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Auch als Herr und Vater der klösterlichen Gemeinschaft in Monte Cassino wusste sich der hl. Benedikt ]gemeinsam mit seinen Brüdern in Christus, dem eigentlichen Herrn und Vater des Klosters, unterstellt. Er, dem seine Mönche Gehorsam leisteten, blieb selbst immer das Vorbild des Gehorsams, der Mann mit dem hörenden Ohr, der es nicht unterließ, nach der Weisung des Herrn zu fragen und sie in der Tat zu erfüllen. Diese Haltung Benedikts deutet Papst Gregor ohne Unterlass in jedem Abschnitt des zweiten Buches der Dialoge an: Benedikt ist vor allem der Mann des Gebetes, der sich stets neu an den Herrn wendet, um neue Weisung zu vernehmen. In dieser Haltung des betenden Hinhörens war Benedikt dann auch bereit, sich in seinem Alter noch einmal korrigieren zu lassen. Es wurde ihm aber auch geschenkt, einen Blick in die innersten Zusammenhänge der Welt zu tun und so mehr von der Größe ihres Schöpfers zu erahnen, als dies Menschen sonst zuteil werden mag. Obwohl Benedikt sich nach dem Verlassen der Asketengemeinschaft in Enfide auch von seiner Familie getrennt hatte, begegnet uns am Ende seines Lebens seine Schwester Scholastika in der Nähe des Klosters. Von der letzten dieser Begegnungen berichtet uns Gregor:/p>
Einmal kam sie wie sonst, und ihr ehrwürdiger Bruder stieg in Begleitung von Jüngern zu ihr herab. Diesen Tag verbrachten sie im Lob Gottes und in heiligen Gesprächen. Bei Einbruch der Dämmerung nahmen sie gemeinsam Speise zu sich. Als sie noch bei Tisch saßen und es über den geistlichen Gesprächen recht spät geworden war, kam diese gottgeweihte Frau, seine Schwester, mit einer Bitte. Sie sagte zu ihm: „Ich bitte dich, mich heute nacht nicht allein zu lassen. Dann können wir uns bis zum Morgen über die Wonnen des himmlischen Lebens unterhalten.“ Er aber erwiderte: „Was sagst du da, liebe Schwester?“ Ich kann unmöglich außerhalb des Klosters übernachten.“ (Dial. II,33)
Wie einst die Begegnung an jenem Ostermorgen mit dem Priester von Gesprächen, vom Gebet und von gemeinsamen Mahl bestimmt war, so prägen auch jetzt diese Elemente das Zusammensein Benedikts mit seiner Schwester. Hatte Benedikt damals in der Höhle bei Subiaco die Grundstrukturen christlichen Lebens kennen gelernt, so wird er hier noch einmal in die Schule genommen. Er hatte seiner Brüdergemeinschaft eine Lebensordnung gegeben, und die verlangte, dass keiner unnötig außerhalb des Klosters übernachte. Jetzt am späten Abend bat ihn seine Schwester, die Regel hintanzustellen und bei ihr zu bleiben. Benedikt schlug dieses Ansinnen aus. Scholastika aber, einzig von der Liebe bewegt, wandte sich, von ihrem Bruder abgewiesen, an Gott, und dieser erhörte ihre Bitte. Im Nu verfinstere sich der bis dahin heitere Himmel, wolkenbruchartige Regengüsse gingen nieder, und Benedikt war es unmöglich, in sein Kloster zurückzukehren. Vorwurfsvoll wandte er sich an Scholastika:
„Der Allmächtige Gott sei dir gnädig, Schwester, was hast du getan?“ Sie erwiderte: „Ach, ich tat eine Bitte an dich, aber du wolltest nicht auf mich hören. Da habe ich meinen Herrn darum gebeten, der hat auf mich gehört. Nun, geh du nur hinaus, wenn du kannst, lass mich allein zurück, und geh du zu deinem Kloster zurück!“ (Dial. II,33)
Die heitere Ironie in den Worten Scholastikas ist nicht zu überhören. Wie einst der Priester am Ostermorgen auserwähltes Werkzeug Gottes war, so wurde jetzt Scholastika für den Bruder zum Werkzeug Gottes, um ihm zu zeigen, dass seine Regel nicht letztes Gesetz ist, sondern dem Gebot der Liebe unterstellt bleibt. Scholastika vermochte in jener Stunde mehr als ihr Bruder, weil sie einzig von der Liebe bewegt war.
Kein Wunder, dass er in diesem Moment weniger vermocht hat als jene Frau, die sich so lange danach gesehnt hatte, den Bruder zu sehen. Denn nach dem Johanneswort: „Gott ist die Liebe“, hat nach gerechtem Urteil jene mehr vermocht, die inniger liebte. (Dial. II,33)
Wenige Tage nach diesem Ereignis, da die Schülerin zur Lehrerin für ihren Bruder geworden war, starb Scholastika.
