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Sel. Berno, Fest der Heiligen Familie, Ged. d. Taufe Unseres Herrn

in Unsere Fürsprecher 13.01.2016 12:06
von Blasius • 3.923 Beiträge

13. Januar-




Sel. Berno, Fest der Heiligen Familie, Ged. d. Taufe Unseres Herrn


Berno wurde um 850 in Burgund geboren. Er entstammte wahrscheinlich einer vornehmen und vermögenden Familie. Als junger Mann wurde der sel. Berno Mönch im Benediktinerkloster von Autun. Dieses war geprägt durch die Reform des hl Benedikt von Aniane vom Beginn des 9. Jahrhunderts (s. 28.5.). - 886 sandte man den sel. Berno ins Kloster von Baume-les-Messieurs, damit dieses durch ihn als Abt ebenfalls erneuert werde.

In der Folgezeit entstanden Baumes Tochterklöster Gigny, Bourg-Dieu und Massay. Als aber Wilhelm I. der Fromme, der Herzog Aquitaniens (886 - 918), um 909 in Burgund das Kloster Cluny stiftete, da wurde Berno außerdem auch dessen Abt. Mehrere Mönche begleiteten den Seligen nach Cluny, um dort unter seiner Leitung gemäß der Klosterregel zu beten, zu arbeiten (vgl. 21.3.) und das Schweigen zu üben.

Berno veranlaßte drei Jahre vor seinem Tod die Wahl des hl. Odo zu seinem Nachfolger. - Odo war als Jüngling gegen Ende des 9. Jahrhunderts Knappe des Herzogs Wilhelm des Frommen gewesen. Dann war er Kanoniker zu Tours geworden und schließlich ins Benediktinerkloster von Baume-les-Messieurs unter Abt Berno eingetreten.

Als der sel. Berno am 13. Januar 927 starb, trat Odo seine Nachfolge in Cluny an, das nun von Baume getrennt wurde. - Schon unter Berno hatte Cluny begonnen, auf andere Klöster auszustrahlen, doch unter dem 942 verstorbenen Odo verbreitete sich das vertiefte und streng geordnete, geistliche Leben als cluniazensische Reform weithin. - Die Reformideen des hl. Benedikt von Aniane wurden in Cluny erweitert. Die geistliche Erneuerung sollte nicht mehr auf die Klöster beschränkt bleiben, sondern auch den Weltklerus erfassen (vgl. 25.5.). Im Verlaufe des 10. und 11. Jahrhunderts durchdrang sie nach und nach das gesamte Abendland. Im 12. Jahrhundert schließlich soll es eintausendvierhundert cluniazensische Klöster gegeben haben. - 1790 lösten die französischen Revolutionäre das Kloster Cluny auf. Das Kirchengebäude, ein Höhepunkt romanischer Baukunst, wurde als Steinbruch genutzt.

Während am 6. Januar des Besuches der Weisen gedacht wird, findet am Oktavtag von Erscheinung das Fest der Taufe Jesu statt.

Johannes verkündete eine Taufe als Zeichen der Buße, und der Heiland ließ sich von ihm im Jordan taufen, obwohl Er die Buße nicht nötig hatte. Wie bei Seiner Beschneidung (1.1.) nahm Er an, was der Heiligung der Menschen dient, und Er zeigte mit Seiner Taufe, daß diese dem Willen Gottes entspricht (s. 24.6). Die Johannestaufe weist wie die Beschneidung voraus auf die Taufe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, die Christus als Bad der Wiedergeburt eingesetzt hat. - Der Heiland sagte aber auch auf Sein Leiden vorausschauend: „Ich muß mit einer Taufe getauft werden, und wie bang ist Mir, bis sie vollendet ist.“

Das Fest der hl. Familie wird am Sonntag in der Oktav von Erscheinung, also am ersten Sonntag nach Erscheinung, begangen. Es ist ein sehr junges Fest. Erst 1921 schrieb Benedikt XV. (1914 - 1922) es der Kirche vor. Dies geschah in einer Zeit, in der sich der Verfall der christlichen Familie abzuzeichnen begann. Die Autorität des Vaters nahm im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer weiter ab, die Mutterschaft wurde vor allem durch Abtreibungen und künstliche Verhinderung der Zeugung in zunehmendem Maße beeinträchtigt. Die Kinder stachelte man auf gegen ihre Eltern. - Jesus hingegen war seinen Eltern untertan. Er ließ es zu, daß sie für Ihn sorgten, während Er unmündig war. Der Heiland aber nahm als ihr Kind zu an Weisheit, Alter und Wohlgefallen bei Gott und Menschen.

Das Fest der hl. Familie weist voraus auf die Monate März und Mai, in denen Joseph und Maria besonders innig verehrt werden. Zugleich bezieht es sich auf Weihnachten, da im Zentrum der hl. Familie der noch unmündige Jesus steht. - Die gesamte Kirche bildet gewissermaßen eine hl. Familie, da die Gläubigen allesamt Kinder Mariens sind, die sie unter dem Kreuz geboren hat. Der hl. Joseph aber ist uns als Schutzpatron der Kirche (s. 1.5.) ein geistlicher Vater. Auch in diesem Sinne ist demnach Jesus der Erstgeborene vieler Brüder.

Jesus, Maria und Joseph, Euch schenke ich mein Herz und meine Seele!

In der Oktav von Erscheinung wird fortwährend des Festes der Epiphanie gedacht. - Die Weisen, die dem Stern folgend nach Bethlehem zogen, kamen wahrscheinlich aus der am Euphrat gelegenen Stadt Babel, die die Griechen Babylon nannten.

