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http://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Arianismus.htm
Arianismus
Arianismus war eine frühe christliche Lehre aus dem 4. Jahrhundert, benannt nach dem Priester Arius. Nach arianischer Lehre ist Jesus Christus nicht wesensgleich mit Gott, aber dessen vornehmstes Geschöpf.
Arius wurde in Libyen geboren und studierte an der theologischen Schule des Lucian in Antiochia - dem heutigen Antakya, wo auch andere Vertreter des Arianismus ausgebildet wurden. Nach seiner Priesterweihe in Alexandria verwickelte sich Arius 319 in einen Streit mit seinem Bischof über die Gottheit Christi. Schließlich wurde er 325 wegen seiner Auffassungen nach Illyrien verbannt, doch die Auseinandersetzung um seine Lehre griff bald auf die gesamte Kirche über und hielt sie über ein halbes Jahrhundert lang in Atem. Zwar wurde sie 379 durch den römischen Kaiser Theodosius I. im ganzen Reich verboten, doch überlebte sie noch zwei Jahrhunderte lang unter den Stämmen der Barbaren, die von arianischen Bischöfen zum Christentum bekehrt worden waren.
Arius
Arius lehrte, dass Gott selbst nicht gezeugt und ohne Ursprung sei. Der Sohn Gottes, die zweite Gestalt der Dreieinigkeit, könne also, weil er gezeugt worden sei, nicht Gott im selben Sinn wie der Vater sein. Die Lehre des Arius wurde 325 auf dem 1. ökumenischen Konzil von Nicäa verdammt. 318 der insgesamt 1800 Bischöfe des Römischen Reiches nahmen an dem Konzil teil und verfassten das Bekenntnis in dem festgestellt wurde, dass der Sohn Gottes "empfangen, doch nicht erschaffen" worden sei und "von gleicher Substanz" (griechisch: "homoousios") wie der Vater ist. Der Sohn sei also Teil (genauer: "Hypostase", "Grundlage") des dreieinigen Gottes und nicht der Schöpfung. Das Glaubensbekenntnis von Nicäa war das erste, das von allen Kirchen gemeinsam anerkannt wurde. Die Stellung des neuen Bekenntnisses als Dogma wurde durch den Bann gegen die Lehre von Arius bekräftigt.
Trotz der Verurteilung starb die Lehre des Arius nicht aus. Ein Grund dafür war die Politik des Römischen Reiches. Unter dem Einfluss des griechischen Kirchenhistorikers Eusebius von Cäsarea, dessen Rechtgläubigkeit ebenfalls in Zweifel gezogen worden war, rief Kaiser Konstantin I. Arius um 334 aus dem Exil zurück. Kurz danach entschlossen sich zwei einflussreiche Personen, den Arianismus zu unterstützen: Konstantin II., der nachfolgende Kaiser, und der Bischof und Theologe Eusebios von Nikomedien, später Patriarch von Konstantinopel. Um 359 hatte sich der Arianismus durchgesetzt und war die offizielle Glaubenslehre des Römischen Reiches. Die Arianer waren allerdings unter sich zerstritten und spalteten sich in zwei Parteien. Die Semi-Arianer bestanden vor allem aus konservativen östlichen Bischöfen, die im Wesentlichen mit der Lehre des Konzils von Nicäa übereinstimmten, doch wegen des dort verwendeten nichtbiblischen Begriffs "homoousios" Zweifel hegten. Die Neu-Arianer vertraten die Auffassung, dass der Sohn von anderem Wesen (griechisch: "heteroousios") sei als der Vater oder ihm zumindest "nicht gleich" sei ("anomoios"). Zu dieser Gruppe gehörten auch die "Pneumatomachen", die "Kämpfer gegen den Heiligen Geist", die behaupteten, der Heilige Geist sei ein Geschöpf wie der Sohn.
