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„Auf das Konzil folgten keine Sonnenstrahlen, sondern Wolken“

in Diskussionsplattform Kirche 30.06.2018 15:21
von Kristina (gelöscht)
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https://www.katholisches.info/2018/06/au...sondern-wolken/

Bischof Schneider über Verwirrung, Interkommunion und Dubia

„Auf das Konzil folgten keine Sonnenstrahlen, sondern Wolken“

(Rom) Am 27. Juni veröffentlichte die italienische Tageszeitung Il Giornale ein Interview mit dem rußlanddeutschen Bischof Athanasius Schneider. Schneider, der Weihbischof von Astana in Kasachstan ist, bezeichnete darin die Europäische Union als „eine Art neue Sowjetunion“ mit einer „unverwechselbar freimaurerischen Ideologie“. Die Masseneinwanderung nannte er einen „seit langer Zeit von den internationalen Mächten vorbereiteten Plan, um die christliche und nationale Identität der europäischen Völker auszutauschen“. Dazu, so Bischof Schneider, werden auch die Strukturen der Kirche und das Gebot der Nächstenliebe mißbraucht (siehe Athanasius Schneider). In dem Interview nahm er auch zu innerkirchlichen Fragen Stellung.

Il Giornale: Exzellenz, herrscht in der heutigen Kirche eine Verwirrung über die Glaubenslehre?

Bischof Schneider: Bereits vor 40 Jahren stellte Papst Paul VI. mit Realitätssinn folgende Situation im Leben der Kirche fest: „Man dachte, daß nach dem Konzil ein Sonnentag für die Geschichte der Kirche kommen würde. Gekommen ist stattdessen ein Wolkentag, ein Tag des Sturms, der Finsternis, der Suche und der Unsicherheit. Durch irgendeinen Spalt ist der Rauch Satans in den Tempel Gottes eingedrungen“. Diese Situation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so verschlechtert, daß sie den großen Kardinal Carlo Caffarra wenige Monate vor seinem Tod zur Feststellung veranlaßte: „Nur ein Blinder kann leugnen, daß in der Kirche die größte Verwirrung herrscht“.

Il Giornale: Eines der meistdiskutierten Themen ist die sogenannte „Interkommunion“. Der Papst sagte, „keinen Schritt zurück“ gemacht zu haben, während [Glaubenspräfekt] Ladaria von einem „noch nicht reifen Text“ sprach. Was ist wirklich Sache?

Bischof Schneider: Wir müssen das Problem von seinen Wurzeln her betrachten. Das eigentliche Ergebnis der eucharistischen Gemeinschaft ist die vollkommene Einheit aller Glieder der Kirche. Daher ist der Empfang der Eucharistie durch einen protestantischen oder orthodoxen Christen – selbst in sogenannten Notfällen – letztlich eine Lüge, da ein solcher zur Eucharistie zugelassener Nicht-Katholik weiterhin bewußt die Integrität der katholischen Wahrheiten und der hierarchischen Gemeinschaft ablehnt. Darin erkennt man auch den theologisch widersprüchlichen Grundsatz von Canon 844 des Codex des Kirchenrechtes, der von der „Interkommunion“ in Notfällen spricht. Die Vorschläge der deutschen Bischöfe zur „Interkommunion“ sind lediglich eine logische Folge des genannten Canons. Und das widerspricht der beständigen Praxis der Kirche in ihren zweitausend Jahren.

Il Giornale: Wurde die Frage der „Dubia“ geklärt?

Bischof Schneider: Diese Frage wurde offensichtlich nicht geklärt. Die Wirklichkeit ist unbestreitbar folgende: Kirchliche Autoritäten verschiedener Ebenen haben, wenn auch in Ausnahmefällen, ihr Zustimmung zur Scheidung gegeben. Sie haben das aber durch die Zulassung von Personen zur Heiligen Kommunion getan, die absichtlich und ständig in modo uxorio mit einer Person zusammenleben, die nicht ihr rechtmäßiger Ehegatte ist. Keine kirchliche Autorität besitzt jedoch die Vollmacht – nicht einmal implizit oder in einem Ausnahmefall –, vom Sechsten Gebot Gottes und der Unauflöslichkeit der Ehe zu dispensieren.

Text: Giuseppe Nardi

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