Das am Euphrat gelegene Babel war seit seiner Gründung ein Zentrum der Gottlosigkeit. Nachdem der dort regierende König Nebukadnezar (604 - 562 v. Chr.) Jerusalem samt dem salomonischen Tempel in dem Jahre 587 / 586 v. Chr. zerstört hatte, kannte Babels Hochmut bald keine Grenzen mehr. Der nach dem Fall Jerusalems verschleppte und in Ägypten verschollene Prophet Jeremias aber kündigte Babel den Untergang an. Tatschächlich wanderte ein Großteil der Bevölkerung Babels ab in das wohl um 300 v. Chr. neugegründete Seleukia-Ktesiphon, das sich zur bedeutendsten Stadt des Zweistromlandes entwickelte. In Babel selbst harrten schließlich nur noch einige Weise aus, die weiter den Sternenhimmel beobachteten. Als auch sie fortzogen, blieb nur eine verlassene Trümmerstätte zurück. Die Weisen, die vom Stern geleitet auszogen, um dem neugeborenen Erlöser zu huldigen, werden zu den letzten Bewohnern der Stadt gehört haben. Mit ihrer Huldigung unterwarf sich Babel gewissermaßen dem Heiland.

Das alte Zentrum der Gottlosigkeit im Zweistromland war vergangen, doch trat in geistlichem Sinne ein neues an seine Stelle: das heidnische Rom. Darum grüßt der Apostelfürst Petrus (18.1., 22.2., 29.6., 1.8.) in seinem ersten Brief aus der Stadt Babylon und bezeichnet damit das Rom seiner Zeit , das im Begriff war, in einer zweieinhalb Jahrhunderte andauernden Verfolgung über die heilige Kirche herzufallen (vgl. 10.12.). - Die große Botschaft von La Salette (s. 19.9.) kündigt an, daß Rom einst ins Heidentum zurücksinken wird, und die Malachiasprophetie (s. 3.11.) weissagt, daß der Römer Petrus II. als letzter Papst in einer Zeit schwerer Bedrängnisse Hirt der Herde Christi sein wird. So könnte diese Stadt zu ihrer Vergangenheit zurückzukehren, wieder zu einem Babylon im geistlichen Sinne werden. In dem Fall aber droht ihr der göttliche Zorn.

Das am Tigris gelegene Seleukia-Ktesiphon war etwa eintausend Jahre lang die bedeutendste Stadt des Zweistromlandes. Ktesiphon wurde zu einer Residenz der Partherkönige aus der Dynastie der Arsakiden (ca. 250 v. Chr. - 224 n. Chr.), die Persien regierten und seit etwa der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. auch das Zweistromland, bis die Herrscher der neupersischen Sassaniden-Dynastie (s. 3.5.) an ihre Stelle traten. - Inzwischen besteht Seleukia-Ktesiphon längst nicht mehr. Im Jahre 633 bis 641 eroberten die mohammedanischen Araber das Zweistromland (vgl. 9.1.), und 762 gründete der Kalif al-Mansur (754 - 775) ebenfalls am Tigris die Stadt Baghdad. Nun teilte Seleukia-Ktesiphon das Schicksal Babylons. Die Bevölkerung verließ den Ort, der daraufhin in Trümmer sank. - Abu Dschafar al-Mansur war nach seinem Halbbruder Abu’l Abbas as-Saffah (750 - 754) der zweite Kalif der Abbasiden-Dynastie (750 - 1258), die diejenige der Omajjaden (661 - 750) von Damaskus (vgl. 27.3.) so blutig enden ließ wie sie begonnen hatte. Deren Gründer, Muawija (661 - 680), hatte die Macht erlangt durch den Aufstand gegen den Kalifen Ali (656 - 661), einen Neffen Mohammeds (gest. 632). Der einzige entkommene Omajjaden-Prinz war Abd er-Rahman I., der das Emirat von Cordoba (s. 4.1., 11.3., 28.5.) gründete und bis zu seinem Tod regierte (756 - 788). Es umfaßte den von den Sarazenen zu jener Zeit beherrschten Großteil der iberischen Halbinsel (vgl. 20.2.).

Im Jahre 838 zog der Kalif al-Mutasim (833 - 842) von Baghdad aus mit seinem Heer und fiel ins byzantinische Kleinasien ein. Das Ziel des Feldzuges war die blühende, phrygische Metropole Amorium, griechisch Amorion. Sie hatte den Haß des Kalifen auf sich gezogen, weil ihr die Familie der zu jener Zeit regierenden, byzantinischen Kaiser entstammte.

Der Kalif ließ die Stadt belagern, die durch Verrat bald in seine Hände fiel. Amorium wurde vollkommen zerstört und der größte Teil seiner Bevölkerung umgebracht. Vor allem die männlichen Einwohner Amoriums wurden auf der Stelle getötet bis auf eine Schar von Offizieren und Würdenträgern, für die man Lösegeld zu erhalten hoffte. Den Rest der Bevölkerung führten die Mohammedaner nach Osten fort. Unterwegs ließ man Frauen und Kinder entweder verschmachten oder verkaufte sie in die Sklaverei. Baghdad am Tigris erreichten nur zweiundvierzig der übriggebliebenen Männer. Sie wurden dort unter schlechtesten Bedingungen gefangen gehalten.

Inzwischen kam ein neuer Kalif namens al-Wathik (842 - 847) an die Regierung. Er versuchte, die Zweiundvierzig zum Abfall vom katholischen Glauben zu bringen. Als ihm dies nicht gelang, ließ er sie im Jahre 845 an den Tigris hinausführen und dort hinrichten. - Übrigens soll der Verräter, der dem Kalifen al-Mutasim die Schwachstelle in Amoriums Verteidigungsanlagen mitgeteilt hatte, trotz seines Übertritts zum Islam ebenfalls getötet worden sein.

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zuletzt bearbeitet 13.01.2016 12:07 | nach oben springen


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