Mit dem Tod von Konstantin II. im Jahr 361 war der Weg frei für den endgültigen Sieg der nicäischen Orthodoxie, die von Kaiser Theodosius 379 anerkannt und auf dem 2. der ökumenischen Konzile, dem 1. Konzil von Konstantinopel, 381 erneut bestätigt wurde.
1Joh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat.
Liebe Kristina, Leserinnen und Leser,
Info, Zitat:
2 September 2010
Es gibt heute einen Neo-Arianismus
Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari Internationalen Sommerakademie in Aigen:
Dieser reduziert Christus auf seine menschliche Natur, um so dem Vorverständnis vieler Zeitgenossen, darunter auch nicht weniger Christen, entgegenzukommen.
Linz-Aigen (kath.net)
Kath.Net dokumentiert die Predigt vom Grazer Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari beim Gottesdienst im Rahmen der Internationalen Sommerakademie des Linzer Priesterkreises am 31. August 2010 in Aigen i. Mühlkreis im Wortlaut:
Dem Wesen und Wirken des Heiligen Geistes ist die diesjährige Internationale Sommerakademie des Linzer Priesterkreises besonders zugewendet in Gebet, Liturgie und theologischer Betrachtung.
Entsprechend dem Liturgischen Kalender gedenken wir bei dieser abendlichen Eucharistiefeier eines vom Heiligen Geist besonders erfüllten Bischofs aus dem 4. Jahrhundert. Es ist der heilige Paulinus von Trier. In der deutschen Ausgabe des Messbuchs sagt die dort übliche Kurzbiographie des Tagesheiligen wörtlich: „Der berühmteste Bischof von Trier im Altertum stand in den dogmatischen Auseinandersetzungen seiner Zeit unerschrocken auf der Seite des heiligen Athanasius und der Orthodoxie. Als einziger weigerte er sich auf der Synode zu Arles 353 jenen zu verurteilen, wurde daher vertrieben und starb in der Verbannung in Phrygien.“
Der heilige Athanasius, Bischof von Alexandrien in Ägypten, war im Widerstand gegen die vom Konzil von Nikaia 325 verurteilte Irrlehre des Arius einer der stärksten und daher am meisten verfolgten Vertreter der Orthodoxie. Dreimal wurde er deshalb aus seiner Bischofsstadt vertrieben, einmal führte ihn die Verbannung bis in die Stadt Trier, die damals eine der Residenzstädte römischer Kaiser gewesen ist.
Die Irrlehre des Arius oder, positiv gewendet, die Lehre des Konzils von Nikaia über die Gottheit Jesu Christi ist heute nach fast siebzehn Jahrhunderten keineswegs nur ein Thema für Historiker. Es gibt in der heutigen Theologie christlicher Kirchen und in der spirituellen Praxis so etwas wie einen Neo-Arianismus, der Christus auf seine menschliche Natur reduziert, um so dem Vorverständnis vieler Zeitgenossen, darunter auch nicht weniger Christen, entgegenzukommen.
Mit der Preisgabe der Lehre des I. Ökumenischen Konzils über die Gottheit Christi und die daraus folgende Preisgabe der altkirchlichen Lehre über die göttliche Dreifaltigkeit wollen einige Theologen auch Barrieren gegenüber dem Islam und dem orthodoxen Judentum reduzieren.
Wenn aber die Differenz zwischen den Wörtern homo-ousios (= wesensgleich) und homoi-ousios (= wesensähnlich) zugunsten des homoi-ousios aufgegeben wird, wenn also Jesus Christus dem göttlichen Vater nur wesensähnlich und nicht wesensgleich ist, dann wird das Kühnste aufgegeben, das im Horizont der Religionsgeschichte über Gott als Schöpfer und Erlöser und über seine Beziehung zu seinen Geschöpfen je gesagt und geglaubt wurde.
Die Auseinandersetzungen mit Arius und mit dem Bekennermut des heiligen Athanasius von Alexandrien und des heiligen Bischofs Paulinus von Trier waren also nicht nur gestern aktuell, sondern sie sind es auch heute, wenn dies heute auch für viele Menschen in der Kirche nicht erkennbar ist.
