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Als Engel werden gemeinhin unsichtbare Geistwesen bezeichnet, die nicht nur im Christentum, sondern auch in den anderen beiden monotheistischen Weltreligionen (Judentum, Islam) vorkommen. Der Name „Engel“ (lat. „angelus“) leitet sich vom altgriechischen Wort „ἄγγελος“ („ángelos“) ab und lässt sich mit „Bote“ bzw. „Abgesandter“ übersetzen. Engel gelten traditionell als Boten Gottes, die Menschengestalt annehmen können und oft auch mit Flügeln dargestellt werden. Sie wurden der Überlieferung nach von Gott erschaffen und sind diesem untergeordnet. Nach Thomas von Aquin sind Engel immaterielle Wesen, die aus reiner Form bestehen und keine Materie besitzen. Die kirchliche Lehre nimmt eine Unterteilung der Engel in neun Chöre (Ordnungen) vor, die auf die Engellehre des Pseudo-Dionysius von Areopagita (lebte im 6. Jhrdt.) zurückgeht. Die neun Ordnungen umfassen von oben nach unten gegliedert Seraphim, Cherubim, Throne, Herrschaften, Mächte, Gewalten, Fürsten, Erzengel und Engel. Eine hervorgehobene Stellung nehmen die Erzengel ein, die als Boten Gottes den Menschen weitreichende göttliche Beschlüsse überbringen und für Gemeinschaften oder ganze Völker von Bedeutung sind. Die offizielle Lehre der Kirche kennt namentlich drei Erzengel, was nicht heißt, dass es noch von ihnen gibt: Erzengel Michael als Anführer der Heere des Herrn, Erzengel Gabriel als Botschafter Gottes und den Erzengel Raphael als Engel der Heilung.
Neben den guten Engeln, kennt die christliche Tradition auch böse Engel, die sich gegen Gott aufgelehnt haben und deshalb in die Hölle hinunter gefahren sind und nun Dämonen sind. Als ihr oberster Anführer gilt Luzifer, der einst der mächtigste Engel und Lichtbringer gewesen sein soll. Er lehnte sich gegen Gott auf, wurde gestürzt und riss ein Drittel aller Engel mit sich. Auf diese Weise wurde Luzifer zu Satan bzw. dem Teufel.
Schutzgebet zum hl. Michael
Eines der bekanntesten Gebete ist jenes zum heiligen Erzengel Michael. Am 13. Oktober 1884 hatte Papst Leo XIII. (1810-1903) am Ende der Heiligen Messe im Vatikan eine Vision gehabt, in der er sah, wie Satan in der Kirche triumphieren würde. Daraufhin ging der Papst in sein Arbeitszimmer und verfasste dieses Gebet zum Hl. Erzengel Michael. Das Gebet wurde dann auch Teil der sogenannten leoninischen Gebete, die Papst Leo XIII. zur Verrichtung nach jeder stillen Messe vor den Stufen des Altars als Danksagung im Jahr 1886 einführte.
Deutsch:
Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe!
Gegen die Bosheit und Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz.
Gott gebiete ihm, so bitten wir flehentlich.
Du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen,
stoße den Satan und die anderen bösen Geister,
die in der Welt umhergehen, um die Seelen zu verderben,
durch die Kraft Gottes in die Hölle.
Amen.
Latein:
Sancte Míchael Archángele, defénde nos in próelio;
contra nequítiam et insídias diáboli esto praesídium.
Imperet illi Deus, súpplices deprecámur, tuque,
Prínceps milítiae caeléstis, Sátanam aliósque spíritus malígnos,
qui ad perditiónem animárum pervagántur in mundo, divína virtúte,
in inférnum detrúde.
Amen.
Heiliger Erzengel Michael
Eine umfangreichere Fassung des „Sancte Míchael Archángele“ (siehe oben) legte Papst Leo XIII. (1810-1903) im Motu proprio vom 25. September 1888 nieder.
