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Der Geistliche Kampf - Lorenzo Scupoli
Der Geistliche Kampf - Lorenzo Scupoli
in Buchempfehlungen 24.05.2018 18:13von Simeon • 459 Beiträge
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Der geistliche Kampf
Lorenzo Scupoli
In 65 Kapiteln gibt Scupoli eine Anleitung für den geistlichen Kampf, in dem Seele und Geist für die Sache Christi gestählt werden.
Als der heilige Franz von Sales einst gefragt wurde, wer sein Seelenführer sei, zog er den „Geistlichen Kampf“ aus der Tasche hervor und sagte:
„Dieser ists, der mich seit meiner Jugend, nebst Gott, in den Übungen des inneren Lebens unterwiesen und belehrt hat. Als ich in Padua studierte, lehrte mich ein Theatiner das Buch kennen und empfahl mir dessen Gebrauch; ich habe seinen Rat befolgt und mich wohl dabei befunden. Es ist von einem heiligmäßigen Ordensmanne dieser berühmten Kongregation verfasst, der seinen Namen nicht bekannt machte, sondern das Buch mit bloßer Angabe seines Institutes sich verbreiten ließ.“
Der ehrw. Diener Laurentius Scupoli wurde gegen das Jahr 1530 in der Stant Otranto im Neapolitanischen geboren und hatte in der Taufe den Namen Franz erhalten. In einem Alter von einundvierzig Jahren wurde er von dem hl. Andreas Avellino in die von dem hl. Kajetan gestiftete Kongregation der regulierten Kleriker aufgenommen und erhielt bei seiner Aufnahme den Namen Laurentius. Im Jahre 1577 kam er nach Piacenza, wo er zum Priester geweiht wurde, und im folgenden Jahr nach Mailand in das Haus, dem der obengenannte hl. Andreas Avellino vorstand. Durch Wort und Beispiel leitete er viele auf dem Wege der Vollkommenheit. Er lebte stets in inniger Vereinigung mit Gott und strenger Armut und... Genua ... Rom Quirinal ...
Er kam nach Venedig, lebte dort in stiller Zurückgezogenheit mit dem gedemütigten und leidenden Heilande vereinigt und verfaßte den „Geistlichen Kampf. Als er von Venedig aus sich gegen das Jahr 1590 von Zeit zu Zeit nach Padua begab, lernte er dort den jungen Franz von Sales kennen und übergab ihm selbst ein Exemplar seines kostbaren Werkes, das in diesem Heiligen so wunderbare geistliche Früchte hervorbrachte. Gegen das Jahr 1599 kehrte Scupoli nach Neapel zurück und starb den 28. November 1610 in demselben Hause, in welchem er vor einundvierzig Jahren das Kleid der Theatiner angenommen hatte.
Der „Geistliche Kampf“ erschien zuerst in Venedig im Jahre 1589 und wurde noch bei Lebzeiten des Verfassers, nahe an fünfzigmal neu aufgelegt. Er wurde ins Lateinische, Griechische, Englische, Spanische, Deutsche, Portugiesische, Armenische, Flamländische etc. übersetzt, wie der venetianische Theatiner Contini in einer historischen Abhandlung über dieses Werk nachweist.
256 S., geb.
RE: Der Geistliche Kampf - Lorenzo Scupoli
in Buchempfehlungen 24.05.2018 21:55von Aquila • 7.242 Beiträge
Gelobt sei Jesus Christus !
Lieber Sel
Vielen Dank für diesen Hinweis.
"Der geistliche Kampf" von Hw Lorenzo Scopuli ist ein segensreicher Begleiter und Ratgeber im Streben nach Vollkommenheit / Heiligkeit.
Dieses Streben geht mit einem harten geistlichen Kampf einher.
Hw Scopuli gibt in seinem Werk
"Der geistliche Kampf" (aus dem Jahre 1934)
wertvolle Hinweise und Ratschläge bezüglich der
- während des Strebens nach Vollkommenheit immer wieder vorkommenden -
begangenen Verfehlungen .....
es sind ermutigende Worte,
aufgrund dieser Verfehlungen niemals aufzugeben / "liegen zu bleiben"....
sondern
im Gegenteil im Wissen um die Güte und Barmherzigkeit Christi
mit aufrichtiger Reue und Willen zur Umkehr....
sogleich wieder aufzustehn.....
und im Streben nach Vollkommenheit weiterzugehen:
-
[....]
Fühlst du dich verwundet, weil du aus Schwachheit oder sogar mit Wissen und Willen fehltest, dann werde nicht kleinmütig und unruhig,
sondern kehre auf der Stelle zu Gott zurück und sage zu ihm:
„Siehe, Herr, da habe ich wieder gezeigt, was ich bin;
von mir aus war ja nichts anderes als ein Fehltritt zu erwarten."
Denke etwas darüber nach und verdemütige dich vor dir selbst.
Bereue die Beleidigung Gottes und verabscheue,
ohne die Fassung zu verlieren, deine sündhaften Leidenschaften,
namentlich jene, die dich zur Sünde führten.
