Herrenfeste
25.3. Verkündigung d.H.
Das Geheimnis der heutigen Festtages betrachten wir im Angelus-Gebet. Dreimal am Tag halten inne in unseren Alltag, um uns mit allen Betern auf der Welt zu einem gemeinsamen Gebet zu vereinen und der Menschwerdung Gottes zu gedenken. Dreimal am Tag, gewöhnlich morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr läuten die Glocken, um uns zu diesem Gebet zu rufen:
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist.
Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria ...
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria...
Bitte für uns, heilige Gottesmutter, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten: Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Zur Geschichte des Angelus-Gebetes
Entstanden ist das Angelus-Gebet im Mittelalter. Als früheste Erwähnung gilt der Rat des heiligen Bonaventura an seine Mitbrüder, am Abend Maria dreimal zu grüßen. Das war im Jahr 1274. Einige Zeit später, im Jahr 1318, ordnete Papst Johannes XXII. an, dass beim Abendläuten die Gottesmutter kniend durch drei Ave Maria zu grüßen sei.
Im Jahr 1456, als türkische Armeen die christlichen Länder Europas bedrohten, ordnete Papst Calixt III. besondere Gebete an, um den Beistand Gottes und Mariens anzurufen. Es wird das tägliche Mittagsläuten eingeführt, bei dem sich alle Christen im Gebet vereinen und drei Ave Maria und Vaterunser beten sollen.
Bald entstand in Rom der Brauch, neben dem Abend- und Mittagsläuten auch am Morgen zum Gebet von drei Ave-Maria zu läuten. Dieser Brauch wurde auch vom heiligen Ignatius von Loyola verbreitet, der im Jahr 1545 anordnet, "dass man dreimal zum Ave Maria läute, nämlich am Morgen, am Mittag und am Abend, damit das Volk wie in Rom bete".
Im Jahr 1571 schließlich führte Papst Pius V. das Angelusgebet in seiner heutigen Form für die ganze Kirche ein. Im Jahr 1978 betete Papst Johannes Paul II. erstmals den Angelus am Sonntag um 12 Uhr öffentlich am Petersplatz, und schuf damit eine Tradition, die von Papst Benedikt XVI. weitergeführt wird.
Das große Drama der Erlösung
spielt in jedem von uns.
Gott möchte in uns siegen.
Lassen wir ihn wirken!
Unser "Fiat", unser Ja,
gesprochen in der Nacht,
ist seine Ehre.
(Prosper Monier)