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Warum lässt Gott das zu?
Immer wenn am Fernseher Bilder von Naturkatastrophen erscheinen, wenn in Zeitungen und Illustrierten von Hungersnöten und Seuchen zu lesen ist, wenn im Radio von Kriegen und Terror berichtet wird, dann wird, ausgesprochen oder nicht, die Frage gestellt: Wie kann dieser gütige und allmächtige Gott das Leid in der Welt zulassen? – Wir wollen versuchen hierauf eine „Antwort“ zu finden. Zunächst sei eine Gegenfrage erlaubt. Will Gott das Leid in der Welt? Bereitet es Ihm „Vergnügen“ den Menschen leidend zu sehen? Wohl kaum. Gott selbst wird Mensch da Ihm etwas an unserem Heil liegt. Wenn wir Jesus Christus, den Gottmenschen, am Kreuz betrachten, dann sehen wir an Ihm all das Leid der ganzen Menschheitsgeschichte. Jesaja schreibt dazu: „Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht“ (Jes 53,2-3). Christus hat all das Leid auf sich genommen, um uns vom Leid zu erlösen.
Wenn Christus all das Leid ge- und ertragen hat, wieso gibt es dann noch Leid in der Welt? Christus hat nicht das Leid von der Welt „weggenommen“. Vielmehr hat Er uns einen Weg eröffnet wie wir mit Leid umzugehen haben. Leid kann nur in Liebe ertragen und angenommen werden. In Liebe zu Gott und in Liebe zum Nächsten. Sicherlich schreiben sich diese Zeilen leicht. Dies konkret zu tun stellt eine große Herausforderung an unser Leben dar.
Weiters muss gesagt werden, dass Gottes Wesen für uns Menschen grundsätzlich nicht einsichtig ist. Wir können das Geheimnis Gottes, trotz der Offenbarung durch und in Jesus Christus, nicht völlig lüften. Alles was wir sehen und erleben ist, um mit einem Bild zu sprechen, wie die Rückseite eines geknüpften Teppichs. Wir sehen ein Gewirr von Fäden und Farben. Das eigentliche Muster des Teppichs auf der Vorderseite kennt allein nur Gott.
Letztlich sei noch erwähnt, dass wir Christen nicht an ein Paradies in dieser Welt glauben. Christus ist uns zum Vater vorausgegangen um uns eine Wohnung zu bereiten (vgl. 2 Kor 4,17 – 5,1). Dorthin sind wir als pilgernde Kirche unterwegs. Dort liegt all unsere berechtigte Hoffnung. Dies ist nicht ein Vertrösten auf ein Jenseits wie es manche Religionskritiker behaupten. Diese Hoffnung ist unsere „Antwort“ auf die Frage nach dem Leid in dieser Welt, welche nur der christliche Glaube geben kann. Am Ende der Zeiten wird stehen: „Er hat alles gut gemacht …“ (Mk 7,37).
„Außerhalb der Kirche kein Heil"
(Katechismus der Katholischen Kirche Absatz 3, 845)
RE: Warum lässt Gott das zu?
in Diskussionsplattform (2) 02.04.2015 18:20von Kristina (gelöscht)
http://www.1000questions.net/de/50q/50q42-de.html
Warum das Leid, wenn Gott doch gut ist?
Eines Tages wird jeder mit einem Leid konfrontiert, sei es in seiner Umgebung oder am eigenen Leib. Es zerreißt das Herz. Alles bricht zusammen. Die Frage bricht auf: Warum, warum ich? Was habe ich denn Schlimmes getan? Man wird ganz niedergeschlagen oder voller Rebellion und wendet sich von Gott ab.
Diese Reaktion ist völlig normal und menschlich, denn der Mensch ist nicht für das Leid geschaffen. Das Leid offenbart unsere innere Sehnsucht nach dem Glück. Das wird gerade dann deutlich, wenn es uns aus der Behaglichkeit reißt und einen Schnitt durch unser Herz zieht. Das Leid rührt letztlich an das tiefste Geheimnis in uns, denn es erinnert daran, daß wir für das Glück geschaffen sind, von dem wir jetzt fern sind. Das Leid erscheint uns wie ein Mangel.
Deshalb können wir es zunächst nicht annehmen, denn es ist in sich nicht annehmbar. Es macht Angst und wir weisen es zurück, weil wir für das Leben geschaffen sind. Aber trotz allem, das wir konkret tun können, bleiben wir hilflos und zwar deshalb, weil mein Leid und das der anderen ein inneres Geheimnis berührt. Es ist in mir und übersteigt mich gleichzeitig. Es ist das Geheimnis des Menschen, das Geheimnis des Bösen und seiner Wurzeln in der Menschheitsgeschichte und in der Seele des Menschen.
Also stellen wir letztlich Gott die Frage nach dem Warum. Gott, dem Schöpfer und Herrn der Welt. Die Versuchung ist groß, ihn zum Urheber des Bösen zu machen. „Wenn Gott gut wäre, würde er das nicht zulassen und nicht so handeln”, ist ein naheliegender Gedanke.
Vielleicht können wir manches bei dem entdecken, der uns von dem Bösen erlöst hat. „Kommt zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele” (Mt 11,28). Das ist eines der Worte von Jesus Christus, von dem es in der Bibel heißt: „Er hat unsere Leiden getragen” (Jes 53,4). Unschuldig wurde er verurteilt, damit wir „in seinen Wunden Heilung finden” (Jes.53,5).
Was zeigt uns sein Leben? Was wird im Evangelium über ihn gesagt? Nicht ein Richtergott kommt zu uns, sondern ein demütiger Gott, ein „leidender Gottesknecht”, der sich das ganze Dasein des Menschen zu eigen macht, das Leid eingeschlossen, um uns zu helfen es zu tragen und uns zu trösten.
Der französische Schriftsteller Paul Claudel sagt: „Gott ist nicht gekommen, um das Leid abzuschaffen, auch nicht, um es zu erklären, sondern um es mit seiner Gegenwart zu erfüllen.“ Und das gilt bis in die Tiefen des Leids.
Christus geht noch weiter: Er opfert sein Leiden auf zu unserem Heil und öffnet damit den Weg zum Leben. Und er lädt uns ein, von ihm zu lernen. Wie eine 18 jährige Diabetikerin die sagt: „Jesus liebt uns und gibt uns Anteil an seiner Mission, nämlich alle Menschen zum Vater zu führen. Es macht doch Freude, an einer Mission teilzuhaben, deren Leiter Gott ist.”
„Außerhalb der Kirche kein Heil"
(Katechismus der Katholischen Kirche Absatz 3, 845)
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