Heiliger Erzengel Michael,
Du ruhmreicher Prinz der himmlischen Heerscharen,
verteidige uns in diesem schlimmen Krieg, den wir gegen Mächte und Gewalten,
gegen die Beherrscher der Welt der Finsternis
und gegen die bösen Geister in den Himmelshöhen führen müssen.
Komme den Menschen zu Hilfe,
die Gott nach seinem Bild und Gleichnis gemacht, unsterblich erschaffen,
und aus der Tyrannei des Teufels um einen teuren Preis erkauft hat.
Kämpfe – vereint mit dem Heer der seligen Engel – heute wieder so die Schlachten des Herrn,
wie Du einst gegen Luzifer, den Anführer des teuflischen Stolzes
und seine abtrünnigen Engel gekämpft hast!
Denn sie siegten nicht! Ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel.
Hinab gestürzt wurde stattdessen der grausame Drache, die alte Schlange,
die Teufel und Satan genannt wird und der die ganze Welt verführt.
Er wurde vom Himmel hinabgeworfen auf die Erde, und mit ihm all seine Engel.
Doch sieh! Der Urfeind hat sich wieder erhoben.
Der Menschenmörder hat wieder Mut gefasst.
Als Engel des Lichts verwandelt und getarnt schweift er mit einer Vielzahl böser Geister
in Raubzügen auf der Erde umher,
um hier den Namen Gottes und seines Gesalbten auszumerzen
und sich der Seelen zu bemächtigen, die für die Krone ewigen Ruhms bestimmt waren,
um sie umzubringen und dem ewigen Untergang zu weihen.
Wie Abwasser gießt der feindselige Drache
das Gift seiner Bosheit auf Menschen, deren Geist und Herzen er verführt verdorben hat:
Den Geist der Lüge, der Ehrfurchtslosigkeit und Gotteslästerung;
den todbringenden Hauch der Ausschweifung und aller Laster und Gemeinheit.
Die überaus durchtriebenen Feinde erfüllen die Kirche,
die Braut des unbefleckten Lammes,
mit Galle und Bitterkeit und berauschen sie mit Wermut.
Ihre frevlerischen Hände haben sie an die heiligsten Schätze gelegt.
Selbst am heiligen Ort, wo der Sitz des heiligen Petrus und der Lehrstuhl der Wahrheit
zur Erleuchtung der Völker errichtet ist,
haben sie den Thron ihrer abscheulichen Gottlosigkeit aufgestellt,
voller Heimtücke, damit, nachdem der Hirt geschlagen ist,
sie auch die Herde zerstreuen können.
Erhebe Dich also, unbesiegbarer Prinz,
und stehe dem Gottesvolk gegen den Ansturm der bösen Geister bei! Gib Du ihm den Sieg!
Die heilige Kirche verehrt Dich als ihren Hüter und Beschützer.
Du bist ihr Ruhm, weil Du sie gegen die bösen Mächte der Erde und Unterwelt verteidigst.
Dir hat der Herr die Seelen der Menschen anvertraut,
um sie in die himmlische Glückseligkeit zu geleiten.
Bitte inständig den Gott des Friedens,
Er möge den Satan unter unseren Füßen zermalmen,
damit er die Menschen nicht länger gefangen halten und der Kirche schaden könne!
Bringe Du unsere Bitten vor das Angesicht des Allerhöchsten,
lass sie zur Aussöhnung mit der Gnade und dem Erbarmen des Herrn kommen,
während Du den Drachen ergreifst,
die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist,
und ihn gefesselt in den Abgrund stürzt und bindest,
damit er die Völker nicht mehr verführe.
Amen.
Papst Leo XIII. (1810-1903)
Ave Regina Coelorum
„Portiunkula” in Assisi, bereits 1045 als die Kapelle Unserer Lieben Frau von den Engeln erwähnt, ist uns vertraut als die Kirche, welche der hl. Franziskus auf Geheiß des Himmels 1207 wiederherstellt. Hier erhielt er auch in einer Vision den berühmten Ablass, der am 2. August – Fest Maria zu den Engeln – gewährt wird. Heute befindet sich diese Kapelle in der vom hl. Pius V errichteten herrlichen Basilika Santa Maria degli Angeli zu Assisi.
