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Antimarianische Bibelübersetzungen - Teil 1
Antimarianische Bibelübersetzungen - Teil 1
in Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria 31.03.2016 03:05von Stephanus (gelöscht)
Auch wenn ich ein sehr schlechter Mensch bin, liegt es mir doch immer wieder sehr am Herzen, die Liebe Gottesmutter, die Ganz-Reine, zu verteidigen, da ich sie, obwohl ich abgrundschlecht bin, dennoch auf einzigartige Weise liebe.
Speziell beziehe ich mich hier auf die Hochzeit zu Kana. Obwohl dieser Text des Johannesevangeliums so kurz ist und, oberflächlich betrachtet, sehr wenig über die Muttergottes auszusagen scheint, so ist dieser Text, da vom Heiligen Geist inspiriert, doch sehr, sehr tiefgründig, und enthält daher sehr viele Informationen über die Gottesmutter.
Eine liebe Glaubensschwester, die bis vor kurzer Zeit die Gottesmutter hasste, weil sie protestantisch geprägt war, wurde kurz nach Beginn der Fastenzeit für sie im Herzen spürbar dazu angetrieben, den traditionellen Rosenkranz zu beten. Auf Antrieb des Heiligen Geistes besorgte sie sich dann einen Rosenkranz mit einer Einleitung + Betrachtungen. Ein Glaubensbruder schaute in das Heftchen hinein und fand darin bei der Betrachtung des 2. Geheimnisses des Lichtreichen Rosenkranzes die folgende irreführende "Übersetzung", die Protestanten so sehr lieben: "Frau, was habe ich mit Dir zu schaffen!"
Diese (oder ähnliche "Übersetzungen") findet sich in Übersetzungen des altgriechischen Textes über die Hochzeit von Kana. Von "Übersetzern" werden diese oder ähnliche Worte Jesus gegen seine Mutter in den Mund gelegt, traurigerweise selbst von katholischen "Übersetzern".
Weil nun diese antimarianische Aussage " Frau, was habe ich mit Dir zu schaffen" gerade in diesem katholischen Heftchen steht, und er in Besorgnis war, dass diese Worte unsere liebe Glaubenschwester antimarianisch beeinflussen könnten, und noch aus anderen gewichtigen Gründen, begann er, sich darüber aufzuregen und erläuterte ihr gegenüber, das Christus diese Worte nie gesprochen hat, und verwies dabei auf den griechischen Text. Dabei bat er mich, dies darüberhinaus näher zu erläutern, da ich mich mit diesem Text des Heiligen Geistes länger und näher auseinandergesetzt hatte.
Ich ging dabei vollkommen systematisch, logisch und absolut biblisch vor: Ich erklärte:
1.) Um zu erkennen, dass diese und ähnliche "Übersetzungen" völlig falsch seien, benötige man nichteinmal den griechischen Wortlaut. Es reiche völlig aus, den Kontext zu beachten, welcher selbst solche antimarianischen Übersetzungen widerlegt. und dieser sehe wie folgt aus:
2.) Was hat dem biblischen Zeugnis zufolge die Mutter des Herrn auf der Hochzeit zu Kana denn getan, das solchen angeblichen groben, schroffen und ablehnenden Worten ihres Sohnes entsprochen hätte?
3.) Nichts! Denn Maria habe, so erklärte ich weiter, dem biblischen Text nach nichts, aber auch gar nichts Böses getan, sondern nur Gutes: (a) der biblische Text zeige uns, dass Maria in ihrer Fürsorge ein für den Bräutigam und dann auch für die Hochzeitsgäste großes Problem sah, das nichteinmal die für den Wein zuständigen Dienern auffiel, nämlich dass die Hochzeitsgäste keinen Wein mehr zum Feiern hätten. Dies enthülle uns Mariens Fürsorge für ihre Mitmenschen. (b) Desweiteren enthülle uns der biblische Text Mariens Nächstenliebe, da sie das Wohl der Gäste und des Gastgebers im Sinn und im Blick gehabt habe, weshalb sie ihren Sohn darauf aufmerksam machte, damit Er dieses Problem für die Gäste und den zuständigen Gastgeber lösen wolle. (c) Vor den historischen Hintergründen wäre es nach menschlichem Ermessen nicht möglich gewesen, neuen Wein herzuführen. Da dies die Muttergottes wusste, setzte sie auf der Basis ihrer Fürsorge und Nächstenliebe alle Hoffnung auf ihren Sohn, da sie wusste, dass in dieser ausweglosen Situation nur Er in seiner Göttlichen Weisheit helfen könne, weshalb sie allein Ihn auf das bezeichnete Problem aufmerksam machte, damit Er hier eingreifen und helfen wolle. Auf diese Weise bezeugte Maria ihren Glauben an ihren Sohn.
4.) Diese biblischen Zeugnisse über Maria zeigten, dass sie fürsorglich war, sie die Nächstenliebe praktizierte und an ihren Sohn, Jesus Christus und an Seine Weisheit und Macht glaubte.