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http://www.benediktiner.de/index.php/der...cholastika.html
RE: Hl.Benedikt & Hl.Scholastika
in Unsere Fürsprecher 10.02.2019 10:55von benedikt • 3.365 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus!
Lieber Basilius, eine sehr schöne, aber auch eine sehr bewegende Geschichte von den Heiligen Geschwistern!
Scholastika "war mächtiger, weil sie die größere LIEBE hatte", sagt Gregor. Drei Tage später sah Benedikt die Seele seiner Schwester in Gestalt einer Taube zum Himmel aufsteigen. Ihren Leib ließ er in dem Grab beisetzen, das für ihn selbst bestimmt war.
Heilige Scholastika, Heiliger Benedikt, bittet für uns.
Es grüßt Dich herzlich und wünscht Dir den Frieden und die Gnade Gottes, benedikt.
Gott ist die Liebe,
und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott,
und Gott bleibt in ihm.
1. Joh 4,7 - 16
RE: Hl.Benedikt & Hl.Scholastika
in Unsere Fürsprecher 10.04.2021 06:00von Blasius • 3.905 Beiträge
Benedikt & Scholastika
Auch als Herr und Vater der klösterlichen Gemeinschaft in Monte Cassino wusste sich der hl. Benedikt gemeinsam mit seinen Brüdern in Christus, dem eigentlichen Herrn und Vater des Klosters, unterstellt. Er, dem seine Mönche Gehorsam leisteten, blieb selbst immer das Vorbild des Gehorsams, der Mann mit dem hörenden Ohr, der es nicht unterließ, nach der Weisung des Herrn zu fragen und sie in der Tat zu erfüllen. Diese Haltung Benedikts deutet Papst Gregor ohne Unterlass in jedem Abschnitt des zweiten Buches der Dialoge an: Benedikt ist vor allem der Mann des Gebetes, der sich stets neu an den Herrn wendet, um neue Weisung zu vernehmen. In dieser Haltung des betenden Hinhörens war Benedikt dann auch bereit, sich in seinem Alter noch einmal korrigieren zu lassen. Es wurde ihm aber auch geschenkt, einen Blick in die innersten Zusammenhänge der Welt zu tun und so mehr von der Größe ihres Schöpfers zu erahnen, als dies Menschen sonst zuteil werden mag. Obwohl Benedikt sich nach dem Verlassen der Asketengemeinschaft in Enfide auch von seiner Familie getrennt hatte, begegnet uns am Ende seines Lebens seine Schwester Scholastika in der Nähe des Klosters. Von der letzten dieser Begegnungen berichtet uns Gregor:/p>
Einmal kam sie wie sonst, und ihr ehrwürdiger Bruder stieg in Begleitung von Jüngern zu ihr herab. Diesen Tag verbrachten sie im Lob Gottes und in heiligen Gesprächen. Bei Einbruch der Dämmerung nahmen sie gemeinsam Speise zu sich. Als sie noch bei Tisch saßen und es über den geistlichen Gesprächen recht spät geworden war, kam diese gottgeweihte Frau, seine Schwester, mit einer Bitte. Sie sagte zu ihm: „Ich bitte dich, mich heute nacht nicht allein zu lassen. Dann können wir uns bis zum Morgen über die Wonnen des himmlischen Lebens unterhalten.“ Er aber erwiderte: „Was sagst du da, liebe Schwester?“ Ich kann unmöglich außerhalb des Klosters übernachten.“ (Dial. II,33)
Wie einst die Begegnung an jenem Ostermorgen mit dem Priester von Gesprächen, vom Gebet und von gemeinsamen Mahl bestimmt war, so prägen auch jetzt diese Elemente das Zusammensein Benedikts mit seiner Schwester. Hatte Benedikt damals in der Höhle bei Subiaco die Grundstrukturen christlichen Lebens kennen gelernt, so wird er hier noch einmal in die Schule genommen. Er hatte seiner Brüdergemeinschaft eine Lebensordnung gegeben, und die verlangte, dass keiner unnötig außerhalb des Klosters übernachte. Jetzt am späten Abend bat ihn seine Schwester, die Regel hintanzustellen und bei ihr zu bleiben. Benedikt schlug dieses Ansinnen aus. Scholastika aber, einzig von der Liebe bewegt, wandte sich, von ihrem Bruder abgewiesen, an Gott, und dieser erhörte ihre Bitte. Im Nu verfinstere sich der bis dahin heitere Himmel, wolkenbruchartige Regengüsse gingen nieder, und Benedikt war es unmöglich, in sein Kloster zurückzukehren. Vorwurfsvoll wandte er sich an Scholastika:
„Der Allmächtige Gott sei dir gnädig, Schwester, was hast du getan?“ Sie erwiderte: „Ach, ich tat eine Bitte an dich, aber du wolltest nicht auf mich hören. Da habe ich meinen Herrn darum gebeten, der hat auf mich gehört. Nun, geh du nur hinaus, wenn du kannst, lass mich allein zurück, und geh du zu deinem Kloster zurück!“ (Dial. II,33)
Die heitere Ironie in den Worten Scholastikas ist nicht zu überhören. Wie einst der Priester am Ostermorgen auserwähltes Werkzeug Gottes war, so wurde jetzt Scholastika für den Bruder zum Werkzeug Gottes, um ihm zu zeigen, dass seine Regel nicht letztes Gesetz ist, sondern dem Gebot der Liebe unterstellt bleibt. Scholastika vermochte in jener Stunde mehr als ihr Bruder, weil sie einzig von der Liebe bewegt war.
