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Evangelium nach Matthäus 18,15-20. / „Da bin ich mitten unter ihnen“

in Neues Testament 06.09.2014 21:48
von blasius (gelöscht)
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Evangelium nach Matthäus 18,15-20.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.

Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muß durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.

Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.

Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.

Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.



23. Sonntag im Jahreskreis

Kommentar zum heutigen Evangelium

Hl. Johannes Chrysostomos (ca. 345 - 407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer

8. Homilie über den Römerbrief, 8

„Da bin ich mitten unter ihnen“

Wenn ich euch sage, ihr sollt den Apostel Paulus nachahmen, dann sage ich euch nicht: "Weckt Tote auf, heilt Aussätzige!" Macht es besser: Seid beseelt von der Liebe. Seid beseelt von der Liebe, die den hl. Paulus antrieb, denn diese Tugend ist weitaus größer als die Macht, Wunder zu tun. Wo die Liebe ist, da herrscht Gott der Sohn mit seinem Vater und dem Heiligen Geist. Er hat es gesagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Es ist bezeichnend für eine gleichzeitig starke wie wahrhafte Freundschaft, es zu lieben, beieinander zu sein.

Ihr werdet fragen, ob es so elende Menschen gibt, die nicht danach verlangen, Christus in ihrer Mitte zu haben. Ja – wir selbst sind es, meine Kinder. Wir verjagen ihn aus unserer Mitte, wenn wir gegeneinander kämpfen. Ihr werdet mir antworten: Was sagst du da? Siehst du nicht, dass wir in seinem Namen versammelt sind, wir alle in diesen Mauern, innerhalb dieser Kirche, und aufmerksam auf die Worte unseres Hirten hören? Nicht die geringste Unstimmigkeit unter uns, geeint in den Liedern und Gebeten, gemeinsam unseren Hirten anhörend. Wo ist da Zwietracht?

Ich weiß sehr wohl, dass wir in derselben Hürde sind und unter dem einen Hirten. Und ich weine nur umso bitterer... Denn wenn ihr auch für den Augenblick ruhig und besonnen seid, so urteilt doch dieser hier über jenen, sobald ihr aus der Kirche tretet – ja, einer verleumdet den anderen öffentlich, jener verzehrt sich vor Gier, Neid und Geiz, dieser erwägt Rache, jener andere die Sinnlichkeit, die Doppelzüngigkeit oder den Betrug... Habt doch Ehrfurcht, habt Ehrfurcht vor dieser heiligen Tafel, an der wir alle Anteil haben. Habt Ehrfurcht vor Christus, der für uns geopfert wurde. Habt Ehrfurcht vor dem Opfer, das auf diesem Altar dargebracht wird, in unserer Mitte.

http://evangeliumtagfuertag.org/main.php...aldate=20140907

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