Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
"Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen."
„[...] falsche Zeugen standen gegen mich auf und wüten!“ (Ps 27(26),12) [...] Der Psalmist wehrt sich gegen seine Gegner, die ihn verfolgen und bedrängen; er kann nicht mehr, er ist in großer Not, doch er bleibt standhaft; er bleibt zuversichtlich, denn Gott stützt ihn, Gott hilft ihm, Gott leitet ihn, Gott zeigt ihm den Weg.
Er ist gleichzeitig von großer Freude bewegt über das, was er staunend erkannt und besungen hat und ist doch von Kummer überwältigt über das, was er erleiden musste, doch am Ende atmet er auf und ruft laut: „Ich aber bin gewiss, zu schauen die Güte des HERRN im Land der Lebenden!“
Wie sanft ist doch die Güte des Herrn, wie unsterblich, unvergleichlich, ewig, unveränderlich! Und wann werde ich dich erblicken, o Güte meines Herrn? „Ich aber bin gewiss, zu schauen“, aber nicht hier auf Erden, sondern „im Land der Lebenden“. Der Herr wird mich aus dem Land der Sterblichen herausführen, er, der doch um meinetwillen dieses Land der Toten aufgesucht hat, um aus der Hand der Sterblichen zu sterben [...]
Lasst uns auch auf die Stimme unseres Herrn hören, der uns aus der Höhe herab belehrt und tröstet, hören wir auf die Stimme dessen, der unser Vater und Mutter zugleich ist (vgl. Vers 10). Denn er hat unser Klagen gehört, er hat unsere Seufzer bemerkt, er hat das Verlangen unseres Herzens erkannt. „Eines erbitten wir vom HERRN“ (vgl. Vers 4).
Dank der Fürsprache Jesu Christi, hat er gnädig unser Flehen, unsere einzige Bitte erhört. Und wenn wir ans Ende unserer irdischen Pilgerschaft gelangen, und sollte der Weg auch sehr lang sein, wird er uns nicht das Versprochene verweigern. Er rät uns: „Hoffe auf den HERRN“. Der dieses Versprechen gab, ist allmächtig, ist wahrhaftig, und er ist treu. „Hoffe auf den HERRN, sei stark und fest sei dein Herz!“ (Vers 14). Lass dich also nicht verwirren.
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