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Gefeiert Am 1. April: Die heil. Agape, Chionia und Irene, Jungfrauen und Märtyrer

in Unsere Fürsprecher 01.04.2019 09:51
von Blasius • 3.923 Beiträge



Die heil. Agape, Chionia und Irene, Jungfrauen und Märtyrer.


Zu Thessaloniki, wo einst der heilige Paulus predigte und eine christliche Gemeinde gegründet hatte, deren lebendiger Glaube an allen Orten bekannt war, lebten um das Jahr 304 drei fromme Jungfrauen. Die eine hatte den schönen Namen Agape, zu deutsch Liebe, denn die heilige Gottes-und Nächstenliebe brannte in ihrem Herzen; die andere hieß Chionia, zu deutsch die Schneeige, denn ihre Seele war so rein und weiß wie der Schnee; die dritte hieß Irene, zu deutsch Friede, denn der Friede Gottes lebte in ihrem Herzen . —

Als unter dem grausamen Kaiser Maximian eine Christenverfolgung ausbrach, flüchteten sie sich auf einen hohen Berg, dort aber wurden sie ergriffen und vor den Statthalter Dulcetius geführt, mit ihnen zugleich ein Christ mit dem Namen Agatho und drei andere Frauen mit dem Namen Kasia, Philippa und Eutychia. Zuerst wendete sich der Richter an Agatho und fragte ihn, warum er nicht von dem Opferfleisch der Götter esse?
Agatho antwortete: "Weil ich ein Christ bin."

Darauf wandte sich der Richter zu Agape und sprach: "Was sagst du?"

Agape: "Ich glaube an den lebendigen Gott und will mein Gewissen nicht verlieren."

Richter Dulcetius an Chionia: "Was sagst Du dazu?"

Chionia: "Weil ich an Gott glaube, so wolle ich deswegen nicht tun, was du begehrst."

Richter Dulcetius zu Irene: "Warum hast du dem Kaiser nicht gehorcht?"

Irene: "Ich tat es aus Gottesfurcht"

Richter Dulcetius zu Casia. "Was sagst du?"

Kasia: "Ich will meine Seele retten."

Richter Dulcetius zu Casia: "Willst du also an unseren Opfern keinen Anteil nehmen?"

Kasia: "Gott bewahre mich vor solch einen Frevel"

Richter Dulcetius zu Philippa: "Wirst Du wie die anderen sprechen?"

Philippa: "Ich sage dasselbe; ich will lieber sterben, als von euren Opfern essen."

Richter Dulcetius zu Eutychia: "Aber du Eutychia, wirst Du denn auch so unvernünftig sein, wie deine Genossinen?"

Eutychia: "Auch ich sage das gleiche; auch ich will lieber sterben, als tun, was du begehrst."

Richter Dulcetius: "Hast du einen Mann?"

Eutychia: "Er ist gestorben."

Richter Dulcetius: "Wie lange?"

Eutychia: "Vor beinahe sieben Monaten"

Richter Dulcetius: "Du bist also in guter Hoffnung?"

Eutychia: "Ja, von meinem Manne"

Richter Dulcetius: " Ich ermahne dich, daß du dem Befehl des Kaisers gehorchst."

Eutychia: "Nimmer mehr, denn ich bin eine Christin, eine Magd des allmächtigen Gottes."

Nun ließ der Richter diese Frau ins Gefängnis führen, bis sie entbunden habe; Dann sprach Richter Dulcetius wieder zu Agape: "Willst du dem Kaiser gehorchen?"

Agape: "Ich huldige dem Satan nicht; durch deine Worte wird meine Gesinnung nicht geändert, denn sie ist unerschütterlich."

Der Richter Dulcetius zu Chionia: "Was sagst du?"

Chionia: "Unseren Entschluß kann niemand umstossen."

Der Richter Dulcetius: "Habt ihr etwas Bücher oder Schriften von den gottlosen Christen?"

Chionia: "Wir besitzen keine mehr, die Kaiser haben sie uns genommen."

Der Richter Dulcetius: "Wer hat euch denn den Entschluß, Christen zu werden, gegeben?"

Chionia: "Der allmächtige Gott und sein geborener Sohn, unser Herr Jesus Christus."

Der Richter Dulcetius: "Weil ihr denn die Gebote der Kaiser verachtet und bei dem gottlosen Namen der Christen verharrt, so vernehmt euer Urteil: Ich befehle, daß ihr des Feuertodes sterben müßt." Nachdem er dieses gesprochen hatte, fügte er noch hinzu: "Agatho aber, Kasia, Philippa und Irene sollen bis auf einen weiteren Befehl erstmal im Kerker verwahrt bleiben." Agape und Chionia wurden nun auf einem schon zubereiteten Scheiterhaufen lebendig verbrannt und erlangten so die doppelte Krone der Jungfräulichkeit und des Martertums.

