Predigt über den Teufel als Versucher
Sie hat ihren Lebensunterhalt gegeben
Es gibt fünf Wege der Bekehrung: zunächst die Reue über unsere eigenen Sünden, dann die dem Nächsten gewährte Vergebung seiner Schulden, der dritte besteht im Gebet, der vierte im Almosen geben, der fünfte in der Demut. Bleib also nicht untätig, sondern schlage täglich alle diese Wege ein; es sind gangbare Wege und du kannst dich nicht mit deinem Elend rausreden.
Denn selbst wenn du in der allergrößten Not leben würdest, kannst du deinen Zorn ablegen, inständig beten und deine Sünden bereuen; dem steht deine Armut überhaupt nicht entgegen. Und selbst wenn es auf diesem Bekehrungsweg darum geht, auch unseren Reichtum herzugeben, dann wird uns selbst die Armut nicht davon abhalten. Wir sehen dies an der Witwe, die ihre zwei Münzen einwarf.
Derart also sollen wir unsere Wunden verarzten; wenden wir also diese Heilmittel an. Dann können wir uns, wenn wir zur wahren Heiligkeit zurückgekehrt sind, beherzt dem heiligen Altar nähern und voller Glorie dem König der Herrlichkeit entgegengehen. Mögen wir gnadenhaft die ewigen Güter erfahren, die Barmherzigkeit und die Güte unseres Herrn Jesus Christus.
Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407), Priester in Antiochia
und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
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