Kein Wunder, dass er in diesem Moment weniger vermocht hat als jene Frau, die sich so lange danach gesehnt hatte, den Bruder zu sehen. Denn nach dem Johanneswort: „Gott ist die Liebe“, hat nach gerechtem Urteil jene mehr vermocht, die inniger liebte. (Dial. II,33)
Wenige Tage nach diesem Ereignis, da die Schülerin zur Lehrerin für ihren Bruder geworden war, starb Scholastika.
Vision und Heimgang
Der Tod der Schwester war Benedikt gewiss Mahnung an das eigene Ende und ließ zugleich die Sehnsucht nach dem Himmel größer werden, dem er sich in den Stunden des Gebets am nächsten wusste. Von einer solchen Gebetsstunde im Schweigen der Nacht berichtet Papst Gregor:
Während die Brüder noch schliefen, stand der Mann Gottes Benedictus … am Fenster und betete zum allmächtigen Herrn. Plötzlich …, sah er, wie ein aus der Höhe niederfahrendes Licht das nächtliche Dunkel gänzlich vertrieb und so intensiv aufleuchtete, dass dieses Licht, inmitten der Finsternis aufstrahlend, das Licht des Tages übertraf. Aber in dieser Vision folgte noch etwas anderes, ganz Wunderbares: die gesamte Welt – das erzählte er selber später – wurde ihm darüber hinaus in einem einzigen Sonnenstrahl zusammengefasst vor Augen geführt. (Dial. II, 35)
Bereits als junger Mann, da Benedikt vom heimatlichen Nursia aufbrach, war er ein Suchender. Gottsuche das Thema und der Inhalt seines Lebens. Als sein Heimgang näher rückte, wurde ihm geschenkt, die zukünftige Herrlichkeit zu schauen. In einer nächtlichen Vision wurde ihm die Welt im Licht des Schöpfers gezeigt.
Für eine Seele, die ihren Schöpfer schaut, ist alle Kreatur beschränkt. Mag sie auch nur ein ganz klein wenig vom Licht ihres Schöpfers schauen, so wird alles Geschaffene klein … Der Ausdruck. „Die Welt wurde vor seinen Augen in eins zusammengefasst“ bedeutet nicht, dass Himmel und Erde sich verkleinerten, sondern dass sich des Sehers Seele weitete. Sie war in Gott entrückt und sah darum ohne Mühe in einer Zusammenschau, was niedriger als Gott ist. (Dial. II,35)
Benedikt, der immer in der Gegenwart Gottes wandelte und die Ankunft des Herrn erwartete, ahnte die nahe Stunde seines Heimgangs. Er ließ sich sein Grab bereiten und sich von seinen Jüngern in das Oratorium tragen, wo er, der Mann des Gebetes, die Hände zum Himmel erhoben, sein Leben Gott zurückgab.
Der Todestag Benedikts, der 21. März, gilt seit der Wende vom siebten zum achten Jahrhundert als bezeugt. Als Todesjahr nennt die Tradition das Jahr 547. Der Leichnam des Mönchsvaters wurde in dem von ihm errichteten Oratorium Johannes des Täufers bestattet. Über den Tod hinaus bleibt der hl. Benedikt mit seiner Regel bis heute lebendig als bewährter Helfer auf der Suche nach Gott. Wie der Täufer weist der Mönchsvater von sich weg auf den Größeren, dem er die Wege bereitete. Demütig stellt er sich in die Reihe der Brüder und sagt ihnen damals wie heute: „Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren“ (Joh 1,26f.)
{gotop}
http://www.ch.benediktiner.de/index.php/...d-heimgang.html
BILD: http://www.kirchenzeitung.at/site/archiv/article/9855.html
Ein heiliges Zwillingspaar
Kunst feiert Geburtstag: 300 Jahre Altarbild des hl. Benedikt und der hl. Scholastika in St. Wolfgang.
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