Wenden wir uns aber nun dem Generalthema der diesjährigen Internationalen Sommerakademie zu. Es geht dabei um das Wesen des Heiligen Geistes und um sein Wirken in der Kirche und durch die Kirche in jene Wirklichkeit hinein, die im Johannesevangelium „Welt“ und in heutiger weltlicher Umgangssprache „Gesellschaft“ genannt wird. Diese „Welt“ oder „Gesellschaft“ trägt seit dem Verlust des Paradieses jederzeit viele Todeskeime aber auch viele Lebens- und Hoffnungskeime in sich.
Das Protoevangelium im Genesisbuch des Alten Testaments verweist, gelesen mit den Augen des christlichen Glaubens, auf die künftige Erlösung und das Evangelium des Neuen Testaments verkündet, dass diese Erlösung in Jesus Christus geschehen ist.
Aber dieses grundsätzlich ein für allemal geschehene Heilswerk durchdringt die Welt und ihre Geschichte nur wie ein geduldiger Sauerteig und die Kirche ist das Werkzeug für dieses Geschehen im Ringen zwischen dem göttlichen Licht und der Finsternis des Bösen.
Die Gesellschaft, in deren Mitte die Kirche in Ländern wie dem unseren heute lebt, ist technisch-zivilisatorisch weiterhin durch unablässig fortgesetzte Innovationen geprägt. Bezogen auf das Humanum im Ganzen trägt sie aber unübersehbare Merkmale einer Spätzeit an sich. Viel humanitär lange tragend Gewesenes ist von Auszehrung bedroht.
Die Katholische Kirche ist von diesem Epochenwechsel auf besonders schwerwiegende Weise betroffen. Sie ist die weltweit größte einheitlich verfasste Religionsgemeinschaft und sie ist dadurch, was ihre Einheit betrifft, den größten Herausforderungen ausgesetzt. Sie steht in der Spannung zwischen Homogenität und Pluralität, zwischen Breite und Tiefe, zwischen Tradition und neuen Herausforderungen, zwischen sozial-politischem Engagement und mystischer Versenkung in Gott.
Sie macht Fehler und begeht Sünden, hat aber zugleich riesige Ressourcen an Mitmenschlichkeit, an Barmherzigkeit und Heiligkeit und aktiviert viel davon an jedem neuen Tag. Das gilt auch für die Kirche in unserem kleinen Land Österreich: für ihre Wunden ebenso, wie für die Gaben des Heiligen Geistes, die in ihr oft abseits des öffentlichen Interesses, aber immer wieder auch offenkundig am Werk sind.
Hierzulande ist die Kirche immer noch einem riesigen Baum mit breiter Krone vergleichbar. Aber viele seiner Wurzeln, Äste und Zweige sind in ihrer Vitalität bedroht oder auch schon abgestorben. Ernsthafte Christen werden sich in dieser Situation nicht vor allem um die Baumkrone sorgen. Sie werden sich vielmehr für eine Stärkung der Wurzeln und für eine Vermehrung des Grundwassers einsetzen.
Schrumpfungen sind aber epochal offenbar nicht verhinderbar. Auf jeden Getauften, der die Kirche verlässt, hat Jesus Christus in der Taufe – bildhaft gesprochen – seine Hand gelegt und er zieht sie nicht zurück, wenn ein Mensch sich aus diesem bergenden Schutz entfernt. Darum sind auch die aus der Kirche Ausgetretenen dem stellvertretenden Gebet der treu in der Kirche Bleibenden besonders anvertraut.
Kirche ist ja wesentlich auch Stellvertretung vor Gott für die Menschen und für die Menschheit draußen vor ihrer Tür. Diese fundamentale Wahrheit wird uns aus aktuellem und mehr noch künftigem Anlass noch bewusster werden müssen.
