am 9. April 1241 im Krieg wider die Mongolen für die Religion und das Vaterland bei Liegnitz Schlacht und Leben verlor, hob Hedwig, die schmerzlichst verwundete Mutter, Augen und Hände zum Himmel und betete: „O Gott, ich danke Dir, daß Du mir einen solchen Sohn gegeben: er hat mich stets geleibt, mich nie betrübt, er war mein Teuerstes auf Erden. Nun hast Du auch ihn zu Dir genommen, Dank und Preis sei Dir dafür, Dir empfehle ich seine Seele; er starb ja in dem ehrenvollen Kampf für den Glauben und für das Land, zu dessen Schützer Du ihn bestellt!“
Unterdessen war die treue Witwe und liebende Mutter, von deren sechs Kindern nur noch die Tochter Gertrud, die regierende Äbtissin von Trebnitz lebte, reif geworden für denHimmel. Hedwig, scheinbar in voller Gesundheit, aber die nahe Ankunft des Todes erkennend, empfing die hl. Sterbesakramente imd verschied in den Armen ihres Kindes am 15. Oktober 1243. Ihr Leib durch die strengen Bußwerke zum Skelett abgezehrt, blühte nach dem Tode auf dem Leichenbett in wunderbarer Frische undSchönheit. Papst Klemens IV. feierte im Jahre 1267 ihre Heiligsprechung, und das Volk von Schlesien und Polen, dem sie eine Mutter gewesen, verehrt sie jetzt noch als seine Patronin, und pilgert häufig und in großen Scharen zu ihrem wundertätigen Grab. Ihre Reliquien ruhen gegenwärtig noch in Trebnitz: das so segensreiche Kloster aber, im Jahre 1810 aufgehoben, ist jetzt in eine Fabrik verwandelt. –
aus: Otto Bitschnau OSB, Das Leben der Heiligen Gottes, 1881, S. 804 – S. 805
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Liebe Grüße, Blasius
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