Irene aber ließ der Statthalter Dulcetius wieder vor sich kommen und sprach zu ihr: "Man hat bei dir viele Büchern Hefte und Blätter jener Schriften gefunden, die bei den gottlosen Christen gebräuchlich sind, denn als man sie dir vorlegte, hast du sie als solche erkannt, obgleich du geleugnet hast, solche zu besitzen. Du verdienst also Strafe, aber ich will noch einmal Güte walten lassen. Du kannst dich von aller Qual befreien, wenn du jetzt die Götter an erkennst. Wohlan, willst du Opferfleisch essen und den Göttern opfern?"

Irene: "Nein, nein, bei jenem allmächtigen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, das Meer uns Alles, was darin ist; denn die größte aller Strafen, das ewige Feuer, ist denen angedroht, welche Jesus, das Wort Gottes verleugnen."

Richter Dulcetius: "Wer hat dich denn bewogen, daß du die Schriften bis auf den heutigen Tag aufbewahrt hast?"

Irene: "Jener allmächtige Gott, der uns befohlen hat, ihn bis in den Tod zu lieben. Darum haben wir es auch nicht gewagt, ihn zu verraten, sondern wollen lieber lebendig verbrannt werden, als solche Schriften auszuliefern."

Richter Dulcetius: "Wer wußte denn, daß sie in dem hause verborgen waren, wo du wohntest?"

Irene: "Das wußte der all,mächtige Gott, der Alles weiß, außer ihn aber niemand. Unseren Hausgenossen trauten wir nicht, weil sie unsere offenbaren Feinde sind und zeigte daher die Schriften niemanden.

Richter Dulcetius: "Wo warst du voriges Jahr, als die Kaiser ihre Befehle ergehen ließen?"

Irene: "Dort, wo es Gott gewollt hat, auf den Bergen"

Richter Dulcetius: "Aber wer gab euch zu essen?"

Irene: "Gott, der allen Speise gibt"

Richter Dulcetius: "Wußte euer Vater um dies alles?"

Irene: "Nein, er wußte davon nicht das Geringste."

Richter Dulcetius: "Wer wußte also von den Nachbarn um diese Sache?"

Irene: "Du kannst sie fragen und die Plätze aussuchen lassen, wo wir uns befanden."

Richter Dulcetius: "Als ihr von den Bergen herab gekommen seid, habt ihr dann die Schriften in Gegenwart von anderen gelesen?"

Irene: "Sie waren versteckt und wir waren sehr betrübt, daß wir sie nicht lesen konnten."

Nun sprach Dulcetius: "Deine Schwestern sind bereits gestraft, du aber, obgleich du dein Leben auch wirklich haßt, weil du die Schriften verborgen gehalten hast, sollst nicht so schnell sterben, du sollst vielmehr von dem Gerichtsdiener und Henker nackt in einem Schandhause zur Schau aufgestellt werden und alle Tage ein Brot bekommen. Wehe aber dem, der dich entwischen läßt." Irene wurde nun wirklich von dem Henker in das Schandhaus abgeführt; aber Gott beschützte ihre jungfräuliche Keuschheit wunderbar. Niemand getraute sich ihr zu nahen oder ein unehrbares Wort vor ihr zu reden. Nach einiger Zeit wurde sie wieder vor den Statthalter und Richter Dulcetius geführt und von ihm gefragt: "Willst du noch immer in deiner Widersetzlichkeit beharren?"

Irene: "Es ist keineswegs Widersetzlichkeit, sondern nur Treue gegen Gott, in welcher ich verharre."

Richter Dulcetius: "Du willst also nicht gehorchen, darum sollst du auch die wohlverdiente Strafe leiden." Nun nahm er eine Schreibtafel und schrieb darauf folgendes Urteil: "Weil Irene sich noch immer weigert, dem Kaiser zu gehorchen und den Göttern zu opfern, so soll sie wie ihre Schwestern lebendig verbrannt werden." Sogleich wurde das Urteil vollzogen.

Irene bestieg unter Lobpreisungen Gottes den Scheiterhaufen und vollendete siegreich ihren Kampf am 5. April 304

Die drei Schwestern werden abgebildet in jungfräulicher Kleidung, stehend auf einem brennenden Scheiterhaufen.

Quellen:

Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer in Abendsberg (1863)
Leben der Väter und Jungfrauen und Märtyrer nebst anderen vorzüglichen Heiligen, ursprünglich in englischer Sprache verfaßt von Alban Butler. — Nach der französischen Übersetzung von Godescard für Deutschland bearbeitet und sehr vermehrt von Dr. Räß, Professor der Theologie und Direktor im bischöfl. Seminar in Mainz und Dr. Weis, Geistlicher Rat und Canonicus am hohen Dom in Speier — aus dem 4. Band von 1823, Seite 346.
Neu überarbeitet und digitalisiert von www.heiligenlegenden.de (2009)

SIEHE AUCH:
https://www.evangeliumtagfuertag.org/DE/gospel/2019-04-01

Liebe Grüße, Blasius


zuletzt bearbeitet 01.04.2019 10:01 | nach oben springen


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