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Papst Franziskus \ Predigten - Ökumenische Vesper: Gemeinsam missionarisch sein

in Nachrichten 06.10.2016 22:34
von Blasius • 3.822 Beiträge

Papst Franziskus \ Predigten



Ökumenische Vesper: Gemeinsam missionarisch sein




Gemeinsamer Segen: Primas Justin Welby und Papst Franziskus - AP


Gebet, Zeugnis und Mission: Diese drei Begriffe kommen dem Papst in den Sinn, wenn er an den bisherigen gemeinsamen ökumenischen Weg zwischen Katholiken und Anglikanern denkt. Das sagte Franziskus an diesem Donnerstagvormittag bei einer Audienz für den anglikanischen Primas Justin Welby und eine anglikanische Delegation. Der Papst hatte seine Besucher schon am Mittwochabend getroffen, als er zusammen mit Welby in Rom eine Vesper feierte.

Schauplatz war die Kirche St. Gregor auf dem Celio-Hügel, von der im 6. Jahrhundert die Missionierung der Britischen Inseln ausgegangen war. Zu den Klängen des Kathedralchors von Canterbury und des Chores der Sixtinischen Kapelle des Vatikans beschworen Papst und Primas das Gemeinsame der Konfessionen und warben für einen neuen missionarischen Geist. Ökumenisch missionarisch sein, das war der Leitgedanke dieser Gebetsstunde.

Mehrere Dutzend katholische und anglikanische Bischöfe aus vielen Teilen der Welt nahmen am interkonfessionellen Abendgebet in der Nähe des Kolosseums teil. Die Stimmung war festlich-ernst; die beiden Kirchenführer erteilten gemeinsam den Segen. Eine Erklärung von Franziskus und Welby, die sie vor Beginn der Vesper unterschrieben, erinnerte an das bahnbrechende Treffen ihrer Vorgänger Paul VI. und Erzbischof Michael Ramsey vor genau fünfzig Jahren. „Die Welt muss uns als gemeinsame Zeugen wahrnehmen, als Zusammenarbeitende im gemeinsamen Glauben an Jesus“, so der Text. Und weiter: „Wir sind ungeduldig, voranzukommen, um endlich zur Gänze geeint zu sein in der Verkündigung des Evangeliums.“

Es gehe darum, „die Einheit der christlichen Familie und die Einheit der Menschheitsfamilie gleichzeitig zu fördern“, sagte der Papst während der Vesper. „Diese beiden Gebiete sind nicht nur keine Gegensätze, sondern bereichern sich gegenseitig. Wenn wir als Jünger Christi unseren Dienst gemeinsam tun, dann arbeiten wir gleichzeitig an beidem, der christlichen Einheit und der Einheit der Menschheitsfamilie. Wir anerkennen uns dadurch gegenseitig als Geschwister, die zu unterschiedlichen Traditionen gehören, aber vom selben Evangelium zur selben Mission in der Welt angetrieben werden.“

Für eine „mutige und reale Ökumene“

Wie wäre es denn, so fragte der Papst, wenn sich Katholiken und Anglikaner künftig bei allen Projekten fragten, ob sie in dieser Sache nicht auch mit der jeweils anderen Seite zusammenarbeiten könnten? „Durch das konkrete Teilen der Schwierigkeiten und Freuden des Dienstes nähern wir uns einander an! Gott lasse uns zu Förderern einer mutigen und realen Ökumene werden – immer auf dem Weg, um nach neuen Pfaden zu suchen...“

Von allem, was sie noch voneinander trenne, sollten sich die beiden Kirchen nicht irremachen lassen. „Wir haben die Freude, gemeinsam das Herz des Glaubens anzuerkennen und zu feiern. Konzentrieren wir uns von neuem darauf, ohne uns ablenken zu lassen und ohne uns von der ursprünglichen Frische des Evangeliums zu entfernen! Von dort rührt unsere gemeinsame Verantwortung her, die eine und einzige Mission, nämlich dem Herrn und der Menschheit zu dienen.“

mehr warnte Franziskus vor dem Sich-einschließen in einem kirchlichen „Mikroklima“. Und er ging zurück bis zu den Anfängen der ökumenischen Bewegung vor über hundert Jahren: „Es war das Feuer der Mission, das es damals möglich machte, die Hürden zu überwinden, die uns bis dahin einen gemeinsamen Weg unmöglich gemacht hatten. Bitten wir gemeinsam darum: Der Herr schenke uns, dass von hier eine neue Dynamik von Gemeinschaft und Mission ausgehen möge!“