Papst Benedikt XVI. hat dazu schon vor Jahrzehnten als Professor voraussehend in einem Aufsatz zum Thema „Stellvertretung“ überaus prägnant Wichtiges gesagt.
Liebe hier versammelte Christen, Brüder und Schwestern und in Ihrer Mitte, liebe Priester und Diakone!
Von Kardinal Newman, den der Papst in einigen Wochen in Birmingham feierlich in das Verzeichnis der Seligen aufnehmen wird, stammt ein bekannter epochenkritischer Text.
Er beginnt mit den Worten: „Die Zeit ist voller Bedrängnis, die Sache Christi liegt wie im Todeskampf.“ Dem setzt Newman aber ein tief gläubiges „Und doch“, ein Trotzdem entgegen und er setzt so die Reihe biblischer Texte fort, in denen dies ebenso geschieht.
Ich zitiere in Auswahl den für Martin Buber besonders wichtig gewesenen Psalm 73. Dort sagt der Psalmist nach Hinweisen auf viele Bedrängnisse zu Gott: „Und doch bleibe ich stets bei dir; meine rechte Hand hast du ergriffen. Nach deinem Ratschluss führst du mich und nimmst mich hernach in Ehren auf.“
Und als zweites biblisches Beispiel für ein gläubiges „Trotzdem“ in schwerer Zeit nenne ich das sogenannte Canticum Habakuk, dem wir im Stundengebet am Freitag der zweiten Woche begegnen. Da heißt es (Hab 3,17-18): „Zwar blüht der Feigenbaum nicht, an den Reben ist nichts zu ernten, der Ölbaum bringt keinen Ertrag, die Kornfelder tragen keine Frucht; im Pferch sind keine Schafe, im Stall steht kein Rind mehr. Dennoch will ich jubeln über den Herrn und auch freuen über Gott, meinen Retter.
Gott, der Herr, ist meine Kraft. Er macht meine Füße schnell wie die Füße der Hirsche und lässt mich schreiten auf den Höhen.“ Soweit die beiden Texte aus dem Alten Testament. Sie sind Worte auch für uns in einer Zeit vieler Umbrüche, Abbrüche, aber auch Aufbrüche in Kirche und Gesellschaft. Der Heilige Geist möge uns die Kraft geben, diese Worte immer wieder in gläubigem Vertrauen nachzusprechen.
http://www.kath.net/news
Lieber blasius
"Es gibt in der heutigen Theologie christlicher Kirchen und in der spirituellen Praxis so etwas wie einen Neo-Arianismus, der Christus auf seine menschliche Natur reduziert, um so dem Vorverständnis vieler Zeitgenossen, darunter auch nicht weniger Christen, entgegenzukommen."
Ich könnte mich darüber ärgern!
Die Theologen haben ihren Beruf verfehlt, wenn sie den Glauben um der Menschen willen verlassen.
Aber,
dies ist die Voraussetzung um das Eine-Welt-Religions-Gebräu
entstehen zu lassen.
Der Islam, das Judentum und andere Glaubensrichtungen erkennen Jesus nicht als Gott an, aber auch viele Pseudo - Christen haben Schwierigkeiten mit der Gottheit Jesu Christi.
Voraussetzung kann nur sein, dass man schon die Bibel nicht mehr als das Wort Gottes anerkennt oder vielmehr erkennt.
LG
Kristina
1Joh 5,10 Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat.
Liebe Kristina,
die Theologen sind wie man so sagt
„auch nur Menschen“
und da kann eben manches „Eine-Welt-Religions-Gebräu entstehen“.
Denk wie Aquila,
Zitat:
Die Verfehlungen einzelner Glieder der Kirche ändern kein Jota an der
Heiligkeit der Kirche als dem mystischen Leib Christi.
und ärgere die nicht.
P. Franz Schmidberger
hat es erkannt, er weist auf das Geld der Kirche hin und die Nachfolge Jesu.
Liebe Grüße, blasius
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