Tagesheiliger
Freitag, den 26. April 2013
Der hl. Kletus, auch genannt Anakletus (13.7.), stammte aus Rom. Er war der zweite Nachfolger des hl. Petrus (18.1., 22.2., 29.6., 1.8.) nach dem hl. Linus (23.9.). Die Zeit seines Pontifikates (etwa 79 - etwa 90) liegt innerhalb der Jahre der Herrschaft der flavischen Dynastie (69 - 96). Sie wurde von Vespasian (69 - 79) begründet, der berüchtigt war für seine Pfennigfuchserei. Dem Vespasian gaben die Alexandriner den Spottnamen „Kybiosaktes“, d.h. Händler gesalzenen Fisches, denn diese werden für ihr Feilschen berüchtigt gewesen sein. Vespasians Worte „non olet“, „es stinkt nicht“, bezieht sich auf das von ihm so geschätzte Geld. Der Kaiser scheute sich nämlich nicht, den in öffentlichen Toiletten gesammelten Urin an Gerber und Walker zu verkaufen. Von Papst Kletus nun heißt es, er habe einem Fürsten, vielleicht dem flavischen Kaiser, vorgehalten, daß er ein Blutsauger sei. Zum Beweise, daß der Herrscher das Volk tatsächlich aussauge, nahm der Papst ein Geldstück und brach es entzwei, worauf den Bruchstücken wunderbarerweise Blut entquoll.
Papst Kletus soll unter dem Verfolger Domitian (81 - 96), dem zweiten Nachfolger Vespasians, Martyrer geworden sein. - Es bleibt zu erwähnen, daß auf diesen Papst die Anordnung zurückgehen soll, wonach Bischöfe von drei Bischöfen geweiht werden, Kleriker aber von einem Bischof, und zwar dem ihrigen.
Ebenfalls am 26. April wird des heiligen Papstes Marcellinus (296 - 304), eines Mannes römischer Herkunft, gedacht. Er war der Nachfolger des hl. Caius (22.4.) auf dem Papstthron. Dieser starb noch vor dem Beginn der diokletianischen Verfolgung ab 303. Im Jahre 304 soll der hl. Marcellinus sein Blut zur Bezeugung des katholischen Glaubens vergossen haben. Lange nach seinem Tode begannen nordafrikanische Häretiker, ihn zu verleumden, indem sie behaupteten, der Heilige habe den Heiden heilige Schriften ausgeliefert. Damit wollten sie das Ansehen der Kirche und der Nachfolger des hl. Petrus herabsetzen. An diesen Vorwurf anknüpfend erzählt die Legenda aurea, Papst Marcellinus sei angesichts des ihm angedrohten Martertodes schwach geworden und abgefallen. Erst nach der Niederlegung seines Amtes und der Wiederwahl habe er sich standhaft gezeigt und sei daraufhin enthauptet worden.
Nach dem Tode des hl. Marcellinus war es wegen des Tobens des Sturmes der Verfolgung etwa vier Jahre lang nicht möglich, einen Nachfolger Petri zu wählen. Erst um 308 konnte der hl. Marcellus I. (16.1.) den Papstthron besteigen.
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