Wie kann ein Mensch, in der Schöpfungsordnung doch „unter die Engel gestellt“ (Ps 8) über diese unermesslichen Myriaden von Engelchören, reine Geister von unvorstellbar Macht und Intelligenz, herrschen? Und dabei ist jeder Engel noch eine Art oder Welt für sich ist (vgl. Thomas Aquinas I.50.4)?
Die Begründung ist bezwingend einfach: Wenn der Sohn König ist, dann ist die Mutter Königin. Schon Elisabeth nannte sie die „Mutter des Herrn“ (Lk 1:43) Die Väter wenden ohne Scheu den Psalm 44:10 auf Maria als Königin und Mitregentin des Messias-Königs an (Athanasius). So konnte der hl. Petrus Canisius diesen Kirchenvater zitieren und ausrufen: „Mater Regis Angelorum, Regisque caelorum et amica et sponsa“. Der Hl. Gregor von Nazianz (+390) nennt Maria „die Mutter des Königs des Universums“, „die jungfräuliche Mutter, die den König der ganzen Welt geboren hat“. Nach dem Kolosserbrief (1:16) ist ja Christus auch Schöpfer der Engel und ihr König; demzufolge ist Maria Königin auch der Engel.
Der hl. Johannes von Damaskus (+749) fasst die Väterlehre prägnant zusammen, indem er ihr den Namen „Königin, Patronin, Herrscherin“ und selbst „Herrscherin aller Kreatur“ erteilt. Pius XII zitiert diesen Kirchenvater: „Der heilige Johannes von Damaskus schreibt somit zu Recht: ´Sie ist wahrhaftig die Herrscherin der ganzen Schöpfung geworden, in dem Augenblick wo sie Mutter des Schöpfers wurde´, und der Erzengel Gabriel selbst kann der erste Herold der Königswürde Mariens genannt werden… Wahrlich erreicht sie durch diese Vereinigung mit Christus, dem König, eine so erhabene Würde, dass sie den Rang aller geschaffenen Dinge überragt… Damit überragt die heilige Jungfrau ohne Zweifel an Würde die ganze Schöpfung. Sie besitzt bei ihrem Sohne den Vorrang vor allen. St. Sophronius singt: ‚Du endlich hast bei weitem alle Kreatur überragt. Was könnte es Erhabeneres geben, als eine solche Gnade, die Dir allein zuerteilt wurde nach dem Willen Gottes?‘. Und St. Germanus geht noch weiter in seinem Lob: ´Deine Würde stellt Dich an die Spitze aller Kreaturen, Deine Erhabenheit stellt Dich über die Engel´.
Der Erzengel Gabriel war erkoren, diese Königin – „heiliger als die Cherubim und Seraphim, unvergleichlich glorreicher als der Rest der himmlischen Heerscharen“ (hl. Ephräm) - in tiefer Ehrfurcht und Unterwerfung zu grüßen. „Es wird durch diesen einzigartigen, feierlichen und nie vernommenen Gruß gezeigt, dass die Gottesmutter der Thron aller göttlichen Gnaden gewesen ist, dass sie mit allen Gnadengaben des Hl. Geistes ausgestattet, ja sogar dieser Gnadengaben nahezu unbegrenzte Tiefe gewesen ist, so dass sie niemals dem Fluche unterworfen war (Pius IX, Ineffabilis Deus).“
https://fsspx.de/de/news-events/news/ave...-coelorum-51089
Liebe grüße, Blasius
« Gebet zu den sieben Geistern* vor Gottes Thron, besonders zum hl. Erzengel Michael | Engelmonat September - von P. Recktenwald - FSSP HH » |
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