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Der heilige Evangelist Markus

in Unsere Fürsprecher 25.04.2013 21:59
von blasius (gelöscht)
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Tagesheiliger

Donnerstag, den 25. April 2013

wird etwa um das Jahr 15 zu Jerusalem geboren worden sein, wenn er mit dem Jüngling, der bei der Festnahme des Heilands floh, zu identifizieren ist. Die Eltern des hl. Markus haben wohl ein stattliches Haus auf dem Südwesthügel Jerusalems, den man in späterer Zeit für den Sionberg hielt, besessen. Dieser erhebt sich tatsächlich südlich des Tempels, befindet sich aber außerhalb der Stadt, seit die Mauer wegen des Rückgangs der Bevölkerung am Ende des 9. oder im Verlaufe des 10. Jahrhunderts auf die heutige Linie verlegt wurde. - Im Obergemach des Hauses der Eltern des Johannes Markus soll der Heiland das Abendmahl mit den Aposteln gefeiert haben, wobei er die hl. Kommunion stiftete. Danach diente das Obergemach, lateinisch Coenaculum, als Versammlungsstätte der Christen, in der sich das Pfingstwunder ereignet haben wird. Dort soll die Gottesmutter auch entschlafen sein (vgl. 15.8.).

Der Vater des hl. Markus starb offenbar noch vor der Zeit der Herrschaft König Herodes Agrippas I. über Palästina (41 - 44), doch das Obergemach des Hauses stellte Maria, die Mutter des hl. Markus, der Jerusalemer Gemeinde weiterhin zur Verfügung. Neben diesem ersten Kirchengebäude der Christenheit, der Mutter aller Kirchen, lateinisch Mater Ecclesiarum, wurde in byzantinischer Zeit die Hagia Sion Basilika errichtet (vgl. 9.11.). 1219 jedoch befahl der Aijubide (s. 23.4.) al-Kamil (1218 - 1238) angesichts des Kreuzzuges gegen Damiettes von 1217 bis 1221 (vgl. 4.10.), die Befestigungsanlagen u.a. Jerusalems zu schleifen. Im Zuge dieser Maßnahme könnte auch die Sion-Kirche zur Trümmerstätte geworden sein, wenn man sie nicht zusammen mit dem Coenaculum vernichtete. Dieses werden die Chowaresmier 1244 (s. 25.8.) zerstört haben. Den 1335 ins Heilige Land zurückkehrenden Franziskanern überließ man die Ruine „für ewige Zeiten“, und sie bauten das Coenaculum wieder auf. Nun aber lokalisierte eine volkstümliche Überlieferung seit ungefähr 900 im Raum unter dem Obergemach das Grab des heiligen Königs David, welches eher auf dem Ophel, dem Südosthügel der Stadt, als dem urspünglichen Sionberg, zu suchen sein wird. Unter Berufung auf die volkstümliche Lokalisierung des David-Grabes jedoch vertrieben die Türken, die 1517 Palästina und Ägypten erobert hatten, mit Erlaubnis ihrer Hohen Pforte 1523 alle Christen aus dem Coenaculum, da deren Anwesenheit in unmittelbarer Nähe des ehrwürdigen Grabes nicht hinzunehmen sei. Also eigneten die Mohammedaner sich 1524 das Coenaculum an und richteten darin eine Moschee ein. Die hl. Messe darf bis heute im Abendmahlssaal nicht zelebriert werden.

Wenn der hl. Markus um das Jahr 15 geboren ist, dann war er etwa dreißig Jahre alt, als er den hl. Paulus (25.1., 29.6., 30.6.) auf dessen erster Missionsreise begleiten durfte. Noch vor deren Abschluß kehrte Markus nach Jerusalem zurück, obwohl Paulus ihn nach Kleinasien mitnehmen wollte. Darum berief der Apostel den Markus auch nicht zum Begleiter für seine zweite Missionsreise. Markus reiste daraufhin mit seinem Vetter, dem hl. Barnabas (11.6.), als Missionär nach Zypern. Später jedoch hat sich der hl. Markus mit dem Apostelfürsten ausgesöhnt und wurde wieder zu dessen Mitarbeitern gerechnet.

Der hl. Markus wurde auch zum Vertrauten des hl. Petrus (18.1., 22.2., 29.6., 1.8.). Nach altkirchlicher Überlieferung war der St. Markus offenbar Dolmetscher des Apostelfürsten. Dieser schätzte den Markus so sehr, daß er ihn als seinen Sohn bezeichnete. Beide hielten sich gemeinsam in Rom auf, und dort hat der Markus wohl auch das nach ihm benannte Evangelium niedergeschrieben.

Die altkirchliche Überlieferung wird so zu interpretieren sein, daß sich der hl. Markus als Apostel im Auftrage des hl. Petrus von Rom aus nach Alexandria begab, um dort einen ersten Bischof einzusetzen. Dies geschah im Jahre 62. Nach der Darstellung der Legenda aurea ist der hl. Markus, vielleicht im Jahre 68, nach Alexandria zurückgekehrt. Inzwischen hatte aber die Verfolgung der Kirche durch Kaiser Nero (54 - 68) begonnen (vgl. 10.12.). So wurde auch St. Markus zum Martyrer. Er soll während der Feier des hl. Meßopfers am Ostertage (s. 7.4.) durch Götzendiener vom Altar weggezerrt und am darauf folgenden Ostermontag mit einem Seil um den Hals durch die Straßen Alexandrias geschleift worden, bis er starb.

641 bis 642 eroberten die Sarazenen das christliche Ägypten (vgl. 9.1.). Um die Reliquien des hl. Markus dem Zugriff der Mohammedaner zu entziehen, wurden sie im Jahre 828 von zwei venezianischen Kaufleuten unter Schweinefleisch versteckt mit einem Schiff von Alexandria nach Venedig gebracht. So wurde das im 5. Jahrhundert von vor den Hunnen Geflohenen gegründete Venedig (vgl. 5.9.) zur Markusstadt.

Der Festtag des hl. Evangelisten Markus wird seit Gregor dem Großen (12.3.) mit Flurprozession als Bittgang sowie einem Bittamt begangen. Man spricht von den Litaniae majores (vgl. 14.5.).

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