5.) Auf diesem positiven biblischen Zeugnis über Maria aufbauend, erklärte ich dann weiter, dass doch Jesus niemals einen Menschen für diese großen Tugenden, die er in seinem Evangelium immer wieder von den Menschen verlangt, schelten und ablehnen würde. Schon deshalb könnten jene antimarianischen Worte, die Jesus in den "Übersetzungen" in den Mund gelegt werden, nur falsch sein.
6.) Diese "Übersetzer", ob nun katholisch oder protestantisch, stellten Jesus daher als schizophrän dar, da er einerseits Fürsorge, Nächstenliebe und absoluten Glauben an Ihn predigte, er aber für eben das seine Mutter gescholten und abgelehnt haben soll.
7.) Daraufhin wies ich auf das 4. Gebot hin, das gemäß dem hebräischen Urtext besagt, Vater und Mutter zu verherrlichen ( nicht zu ehren, wie es immer wieder heißt, sondern zu verherrlichen, was im Gegensatz zu "ehren" eine extreme Steigerung ist). Nun habe Jesus gemäß der Bibel selbst über sich gesagt, dass er nicht gekommen sei, dass Gesetz ... aufzuheben, sondern zu erfüllen (Mt. 5,17). Wenn er nun von sich selbst sagt, dass er das Gesetz erfüllte, so hat er folglich auch das 4. Gebot erfüllt. Auch hier machten ihn besagte "Übersetzer" schizophrän, da er von sich auf der einen Seite bezeugte, mitunter das 4. Gebot, seine Mutter zu verherrlichen, zu erfüllen, sie aber auf der anderen Seite aggressiv angefahren und abgelehnt habe.
8.) Doch es ging dann noch weiter, indem ich auf eine Stelle in einem der Petrusbriefe verwies, in dem es heißt, dass Jesus ohne Sünde war. Nun aber wäre er, so erklärte ich weiter, gemäß den bezeichneten "Übersetzern" ein großer Sünder gewesen, wenn Er Seine Mutter mit jenen Worten diskriminiert und abgelehnt hätte. Er hätte gemäß diesen "Übersetzern" eine mehrfache schwere Sünde begangen: (a) Er hätte Seine Mutter für ihre Fürsorge, Nächstenliebe und für ihren unerschütterlichen Glauben diskriminiert, und zwar obendrauf vor versammelter Mannschaft, und hätte sie somit vor ihnen bloßgestellt, und (b) Er hätte sie selbst wegen des Guten, das sie tat, abgelehnt, und (c) Er hätte so gegen das 4. Gebot verstoßen und wäre somit ein schändlicher Sünder gewesen.
9.) Somit stellten diese "Übersetzer" mit ihrer "Übersetzung" Jesus nicht nur als einen Schizophränen dar, sondern auch im Gegensatz zum Zeugnis der Heiligen Schrift als einen schändlichen Sünder!
10.) Allein das alles beweist schon, das die antimarianische Worte, die man Jesus zuweist, Jesus nie gesprochen haben kann ...
11.) Nachdem ich das alles so darlegte, wies ich obendrauf hin, dass schon etliche mitunter wegen dieser frevelhaften und schizophränenen Worte, welche "Übersetzer" Jesus in den Mund leg(t)en, viele von Christus abgefallen seien oder keinen Zugang zu ihm finden konnten. (Z.B. Erich von Däniken, der Arme, der es nicht akzeptieren konnte/kann, dass Jesus - gemäß falscher Übersetzungen - seine Mutter entgegen des 4. Gebots immer wieder so schlecht behandelt habe, wo - so Dänikens Worte -, sie ihm doch so viel Gutes getan und durch ihr Ja-Wort an Erzengel Gabriel ihr Leben noch aufs Spiel gesetzt habe! Beten wir daher für Däniken, da er in dieser Hinsicht einfach nur Opfer der falschen Bibel-Übersetzer ist)
12.) Nun kam ich auf die Worte des oben erwähnten Glaubensbruders zu sprechen, der erklärte, dass Jesus gemäß dem griechischen Text niemals zu seiner Mutter sagte: "Frau, was habe ich mit Dir zu schaffen!", sondern: "Frau, was mir und dir!" Ich erklärte, dass man die wahren Worte Jesu - Frau, was mir und dir! - in der Wort-für-Wort-Übersetzung (Interlinear-Übersetzung) der Bibel nachgewiesen finde, und dass alle anderen Wortlaute dem griechischen Text widersprächen.
13.) Daraufhin erklärte ich, dass sich dieselbe Formulierung "Was mir und dir" in der Bibel an etlichen Stellen wiederfände, und dass sie jedes Mal dem Kontext nach zwei unterschiedliche Grundbedeutungen hätten: (a) wenn sie von jemandem gegenüber einer Person geäußert wurde, gegenüber der man positiv gesinnt war, dann war diese Formulierung dementsprechend immer positiv gemeint. War sie aber an eine Person gerichtet, der gegenüber man negativ gesinnt war, so war sie negativ gemeint.