Auch der anglikanische Primas von Canterbury ergriff während der Liturgie das Wort: „Wir sind Schafe, und unser Hirte ist Gott selbst“, sagte er, „darin liegt unsere ganze Hoffnung, unsere Sicherheit, dass die Kirche alle Kämpfe und Schwierigkeiten überstehen wird.“ Der Gute Hirte sei „jemand, der befreit“: „Freuen wir uns darüber! Aber wir wissen auch, dass wir dazu berufen sind, seine Hände und Füße und sein Mund zu sein. Der Mund, der ruft, die Hände, die zusammenführen, die Füße, die jedes Hindernis überwinden, um das verlorene Schaf zu finden und nach Hause zu bringen.“

Die zwei Kirchenführer begrüßten nach der Vesper die Mitglieder der Kommission beider Kirchen für Gerechtigkeit und Mission. Sie erteilten ihnen auch das feierliche „Mandat“, sich bei allen Vorhaben um die größtmögliche Zusammenarbeit mit Vertretern der jeweils anderen Kirche zu bemühen. Der Papst schenkte seinem Gast aus Canterbury eine Nachbildung der Krümme vom Hirtenstab Gregors des Großen; in ihr ist das Osterlamm dargestellt, und Franziskus hatte sich in seiner Predigt darauf bezogen. Welby revanchierte sich mit einem Brustkreuz, das sich Franziskus spontan umhängte.
(rv 05.10.2016 sk)

http://de.radiovaticana.va/news/2016/10/..._primas/1262999


zuletzt bearbeitet 06.10.2016 22:38 | nach oben springen

#2

RE: Papst Franziskus \ Predigten - Ökumenische Vesper: Gemeinsam missionarisch sein

in Nachrichten 06.10.2016 22:43
von Blasius • 3.822 Beiträge

Ergänzung:





Anglikaner



Die Anglikaner, Kirche von England (Church of England) oder Anglikanische Kirche genannt, sind eine kirchliche Gemeinschaft.


Geschichte


Sie haben sich durch König Heinrich VIII. aus der katholischen Kirche herausgelöst und der Suprematie der Krone unterworfen und sind damit Staatskirche geworden. Diese Trennung von Rom wurde im Jahr 1534 angestoßen, als der Papst dem Monarchen die Trennung von Katharina von Aragon verweigerte.
Unter dem ersten anglikanischen Erzbischof von Canterbury, Thomas Cranmer, wurden Klöster, Orden und fünf der sieben Sakramente "abgeschafft". Mit den 1563 verabschiedeten noch heute gültigen „39 Artikeln“ schuf man unter Elisabeth I. die Grundlage des (protestantisch tendierenden) Anglikanismus.
In den Folgejahrzehnten wurde die so gen. Anglikanische Kirche mehr und mehr, wenn auch strukturell der "alten Kirche" ähnlich (Bischöfe, Priester), durch eine weiterhin zunehmend protestantische Theologie geprägt, insbesondere im 17. Jahrhundert. Dies wirkte sich auch auf die Haltung der britischen Gesetzgebung aus: Bei der Toleranz für dissenter (sozusagen "Freikirchler"; 1689 deklariert) wurden Katholiken ausgenommen. Durch die Errichtung des britischen Empire mit zahlreichen Kolonien verbreitete sich der Anglikanismus in weiten Teilen der Welt. Verschiedene Rückkehrbewegungen konnten sich durch die Jahrhunderte nicht durchsetzen. Es bildeten sich verschiedene Flügel, unter denen der sogenannte anglokatholische Flügel der katholische Kirche am nächsten steht. Seit den 1820-er Jahren konnte der Katholizismus in England wieder allmählich Raum gewinnen, vorherrschend blieb jedoch (bis heute) die Staatskirche.
Unter Kardinal Désiré Mercier von Mecheln begannen in den 1920-er Jahren erste Kontaktaufnahmen, die Gespräche von Mecheln, insbesondere mit dem Lord Halifax, der intensiv den Lebensweg von John Henry Newman studiert hatte.

http://www.kathpedia.de/index.php?title=Anglikaner

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#3

RE: Papst Franziskus \ Predigten - Ökumenische Vesper: Gemeinsam missionarisch sein

in Nachrichten 07.10.2016 08:51
von Blasius • 3.822 Beiträge

Weitere Information zu den Anglikaner:




Nicht in der Apostolische Sukzession

Die Apostolische Sukzession in den Anglikanischen Gemeinschaften ist nach der offiziellen Erklärung Apostolicae curae von Papst Leo XIII. vom 13. September 1896 unterbrochen. Die anglikanischen Priester und Bischöfe sind demnach nicht gültig geweiht, da über hundert Jahre lang die gültige Form der Priester- und Bischofsweihe nicht angewendet worden ist und es an der erforderlichen Weiheabsicht gefehlt hat. Aufgrund dieser Erkenntnisse gab es in der anglokatholischen Strömung des Anglikanismus auch Bestrebungen durch Weihen seitens orthodoxer oder altkatholischer Bischöfe die Sukzession zu erlangen. Allerdings ist durch die Einführung der Frauenordination auch für Bischofsweihen (!) die Gültigkeit der anglikanischen Ordinationshandlungen neu hinterfragt worden. Bei einer Konversion von anglikanischen Pfarrern wird daher, bei Bedarf, nach wie vor eine Weihe gespendet.
Die Anglikaner heute

Die Anglikaner heute haben ca. 70 Mio. Anhänger weltweit in 450 Diözesen (28 Kirchenprovinzen); sie billigen dem Erzbischof von Canterbury einen Ehrenprimat zu. Große Hoffnungen auf eine rasche Aussöhnung, die z.B. Papst Paul VI. in der Folge des II. Vatikanums hatte, wurden enttäuscht durch die anglikanischen Entscheidungen zugunsten der Frauenordination und (am 7. Juli 2008) auch der Zulassung von Frauen zum Bischofsamt[1]. Kritiker mutmaßen, dass die Kirche von England längst nicht mehr "Herr im Haus" ist. Die Fremdbestimmung durch parlamentarische Gesetzgebung (!) und staatsnahe Verwaltung erzwingt einen vorauseilenden Gehorsam gegenüber dem allgemeinen Sozialkonsens (auch in Fragen der Ehemoral). Spätestens das 20. Jahrhundert hat also aus katholischer Sicht bewiesen, was schon John Henry Newman erkannte, dass nämlich die von den Anglikanern behauptete via media (zwischen Rom und der Reformation) real nicht funktioniert.

(Das Gegenteil behaupten in England z.B. immer noch besonders gern, aus durchsichtigen Motiven, "christlich" orientierte Freimaurer.)

Die Krise der "anglikanischen Gemeinschaft" (ca. 64.000 Gemeinden in 164 Ländern weltweit) erfasst auch die Weltregionen, die aufgrund ihrer Verwurzelung im ehem. British Empire über anglikanische Kirchenstrukturen verfügen (z.B. USA oder Afrika). Während Königin Elisabeth II. ihre Funktion als Defensor fidei noch einigermaßen korrekt ausfüllt (Oberhaupt der Kirche), hat Thronfolger Charles bereits öffentlich gefragt, ob nicht eine multireligiöse Krönungszeremonie unter Verzicht auf explizit christliche Bekenntnisse möglich sei. Die eigentliche Konsequenz, die Suprematie durch autonom königlichen Akt an den Papst zurückzuerstatten, wird aber noch nicht formuliert.

Eine Welle von Übertritten aus der anglikanischen in die römisch-katholische Kirche hatte es in Großbritannien nach der Einführung der Frauenordination in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts gegeben. Damals verließen Hunderte Geistliche und zahlreiche Laien die Kirche 
von England.

Anglicanorum coetibus

der Generalsynode im Juli 2010 wurde der Weg für die Weihe von Bischöfinnen freigemacht.[2] Im November 2012 war ein Ja zu anglikanischen Bischöfinnen mit knapper Sperrminorität bei den Laien gescheitert. In der Generalsynode am 14. Juli 2014, stimmte mit den Zwei-Drittel-Mehrheiten von Bischöfen, Geistlichkeit und Laien für eine Zulassung von Bischöfinnen.[3] Da der Bruch zur Rechtgläubigkeit nun besiegelt ist, beschließen konservative Bischöfe zur Katholischen Kirche überzutreten und das Erleichterungsangebot durch die Konstitution Anglicanorum coetibus in Anspruch zu nehmen. Ebenfalls beschloss die Kirche von England bei der Generalsynode im Juli 2014, den Teufel aus dem Taufritus zu verbannen. Bisher musste dem "Teufel und allen seinen Werken" widersagt werden.[4]

http://www.kathpedia.de/index.php?title=Anglikaner

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