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11. Oktober - Mutterschaft Mariä

in Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria 10.10.2019 21:04
von Blasius • 3.825 Beiträge




Fest der Mutterschaft Mariä am 11. Oktober



Es gibt so viele Titel, mit denen wir Maria ehren. Es gibt so viele Gnaden, mit denen der Herr sie geziert hat. Aber nichts geht über jenen Urtitel hinaus, den wir schon in der Heiligen Schrift finden: Mutter des Herrn. Es bleibt Mariens ewiger Ruhm, es bleibt ihre wichtigste Stellung im Heilsplan Gottes, dass sie Mutter des Erlösers sein durfte. Mit niemand hat sie diese Stellung auch nur im Entferntesten zu teilen. Für alles andere, mit dem Gott sie ausgezeichnet hat, für jede andere Aufgabe, die der Höchste ihr noch übertragen hat, bleibt immer Grundlage und Ausgangspunkt ihre Gottesmutterschaft. „Maria mit dem Kinde lieb“, das besagt dem gläubigen Gemüt alles.



Wenn schon Mutterschaft zum Feinsten und Lieblichsten gehört, was die Menschenwelt kennt, wenn schon die Mutterliebe zu dem gehört, was die Dichter so sehr verherrlicht haben, was soll dann von einer Mutterschaft gelten, die als Gottesmutterschaft auf einer schwindelerregenden Höhe steht! Wie könnte man überhaupt jene Mutterliebe fassen, die im Herzen der ganz reinen, der tief begnadeten, der einzig auf ihr göttliches Kind bezogenen Mutter blühte!



Darum darf dieses einzigartige Bild niemals unserem Gesichtskreis entschwinden. Nie darf es von den anderen Bildern Mariens in den Hintergrund gedrängt werden. Es trägt nämlich unseren Christusglauben in sich. Es garantiert uns die Wahrheit und Echtheit unserer Erlösung. Es bleibt uns immer Sicherung der unvorstellbaren Liebe Gottes zu uns.



Maria ist wahrhaft und ganz echt Mutter Christi. In nichts hat sie weniger zur Erzeugung und zum Gebären ihrer heiligen Leibesfrucht beigetragen als andere Mütter. Das unvergleichbare Band, das eine Mutter mit der Frucht ihres Schoßes für immer verbindet, verbindet Maria mit Christus und Christus mit ihr. Wenn man vielleicht sagen könnte, dass vom Muttersein anderer Mütter etwas abgetragen wird, dadurch dass sie vorher und nachher des Mannes sein muss, so ist Maria einzig und allein auf ihr Kind ausgerichtet. Eine ungeteilte, eine vollkommene Liebe gehört ihrer heiligen Leibesfrucht.



Daraus verstehen wir, wenn die Lauretanische Litanei diese einzigartige Mutterschaft in immer neuen Wendungen preist: Reinste Mutter! Keuscheste Mutter! Unbefleckte Mutter! Ungeschwächte Mutter! Liebliche Mutter! Wunderbare Mutter!



Wieviel Liebliches, wieviel Tröstliches, wieviel Erbauliches, wieviel Geheimnisvolles würde unserem Glaubensleben verlorengehen, wenn ihm die Mutter mit dem Kinde lieb verlorenginge!



Kirchengebet



O Gott, du wolltest, dass dein Wort auf die Botschaft des Engels hin im Schoß der seligen Jungfrau Maria Fleisch annehme; so gewähre denn unsere Bitte und lass durch ihre Fürsprache bei dir uns Hilfe finden, die wir sie gläubig als wahre Gottesmutter bekennen.



Zur Geschichte des Festes: König Emanuel von Portugal war ein großer Marienverehrer. In seiner argen Bedrängnis (durch ein Erdbeben und einen Krieg mit Spanien u.a.) suchte er Hilfe bei der Gottesmutter. 1751 erhielt er die erbetene Erlaubnis, am ersten Sonntag im Mai in seinem Land das Fest der Mutterschaft Mariens zu feiern. In den kommenden Jahren baten auch andere Länder um diese Gunst. Vielerorts wurde es jedoch am 2. Sonntag im Oktober gefeiert. Pius X. ließ in seiner Reform, die die Bedeutung der Sonntage herausstellen wollte, dieses Fest fallen. Dann aber kam im Jahr 1931 die 1500-Jahr-Feier des Konzils von Ephesus (431). Auf diesem bedeutsamen Konzil wurde gegen die Irrlehre des Nestorius der Glaubenssatz verkündet: Die allerseligste Jungfrau Maria ist in Wahrheit Mutter Gottes. Eine ungeheure Begeisterung erfasste die gläubigen Scharen von Ephesus und die ganze Christenheit. Damit nun die Erinnerung an dieses bedeutsame Ereignis lebendig bleibe, setzte Pius XI. in seiner herrlichen Enzyklika „Lux veritatis“, vom 25. Dezember 1931, für die ganze katholische Kirche das Fest Mariä Mutterschaft ein, und zwar als Doppelfest zweiter Klasse, mit eigenem Messformular, eigenen Tagzeiten und Angaben im Martyrologium. Als Festtag bestimmte er den 11. Oktober.



(„So feiert dich die Kirche“, Prof. Dr. Carl Feckes, Maria im Kranz ihrer Feste, Steyler Verlagsbuchhandlung, 1957)


zuletzt bearbeitet 10.10.2019 21:24 | nach oben springen


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