14.) Dann nannte ich Beispiele aus der Bibel, die mir gerade einfielen, um das zu beweisen: (a) Ephron, der Abraham dem biblischen Text nach wohlgesonnen war, sagte zu Abraham dieselben Worte, die Jesus zu seiner Mutter gemäß dem griechischen Wortlaut sagte: "Was mir und dir?" Und hier, 1 Mo. 23,15, kommt kein einziger "Übersetzer" auf die Idee, negativ zu "übersetzen": "Was habe ich mit Dir zu schaffen?" Warum aber dann gerade in Joh. 2,4? (b) Als zweites fiel mir die Begebenheit ein, bei der der Prophet Elias im Auftrag Gottes Elischa zu seinem Prophetenjünger berief, indem er ihm im Hinblick auf seine Nachfolge seinen Prophetenmantel über ihn warf. Elischa, der das verstand, bat den Propheten Gottes daraufhin, sich von seiner Familie zunächst zu verabschiden. Daraufhin sagte der Prophet zu seinem berufenen Jünger Elischa buchstäblich dieselben Worte, die Jesus zu seiner Mutter und Ephron zu Abraham sagte: "Geh hin, was mir und dir!" Elischa ging hin, verabschiedete sich und folgte dem Propheten als dessen Jünger nach. (1 Kö. 19,19ff.) Auch hier also keine Spur einer Abweisung durch den Propheten, im Gegenteil. (c) Drittes Beispiel: 2 Kö. 3,1-14: Der Prophet Elischa war dem König von Israel negativ gesinnt und der Prophet sagte zum ihm: "Was mir und dir?" - und lehnte den König ab.
15.) Diese Beispiele zeigen, dass die bezeichnete Formulierung gegenüber Personen positiv gemeint war, gegenüber denen man positiv gesinnt war. Eine negative Bedeutung hatten sie nur gegenüber den Personen gegenüber denen man negativ gesinnt war. Da nun Jesu Mutter auf der Hochzeit zu Kana nur Gutes getan und im Sinn gehabt hat, und Jesus nach eigenen Worten das 4. Gebot erfüllte und er nach dem Zeugnis der Schrift ohne Sünde war, so waren seine Worte zu seiner Mutter - Frau, was mir und dir - nicht negativ, sondern positiv gemeint.
RE: Antimarianische Bibelübersetzungen - Teil 1
in Die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria 31.03.2016 13:32von Aquila • 7.220 Beiträge
Lieber Stefan
Ich möchte diese
- von den protestantischen "Übersetzern" in der Tat falsch ausgeweitet wiedergegebene -
Worte unseres Herrn mit einigen Kommentaren aus katholischen Übersetzungen erklären.
-
Übersetzt mit: "Was habe ich mit dir gemeinsam, Frau?"
-"Das Neue Testament" , P. Dr. Konstantin Rösch, 1946.
Jesus spricht hier als Messias und will sagen,
während seines messianischen Berufes könne er auf die Wünsche der irdischen Mutter keine Rücksicht nehmen,
sondern sei an den Willen des himmlischen Vaters gebunden.
Der Vater, der alles bestimmt und festgesetzt hat, hat auch die erste Stunde der Offenbarung der ersten messianischen Herrlichkeit festgesetzt.
Übersetzt mit: "Was liegt mir ob und dir, Frau?"
Neues Testament, übersetzt und erklärt von Otto Karrer, 1953)
Die Antwort Jesu auf den Hinweis der Mutter enthält keine Spur von Zurückweisung.
Zwar kann der fragende Ausdruck sonst auch den Sinn einer Zurückweisung haben,
aber ebenso den einer Frage, bei der eine positive Antwort erwartet wird: Richt 11,12; Mk 1,24.
Die Anrede "Frau" ist als Ehrfurchtswort in der rabbinischen Literatur bezeugt ( Strack-Billerbeck II. 401) und hat so wenig einen Unterton von Schroffheit wie das gleiche Wort Jesus am Kreuz (Joh 19,26) oder das bekenntnishaft hervorgehobene gleiche Wort bei Paulus GAL 4,4. Er entspricht der Feierlichkeit der Stunde.
Übersetzt mit: " Frau, was willst du von mir?"
- Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes,; Prof Dr. Vinzenz Hamp, Prof. Dr. Meinrad Stenzel, Prof. Dr. Josef Kürzinger, 1957
Das verschieden übersetzbare Wort Jesu
( wörtlich: "Frau, was ist mir und dir")
ist eine geheimnisvolle Andeutung des höheren Auftrages, dem Jesu Wirken zugeordnet war
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Schliesslich der grosse Kirchenvater, der hl. Augustinus:
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"Was ist zwischen dir und mir?"
Der Herr will zur Mutter sagen:
Was in mir das Wunder wirkt, stammt nicht von dir, nämlich meine Gottheit.
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Freundliche Grüsse und Gottes Segen
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