Und fahre dann fort:
„Herr, auch hier wäre ich weiter gegangen,
wenn deine Güte mich nicht zurückgehalten hätte."
Sage ihm jetzt Dank.
Umfasse ihn mit noch innigerer Liebe und bewundere seine Güte,
daß er dir trotz deiner Sünde seine Rechte bot, um dich vor weiterem Falle zu bewahren.
Und voll Vertrauen auf seine unendliche Barmherzigkeit sprich:
„Herr, zeige dich, wie du bist:
Verzeihe mir und laß nie zu, daß ich mich je im Leben von dir trenne;
daß ich von dir weggehe und dich noch einmal beleidige."
Dann aber grüble nicht mehr darüber nach,
ob Gott dir auch wirklich verziehen hat oder nicht;
denn das wäre nur Hochmut, Beunruhigung des Geistes,
Zeitvergeudung und Hinterlist des bösen Feindes,
der dich durch scheinbar gute Vorstellungen täuschen will.
Überlaß dich rückhaltlos Gottes liebevoller Vatersorge
und fahre in deinen Übungen gerade so fort, als ob du gar nicht gestrauchelt wärest.
Und solltest du tagsüber wiederholt fallen und verwundet werden,
dann tu, was ich dir gesagt habe,
mit nicht geringerem Vertrauen ein zweites, drittes
und auch das letzte Mal genau so wie das erste Mal.
Und mit größerer Selbstverachtung und wachsendem Abscheu vor der Sünde
gib dir Mühe, behutsamer zu wandeln.
Diese Übung mißfällt dem bösen Feind ungemein,
weil er weiß, wie wohlgefällig sie Gott ist, und weil er sich von dem beschämt und überwunden sieht, den er vorher besiegt hatte.
Darum bemüht er sich, uns durch mannigfache heimtückische Kunstgriffe davon abzuhalten, was ihm leider wegen unserer Fahrlässigkeit und geringer Wachsamkeit über uns selbst vielfach gelingt.
Stößt du daher auf Schwierigkeiten, dann mußt du dir noch mehr Gewalt antun, indem du diese Übung auch bei einem einzigen Fehltritt öfters wiederholst.
Bist du nach einem Fehler unruhig, verwirrt und verzagt,
dann mußt du zuallererst den Frieden und die Ruhe des Herzens
zugleich mit dem Vertrauen wieder zu erlangen trachten.
Die Unruhe, die du nämlich der Sünde wegen empfindest, hat ihren Grund nicht in der Beleidigung, die du Gott,
sondern in dem Schaden, den du dir selbst zugefügt hast.
Das Mittel, um diesen Frieden wiederzugewinnen, besteht darin, daß du dir für den Augenblick den Fehltritt ganz aus dem Sinn schlägst und einzig die unaussprechliche Güte Gottes betrachtest, wie er mit unsagbarem Verlangen bereit ist, dir jede, auch die schwerste Sünde zu vergeben, und wie er den Sünder auf die verschiedenste Weise und auf vielerlei Wegen ruft, damit er komme und sichin diesem Leben durch die heiligmachende Gnade und im Jenseits durch die ewig beseligende Glorie mit ihm vereine.
Hast du durch solche oder ähnliche Erwägungen dein Herz beruhigt,
dann führe dir deinen Fehltritt wieder vor die Seele und verfahre,
wie ich es dir oben sagte.
Kommt die Stunde zum Empfang des Bußsakramentes
— dessen häufigen Empfang ich dir nicht genug ans Herz legen kann —,
dann überdenke wieder alle deine Fehltritte
und bekenne sie aufrichtig deinem Beichtvater
mit
erneutem Reueschmerz und Mißfallen über
die Gott angetane Beleidigung
und mit dem Vorsatz, ihn
nicht mehr zu beleidigen."
-
Ein weiterer Auszug:
-
"Um deinen Willen mit größerer Leichtigkeit dahin zu lenken,
daß er in allen Dingen nur das Wohlgefallen Gottes und seine Ehre suche,
erinnere dich häufig daran,
daß Gott dich zuerst auf mannigfache Weise bevorzugt und geliebt hat:
durch die Erschaffung,
indem er dich aus dem Nichts zu seinem Ebenbild
gemacht und alle anderen Geschöpfe zu deinem Dienste bestimmt hat;
durch die Erlösung,
indem er nicht einen Engel,
sondern seinen eingeborenen Sohn sandte,
um dich nicht mit einem vergänglichen Preise von Gold und Silber zu erkaufen,
sondern durch sein kostbares Blut und einen qualvollen und schimpflichen Tod.
Jede Stunde, ja jeden Augenblick beschützt er dich bereitwillig
vor deinen Feinden,
streitet für dich mit seiner Gnade
und
hält zu deinem Schutz und zu deiner Stärkung im Sakrament des Altars
seinen vielgeliebten Sohn beständig bereit.
-
Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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