Dritter Adventsonntag
1. Kl. – Farbe violett oder rosarot
Stationskirche: St. Peter
Die Kirche unterbricht heute den Ernst der Adventszeit. Alles ist in der Liturgie auf den Ton der Freude gestimmt. Statt der violetten Gewänder darf der Priester heute rosarote tragen, der Diakon die Dalmatik, der Subdiakon die Tunicella.
Die Orgel kann ihr frohes Lied erklingen lassen. Freude herrscht, weil der Heiland mit dem Reichtum seiner Erlösungsgnade nahe ist. Der Sonntag führt wegen des Anfangs des Introitus den Namen „Gaudete“. Er entspricht dem Sonntag „Lætare“, dem vierten Fastensonntag, und trägt wie dieser den Gedanken der Freude in den Bußernst der Vorbereitungszeit.
„Der Herr ist nahe“ (Intr., Epistel); er erscheint, um das Volk Israel aus der babylonischen Gefangenschaft (Introituspsalm, Offert.), um uns alle zu befreien. Wir flehen innig, daß er kommen möge (Oratio, Grad.). Schon gibt der Vorläufer den Abgesandten der jüdischen Behörden feierlich Zeugnis von ihm. „Der Herr ist nahe.“ Ja, „er steht schon in unsrer Mitte“, so jetzt beim Opfer der hl. Messe. Er kehrt bei uns ein in der hl. Kommuion; deshalb fort mit allem Kleinmut! (Comm.).
Evangelium (Joh. 1, 19 – 28)
Sequentia sancti Evangelii secundum Joannem. In illo tempore: Miserunt Judæi ab Jerosolymis sacerdotes et levitas ad Joannem, ut interrogarent eum: Tu quis es? Et confessus est, et non negavit: et confessus est: Quia non sum ego Christus. Et interrogaverunt eum: Quid ergo? Elias es tu? Et dixit: Non sum. Propheta es tu? Et respondit: Non. Dixerunt ergo ei: Quis es, ut responsum demus his, qui miserunt nos? Quid dicis de te ipso? Ait: Ego vox clamantis in deserto: Dirigite viam Domini, sicut dixit Isaias Propheta. Et qui missi fuerant, erant ex pharisæis. Et interrogaverunt eum, et dixerunt ei: Quid ergo baptizas, si tu non es Christus, neque Elias, neque Propheta? Respondit eis Joannes, dicens: Ego baptizo in aqua: medius autem vestrum stetit, quem vos nescitis. Ipse est, qui post me venturus est, qui ante me factus est: cujus ego non sum dignus, ut solvam ejus corrigiam calceamenti. Hæc in Bethania facta sunt trans Jordanem, ubi erat Joannes baptizans.
In jener Zeit sandten die Juden [der Hohe Rat] von Jerusalem Priester und Leviten zu Johannes, um ihn zu fragen: «Wer bist du?» Da bekannte und beteuerte er: «Ich bin nicht Christus [der Messias].» Da fragten sie ihn: «Wer dann? Bist du Elias?» Er antwortete: «Ich bin es nicht.»
«Bist du der Prophet?» [den schon Moses verheißen hatte (Mos. 18, 15)] Er entgegnete: «Nein.» Da sprachen sie zu ihm: «Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Antwort geben. Was sagst du von dir selbst?» Er sprach: «Ich bin „die Stimme eines Rufenden in der Wüste: bereitet den Weg des Herrn“, wie der Prophet Isaias [40,3] gesagt hat.» Die Abgesandten aber waren Pharisäer. Sie forschten ihn daher weiter aus und sprachen zu ihm: «Warum taufst du denn, wenn du nicht Christus bist, und nicht Elias, und auch nicht der Prophet?» Johannes antwortete ihnen: «Ich taufe mit Wasser. Aber mitten unter euch steht Einer, den ihr nicht kennt. Dieser ist es, der nach mir kommen wird, obgleich Er vor mir gewesen ist; ich bin nicht würdig, Ihm die Schuhriemen aufzulösen.» Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.
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